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Natürlichkeit auf dem Kopf

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80 DIE PTA IN DER APOTHEKE | August 2019 | www.diepta.de

PRAXIS

V

or Jahren hieß es schon „Schönes Haar ist dir gege- ben, lass` es leben“.

Doch zu diesem Zeitpunkt war das Thema Bio noch kein so großes Thema wie heute. Stei- gendes Umweltbewusstsein führt dazu, dass mehr Wert auf vegane Ingredienzen und öko- logisch vertretbare Verpackun-

gen gelegt wird. Hersteller von Natur- und naturnaher Kosme- tik bedienen sich gerne solcher Verpackungsmaterialien, sodass sie im Hinblick auf den Um- weltaspekt eine gute Wahl wären. Doch wie sieht es mit den Inhaltsstoffen von Sham- poo und Haarpflegemittel aus?

Es ist wichtig zu wissen, worin sich echte oder zertifizierte Na-

turkosmetik von Greenwash- Produkten unterscheidet.

Apothekenprodukte bieten Beständigkeit Die Nachfrage nach Haarpflege, beispielsweise ohne Silikone, Parabene oder synthetischen Farb- und Duft- stoffen nimmt zu. Produkte aus Apotheken bieten das alles, sei es aus dem großen Segment der zertifizierten Naturkosmetik, naturnaher Pflege oder aus dem dermopharmazeutischen Be- reich – Pflegepakete lassen sich individuell schnüren. Kunden erhalten in der Apotheke dabei Produkte, die aktuellen wissen- schaftlichen Standards entspre- chen, wirksam und besonders hautverträglich sind. Ein weite- rer Vorteil besteht darin, dass sie in der Regel dauerhaft im Sortiment sind und nicht nach einer Saison aus den Regalen verschwinden. Das ist beson- ders hilfreich für Kunden, die in der Apotheke ihr Lieblingspro- dukt gefunden haben.

Von Grund auf alles Bio?

Mittlerweile gibt es zunehmend Produkte, die damit werben, fast vollständig aus natürlichen In- haltsstoffen zu bestehen. Schaut man auf die Verpackung, findet sich trotzdem keines der obliga-

torischen Naturkosmetiksiegel.

Das kann beim Endverbraucher für Verwirrung sorgen. Hier können Sie aufklären. Findet sich auf der Verpackung kein international anerkanntes, zer- tifiziertes Bio-Label, wie zum Beispiel Natrue, BDIH, Ecocert oder Cosmos, müssen Herstel- ler sich auch nicht nach den strengen Anforderungen von echter Naturkosmetik richten.

So können bei der Produktent- wicklung unterschiedliche Be- rechnungsmethoden herange- zogen werden.

97 Prozent natürliche In- haltsstoffe Erklären Sie dies am Beispiel von Wasser. Das ist in jedem flüssigen Haarsham- poo enthalten. Verwendet ein Hersteller das Natrue-Label, wird „Aqua“ zwar nicht als Bio gezählt, jedoch in der Gesamt- menge des Produktes zu einem Viertel berücksichtigt. Beim Cosmos-Label wird es komplett ignoriert, jedoch zu 50 Prozent an der Gesamtmenge des Pro- duktes berücksichtigt. Dann gibt es da noch den techni- schen Standard ISO16128, eine Anleitung zur Berechnung des prozentualen Anteils an natür- lichen oder Inhaltsstoffen aus kontrolliert biologischem An-

HAARE

Vegan-Bio-Ökologisch: Die Zeichen der Haarpflege stehen auf Grün. Immer mehr KundInnen wünschen sich Produkte, die auf Dauer schonend zum Haar sind und möglichst wenige Zusatzstoffe enthalten.

Natürlichkeit auf dem Kopf

© Bakharev / iStock / Getty Images

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bau (kbA) im Gesamtprodukt.

Hier wird Wasser als Bio be- rechnet, vorausgesetzt sämt- liche Rohstoffe sind ebenfalls Bio. Schon ergibt sich ein Pro- dukt, das angibt, nur natürliche oder biologische Rohstoffe zu enthalten. Das klingt vielleicht auf den ersten Blick total natür- lich. Legen Kunden jedoch Wert darauf, dass außerdem keine chemischen Inhaltsstoffe in der Haarpflege enthalten sind, sieht es bei der ISO-Berechnung schon anders aus, im Vergleich zu Natrue und Cosmos. Denn hier dürfen Inhaltsstoffe mit bis zu 49 Prozent Mineralölanteil als naturnah eingestuft werden.

Mehr noch: sogar gentechnisch veränderte Pflanzen können bei diesen Produkten als natürlich eingestuft sein. Auch wenn Maske, Shampoo oder Conditi- oner vermeintlich grün (Green- wash Produkte) sind, entspre- chen sie tatsächlich nicht den Anforderungen der Naturkos- metik. So erklärt sich auch die Klassifikation in kontrollierte Naturkosmetik (mit entspre- chender Zertifizierung), nicht zertifizierte Naturkosmetik ohne synthetische Konser- vierung, Duft- und Farbstoffe sowie naturnahe Kosmetik un- ter Verwendung einzelner Na- turstoffe.

Möglichkeiten und Gren- zen in der Haarpflege Dank zunehmender Forschung und Entwicklung hat sich einiges im Naturkosmetikbereich für Haarpflege getan, allerdings gibt es Segmente, bei denen echte Naturkosmetik nach wie vor nicht mit konventionellen Produkten mithalten kann. So zum Beispiel bei Anti-Frizz Produkten zur Haarglättung.

Während in konventionellen Produkten häufig quaternäre Stoffe und Silikone zum Einsatz kommen, ist das bei echten Bio- produkten nicht möglich. Alter-

nativen in zertifizierter Natur- kosmetik sind beispielsweise Pflanzenöle und Bambusex- trakte. Auch bei Haarspray aus zertifizierter Naturkosmetik wird es mit dem Stand schwie- rig. Denn ein guter und fester Halt wird mittels Polymeren er- reicht, diese Stoffe sind in der Naturkosmetik nicht vorgese- hen. Alternativ wird hier zum Beispiel Shellack verwendet – und dieses natürliche Polymer ist nicht vegan. Ferner gibt es hier keine Aerosol-Verpackun- gen, da sie Treibgas enthalten und das ist bei zertifizierter Naturkosmetik nicht erlaubt, ein natürliches Produkt im Pumpspender erzeugt kein so feines Sprühbild wie bei her- kömmlichen Produkten. Seinen Zweck kann es trotzdem erfül- len. Im Hinblick auf Dauer- und Stützwellen sowie permanen- ten Haarfarben gibt es bei den Bio-Produkten wenig Alternati- ven. Denn klassische Produkte sind oxidative Farben, deren Prinzip bei Bio-Labels nicht zu- gelassen ist. Haaraufhellungen sind mit Bio-Farbe nicht mög- lich. Allerdings kann Pflanzen- farbe auf Basis von Henna, Rote Rüben-Extrakt oder Kamille eine semi-permanente Färbung bieten. Es kann durchaus sinn- voll sein bei Shampoo, Spülun- gen und Masken auf Naturkos- metik zurückzugreifen. Allein schon im Hinblick auf deren In- haltsstoffe, die sich nicht auf den Haarfasern ablagern. Denn sogenannte Filmbildner er- schweren auf Dauer das Ein- dringen von Pflegwirkstoffen.

Das wiederum kann dazu bei- tragen, dass die Frisur einfach nicht mehr so gut sitzt.  n

Kirsten Metternich von Wolff, Freie Journalistin

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