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Daten interpretieren Input im gleichnamigen Forum bei der Auftaktkonferenz „Qualitätsentwicklung in der Praxis unterstützen –

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Daten interpretieren

Input im gleichnamigen Forum bei der Auftaktkonferenz „Qualitätsentwicklung in der Praxis unterstützen – Kommunale Qualitätsdialoge Frühe Hilfen (QDFH)

Berlin, 27.02.2019

Dr. Jens Pothmann (jens.pothmann@tu-dortmund.de)

Die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik ist ein vom BMFSFJ und dem MFKJKS NRW gefördertes Forschungsprojekt im Forschungsverbund DJI/TU Dortmund an der Technischen Universität Dortmund.

Daten interpretieren

Das Thema, wie Daten erhoben und interpretiert werden, ist ein Querschnittsthema des Prozesses der Qualitätsdialoge Frühe Hilfen.

Deutlich wird dies am Einsatz der für die QDFH entwickelten Instrumente. Im Themenforum sollen grundlegende Aspekte der Dateninterpretation dargestellt werden. An einem praktischen Beispiel (Instrumente aus den QDFH) sollen zentrale Aspekte des Themas bearbeitet werden

I. Qualitätsentwicklung im Spannungsfeld von Empirie und Kommunikation:

Orte und Aufgaben der Datenerhebung, -auswertung und -interpretation II. Kennzahlen und Indikatoren als Teil einer

Datengrundlage für die Frühen Hilfen

(2)

I. Qualitätsentwicklung im Spannungsfeld von Empirie und Kommunikation: Orte und Aufgaben der Datenerhebung,

-auswertung und -interpretation

Orte und Aufgaben empirischer Grundlagen in Planungs- und Entwicklungsprozessen

Empirische indikatorengestützte

Dauerbeobachtung Kenntnisnahme sozialer Wirklichkeit, Schärfung d. Problembewusstseins

Bestandserhebung, Grunddaten,

Hypothesenbildung zum Problem Problem- und Aufgabenstrukturierung

Irritation durch Kommunikation: Akteure

diskutieren die empirischen Grundlagen Von der Analyse und Kritik zur Konzept- und Programmentwicklung

Umsetzungsplanung, Realisierung und Fortschreibung

- Entscheidungsvorbereitung, Überarbeitung und Verabschiedung, schrittweise Umsetzung - Evaluation, Empirie als Fundierung von Kommunikation (Politik & Evaluation)

(3)

Funktionen einer Datengrundlage für Prozesse der Qualitätsentwicklung

Bestandsaufnahme

Spiegel und Plattform für den Austausch über Vorstellungen und Ziele

Ermöglichung einer strukturierten und

zielorientierten Kommunikation

Relevanz von Daten(auswertungen) im Rahmen von Qualitätsentwicklungsporzessen

• Sensibilisierung für Qualitätsfragen im politischen Raum

• Qualifizierung der Meinungsbildung

Verankerung der

Qualitäts- entwicklung

• Sichtbarmachen von Themen und Problemstellungen

• Herstellung eines Kommunikationsraums für Organisationen bzw. Organisationseinheiten für gemeinsame Problemlösung

Verständigung und

Zusammenarbeit

Positionsklärung

• Darstellung und Festigung fachlicher Maximen sowie Möglichkeiten zur fachlichen Positionierung

• Erzeugung von Irritationen

• Herausarbeitung von möglichen Zielsetzungen für die QE

• Generierung empirischen Wissens

• Schaffung einer kontinuierlichen Datenbasis

• Angebot von Kommunikations- und Reflexionsräumen

Wissensbasis

• Programmatische Zielformulierungen und Praxisplanungen

• Daten und Informationen zur Umsetzung

• Aufzeigen von Wechselwirkungen zwischen Qualitätsbereichen

Sichtbarmachung

der QE

(4)

(II) Kennzahlen und Indikatoren als Teil einer Datengrundlage für die Frühen Hilfen

Begriffsbestimmungen, Definitionskriterien:

Merkmale und Kriterien von Kennzahlen und Indikatoren

Kennzahlen sind auf Abstraktion beruhende Wirklichkeitsdarstellungen. Sie haben einen Informationscharakter, ihre Bezugsobjekte sind quantifizierbar (messbar) und sie reduzieren Komplexität.

Indikatoren und Kennzahlen fassen Sachverhalte in einer Zahlengröße zusammen und liefern damit bei angemessener Konstruktion relevante Informationen in verdichteter und übersichtlicher Form.

Kennzahlen sind Messgrößen, die schnell und einfach Informationen in

konzentrierter Form bündeln und beschreiben und eine Hilfestellung sein können,

Ziele und Ergebnisse zu operationalisieren.

(5)

Wirklichkeitsdarstellung auf der Grundlage von Messprozessen unter den Voraussetzungen der .... von Jugendhilfewirklichkeit

Begriffsbestimmung, Definitionskriterien

Darstellung in Anlehnung an: Pothmann 2006

Realität(sausschnitt) der Kinder- und Jugendhilfepraxis

Kenn- zahl(en)

Quantifizierbarkeit Komprimierbarkeit Standardisierbarkeit

Realitätsausschnitt Frühe Hilfen

Wirklichkeitsdarstellung auf der Grundlage von Messprozessen unter Voraussetzungen der

… von sozialer Wirklichkeit in den Frühen Hilfen

Merkmale und Kriterien zur Generierung von Kennzahlen und Indikatoren

Quantifizierung

Komprimierung

Standardisierung

• Bei der Q. geht es um Fragen der Messungen von sozialer Wirklichkeit, also hier der Frühen Hilfen. Aspekte der Frühen Hilfen sind quantifizierbar, aber nicht alles ist messbar.

