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pfarrbrief St. Peter und Paul Oktober-November Pfarrbrief St. Peter und Paul Oktober-November 2021

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Gre ttsta dt St. P e ter un d P aul

Grettsta dt

pfarrbrief

Oktober-November 2021

www.pg-st-christophorus-im-mainbogen.de

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Wort des Seelsorgers

der Rosenkranzmonat Oktober richtet unseren Blick auch auf die Gottesmutter Maria.

Die Wallfahrtskirche in Dettel- bach beherbergt die sog.

„Schmerzhafte Muttergottes - Ma- ria“.

Am Wallfahrtstag unserer Pfarrei, am 11. September 2021, wurde im Gottesdienst das Patrozinium

„Gedächtnis der Schmerzen Mari- ens“ gefeiert, das uns Maria als

„Trösterin der Betrübten“ zeigt.

Dazu hörten wir folgende Verse aus dem Johannesevangelium:

„In jener Zeit standen bei dem Kreuz Jesu, seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria die Frau des Klopas und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“ (Joh 19, 25-27)

Aus der Predigt am 11. September 21 zum Patrozinium in der Wall- fahrtskirche Dettelbach:

Die Szene aus dem Johannesevangelium - Maria unter dem Kreuz Jesu - macht mich sehr betroffen und nachdenklich. Die Mutter steht unter dem Kreuz ihres Sohnes zusammen mit dem Lieblingsjünger Jesu, mit Johan- nes. Hier realisiert sich die Zusage Gottes an die Menschen: Gott gibt sei- nen Sohn hin und schenkt so der Menschheit Versöhnung. Maria dient dem Erlösungswerk ihres Sohnes. Vom Kreuz herab gibt Jesus seine Mut-

MARIA - Gut, dass Du da bist!

Liebe Mitchristen in unserer Pfarrgemeinde St. Peter und Paul, liebe Leserinnen und Leser,

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ter dem Lieblingsjünger und sagt: Siehe, dein Sohn! Siehe deine Mutter!

Origines sah bereits im Jünger Johannes den Stellvertreter für jeden Chris- ten. In dieser Stunde unter dem Kreuz wird Maria zur geistlichen Mutter aller Christen. Unter dem Kreuz Jesu wird das Wirklichkeit, was die Kir- che mit dem alten Spruch ausdrückt: „Durch Maria zu Jesus“. Unter dem Kreuz Jesu wird Maria nicht nur unsere Mutter, sondern auch unser Vor- bild. Sie wird zum Weg des Menschen zu Gott hin. Trotz allem Leids, das Maria in dieser bitteren Stunde unter dem Kreuz ihres Sohnes empfindet, verliert sie die Hoffnung nicht. Maria steht unter dem Kreuz. Sie ist nicht zusammengebrochen und verzweifelt nicht. Maria begreift und erkennt, dass Gott durch Leid und Tod auch Leben und Glück schenken kann. So bekommt das Kreuz Jesu mit den Augen des Glaubens, mit dem Augen des Gottvertrauens, eine neue und tiefere Dimension: Das Kreuz wird zum Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen, zum Zeichen der Erlösung, zum Zeichen des Heils. So konnte Maria für alle Christen zur Trösterin der Betrübten werden - früher und heute. Auch in den Fragen, Sorgen, Leid und Trauer in der Corona-Pandemie und in anderen persönlichen Anliegen.

Welche Erwartungen haben wir jetzt hier in Dettelbach an diesem beson- deren Wallfahrtsort? Wollen wir hier in Ruhe beten und unseren Glauben stärken in der Gottesdienstgemeinschaft? Wollen wir unsere Anliegen mit Maria zu Jesus hintragen? Wollen wir in Gedanken unsere Hoffnungen und Wünsche aussprechen, unsere Sorgen und Fragen, hier, wo schon so viele Glaubende gebetet haben und Hilfe empfangen haben? Hoffen wir auf eine Gebetserhörung in einem privaten Anliegen? Vielleicht mag es von allem etwas sein, was uns heute hierher geführt hat. Für mich ist es wichtig, zu spüren, dass schon viele hier im Glauben gestärkt wurden und dass auch wir Hilfe und Stärkung erfahren.

