Thomas Lindauer
Fächerübergreifende
Sprach- und Leseförderung
Basel-Landschaft, November 2019
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Grundkompetenzen NICHT erreicht
→ passt zu Check-Ergebnissen P6 2018
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Kompetenzbereich LESEN im Lehrplan 21
A Grundfertigkeiten (Leseflüssigkeit, Wortschatz) B Verstehen von Sachtexten
C Verstehen von narrativen Texten
D Reflexion über Leseverhalten und Strategien
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Was bedeutet Grundkompetenzen «Textverstehen» ÜGK 8?
Die Schüler und Schülerinnen können einem sprachbewussten Unterricht auf der Sekundarstufe folgen. Das heisst, sie brauchen für das Textverstehen
Entlastung und Begleitung:
1. VOR-Entlastung, bspw. durch einen Advance Organizer, Vorwissen aktivieren
2. WÄHREND dem Lesen Begleitung mithilfe von Fragen zum Nachschauen, zum Verstehen und zum Nachdenken in allen Fächern
3. NACH dem Lesen brauchen sie einen angeleiteten Austausch zum Textverstehen
⇒ enge sprachbewusste Begleitung durch Lehrperson in der Sekundarstufe:
• hohe Strukturierheit in allen Fächern &
• gleiche Terminologie bzw. gleiche Prozessschritte
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Verstehen in allen Fächern muss sprachbewusst angeleitet werden
Fragen zum Nachschauen (explizite Information)
Fragen zum Verstehen (implizite Information)
Fragen zum Nachdenken (Information zu sich und der Welt in Bezug setzen)
entlasten vor entlasten während entlasten
nach
S & LP LP Textseitig
Aufgabenkonstruktion
«The guidance can come from the teacher,
the nature and organization of the instructional texts,
or it can be self-guidance through cognitive control.» (Kintsch 2009)
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Kompetenzbereich LESEN im Lehrplan 21
A Grundfertigkeiten (Leseflüssigkeit, Wortschatz)
B Verstehen von Sachtexten
C Verstehen von narrativen Texten
D Reflexion über Leseverhalten und Strategien
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Was ist Leseflüssigkeit und wozu dient sie?
Leseflüssigkeit ist das Bindeglied zwischen basalem Dekodieren und Textverstehen.
Sie ist notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für das Textverstehen.
Dekodieren phon. Bewusstheit
Verstehen
Flüssigkeit
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Richtwert
Tempo: >100 Wörter pro Minute = flüssiges, das Textverstehen entlastendes Lesetempo
Genauigkeit: >95% Wörter sind korrekt und ohne Stockung gelesen
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Lautleseverfahren – Lesetandem
Rosebrock et al. (2017): Leseflüssigkeit fördern. Lautleseverfahren für die Primar- und Sekundarstufe. Seelze: Klett Kallmeyer 2017
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Lesetheater ein parxisnahes Lautleseverfahren
Die Sprachstarke 3, 49
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Sprache wird nicht nur im Deutschunterricht erworben Sprachliche Hürden können
das Lernen in allen Fächdern einschränken
→ Leseflüssigkeit im Deutschunterricht gezielt fördern
→ Sprachbewusster Fachunterricht: Sprachliche Hürden bewusst bedenken und vorentlasten vom Kindergarten bis zur 9. Klasse.
⇒ Schulentwicklung nötig für vertikale und horizontale Durchgängigkeit
Problem
Lesen GELEHRT wird auf den weiterführenden Schulstufen nicht mehr, vielmehr wird GELESEN, UM ZU LERNEN
– so die Erwartung. (Andreas Gold)
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1. Der Aufbau (fach-)sprachlicher Kompetenzen wird durch die Lehrpersonen und die Schulleitung in einer geleiteten Schule vertikal stufenübergreifend sowie
horizontal fachübergreifend
durchgängig strukturiert und verankert.
2. Die geleiteten Schulen entwickeln sprachbewusste Konzepte, wie sie das fachliche Lernen sprachdidaktisch unterstützen und strukturieren wollen.
3. SprachdidaktikerInnen unterstützen die dafür nötigen Prozesse der Schul- und Unterrichtsentwicklung mit
gemeinsam entwickelten Materialien und Unterrichtsmodellen sowie Konzepte für die vertikale und horizontale Durchgängigkeit.
Fazit: Sprachbewusster Fachunterricht
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