Pfarrbibliothek St. Peter und Paul Straelen zieht nach Münster um

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Pfarrbibliothek St. Peter und Paul Straelen zieht nach Münster um

Diözesanbibliothek macht Pfarreigeschichte für die Öffentlichkeit zugänglich. Seite 3

Ralf Thier mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

Ehrung für außergewöhnliches

bürgerschaftliches Engagement. Seite 4

Kreissynode fordert: Trauungen und Taufen auch an anderen Orten

Superintendent Hans-Joachim Wefers begrüßte Delegierte im Kevelaerer Bühnenhaus. Seite 18

AKTUELL ������������

Passend zum neuen fakultäts- übergreifenden Forschungs- schwerpunkt „Nachhaltige Ernährungssysteme“ startet in diesem Monat das Studi- um Generale, eine öffentliche Vortragsreihe an den beiden Standorten der Hochschule in Kleve und Kamp-Lintfort. Unter dem Titel „Vom Feld auf den Tisch – Ernährung neu denken“

finden im Laufe des Winter- semesters 2021/22 insgesamt zwölf Veranstaltungen statt. Bei der Auftaktveranstaltung am Dienstag, 12. Oktober, 19 Uhr, im Audimax Kleve der Hoch- schule Rhein-Waal gibt Prof. Dr.

Christa Liedtke Einblicke in das Thema Nachhaltigkeit in ihrem Vortrag „Transformation ist Gestaltung – der Weg zur Mate- rialisierung der Dematerialisie- rung“. Außerdem stellt Kathrin Meinhold als Koordinatorin des neuen Forschungsschwerpunkts selbigen vor und referiert über die Transformation zu nachhal- tigen Ernährungssystemen. Die Veranstaltung richtet sich an alle Bürger, Studierende, Schü- ler, Mitarbeiter sowie Wissen- schaftsinteressierte. Die offenen, kostenfreien Veranstaltungen ermöglichen zudem einen regen Austausch und Diskussionen zu aktuellen Fragestellungen. Eine Anmeldung ist nicht erforder- lich. Es gilt die 3G-Regel, im Gebäude besteht Maskenpflicht.

Vom Feld auf den Tisch – Ernährung neu denken

An diesem Wochenende zeigt sich der Herbst von seiner schönsten Seite. Aber aufgepasst: Laut Bundesnaturschutzgesetz gilt im Wald die sogenannte „Handstraußregel“. Diese erlaubt das Mitnehmen von Ästen, Pilzen, Kastanien und Co. in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf. Der Rest bleibt den Tieren vorbehalten. Und Naturschutzgebiete sind selbstverständlich tabu. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

NIEDERRHEIN. Sagen wir es mal so: Wenn gleich jemand anriefe und sagte, er sei Herbert Grönemeyer und müsse mal kurz auf meinen Computer – ich wäre misstrauisch. Spätestens dann, wenn Gröni mich nach den Bankdaten fragen täte.

Aber es muss ja nicht gleich der Grönemeyer sein. Wie wäre es denn mit einem freundlichen Mitarbeiter von Microsoft, der – man sieht es ja im Display – aus München anruft und Hilfe anbietet? Hilfe? Warum? Nun ja, sagt der freundliche Herr (der natürlich auch eine Dame sein könnte), mein Rechner sei von einem hartnäckigen Virus be- fallen. Der Puls geht hoch, aber Rettung ist in Sicht. Ich muss ja nur mal eben eine Fernwartungs- software insta...

Halt! Stop! Sofortiges Been- den des Telefonates ist jetzt die einzige und letzte Hilfe. Norbert Franzke ist bei der Kreispolizei- behörde Kleve unter anderem für Einbruchschutzberatung zustän- dig. Einbruch – das wird jetzt klar – ist das passende Stichwort, denn die freundlichen NICHT- Microsoftmitarbeiter wollen am Ende nur das Beste: Kohle. Nor- bert Franzke: „Irgendwann in ei- nem solchen Gespräch, das Stun- den dauern kann, kommt dann die Sprache auf die Bezahlung für die Rettung des Rechners.“

Über das Fernwartungspro- gramm werden die Aktionen auf dem Rechner längst mitgelesen.

