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Salmonellen und Campylobacter

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118 DIE PTA IN DER APOTHEKE | September 2015 | www.pta-aktuell.de

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ie Bakterienart Salmonella ente- rica umfasst zahl- reiche human- pathogene Typen. Hauptreser- voir der beweglichen Stäbchen sind Tiere, die selbst nur selten

erkranken. Ist Geflügel mit den Keimen befallen, werden sie mit dem Kot ausgeschieden und können auf diesem Weg sehr leicht auf die Eier – in ers- ter Linie die Schale – gelangen.

Neben roher Milch und rohen

Eiern sind vor allem halbgares Fleisch, insbesondere Geflügel, sowie Produkte aus rohem Ei wie Nachspeisen, Mayonnaise oder Speiseeis mögliche Infek- tionsquellen. Generell kann man sich über jedes Lebensmit- tel anstecken, das in Kontakt mit kontaminierten tierischen Produkten kam oder mit den Ausscheidungen infizierter Tiere verschmutzt wurde.

Exponentielles Wachstum Ein gesunder Mensch muss in der Regel weit über zehntau- send bis eine Million davon zu sich nehmen, bevor er erkrankt;

bei abwehrgeschwächten Men- schen, Säuglingen, kleinen Kin- dern oder alten Menschen kann bereits ein Bruchteil davon (hundert Keime) ausreichen.

Vermehrungsfähig sind die Keime in einem weiten Tempe- raturbereich, nämlich zwischen zehn und fast 50 Grad Celsius.

Im Kühlschrank wird ihre Ver- mehrung lediglich verlang- samt, Tiefkühlbedingungen überleben sie unbeschadet. Aus diesem Grund ist penible Hygi- ene beim Auftauen so wichtig;

Auftauflüssigkeit muss sorgfäl- tig entsorgt werden. Auch in Kräutertee wurde Salmonella schon nachgewiesen, wenn auch selten. Erklären Sie Ihren Kunden, dass es deshalb ris- kant sein kann, insbesondere für Babys, Kinder und Kranke, solche Getränke nicht vor- schriftsmäßig mit kochendem Wasser zuzubereiten und min-

destens fünf bis zehn Minuten ziehen zu lassen. Bei sommer- lichen Temperaturen kann sich die Zahl dieser Bakterien alle zwanzig Minuten verdoppeln.

Aus der vernachlässigbaren Menge von einzelnen Keimen kann so binnen Stunden ein krankmachendes Heer von Hunderttausenden entstehen.

Daher ist die wichtigste Vor- beugungsmaßnahme, Lebens- mittel gerade im Sommer so frisch wie möglich zu verarbei- ten und rasch zu verzehren.

Infektiöse Gastroenteri- tis Es kann bis zu drei Tagen dauern, bis die Krankheit ausbricht. Nach der Invasion von Darmzellen verändern die Salmonellen mit Hilfe von Toxinen deren Aktivität. Die Folge ist eine Gastroenteritis mit Durchfall, Leibschmer- zen, häufig auch Fieber sowie manchmal mit Erbrechen. Nur sehr selten gehen die Bakterien in die Blutbahn über; hohes Fieber und gefährliche Entzün- dungen an anderen Organen können die Folge sein, haupt- sächlich bei Älteren oder Men- schen mit Vorerkrankungen.

Die meisten Infektionen aber klingen komplikationslos nach einigen Tagen von selbst wie- der ab. Flüssigkeits- und Elek- trolytsubstitution reichen als Behandlung aus. Die Erreger werden etwa vier Wochen lang ausgeschieden – von manchen Patienten in großen Mengen.

Bei kleinen Kindern dauert

© Smileus / fotolia.com

Zwei Darmkeime stehen an der Spitze der Liste der Durchfallerreger. Der eine macht fast jeden Sommer Schlagzeilen, der andere ist weniger be- kannt. Die Symptome sind jedoch ganz ähnlich.

PRAXIS VIREN & BAKTERIEN – TEIL 8

Salmonellen

und Campylobacter

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es zwei Monate und länger, bis der Stuhl keine Pathogene mehr enthält; so lange können bei ungenügender Hygiene andere über eine Schmierin- fektion infiziert werden. Weit- aus bedrohlicher sind andere Salmonella-Typen, nämlich der Typhus- und der Paraty- phus-Erreger, die in nicht in- dustrialisierten tropischen Ländern vorkommen. Sie rufen schwere systemische, also nicht auf den Darm begrenzte Infek- tionen hervor.

Anderer Keim – gleiches Problem Eine ganz ähnliche Symptomatik verursachen Bak- terien der Gattung Campylo- bacter, deren Arten C. jejuni und C. coli die wichtigsten Er- reger einer Enteritis sind. Mit rund 42°C Körpertempera- tur bieten Vögel diesen ther-

mophilen (wärmeliebenden) Keimen ideale Wachstumsbe- dingungen. Daher kolonisie- ren sie insbesondere Geflügel, kommen aber auch in anderen

Tieren vor. Die Ansteckungs- quellen sind somit bei den „üb- lichen Verdächtigen“ zu finden:

Neben Hühnerfleisch kommen zahlreiche andere Lebensmit- tel in Frage, von Rohmilch und Produkten daraus, bis zu Rohwurst, aber auch verunrei- nigtes Wasser eines Badesees.

Im Unterschied zu Salmonel- len kann Campylobacter in Le- bensmitteln zwar eine gewisse Zeit überleben, sich aber nicht darin vermehren. Allerdings vermag bereits eine geringe An- zahl an Keimen eine Infektion auszulösen. Besonders häufig betrifft diese Infektion Kinder unter fünf Jahren sowie junge Erwachsene. Die Inkubations- zeit kann fünf, manchmal sogar bis zu zehn Tage betragen. Ty- pisch sind hier Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, die den Magen-Darm-Beschwerden

oft vorausgehen. Erst etwa 24 Stunden später manifestie- ren sich heftige Bauchschmer- zen oder -krämpfe, Übelkeit und – oft auch wässrige oder auch blutige – Durchfälle. Als Komplikationen können sel- ten Gelenkentzündungen auf- treten. Auch die sehr seltene neurologische Erkrankung Guillain-Barré-Syndrom wird mit dem Keim in Verbindung gebracht. Sowohl für die Sal- monellose als auch für durch Campylobacter ausgelöste Durchfallerkrankungen gilt:

Nur bei schwerem Verlauf oder bei immunsupprimierten Patienten sind Antibiotika in- diziert. ■

Waldtraud Paukstadt, Dip. Biologin TIPPS

+ Eier mit beschädigter Schale umgehend und nur für durcherhitzte Speisen verwenden + Speisereste rasch ab-

kühlen und kühl stellen + Insbesondere beim

Kochen mit Mikrowelle auf ausreichende Garzeiten achten (auch im Inneren der Speisen müssen mehr als 70 Grad erreicht werden).

+ Gründliches Hände- waschen reduziert die Keimzahlen erheblich.

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