Die Wallfahrtskirche „Maria im Sand“ ist der Gottesmutter geweiht. Ma- ria, Wallfahrt und Hoffnung stehen da in einer engen Beziehung: Maria ist für uns Christen ein Zeichen der Hoffnung. Jeder von uns hat Wünsche und Hoffnungen. Z.B.: Eine bessere Zukunft, Gesundheit und Frieden.

Wir beten hier für unsere Familien, Freunde und Verstorbene und in per- sönlichen Anliegen. Wir denken aber auch an die Anliegen unserer Pfarr- gemeinde und der Pfarreiengemeinschaft und schließen diese in unser Ge- bet mit ein. Gott hört uns! Gott erhört uns! - oft anders als wir es uns vor- stellen. In Jesus ermöglicht uns Gott seine Beziehung zu uns. Maria war zu dieser Beziehung zu Gott, zu Jesus, bereit. Ihr ist es gelungen, ganz auf

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Gott zu vertrauen - auch in den schweren Stunden und unter dem Kreuz auf Golgotha. Maria geht vertrauensvoll mit Gott ihren Glaubensweg, in- dem sie darauf vertraute, dass Gott sie auf die richtigen Wege führt. Des- halb schauen wir auf Maria und lassen uns durch ihr Beispiel im Glauben bestärken. Maria will uns zu ihrem Sohn hinführen.

Jesus hat vielen Menschen durch Wort und Tat Hoffnung und Zuversicht geschenkt. Manchen hat er auch ganz konkrete Wünsche erfüllt, indem er Krankheiten geheilt und Schuld vergeben hat. Die Menschen sind deshalb von weither zu Jesus gekommen, um ihn zu sehen, zu hören und mit ihm zu sprechen. Schon das Gefühl, in Jesu Nähe zu sein, hat den Menschen neuen Mut gegeben. So ähnlich mag es jetzt auch uns hier in der Wall- fahrtskirche gehen. Am Kreuz hat Jesus seinen Jünger Johannes seiner Mutter Maria anvertraut und uns alle so an Maria verwiesen, die zu Jesus führt. Wo Jesus ist, da wendet sich die Not. Auch hier in der Wallfahrts- kirche führt uns die Gottesmutter zu ihrem Sohn Jesus. An diesem Ort ha- ben schon viele Menschen Ruhe, Frieden, Hoffnung und Zuversicht ge- funden. Jesu Nähe ist für uns das Ziel unserer Wünsche.

Wie können sich nun die Erwartungen, mit denen wir hierhergekommen sind, erfüllen? Können wir mit spektakulären Ereignissen rechnen wie eine medizinisch nicht erklärbare Krankenheilung? Sicher gibt es auch das an Wallfahrtsorten. Die meisten Menschen aber kommen von einer Wall- fahrt „heil“ in einem anderen Sinn zurück. Heilung im Sinne Gottes kann heißen: Ich werde fähig, meine Kräfte überlegt und gezielt einzusetzen;

oder mit den Grenzen, die ich nicht ändern kann, zu leben. Als Gemeinde finden wir dann zu einem besseren Zusammenhalt, zum Mut, eingefahre- ne Wege aufzugeben und neue Wege zu suchen und zu gehen.

Schauen wir nochmals auf Maria: Sie konnte nicht ahnen, was ihr Ja! zum Willen Gottes für ihr Leben alles bedeutete. Maria hat sich auf Gott einge- lassen und Großes bewirkt. Das motiviert, Ja! zu sagen zu dem, was Gott mit uns heute vorhat.

Das soll uns auch motivieren, die Menschen anzunehmen, wie sie sind. Es kann uns dann auch helfen, in schwierigen Stunden durchzuhalten. Das ermuntert uns auch, füreinander zu beten und auf die Fürsprache Mariens zu vertrauen. Dadurch tragen wir bei, dass in unserer Gemeinschaft Glau- be, Liebe und Hoffnung wachsen. Und was uns selbst nicht gelingt, das fügt Gott in seiner großen Barmherzigkeit hinzu.

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Mit Maria an der Hand können wir vertrauensvoll unsere Lebenswege gehen, denn ein Diener Mariens geht niemals verloren. Maria ist die Trösterin der Betrübten. Maria kennt Schmerzen, Leid und Sorgen. Daran erinnern wir uns heute am Patrozinium der Schmerzen Mariens. Maria zeigt uns auch, dass Gott neue Lebensmöglichkeiten schenkt, Hoffnung, Zuversicht, Freude, Glück und einmal das Ewige Leben in der Herrlich- keit des Himmels in tiefer Gemeinschaft mit Jesus.