Der Mann am anderen Ende der Leitung ist fast am Ziel. „Es geht in erster Linie um das Ausspähen Ihrer Bankdaten und Passwörter.

Manchmal kann es aber auch passieren, dass man Sie bittet, über die Computer- oder Lap- topkamera ein Foto zu machen.

Das wird dann von den Tätern genutzt, um in Ihrem Namen ein Konto zu eröffnen, auf das dann mittels der geraubten Daten Geld, Ihr Geld, überwiesen wird.

Der Haken ist nur: Da Sie das Konto nicht eröffnet haben, be- kommen Sie auch keinen Zugriff

und noch dazu sieht es so aus, als hätten Sie sich selbst Geld über- wiesen.“ Klingt nicht gut. Gar nicht gut. Auf der Internetseite www.polizei-beratung.de klingt es zum Thema Telefonbetrug wie folgt: „Die Masche ist immer die gleiche: Die angeblichen Mi- crosoft-Mitarbeiter behaupten, dass der Rechner oder Laptop der angerufenen Person Fehler auf- weise, von Viren befallen oder ge- hackt worden sei oder ein neues Sicherheitszertifikat benötige. Sie bieten ihre Hilfe an. Dazu sollen die Opfer auf ihren Geräten eine Fernwartungssoftware installie- ren, mit der die angeblichen Pro- bleme gelöst werden können.“

Jetzt gilt: So-fort auflegen! „Seri- öse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf.

Sollte sich ein Servicemitarbei- ter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf. Geben Sie auf keinen Fall private Da- ten wie beispielsweise Bankkon- to- oder Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (zum Beispiel PayPal) heraus.

Gewähren Sie einem unbekann- ten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwar- tungssoftware.“

Nach dem Auflegen sollte un- verzüglich Kontakt zur Polizei aufgenommen und Anzeige er- stattet werden. Ist man Opfer ge- worden, gilt: Rechner vom Netz trennen und herunterfahren. Da- nach über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich die betrof- fenen Passwörter ändern. Die Fernwartungssoftware deinstal- lieren und Kontakt zu den Zah- lungsdiensten und Unternehmen aufnehmen, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind. Bei der Bank nachfragen, ob getätigte Überweisungen

‚zurückgeholt‘ werden können.

Franzke rät: „Melden Sie den Betrug zusätzlich unter www.

microsoft.com/de-DE/concern/

scam.“ Heiner Frost

Einzige Waffe: Auflegen. Sofort!

Ein Mitarbeiter von Microsoft meldet sich am Telefon. Man bietet Hilfe an. Jetzt das Gespräch beenden.

Auflegen? Vielleicht wäre eine Alternative, den „Hörer“ mal beisei- te zu legen und dem freundlichen Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung zu sagen, man müsse erst mal den Rechner hochfahren. Das kann ja mal ein Stündchen dauern... NN-Foto: Rüdiger Dehnen

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Sanierungsarbeiten auf der Fleuth-Brücke

Straßenoberfläche und Nebenanlagen erneuern

ISSUM. Auf der Weseler Straße im Bereich der Fleuth-Brücke in Issum werden ab dem 11.

Oktober die Straßenoberfläche einschließlich der Nebenanla- gen erneuert. Die Arbeiten sind nur unter einer Vollsperrung der Fleuth-Brücke möglich, die betroffenen Anwohner erhalten nähere Informationen durch die ausführende Baufirma bzw. die Gemeinde Issum. Die geplante Bauzeit beträgt etwa sechs Wochen.

Eine weiträumige Umleitung beginnt bereits aus Fahrtrich- tung Alpen auf der B 58 in Hö- he Nordring und führt über die Ampelkreuzung B 58 / Kevela- erer Straße auf die Josef-Diebels- Straße.

Aus Fahrtrichtung Kapellen beginnt die Umleitung ab der Kreuzung L 362 (Kevelaerer Straße/Gelderner Straße) in Richtung Ortskern und führt ebenfalls über die Ampelkreu- zung B58 Richtung Alpen. Die Ortseinfahrten am Nordring und

an der Gelderner Straße in Rich- tung Ortskern werden als „Anlie- ger frei“ gekennzeichnet.

