• Keine Ergebnisse gefunden

Oxidierbarkeit primärer, sekundärer und tertiärer Alkohole

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Oxidierbarkeit primärer, sekundärer und tertiärer Alkohole"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Versuch Nr. 005

Oxidierbarkeit primärer, sekundärer und tertiärer Alkohole

C H3

OH

+

MnO4- (violett) H3C O

OH

MnO2 (braun)

+

MnO4- (violett)

+ +

MnO3 (grün)

C

H3 CH3 OH

C

H3 CH3 O

MnO4- (violett)

+

C

H3 CH3 OH

CH3

Chemikalien

Name Formel Menge R-

Sätze

S-Sätze Gefahren- symbole

Bemerkung 1-Propanol C3H7OH ca. 2 mL 11-41-

67

7-16-24-26- 39

F, Xi Isopropanol CH3CHOHCH3 ca. 2 mL 11-36-

67

16-24/25- 26-7

F, Xi

tert-Butanol (CH3)3COH ca. 2 mL 11-20 16-9 F, Xn

Kaliumper-

manganat KMnO4 14 mg 8-22-

50/53

60-61 Xn, O, N oder 15 ml einer 0,006 molaren Lsg.

Natronlauge (c

= 1 mol/L) NaOH (aq) 15 mL 34 26-

36/37/39-45 C

Wasser H2O 15 mL -- -- --

Materialien

3 Petrischalen Messpipetten

Pasteurpipetten mit Pipettenhütchen 2 Bechergläser

Versuchsdurchführung

Zunächst wird aus 14 mg Kaliumpermaganat und 15 mL Wasser eine 0,006 molare Kaliumpermanganat-

(2)

Lösung angesetzt. Diese wird dann mit 15 ml 1 molarer Natronlauge versetzt und dann gleichmäßig auf die drei Petrischalen verteilt.

In die Schalen wird nun je eine Pipettenfüllung eines der Alkohole gegeben.

Links: 1-Propanol Mitte: Isopropanol Rechts: tert-Butanol

Beobachtung

In der linken Petrischale (1-Propanol) zeigt sich sofort eine grünlich-bläuliche Färbung. Das gleiche ist in der mittleren Petrischale nach der Zugabe von Isopropanol zu beobachten. In der rechten Schale (:tert-Butanol) ist keine Veränderung feststellbar.

Nach ca. 2 min (und ggf. Zugabe von etwas mehr n- Propanol) verfärbt sich die Lösung der linken Petrischale langsam von grün-blau zu gelb-grün- braun. Die Verfärbung wird umso deutlicher, je länger man die Schalen an der Luft stehen lässt.

.

Entsorgung

Alle Lösungen, in denen das Permanganat umgesetzt wurde, werden neutral in den anorganischen Abfall entsorgt, da der Anteil der organischen Substanzen äußerst gering ist.

Fachliche Analyse

Primäre, sekundäre und tertiäre Alkohole unterscheiden sich in ihrer Oxidierbarkeit. Als Oxidationsmittel wirkt in diesem Versuch das Kaliumpermanganat, das je nach Art des Alkohols bis zu unterschiedlichen Oxidationstufen reduziert wird. Durch die basischen Bedingungen wird das Oxidationspotential des Permanganats verringert: Die Reaktion findet unter Verbrauch von H+-Ionen statt, so dass eine Verringerung dieser durch das Einstellen eines basischen pH-Werts das Gleichgewicht gemäß Le Chatelier zu den Edukten hin verschiebt.

Primärer Alkohol (1-Propanol)

Der primäre Alkohol 1-Propanol kann bis zur Carbonsäure oxidiert werden. Das Mangan im Permanganat wird dadurch von der Oxidationsstufe +7 (violett) über +6 (grün) zu +4 (braun) reduziert, wobei die einzelnen Oxidationsstufen für die Farbänderungen der Lösung verantwortlich sind.

