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Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen

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Academic year: 2022

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Zum Stand der

Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen

Ernst-Uwe Küster, NZFH/DJI

Vortrag zum Forum „Qualitätsentwicklung von Frühen Hilfen als kommunale Aufgabe“

Kongress Armut und Gesundheit

14. März 2019, Berlin

(2)

Leitbild Frühe Hilfen (2014)

Frühe Hilfen werden von allen geleistet,

die Kontakt zu psychosozial belasteten Familien und ihren Kindern haben.

Frühe Hilfen sind nicht einem spezifischen Hilfesystem zuzuordnen. Sie setzen sich vielmehr aus Strukturen und Angeboten unterschiedlicher Professionen und Institutionen zusammen, die Kontakt mit Kindern und Eltern in Problemlagen haben. […]

Dies beinhaltet zugleich die Bereitschaft, die eigenen Strukturen und Angebote so zu gestalten, dass sich die Versorgung insbesondere von psychosozial belasteten Familien verbessert. […]

Insofern sind Frühe Hilfen als Querschnittaufgabe für alle relevanten Politik- und Sozialgesetzgebungsbereiche sowie Professionen und Institutionen zu verstehen.

© 2019, NZFH, BZgA, DJI

(3)

Verwaltungsvereinbarung BSFH (2018)

Präambel

Der Fonds orientiert sich an den Prinzipien des (…)

„Leitbild Frühe Hilfen“.

Die im Rahmen der Bundesinitiative Frühe Hilfen von Bund, Ländern und Kommunen entwickelten Qualitätskriterien (wie z. B. Kompetenzprofile und Empfehlungen) und wissenschaftlichen Erkenntnisse (…) bilden die Basis für Qualitätsentwicklung und Innovation in den Frühen Hilfen.

Frühe Hilfen werden vor diesem Hintergrund

gemeinsam von Bund, Ländern und Kommunen in einem fortlaufenden, empirisch basierten

Qualitätsentwicklungsprozess weiterentwickelt.

(4)

Herausforderungen QE in Frühen Hilfen

• Vielerorts noch im Aufbau, beginnend mit der Etablierung von Kooperationsformen und Angeboten

• Disparates, wenig standardisiertes Handlungsfeld mit großen strukturellen und konzeptionellen Unterschieden

• Wenig etabliertes gemeinsames Verständnis von Qualität und Qualitätsentwicklung, von Verfahren und Zuständigkeiten

• Konkurrierende berufsfeldtypische Eigenlogiken erfordern mühsamen Verständigungsprozess

• Auch bei geklärten Zuständigkeiten oftmals kaum ausreichende personelle und zeitliche Ressourcen

© 2019, NZFH, BZgA, DJI

(5)

Forschungsstand

Kommunalbefragungen des NZFH (2013, 2014, 2015, 2017)

• Onlinebefragung aller Kommunen, die öffentliche Träger der Kinder- und Jugendhilfe sind sowie von Landeskoordinierungsstellen

übermittelt wurden

• Rücklauf: 95,9% / 97,4% / 96,9% / 97,6%

• 66,5% / 86,6% / 92% / 93,6% der Fragebögen wurden von NWK ausgefüllt

Zusatzerhebung „Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen“ (2018)

• Zusätzliche Onlinebefragung der Kommunen zum Thema Qualitätsentwicklung (11-12/2018)

• Ausschöpfung: 66,7% (N=383)

(6)

Qualitätsdimension

„Politisch-strukturelle Verankerung vor Ort“

Frühe Hilfen werden auf örtlicher Ebene umgesetzt –

verbunden mit einer Steuerungsverantwortung durch den Träger der öffentlichen Jugendhilfe. Dazu gilt es, die

Grundidee konkret auf die lokalen Kontextbedingungen zu beziehen und darüber ein eigenes Verständnis von Frühen Hilfen im Rahmen einer sozialen Kommunalpolitik zu

verankern und auszufüllen. Die erfolgreiche

Implementierung Früher Hilfen hängt dabei maßgeblich

von der Unterstützung der politischen Ebene und der damit verbundenen Ressourcenzuweisung ab.

Qualitätsrahmen Frühe Hilfen, Arbeitsversion, S. 69

© 2019, NZFH, BZgA, DJI

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Wichtige Stichworte in Bezug auf die Stärkung der politisch-strukturellen Verankerung von Frühen Hilfen

Konzept: Grundverständnis und lokal spezifische Ziele,

möglichst gemeinsam mit relevanten Stakeholdern erarbeitet (Basisprozess!)

Beschlüsse: konkretes Konzept und notwendige Ressourcen, in den relevanten Gremien diskutiert und verabschiedet

Bekanntmachung: Politische Entscheider, Akteure und

Verbände, Allgemeinbevölkerung, Familien mit Säuglingen und Kleinkindern

Planung: Analyse der Ausgangslage, Bedarfserhebung, Festlegung von Aktivitäten/Maßnahmen (Input) (möglichst ressortübergreifend und abgestimmt!)