Für den innerörtlichen Ver- kehr wird die Weseler Straße ab der Einmündung der Straße Vogt-von-Belle-Platz sowie ab der Kreuzung Neustraße / Geld- erner Straße / Kapellener Straße/

Markt gesperrt sein. Auch hier sind „Anlieger frei“. Ortskun- dige können als Ausweichstre- cke entweder die B 58 oder die Brücke auf der Kapellener Straße (Meyerbrück) nutzen.

Da die Brücke an der Weseler Straße von vielen Kindern so- wohl der Brüder-Grimm-Schule als auch der St.-Nikolaus-Schule als Schulweg genutzt wird, sollten die Eltern bereits jetzt mit den Kindern einen möglichen alter- nativen Weg zum Beispiel durch den Rathauspark beziehungswei- se entlang der Fleuth gemeinsam üben.

Fragen zur Maßnahme beant- wortet Stefanie Thissen, Telefon 02835/1075.

Die Big 5 vom Niederrhein und Blühwiesen

grüne und Nabu zeigen Film „Wiesenvogelland Düffel“

ISSUM. Uferschnepfe, Kiebitz, Rotschenkel, Bekassine und der Große Brachvogel – fünf hei- mische Wiesenvögel, die durch Eingriffe des Menschen stark in ihrem Bestand bedroht sind und die die Hauptrollen im Na- turfilm „Wiesenvogelland Düf- fel“ spielen. Der Niederrhein ist leider an immer weniger Stellen noch die Heimat dieser Wiesen- vögel, deren Überleben von in- takten Feuchtwiesen abhängt.

Durch systematische Entwäs- serungen, immer früheres und häufigeres Mähen der Weiden ist ihr Lebensraum zunehmend ge- fährdet. Der Ortsverband Bünd- nis 90/Die Grünen Issum möchte einen Beitrag zum Artenschutz in unserer Region leisten und lädt in Zusammenarbeit mit der Nabu- Ortsgruppe Issum-Geldern am Sonntag, 10. Oktober, ab 17.30 Uhr ins Bürgerhaus Sevelen ein.

Zu sehen gibt es den Film „Wie- senvogelland Düffel“, herausgege- ben von der Naturschutzstation Niederrhein. Der halbstündige Film erklärt mit beeindruckenden Bildern, was die Vögel zum Über- leben benötigen und wie der Er- halt der bedrohten Arten gelingen kann.

Mitglieder der Nabu-Orts- gruppe Issum-Geldern werden im Anschluss für Fragen zu den Wiesenvögeln in Issum und Um- gebung zur Verfügung stehen.

Exemplarisch werden die drän- genden Naturschutzprobleme und deren Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Im Anschluss stellt

der Verein Naturfelder Issum sei- ne Arbeit vor. Unter dem Motto

„Jeder Quadratmeter zählt“ ver- wandelt der Verein Naturfelder Issum seit seiner Gründung 2019 Flächen in Blühwiesen um, die Wildinsekten und Vögeln als Futterquelle und Lebensraum dienen. Als Saatgut kommt dabei eine breite Mischung gebietsei- gener mehrjähriger Wildblumen zum Einsatz. Je nach Standort werden ferner Nistplätze in Form von Insektenhotels, Wasserstellen oder Sandhabitaten erstellt oder auch Bewässerungssysteme. Die verwendeten Flächen bleiben da- bei im Besitz der Eigentümer. Na- turfelder realisiert die Blühwiesen komplett in Eigenregie in Zusam- menarbeit mit örtlichen land- wirtschaftlichen Unternehmen.

Der Eintritt ist frei, es gelten die üblichen 3G-Regeln. Über eine Voranmeldung unter stefan.

winkel@gruene-Issum.de wird gebeten.

Der Rotschenkel zählt zu den bedrohten Wiesenvögeln.