Im ersten Schritt der Oxidation des 1-Propanols wird ein Ester mit dem Permanganat-Ion gebildet. Bei der Esterspaltung verändert sich die Oxidationsstufe des an die Hydroxygruppe

(3)

gebundenen Kohlenstoff-Atoms von –1 nach +1. Es entsteht ein Aldehyd (2-Propanal). Die Oxidationsstufe des Mangans im Permanganat verändert sich von +7 nach +6. Da das gebildete Mangantrioxid (MnO3) grün gefärbt ist, verfärbt sich die ganze Lösung.

OH C

H3 -1

1-Propanol

+ O-

O

O O

Mn+7

Permanganat (violett)

-1 +7

H C O

H3 + O

O O +1 Mn

+6 H

O- O O O OH C

H3 Mn

Ester

- H2O

1-Propanal (Aldehyd) (grün)

Im zweiten Schritt wird der Aldehyd 1-Propanal (Ox.: +1) zur Carbonsäure (Ox: +3) oxidiert und das Mangan von +6 zu +4 reduziert. Zuvor erfolgt jedoch eine Hydratisierung des Aldehyds.

H C O

H3 +1 +

H H O

H H H O+

O- C

H3

H OH OH C

H3

1-Propanal (Aldehyd)

Der Mechanismus des zweiten Schritts verläuft analog zum ersten Schritt. Es entstehen 1- Propansäure und Braunstein (MnO2).

H OH

OH C

H3 +

O O O Mn

OH C O

H3 + O Mn O

+1 +6 +3 +4

1-Propansäure Braunstein (braun)

So ergeben sich für die Redoxreaktion des 1-Propanols mit Kaliumpermanganat folgende Teilgleichungen und die Gesamtgleichung:

Oxidationsreaktion:

C H3

OH

C H3

O

C H3

O

-1 +1 +3 OH

1- Propanol 1- Propanal + 2 e- 1- Propansäure + 2 e- Reduktionsreaktionen:

MnO4- + e- + 2 H+ MnO3 (grün) + H2O

+7 +6

MnO3 (grün) + 2 e- + 2 H+ MnO2 (braun) + H2O

+6 +4

-1

(4)

Gesamtreaktion:

3 1- Propanol + 4 MnO4- + 4 H+ 3 1- Propansäure + 4 MnO2 + 5 H2O

Sekundärer Alkohol (Isopropanol)

Das sekundäre 2-Propanol (Isopropanol) wird vom Kaliumpermanganat nur bis zum Keton oxidiert, das Permanganat entsprechend nur bis zur Oxidationsstufe +6. Damit verfärbt sich diese Lösung zwar grün, aber nicht braun. Der Mechanismus verläuft analog der Aldehydbildung über einen Ester. Die Oxidationsstufe des an die Hydroxygruppe gebundenen Kohlenstoffatoms (in α-Stellung) verändert sich von 0 zu +2. Statt zwei an den α-Kohlenstoff gebundenen H-Atomen wie beim Propanol ist bei einem sekundären Alkohol nur ein Wasserstoff an den α-Kohlenstoff gebunden.

So ergeben sich für die Redoxreaktion von Isopropanol mit Kaliumpermanganat folgende Teilgleichungen und die Gesamtgleichung:

Oxidation:

C

H3 CH3 OH

C

H3 CH3 O

0 +2

2- Propanol Propanon + 2 e- + 2 H+ Reduktion:

MnO4- + e- + 2 H+ MnO3 (grün) + H2O

+7 +6

Gesamtreaktion:

2-Propanol + 2 MnO4- + 2 H+ 2-Propanon + 2 MnO3 + 2 H2O

Tertiärer Alkohol (tert-Butanol)

Beim tert.Butanol (2-Methyl-Propan-2-ol) handelt es sich um einen tertiären Alkohol. Der an die Hydroxygruppe gebundene Kohlenstoff ist außerdem an drei Methylgruppen gebunden.