So wünsche ich Ihnen und euch allen, dass wir im Herbst mit Gottver- trauen unsere Wege gehen,

erwartungsvoll in die Zukunft schauen und - wie Maria - alles in Gottes Hände legen.

Ihr und Euer Pfarrer Thomas Klemm Marienbild

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Vor Ferienbeginn konnten wir nach langer Zeit endlich wieder einen Ausflug mit unseren nun 30 Ministranten unternehmen. So fuhren wir am 24 Juli mit Fahrrädern zum Kletterpark am Baggersee.

Dort konnten wir unsere Gemeinschaft stärken und nach einer Einweisung in Gruppen die Welt von oben betrachten.

So kletterten die Ministranten und unser Pfarrer Thomas Klemm über Bäume und Leitern und ließen sie sich auch manchmal einfach nur hängen.

Grettstädter Ministranten in den Wipfeln

Herausforderung an die Minis

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Anschließend fuhren wir zurück nach Grettstadt und wurden auf den letz- ten Metern von einem Regenschauer überrascht.

Pfr. Thomas Klemm in luftiger Höhe Auf dem Weg zum

Kletterwald

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Getrocknet und nach einer Stärkung mit Pizza machten wir es uns in der Halle der Familie Ankenbrand mit Kissen und Decken gemütlich.

So ließen wir den Tag mit einem lustigen Film ausklingen.

Dieser schöne Ausflug, unter Einhaltung aller Corona-Regeln, stärkte den Zusammenhalt und ließ auch unsere Neu-Ministranten in die Gemein- schaft hineinwachsen.

Vielen Dank an alle Helfer, Mitradlern und an Familie Ankenbrand für den Kinoabend.

Anja Popp

Kinoabend bei Fam. Ankenbrand

Die Minis, Pfr. Thomas Klemm und Helfer

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Unter dem Motto „Zusammen sein“ wurde am Sonntag, 25.07.21, ein be- währter Spielplatz Gottesdienst gefeiert.

Bei gutem Wetter kamen vor allem viele Familien zum Wiesenflecken- Spielplatz. Begleitet von 2 Gitarre-Spielerinnen sangen die Besucher die bekannten ins Ohr gehenden Lieder begeistert mit.

In seiner Predigt ging Pfarrer Thomas Klemm auf die Geschichte

„Fußspuren im Sand“ ein: Gott ist immer bei uns und lässt uns niemals, schon gar nicht in Nöten und Schwierigkeiten, allein. Bildnerisch wurde die Geschichte zusammen mit einigen Kindern im Sandkasten dargestellt.

Beeindruckend war, dass viele Kinder auf die vorbereiteten Fähnchen schrieben, wo sie sich getragen fühlen oder schon mal gefühlt haben.

Spielplatz Gottesdienst

Spielplatz Gottesdienst

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Im Anschluss begrüßte und segnete Pfarrer Klemm acht neue Ministran- ten. Sie trugen, teils mit ein bisschen Lampenfieber, selbst ausgedachte Fürbitten vor. Wert wurde immer wieder auf Bewegung, z.B. beim „Vater unser“ oder dem Danklied: „Von Mensch zu Mensch eine Brücke bauen“

gelegt. So wurden die Kinder immer wieder mit einbezogen und waren bis zum Schluss aufmerksam dabei. Mit dem Lied „Gott dein guter Se- gen“ klang der eindrucksvolle Gottesdienst aus.

Christa Schlessing

Spielplatz Gottesdienst am 25.07.21

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Am 2. Dezember 2017 erschien im Schweinfurter Tagblatt ein Artikel mit dem Thema: Pilgern, wo noch Ruhe herrscht. Zum ersten Mal erfuhr ich vom Pilgerweg, den Ignazius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens, vor 499 Jahren gegangen ist.