Foto: Hermann-Josef Windeln

Bürgermeister Sven Kaiser ließ sich vom Fördervereinsvorsitzenden Ludger Kersten (l.) erklären, wie es

aktuell an der Steprather Mühle läuft. Foto: Stadt geldern

Austausch mit Ludger Kersten

bürgermeister kaiser zu besuch beim Förderverein der Steprather mühle

WALBECK. Die Steprather Mühle in Walbeck ist die älteste noch funktionierende Wind- mühle Deutschlands. Aufgrund des angrenzenden Cafés, wo es frisches Brot und Kuchen – ge- backen aus selbst gemahlenem Mehl – zu kaufen gibt, ist die Mühle ein beliebtes Ausflugsziel bei Radfahrern oder Touristen.

Dass der Betrieb an der Mühle aufrechterhalten werden kann, ist dem großen Engagement der Ehrenamtlichen des Mühlen- Fördervereins zu verdanken.

Um zu erfahren, wie der Verein durch die Corona-Pandemie ge- kommen ist, trafen sich Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser und der Fördervereinsvorsitzende Ludger Kersten nun zu einem gemeinsamen Austausch an der Steprather Mühle.

Aufgrund des fehlenden Café- Betriebs habe auch der Förder- verein einen Einnahmeverlust hinnehmen müssen, berichtete Ludger Kersten. „Aber immerhin konnten wir irgendwann einen Fensterverkauf starten, das hat uns geholfen, einen Teil der Fix- kosten abzufangen.“ Als ehren- amtlich geführter Verein ist der Förderverein auf die Einnahme aus dem Café-Betrieb sowie die Mitgliedsbeiträge angewiesen,

„damit wir die Mühle in ihrer Funktion erhalten können“, be- richtet Kersten.

Bei einer Führung durch die Mühle erklärte Kersten dem Bürgermeister auch die genauen Betriebsabläufe. „Alle zehn bis 14 Tage wird in unserer Mühle gemahlen“, berichtete der För- dervereinsvorsitzende. Gebacken werden Brot, Kuchen und Nuss- ecken anschließend von der Bä- ckerei Holtmanns in Herongen – natürlich mit dem in Walbeck gemahlenen Mehl.

„Die Ehrenamtlichen des För- dervereins der Steprather Müh- le leisten seit vielen Jahren eine tolle Arbeit, indem sie sich nicht nur darum kümmern, dass die Mühle funktionstüchtig bleibt, sondern den Gelderner Bürgern sowie Touristen durch den Cafe- Betrieb auch seit Jahren schon ein ganz besonderes Ausflugsziel bieten“, würdigte Bürgermeister Sven Kaiser das Engagement der knapp 35 im Förderverein täti- gen Helfer.

Für Gruppen, insbesondere Schulklassen, öffnet der För- derverein die Steprather Müh- ler gerne auch für Führungen.

Interessierte Gruppen können sich per E-Mail (info@muehle- walbeck.de) oder telefonisch

unter 02831/98558 (während der Öffnungszeiten) beim Verein melden. Bis Ende Oktober ist das Café an der Steprather Mühle noch geöffnet, immer samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr. Vorbestellungen von Brot, Kuchen oder Nuss- ecken werden freitags bis 16 Uhr entgegengenommen (online un- ter www.muehle-walbeck.de).

Vom 6. November bis zum 18.

Dezember werden samstags auf Vorbestellung zwischen 10 und 12 Uhr Brot und Nussecken ver- kauft. Anschließend geht es in die Winterpause, das Café inklu- sive Brotverkauf werden dann ab April 2022 wieder geöffnet.

Information

Förderverein sucht weitere Ehrenamtler:

Der Förderverein der Steprather mühle freut sich nicht nur über neue mitglieder im Förderverein, sondern kann auch immer hel- fende Hände gebrauchen. Wer Interesse hat, sich ebenfalls im Verein zu engagieren, kann sich unter per e-mail (info@muehle- walbeck.de) oder telefonisch unter 02831/98558 (während der Öff- nungszeiten) beim Verein melden.