So könnte er bei der Esterspaltung kein Proton donieren und somit oxidiert werden. Die Oxidation durch Kaliumpermanganat findet demnach nicht statt. Da dadurch auch das Permanganat in der Oxidationsstufe +7 verbleibt, verändert sich auch die Farbe der Lösung nicht; sie bleibt violett.

(5)

OH

CH3 C

H3

CH3

+ O-

O

O O

Mn+7 +1

tert.Butanol Permanganat (violett)

Didaktisch-methodische Analyse

Dieser Versuch wäre sowohl ein guter Schülerversuch als auch ein guter Lehrerversuch, da alle Chemikalien bereits ab Sekundarstufe 1 zugelassen sind. Als Lehrerversuch sollte man diesen Versuch in Petrischalen auf dem Overhead-Projektor durchführen. Als Schülerversuch wäre die Durchführung in Reagenzgläsern chemikaliensparender und vom Effekt her eindrucksvoller, da man nach der Alkoholzugabe aber vor dem Durchmischen den Reaktionsverlauf (Farbverlauf) von der Eintropfstelle zum Boden des Reagenzglases hin sehr gut beobachten kann. Beim Propanol zeigte sich, dass die Zugabe von etwas mehr Alkohol nötig sein könnte.

Sowohl die Vorbereitung des Versuchs (Ansetzen der alkalischen Permanganatlösung), als auch die Durchführung sind wenig zeitaufwendig und die Farbwechsel sehr gut sichtbar. So bleibt genug Zeit um noch in der gleichen Stunde die Reaktionen zu besprechen. Auch die wenigen benötigten Glasgeräte stellen keinen großen Aufwand dar. Sind keine Petrischalen vorhanden, könnten auch kleine Erlenmeyerkolben oder Bechergläser verwendet werden.

Der Versuch ist sowohl bei Alkoholen, Aldehyden, Ketonen und Carbonsäuren einsetzbar, könnte aber auch als Überleitung zwischen den einzelnen Themen dienen. Als Vorwissen sollten die Schüler auf Kenntnisse in der Redoxchemie zurückgreifen können. Bei einer Überleitung von Aldehyden zu Carbonsäuren könnten die Schüler auch ihr Wissen über Alkohole noch einmal auffrischen und einbringen.

Literatur

1. Becker, Heinz; et.al: Organikum, Leipzig 191993

2. Vollhardt, K. P. C.; Schore, N. E.: Organische Chemie, Weinheim 32000 3. http://axel-schunk.net/experiment/edm0799.html (05.12.2005)

4. http://de.chemdat.info/mda/de/ (17.12.2005)

5. Protokoll von Anika Weiser, OC-Lehramtpraktikum, WS 2005/06

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Bei Zugabe von zwei Spateln Salz in ein 5 cm mit Kupfersulfat Lösung (blau) gefülltes RG verfärbt sich die blaue Lösung in ein starkes grün.. Danach gibt man so

Nach der Zugabe einer von einer vollen Spatels Natriumchlorid, verfärbt sich die Lösung grün..  Es wird ein

Die Götter haben nun einen Willen, der sich nicht mehr nur auf die Inganghaltung der Welt, und auch nicht nur auf die reiche Ausstattung und korrekte

[r]

Lese dir die Aufgabenstellung genau durch und beginne erst, wenn du diese verstanden hast!. Lese das

Male die unten abgebildeten Kästchen mit passender Farbe an, schneide sie aus und klebe Sie passend in das

Beweise für eine nicht über Radikale verlaufende chemisdie Reaktion zwischen einem elektronisch angeregten und einem nicht angeregten tert.-Butanolmolekül unter Bil- dung

Aus den umfangreichen Versuchsreihen seien beispielhaft zwei repräsentative Kampagnen angeführt und genauer diskutiert. Ausgehend von einem NaCl-Gehalt im Aufgabegut 5/8 mm