Berichterstattung: Dokumentation der Aktivitäten (Output),

Überprüfung in Bezug auf angestrebte Ziele (Outcome)

(8)

(66,3) (46,6) (56,4) (55,1) (36,1) (37,0) (2,5) (53,0) (72,9)

Verbreitung von Steuerungsgruppen Frühe Hilfen

Stichtag 30.06.2015; Mehrfachantworten; in Prozent

© 2019, NZFH, BZgA, DJI

(Werte 2017)

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Politisch-administrative Bedeutung der Steuerungsgruppen Frühe Hilfen

Stand 30.06.2015; in Prozent

 In 48,3 % der Kommunen mit einer Steuerungsgruppe bringt diese Anträge ins Kommunalparlament oder mindestens einer ihrer

Ausschüsse ein.

 In 76,1 % der Kommunen mit einer Steuerungsgruppe bezieht das Jugendamt die Steuerungsgruppe bei der Erarbeitung von

Beschlussvorlagen ein.

n= 265

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© 2019, NZFH, BZgA, DJI

Verbreitung von Planungsverfahren im Bereich Frühe Hilfen

(Stand 30.06.2015, in Prozent)

Fördervoraussetzung nach VV BIFH Art. 2, Abs. 3 (Entwicklungsziel)

(36,5)

(47,8)

(69,2)

(37)

(Werte 2017)

*

*

*

(11)

Weitere Planungsbereiche mit Berücksichtigung von Frühen Hilfen

(Mehrfachnennungen, Stand 30.06.2015, in Prozent)

33,7 % eigene Planung Frühe Hilfen (29,5)

13,0 % Sozialraum-/Quartiers-/Stadtteilplanung (14,7) 11,9 % Gesundheitsplanung (12,9)

10,1 % Sozialplanung (11,3)

5,8 % Schul-/Bildungsplanung (5,8)

N= 555

(Werte 2017)

(12)

Verbreitung von Evaluationen zu kommunalen Frühen Hilfen

(Stand 30.06.2015, in Prozent)

N=555

27,5 %

 28,7 % der Evaluationen wurden von Externen, 71,3 % von Internen durchgeführt

 Bei 36,8 % der Evaluationen wurden Eltern befragt (9,0 % von allen Kommunen)

© 2019, NZFH, BZgA, DJI

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Entwicklungsziele im Bereich Planung

(N=559, Stand 31.12.2017, Mehrfachantworten)

• 56,3% Verbesserung der Zusammenarbeit mit der Jugendhilfeplanung

• 61,1% Verbesserung der Zusammenarbeit mit der

Gesundheitsplanung

(14)

Frühe Hilfen als Teil einer übergeordneten Strategie

(N=559, Stand 31.12.2017, Mehrfachantworten)

45,7 % Präventionskette

7,6 % Strategie zur Gesundheitsförderung

11,9 % Strategie zur Bekämpfung von Kinderarmut 9,9 % Strategie zur Bildungsförderung

9,5 % sonstige Strategie

52,9 % der Kommunen verfolgen das Ziel, ein integriertes kommunales Gesamtkonzept zur Unterstützung von

Familien aufzubauen bzw. weiterzuentwickeln.

© 2019, NZFH, BZgA, DJI

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FAZIT STEUERUNG UND PLANUNG

 Eine Steuerungsgruppe für Frühe Hilfen besteht lediglich in 47,7 % der Kommunen.

 Etwas weniger als die Hälfte (48,3 %) der Steuerungsgruppen ist mit einem eigenen kommunalpolitischen Mandat

ausgestattet

(20,4 % von allen Kommunen).

 Etwas mehr als drei Viertel der Steuerungsgruppen (76,1 %) werden bei kommunalpolitischen Entscheidungen beteiligt (38,4 % von allen Kommunen).

 Der ASD ist wichtigster Vertreter in den Steuerungsgruppen, das Gesundheitsamt und andere Akteure aus dem

Gesundheitswesen sind in bis zu zwei Drittel der

Steuerungsgruppen vertreten, die Schwangerschaftsberatung

(16)

FAZIT STEUERUNG UND PLANUNG

 Lediglich in fast der Hälfte der Kommunen gibt es eine mit den Leistungsträgern abgestimmte Angebots-/Maßnahmen- planung.

 Nur in einem Drittel der Kommunen sind Ziele für Frühe Hilfen in der Jugendhilfeplanung verankert, in anderen Planungsbereichen werden sie kaum berücksichtigt.

 Ob und in welcher Form Frühe Hilfen in die örtlichen Planung Eingang gefunden haben, ist sehr unterschiedlich.

 Lediglich in 27,5 % der Kommunen wurden bislang Frühe Hilfen evaluiert, zumeist als interne Evaluation und nur bei etwas mehr als einem Drittel der Evaluationen mit

Beteiligung von Eltern.

(17)

Vielen Dank für Ihre

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