Internetseite:

www.muehle-walbeck.de

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Dr. Peter Behrenberg und Dr. Kirsten Krumeich präsentieren vier historische Bücher der insgesamt 1400 Bände umfassenden Pfarrbibliothek Straelen. Fotos: bischöfliche Pressestelle/ann-Christin Ladermann

Straelener Pfarrbibliothek zieht nach Münster um

Diözesanbibliothek macht Pfarreigeschichte für die Öffentlichkeit zugänglich

STRAELEN. Sie sind aus dem Nachlass einzelner Geistlicher entstanden und geben Auskunft über die Geschichte einer Pfar- rei: Viele Kirchengemeinden haben eine eigene Pfarrbiblio- thek, die nicht selten in Verges- senheit geraten ist, aber oftmals Exemplare mit Seltenheitswert umfasst. Die Diözesanbiblio- thek in Münster nimmt sich dieser historisch und kulturell wertvollen Kloster- und Pfarr- bibliotheken an, restauriert und katalogisiert den Bestand und macht ihn für die Öffentlichkeit zugänglich. Zu den bisherigen zwölf bearbeiteten Bibliotheken von Pfarreien kommt nun eine weitere hinzu: Die Diözesanbi- bliothek übernimmt den Bibli- otheksbestand der Pfarrei St.

Peter und Paul in Straelen.

1400 historische Bände um- fasst die Pfarrbibliothek Straelen, darunter eine sogenannte Inku- nabel, ein Wiegendruck aus dem 15. Jahrhundert, der Frühzeit des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. „Das Werk ist kulturhi- storisch von hoher Bedeutung und hat in diesem Fall einen lokalhistorischen Bezug, weil es aus dem Straelener Kloster Zandt stammt“, erklärt Dr. Peter Behrenberg, Leiter der Diözesan- bibliothek. Auch 25 Bände aus dem 16. Jahrhundert liegen vor, ein Großteil der überwiegend theologischen Werke stammt aus dem 19. Jahrhundert. „Historisch nennen wir gedruckte Buchbe- stände, wenn sie bis 1850/1900 entstanden sind“, verdeutlicht Dr. Kirsten Krumeich, stellver- tretende Bibliotheksleiterin.

Seit wann es die Pfarrbiblio- thek in Straelen gibt, ist unklar.

„Offenbar wurde sie in der er- sten Hälfte des 19. Jahrhunderts

aus Resten aufgehobener Klöster und aus Schenkungen ortsan- sässiger Honoratioren gebildet“, vermutet Behrenberg. Mehr als 100 Jahre lang lagerten die 1400 Bände in einem Schrank ober- halb der Sakristei – unter denk- bar schlechten Bedingungen.

„Die Bibliothek war Feuchtig- keit ausgesetzt und auch Tauben und Mäuse haben Schäden her- vorgerufen“, berichtet er. Vor 20 Jahren zog die Pfarrbibliothek für eine klimatisch passende La- gerung ins Stadtarchiv Straelen um, demnächst steht der Um- zug in die Diözesanbibliothek Münster an. „Wir werden den Bestand zunächst auf Schädlinge untersuchen und jedes Werk katalogisieren, damit es für die Forschung nutzbar wird“, erklärt Kirsten Krumeich. Dafür geht die Diözesanbibliothek einen Dauerleihvertrag mit der Pfarrei ein. „Eigentümerin bleibt also die Pfarrei“, betont die stellver- tretende Leiterin.

Oberstes Ziel der Verantwort- lichen in der Diözesanbibliothek

ist es, den Bestand zu erhalten.

„Die Bände sind in ihrer Ausfüh- rung, Zusammenstellung und mit ihren individuellen Einbän- den wertvolles Kulturgut“, sagt Behrenberg. Vor allem die vielen handschriftlichen Einträge er- möglichen einen neuen Blick auf die Geschichte der Pfarrei. „An- hand der Provenienzspuren, et- wa der handschriftlichen Besitz- vermerke, können Rückschlüsse auf Personen und Familien ge- zogen werden, die der Pfarrei so verbunden waren, dass sie ihr private Buchbestände gestiftet haben“, erläutert Krumeich. In Straelen sei dabei vor allem die Familie Scheilkens zu nennen.

Behrenberg möchte die Ver- antwortlichen in den Pfarreien ermutigen, bei historischen Buchbeständen Kontakt mit der Diözesanbibliothek aufzu- nehmen. Dabei komme es nicht auf den Umfang einer Pfarrbi- bliothek an: „Auch wenige, gut erhaltene Bände können für die historische Forschung interes- sant sein.“

In der Pfarrbibliothek Straelen befindet sich eine Inkunabel, ein Wiegendruck aus dem 15. Jahrhundert, der Frühzeit des Buchdrucks mit beweglichen Lettern.