• Die Grenzen von Messbarkeit und Nichtmessbarkeit sind abhängig vom Beobachtungsgegenstand (Beispiel Wirkungen).

• K. steht für Reduzierung d. Informationsgehalts u. der Komplexität.

• Gefahr unzulässiger „Verkürzungen“ und Zusammenfassung von Sachverhalten mit Verlust von notwendigen Informationen.

• Einzelne Kennzahlen bergen stets das Risiko sehr weiter

Interpretationsspielräume. „Schlechte“ Komprimierungen führen zu

„falschen“ Kennzahlen und Indikatoren.

• S. steht für ein festgelegtes, regelhaftes Verfahren zur Bildung einer Messgröße.

• Es ist Konsens sowohl in Bezug auf das Verfahren der

Kennzahlenbildung als auch in Bezug auf die jeweilige Semantik der Kennzahl herzustellen.

• S‘prozesse sind auch politische Prozesse.

(6)

Begriffsbestimmung, Definitionskriterien

Darstellung in Anlehnung an: Pothmann 2006

Realität(sausschnitt) der Kinder- und Jugendhilfepraxis

Kenn- zahl(en)

Quantifizierbarkeit Komprimierbarkeit Standardisierbarkeit

Realitätsausschnitt Frühe Hilfen

Wirklichkeitsdarstellung auf der Grundlage von Messprozessen unter Voraussetzungen der

… von sozialer Wirklichkeit in den Frühen Hilfen Wirklichkeitsdarstellung auf der Grundlage von Messprozessen unter den Voraussetzungen der .... von Jugendhilfewirklichkeit

Ausdifferenzierungen – die Funktionsebene

Funktionsmodi von Kennzahlen und Indikatoren

Informationsfunktion Steuerungsfunktion

Interne

Informationsfkt.

Externe

Informationsfkt. Richtwerte Grenzwerte

(7)

Möglichkeiten und Grenzen – ein Fazit

1. Eine Kennzahl ist eine Zahl, aber nicht jede Zahl ist eine Kennzahl, denn: Die Zahl wird zur Kennzahl, zur Messziffer, wenn Voraussetzungen der Quantifizierbarkeit, der Kom- primierbarkeit und der Standardisierbarkeit erfüllt sind.

2. Kinder- und Jugendhilfewirklichkeit ist über das Kennzahleninstrument nicht objektiv darstellbar. Allerdings ist es möglich, soziale Wirklichkeit transparenter und damit auch intersubjektiv vermittelbarer darzustellen.

3. Die Generierung von Kennzahlensystemen und die Auswertung der Messergebnisse sind abhängig von den Interessen der beteiligten Akteure und den strukturellen Rahmenbe- dingungen des Anwendungszusammenhangs.

4. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus Kennzahlensystemen verursachen Bewah- rungsreflexe einerseits und bewirken Veränderungsimpulse z.B. für Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe andererseits.

5. Kenzahlen haben eine Innen- und eine Außenwirkung.

6. Nur gemeinsam sind sie stark! Eine Verwendung von Messgrößen im Verbund als Kenn- zahlensystem minimiert Wirklichkeitsausblendungen und Informationsverlust.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Kontakt:

Jens Pothmann; Dipl.-Päd., Dr. phil.

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik www.akjstat.tu-dortmund.de

jens.pothmann@tu-dortmund.de 0231/755-5420

(8)

Verwendete Literatur

Maykus, S. (2006): Hinwendung zum Empirischen bedeutet nicht Abwendung vom Kommunikativen.

Anmerkungen zur Mehrdimensionalität von Planungsprozessen. In: S. Maykus (Hrsg.), Herausforderung Jugendhilfeplanung. Standortbestimmung, Entwicklungsoptionen und Gestaltungsperspektiven in der Praxis.

Weinheim, München, S. 41–54.

Maykus, S./Schone, R.: Handbuch Jugendhilfeplanung. Grundlagen, Anforderungen und Perspektiven, 3. Aufl., Wiesbaden 2010.

Nationales Zentrum Frühe Hilfen (Hrsg.): Leitbild Frühe Hilfen. Beitrag des NZFH-Beirats, Köln 2014.

Nationales Zentrum Frühe Hilfen (Hrsg.): Qualitätsrahmen Frühe Hilfen. Impuls des NZFH-Beirats zur Qualitätsentwicklung, Köln 2016.

Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH)/Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut (DJI) und TU Dortmund (Hrsg.): Datenreport Frühe Hilfen. Ausgabe 2017. Köln 2018.

Pothmann, J.: Kennzahlen in der Kinder- und Jugendhilfe. Zur Bedeutung und Verwendung eines Messinstrumentes für Soziale Dienste, Dortmund 2003 (https://eldorado.tu-

dortmund.de/bitstream/2003/2910/1/Pothmannunt.pdf vom 15.02.2017).

Pothmann, J.: Interkommunale Vergleiche – Eine Simulation von Markt und Wettbewerb, in: G. Hensen (Hrsg.), Markt und Wettbewerb in der Jugendhilfe, Weinheim u. München 2006, S. 111-126.

[Transferagentur NRW] Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement NRW – Institut für soziale Arbeit e.V.

(Hrsg.): Bildungsmonitoring und kommunales Datenmanagement: Die Verschränkung von Datenbeständen als Grundlage für kommunales Bildungsmanagement, Münster 2016 (www.transferagentur-nordrhein-westfalen.de;

Zugriff 20.02.2017).

* Angaben der verwendeten Quellen und der Literatur, sofern diese nicht unmittelbar auf den Folien (vollständig) benannt werden.

Referenzen

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