Während sich alle Jakobswege lediglich auf historisch nicht belegte Über- lieferungen beziehen hat Ignazius, der später heiliggesprochene, diese mühselige Reise über fast 700 km schriftlich dokumentiert als eine Reise zu sich selbst und seiner späteren Berufung. Nachdem meine Frau und ich seit 2009 in jährlichen Etappen über 2-3 Wochen insgesamt über 2500 km auf spanischen Jakobsweg unterwegs waren hat diese Alternative meine Neugier geweckt. Der Weg wurde im Jahr 2016 von etwa 1000 Pilgern gegangen, wovon 300 am Ziel ankamen - zum gleichen Zeitpunkt kamen in Santiago de Campostella über 300.000 Pilger an. Es gibt am Ignazius- weg wenige Pilgerherbergen, nicht vergleichbar auch die Streckenführung, die zuweilen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt.

Im März letzten Jahres, zum Ende meiner beruflichen Karriere, wollte ich dieses Abenteuer als Bilanz und Neuausrichtung meines Lebens antreten - prompt wurde dies durch den ersten großen Lockdown vereitelt. Nachdem ich im März 2021 zum zweiten Mal geimpft war begann ich relativ kurz entschlossen, meine Komfortzone zu verlassen und zog alleine los - auch wenn die Begleitumstände nicht unbedingt optimal waren.

Kurz nach der Landung in Bilbao am Golf von Biskaya erfuhr ich um 23:00 Uhr, dass das gebuchte Hotel wegen Covid geschlossen war. Nur einige wenige Hotels hatten die Erlaubnis, Flugreisende aufzunehmen und mit meinem Rucksack als einziges Gepäck war ich einer der ersten, der sich mit dem Taxi auf die Suche begab. Ein routinierter Taxista verschaff- te mir tatsächlich innerhalb kürzester Zeit eine Unterkunft. Am nächsten Tag war ich von dem Besuch im Guggenheim Museum ebenso überwältigt wie vom lebhaften sozialen Treiben auf den Straßen Bilbaos - die Basken waren zwar maskiert aber ausgesprochen lebenslustig. Und in der warmen Frühlingssonne ging es einen Tag später nach Loyola, dem Geburtsort von Ignazius. In einem Bauernhof fand ich Unterkunft, die Herbergssuche in den folgenden fünf Wochen hatte zuweilen durchaus Parallelen mit der biblische Herbergssuche - ohne meine Spanischkenntnisse und die zum Teil ausgeprägte Gastfreundschaft der Menschen hätte sie schlimmer aus- fallen können. Als ich im Pilgerbüro meinen Pilgerausweis holte erfuhr

Pilgern in Coronazeiten

Auf dem Ignaziusweg quer durch Nordspanien—Teil 1

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ich, dass ich seit vielen Wochen der erste Pilger war, der sich auf die So- cken machte.

In der ersten Woche ging es über das Kantabrische Gebirge nach Logro- no, der Hauptstadt der Weinregion Rioja. Das Wetter meinte es gut mit mir, im Vergleich zu Deutschland, wo ja nochmals ein Frosteinfall ein- setzte, hatte ich herrliches Frühlingswetter mit Temperaturen zwischen 20 und 25°, allerdings nachts auch um die 2°. Diese ersten sieben von insgesamt 28 Etappen hatten es in sich: steile Geröllanstiege, nicht opti- male Wegemarkierung und natürlich der Rucksack (geliebt und gehasst!) mit 9-12 kg Gewicht (je nach mitgeführter Wassermenge). Streckenlänge war im Durchschnitt bei 25 km täglich (zwischen 17 und 38 km) aber im Gebirge hatte man häufig kein Internet, mehrfach war bei 12 Stunden Wanderung die Handybatterie auch leer.

Ein erstes bleibendes Erlebnis hatte ich im Hochgebirge: Es war schon spät und ich wusste, dass ich noch etwa 2 Stunden bis zu meinem Zielort

hatte, wo ich auch noch eine Unterkunft suchen musste.

Aber ich hatte kei- ne Ahnung wo ich war, einen Trail über Handy hatte ich auch nicht und an einer Wegbie- gung wollte ich eigentlich gerade- aus und bergab - aber kein Wegzei- chen, im Gegen- teil: der Hauptweg führte steil und schmal bergauf.