NIEDERRHEIN. Ob Firmen- rad, vergünstigte Job-Tickets oder Ladestationen auf dem Firmenparkplatz: Betriebe kön- nen ihre Mobilität nachhaltig ausrichten und gleichzeitig Beschäftigten ein attraktives Add-On bieten. Unterstützung gibt es für Unternehmer im Netzwerk „Betriebliche Mobili- tät NRW“. Zusammen mit dem NRW-Verkehrsministerium und dem Zukunftsnetz Mobi- lität engagieren sich dort auch die IHKs.

Ihre Mission: Betriebe unter- stützen, ihre Mobilität nachhaltig zu gestalten und damit einen Teil zur Verkehrswende beizutragen.

Das IHK-Netzwerkbüro mit Sitz in Hamm bündelt Angebote und bringt Konzepte, Beratungslei-

stungen sowie Lehrgänge über das Netz der IHKs in die Be- triebe. Der Weg von A nach B spielt auch am Niederrhein eine zentrale Rolle. „Um junge, gut ausgebildete Fachkräfte in die Region zu locken, müssen unsere Unternehmen heute mehr bie- ten. Gehalt, Perspektiven, flexible Arbeit – das muss passen. Aber in vielen Gesprächen geht es auch um die E-Bikes, ÖPNV-An- bindung und Fahrpläne“, betont Ocke Hamann, Geschäftsführer der Niederrheinischen IHK. „Mit passenden Angeboten zur be- trieblichen Mobilität steigern die Unternehmen ihre Attraktivität für Fachkräfte und entlasten un- sere Infrastruktur“, so Hamann.

Die Niederrheinische IHK ist ebenfalls im neuen Netzwerk ak-

tiv und steht den Betrieben mit Fachberatungen und Lehrgang- sangeboten zur Seite. So kön- nen Beschäftigte aus NRW zum Beispiel ab Oktober eine Quali- fizierung zum betrieblichen Mo- bilitätsmanager absolvieren. Sie eignet sich für Mitarbeiter aus den Bereichen Personal, Logistik, Fuhrparkmanagement, Energie oder Facility Management. Dabei lernen die Teilnehmer, wie sie ein passendes Konzept für das Un- ternehmen entwickeln und es im Betriebsalltag verankern können.

Mehr Details zur Qualifizie- rung des IHK-Netzwerkbüros gibt es online unter www.ihk- bmm.nrw und bei IHK-An- sprechpartner Steffen Hasenohr:

hasenohr@niederrhein.ihk.de, Telefon 0203/2821-231.

Mobilität nachhaltig gestalten

Neues IHk-Netzwerk bündelt angebote für betriebe

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SPD Kerken: Der Kerkener Ratsherr Felix Grohé steht in- teressierten Bürgern am kom- menden Mittwoch, 13. Oktober, in der Zeit von 18 bis 19 Uhr unter Telefon 0151/43122581 für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Felix Grohé ist Mitglied im Umweltausschuss, im Betriebsausschuss und im Wahlausschuss.

FDP Xanten: Der Ortsverband der FDP Xanten trifft sich im Rahmen der aktuellen Coro- na Verordnung (3G-Regelung) am kommenden Mittwoch, 13.

Oktober, ab 19.30 Uhr zum offenen Gedankenaustausch und Diskussion im Restaurant

„Landhaus Spickermann“, Dah- menhofweg in Xanten-Vynen.

Bürger sind eingeladen zu dis- kutieren und Anregungen ein- zubringen.

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Ralf Thier mit Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

ehrung für außergewöhnliches bürgerschaftliches engagement

SCHAEPHUYSEN. Es war ei- ne schöne, aber unerwartete Überraschung, als Ralf Thier aus Schaephuysen im August davon erfuhr, dass er bald das Bundesverdienstkreuz, genauer das Verdienstkreuz am Bande, erhalten sollte. „Damit habe ich nicht gerechnet, es ist eine riesige Ehre“, sagt Thier. Silke Gorißen, Landrätin des Kreises Kleve, überreichte ihm die Aus- zeichnung nun in feierlichem Rahmen in seinem Heimatort.

Mit 49 Jahren weist Thier be- reits ein beachtliches und vor allem langjähriges Engagement in verschiedenen Bereichen auf.

Den Antrag für die Auszeich- nung hatte Thiers guter, mittler- weile verstorbener Freund Franz Icks bereits 2018 gestellt. Darin betonte er das lange und außer- gewöhnliche bürgerschaftliche Engagement für die Gemeinde Rheurdt, den Kreis Kleve und speziell für Thiers Heimatdorf Schaephuysen. Eigentlich sollte die Verleihung schon 2020 statt- finden, aber Corona sorgte für ei- ne Verschiebung. Auch Rheurdts Bürgermeister Dirk Ketelaers hat angesichts seiner Verdienste nur Lob übrig: „Herausragend. Da fällt mir kein anderes Wort ein.“

Dass der Vater einer erwachse- nen Tochter zu jenen gehört, die anpacken anstelle nur zu reden, zeigte sich schon in seiner Kind- heit. Hier war er nämlich bereits bei der Spielvereinigung aktiv, später dann Mitglied des Förder- vereins. Weitere Stationen: Mess-

diener und Messdiener-Ausbil- der, der Bürgerschützenverein, der Verein für Gartenkultur und Heimatpflege sowie eine außer- mitgliedschaftliche Unterstüt- zung für den Männerkarneval des MGV Cäcilia Schaephuysen.

Jahrzehnte für die Feuerwehr

Auch wenn Thier als IT- Projektmanager seine Brötchen verdient, widmet er sich ebenso leidenschaftlich der freiwilligen Feuerwehr. Als thematischer Mittelpunkt seiner Verleihung präsentiert sich sein Engagement in diesem Bereich wenig über- raschend äußerst umfangreich.

Ein paar Beispiele aus der langen Liste: 1987 startete er bei der Ju- gendfeuerwehr des Löschzugs Schaephuysen, 1992 ernannte man ihn zum stellvertretenden Jugendfeuerwehrwart, ehe er 1999 diesbezüglich an die Spit- ze rückte. 2000 führte es ihn als stellvertretenden Kreisjugend- feuerwehrwart auf die Kreise- bene, wo er 2003 an erste Stelle rückte. 2001 war er maßgeblich an der Gründung des Förderver- eins des freiwilligen Feuerwehr- löschzugs Schaephuysen betei- ligt. In den vielen Folgejahren erhielt er zahlreiche Auszeich- nungen und wurde Sicherheits- beauftragter der Feuerwehren im Kreis. Nach zahlreichen Fort- bildungen bekleidet er seit 2020 das Amt des Gemeindebrandin- spektors. Vom Kreis ging es auch auf die Landesebene: 2011 noch

stellvertretender, wurde Thier 2013 zum Landesjugendfeuer- wehrwart gewählt.

Auch politisch ist er mitten im Geschehen. Seit November 2020 ist er Teil des Rheurdter Rates und Fraktionsvorsitzender der FDP im Ort.

Besonders erwähnen sollte man zudem seine Position als Vorsitzender der Interessenge- meinschaft Schaephuysener Bür- ger und Vereine seit 2007. In die- ser Funktion half er maßgebend, Goldmedaillen im Wettbewerb

„Unser Dorf hat Zukunft“ zu erringen: 2017 auf Kreis-, 2018 auf Landes- und 2019 auf Bun- desebene. „Da sind wir ihm als Gemeinde zu besonderem Dank verpflichtet“, sagt Ketelaers.