Mein körperlicher Zustand war be- reits jenseits von Gut und Böse - nur so ist zu verstehen, dass ich plötzlich stehen blieb und einfach laut brüllte: »Scheiße!!!«. Und plötzlich war mir, als ob am Ende des Weges weit über mir eine Bewegung wäre. War aber nicht lus- tig, denn es stellte sich heraus, dass es sich um eine Rinderherde handelte die, wohl aufgeschreckt durch mein ungewöhnliches Gebet, in vollem Galopp den steilen schmalen Weg herunterkam. Während ich seelisch bereits den Untergang in einer Stampede akzeptiert hatte, sprang mein

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Körper erstaunlicherweise behände an den Wegrand und zückte den Foto, um den möglichen Täter später identifizierbar zu machen. Und die etwa 25 Rinder stürmten knapp an mir vorbei und waren nach 100 m plötzlich verschwunden. Es stellte sich heraus, dass genau an der Stelle, wo ich einen Weg vermutet hatte tatsächlich der richtige Abstieg ins Tal war, der jetzt durch die Rinder freigetrampelt war. Und mir wurde klar: 1. Gott erhört zuweilen auch ungewöhnliche Gebetsformen und 2. man kann auch von Rindviechern etwas lernen.

Und am Tag vor Gründonnerstag war es dann soweit: Am Vorabend hatte ich telefonisch in einem Casa Rural in Genevilla eine Unterkunft zugesi- chert bekommen - wegen der verschärften Corona Lage wurde ich bei meiner Ankunft abgewie-

sen. Der nächste Ort lag hin- ter dem nächsten Gebirgs- zug, für heute unerreichbar.

Doch die Bäuerin rief den Dorfvorsteher an, der schlug vor, dass im Fitnessraum der Gemeinde (gleichzeitig auch Bibliothek! - Und bei- des zur Zeit für die Öffent- lichkeit nicht nutzbar) schla-

fen konnte. Es gab sogar eine Toilette und fließend Kaltwasser und -oh Wunder - die engelsgleiche Bäuerin erschien mit einer Decke, einem Kopfkissen und einem riesigen Bocadillo mit Rührei und Sardellen. Und eine Bezahlung lehnte sie entschieden ab.

In den folgenden Tagen wurden die Berge immer flacher, das Weinland Rioja kündigte sich an. Am Karfreitag den 2. April war ich in Navarette abgestiegen, am Abend dann eine eindrucksvolle Messe in der das riesige Kruzifix enthüllt wurde und überraschenderweise die lebensgroße Jesus- statue mit beweglichen Schultern vom Kreuz genommen und feierlich in einem beleuchteten gläsernen Sarg aus der Kirche getragen wurde.

Die nächste Etappe von Navarette nach Logrono ist die Kreuzung zwi- schen Ignaziusweg und Camino frances. Und hier begegneten mir die ein- zigen Pilger der ganzen fünfwöchigen Reise: drei junge Dänen die in San Jean losgezogen waren und jetzt vor der Entscheidung standen, die Pil- gerreise nach Campostella abzubrechen. Nachdem alle Pilgerherbergen geschlossen waren, hatten sie als Dreiergruppe noch größere Probleme als ich, ein Nachtquartier zu finden. Auch ich fand in Logrono die zuvor gebuchte Pension verschlossen. Trotz Corona war die Stadt über die Os-

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terfeiertage voller Menschen, glücklicherweise musste ich nicht lange suchen um ein akzeptables Zimmer zu finden. Und nachdem die Restau- rants über Ostern komplett geöffnet hatten bekam ich zum Abendessen die ersehnten Chipriones. Und auch das gehört zum Pilgern: nach dem Aufbruch am nächsten Morgen merkte ich nach etwa 4 km, dass ich mei- nen Sombrero in der Herberge vergessen hatte, also Gleichmut bewahren und wieder zurück!

In der folgenden Woche ging es entlang dem Ebro durch fruchtbares Ackerland und Weinberge und herrliche Flussauen mit eindrucksvollen Biotopen. Und meinen Hut, der mich zwei zusätzliche Wanderstunden gekostet hatte konnte ich jetzt auch nicht mehr aufsetzen. Am Ebro weht fast ständig ein sehr starker, böiger Nordwind der dafür sorgte, dass ich mit Rucksack bepackt immer wieder meinem Hut hinterherjagen musste, immer mit der Gefahr, dass er im Fluss verschwand. Ohne Kopfbede- ckung wäre es aber auch gefährlich gewesen wegen der starken Sonnen- einstrahlung, weshalb ich mir aus verschiedenen Lappen und einer auf der Straße gefundenen Schnur einen improvisierten Turban montierte.