Engagement, nicht nur sein eigenes, betrachtet Thier als grundlegend für eine Gesell- schaft, sowohl im großen wie im kleinen Rahmen. Diese Sichtwei- se zeigt sich besonders am Bei- spiel „Unser Dorf hat Zukunft“:

Als die Schule, die Sparkasse und Volksbank nacheinander wegge- fallen seien, „hätte die Gemeinde auch auseinanderfallen können, wenn man sich von Schaephuy- sener Seite destruktiv verhalten hätte.“ Obwohl die Maßnahmen vor allem für ein lebenswertes Schaephuysen unternommen worden seien, hätten sie auch der Gemeinde als Ganzes gehol- fen. Thier betont zudem, dass es nie Einzelleistungen seien. „Man muss auch immer das Glück ha- ben, Mitstreiter zu haben.“ TL Landrätin Silke Gorißen verleiht Ralf Thier (l.) das Verdienstkreuz am Bande. NN-Foto: theo Leie

Haussammlung für das St.-Martinsfest in Issum

Vom 12. Oktober bis 8. November

GELDERN. Ab Dienstag, 12.

Oktober, bis Montag, 8. No- vember, wird – wie auch in den Vorjahren – wieder eine Haus- sammlung für das Martinsfest durchgeführt. Der Erlös aus der Haussammlung wird aus- schließlich für die Gestaltung des Martinszuges 2021 verwen- det.

Es erhalten nur die Kinder eine Martinstüte, die in der Zeit vom 1. Juli 2010 und dem 31. Dezem- ber 2020 geboren sind, dessen Daten gemäß DSGVO für diesen Zweck erfasst und gespeichert werden dürfen und im Ortsteil Issum gemeldet sind. Für weite- re Kinder kann bei „Geschenke und Farben“ Harder, Kapellener

Straße 57, Telefon 02835/3352, eine Karte für eine Tüte zum Preis von 7,50 Euro einschließ- lich Weckmann erworben wer- den.

Für die Sammler wurde wie- der ein „Ausweis“ für das Jahr 2021 ausgestellt, dieser kann bei Bedarf vorgelegt werden.

Die Sammler achten darauf, dass alle berechtigten Kinder auch eine Karte erhalten. Soll- ten versehentlich Familien keine Karte erhalten haben, können sie sich mit dem Sammler oder Geschenke und Farben Harder, montags bis samstags von 9 bis 13 Uhr sowie von dienstags bis freitags von 15 bis 18.30 Uhr, in Verbindung setzen.

Bei herbstlichem Sonnenschein und jahreszeitgemäß fußfeuch- tem Gras trafen sich die WDR4- Reporterin Petra Krüll (nicht im Bild), der Weezer Bürgermeister Georg Koenen (l.) und die Arten- vielfaltsbeauftragte Melanie van de Flierdt (r.) auf der Obstweide Pastor’s Bongert zwischen Fried- hof und Niers. In der WDR4-Se- rie „Unser Dorf“ werden die länd- lichen Gebiete in NRW bereist und jede Woche wird ein anderes Dorf vorgestellt. In der Woche ab dem 11. Oktober steht Weeze im Mittelpunkt. Neben anderen ty- pischen Weezer Besonderheiten,

wie etwa den italienischen Mit- bürgern oder den drei Schlössern, wird über die ganz besondere Obstweide berichtet. Pastor’s Bongert, der „Baumgarten auf Pastor’s Land“, ist mit seinen alten und seltenen Apfelbaum-Sorten und den dort weidenden Cobur- ger Fuchsschafen (ebenfalls eine seltene Haustierrasse) eine kleine Weezer Arche Noah. Die neuen Beiträge über Weeze in der Reihe

„Unser Dorf“ werden jeweils zwi- schen 14 und 18 Uhr im WDR4- Radio gesendet und stehen ab dem 15. Oktober als Podcast für ein Jahr im Netz. Foto: Petra krüll

WDR 4 berichtet über Weeze

Bücherei in den Ferien geöffnet

KEVELAER. Die Petrus-Cani- sius-Bücherei am Luxemburger Platz bleibt auch auch während der Herbstferien zu den üblichen Zeiten geöffnet. Montags bis mitt- wochs und samstags von 15 bis 17 Uhr sowie an Donnerstagen von 15 bis 19 Uhr steht den Lesern das gesamte Angebot der Bücherei mit vielen neu eingestellten Me- dien zur Verfügung. Weitere Infos bezüglich Ausleihe, Services oder aktueller Zugangsvorgaben gibt es unter www.buecherei-kevelaer.de.

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