Spanien ist im Vergleich zu Deutschland sehr dünn besiedelt, es gab Ta- ge, an denen ich keinen einzigen Menschen getroffen habe. Um nicht dem Stumpfsinn zu verfallen hatte ich deshalb

ein Tagesprogramm: am Morgen nach Gefühl ein bis 2 Stunden lautes Singen (alles was mir einfiel und es fielen mir immer neue Melodien ein), dann aus dem Kopf Repetition spanischer Verben in allen Tempi, gegen Mittag dann Ge- danken zur Person des Tages - ich memorierte dann über eine Person, die in meinem Leben eine Rolle spielte. Als am Nachmittag das Lau- fen zunehmend schwerer wurde dann auch mal 1 Stunde Mantra: ständige Wiederholung eines Themas, eines Gebetes oder eines Spruchs im Rhythmus des Gehens wobei im Idealfall sich

dann wieder dieser Gleichmut, diese Indifferenz auch gegen den Schmerz, entwickelte. Und jeder Tag war eine Metapher des Lebens: am Morgen unternehmungsfreudig, quietschfidel, über den Tag unterneh- mungslustig und optimistisch und gegen Abend fühlte ich mich dann fast wie der über 70-jährige, der ich bin – und nachts schlief ich wie ein Stein.

K.H. Gerhardt Fortsetzung folgt

K.H. Gerhardt

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Einladung zum

Senioren-Nachmittag zum Erntedank am Mittwoch,

06.10.2021.

Beginn: 14 Uhr

Im November treffen wir uns am Mittwoch, 03.11.2021.

Beginn: 14 Uhr

Wir freuen uns auf Euch.

Euer Seniorenteam

Sehr geehrte GemeindemitgliederInnen,

zum Ende des Jahres möchten wir Sie gerne auf diesem Wege wie- der auf die wichtige Angelegenheit zum Thema "Datenschutz" auf- merksam machen.

In unseren Pfarrbüros werden viele personenbezogene Daten (auch zu Ihrer Person) gespeichert und verarbeitet. Ausführli- che Informationen zum Datenschutz für Gemeindemitglieder sind transparent auf unserer Homepage veröffentlicht und kön- nen hier jederzeit nachgelesen werden. Zusätzlich schicken wir Ihnen ein ausführliches Informationsschreiben auch gerne postalisch zu. Bitte sprechen Sie hierzu unsere Mitarbeiter/

Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro an.

Datenschutz

Seniorenclub

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Pfarrbüro

Pfarrbüro Grettstadt Kirchgasse 4

97508 Grettstadt

pfarrei.grettstadt@bistum- wuerzburg.de

Öffnungszeiten

Dienstag 15.00 – 17.00 Uhr Freitag 10.00 - 12.00 Uhr Dekan Gregor Mühleck Tel. 09729 - 16 18

ld@st-gallus-st-laurentius.de Pfarrvikar Thomas Klemm Tel. 09729 - 90 96 707 thomas.klemm@bistum- wuerzburg.de

Angestellte im Pfarrbüro Elke Keilholz

Tel.: 09729– 90 96 700 Fax : 09729—90 96 709

elke.keilholz@bistum-wuerzburg.de

Homepage Wolfgang Münzer

www.pg-st-christophorus-im- mainbogen.de

Kirchenstiftung Grettstadt VR Bank Schweinfurt

IBAN: DE47 7906 9010 0001 7109 58 BIC: GENODEF 1ATE

Datenschutz/

Bildquelle

Jeder Teilnehmer erklärt sich für die Dauer der Ausgabe mit der Herstellung von Bildnissen seiner Person, insbesondere der Aufnah- me mittels einer Digitalkamera, einverstanden.

Bildquelle: K.H. Gerhardt, Norbert Karch, pfarrbriefservice.de, Anja Popp.

Impressum

Herausgeber:

Kath. Pfarramt Grettstadt Kirchgasse 4

97508 Grettstadt Pfr. Thomas Klemm E-Mail:

pfarrbrief.grettstadt@web.de Layout:

Petra Gram, Carina Stumm Artikel eingesandt von:

K.H.Gerhardt, Anja Popp, Christa Schlessing

Mit Namen gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung der Verfasser dar. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Artikel zu kürzen.

Redaktionsschluss für den Pfarrbrief Dezember 2021-

Januar 2022:

15. November 2021

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