THE LIBRARY OF THE UNIVERSITY OF
NORTH CAROLINA
ENDOWED BY THE DIALECTIC AND PHILANTHROPIC
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SOCIETIES
MUSIC LIBRARY
M1503 .W363 F7
1893
UNIVERSITYOFNC,ATCHAPELHILL
00010984027
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University of North Carolina at Chapel Hill
http://www.archive.org/details/derfreischtzopOOwebe
No. 79.
^reischütz^
Klavier^Auszug.
(Kogel.)
Ed. Eota d ÖT^BGck,
K3I
Hc'tnuslkalienhändler,2a
>g>^ ^
n der Geschichte des dentsohea
Musikdvamas
bedeutet dieOper Freischütz YOü Carl Maria von Weber
(g-eb. 18.Dezember
178G, gest. 5.Juuil826) dcu Anfang
einerneuen
Periode. Jlit Freischütz istWeber zum
Schöpfer der romantischenOper
geworden. Hatteauch
schon einige Jahre zuvorSpohr
mit seinem Faust das Gebiet derRomantik
in feinsinnigerForm
musikalisch auszugestalten gewusst, sowar
esdoch
erstdem
Freischütz vorbehalten, sieh mit unmittelbarerGewalt an
die deutsche Volksseele zuwenden und
darinden
vollsten Wiederhall zu erwecken.Der
Textdichtung liegt eine„Der
Freischütz" betitelte Novelle ausdem
Gespensterbuch
von Aug. Apel und
F.Laun
zu Grunde.Schon
181(1, baldnach dem
Erscheinen des Gespensterbuchs, hatteWeber
durch seinenFreund
Alex,von Dusch den
Freischützstoffkennen
gelerntund
sogleich dessenVerwendung
alsOper
in Aussicht
genommen.
DieAusführung
der erforderlichenUmarbeit
blieb aber aufden Entwurf
eines Scenariumsund
einiger Auftritte beschränktund wurde
schliesslichganz
aufgegeben. Erstim Oktober
1816, gelegentlich einer nurfluchtigenBesprechung
mitdem
DichterFriedrich Kind
in Dresden,kam Weber
aufden
Freischützwieder
zurück. Seineim Januar 1817
erfolgte Uebersiedlungnach Dresden
führte ihn mitKind
abermalszusammen und wurde
alsbald dieVeranlassung
zueinem näheren Gedankenaustausch
über die Ijcreits inErwägung gezogene
Operuidee.Kind
erklärte sieh zur Dramatisiruug des Stoffes bereitund machte
sich sogleich mit vollem Eiferan
die Arlieit.Er
schriebdcu Text
in der kurzen Zeitvon
nurneun
Tagen.Schon am
1. Jlärz1817 war
die vollständige Dichtung fertiggestellt.Ursprünglicli umfasste sie vier Akte.
Nach langem Widerstreben
verstand sichKind
dazu, die das
ganze
einleitenden beidenSccnen
zwischen Eremitund Agathe
fallen zu lassenund den
jetzt bestehendenAnfang
herzustellen. DieOper
wechselte übrigens öfters ihrenNamen.
Statt des anfänglichen „Freischütz" wähltemau den
Titel
„Der
Probeschuss",dann
..Die Jägerbraut"und
griff endlich wieder,nach dem
Vorschlage des Berliner Intendanten Brühl, der die
Oper
zur erstenAufführung angenommen
hatte, aufden
ersten Titel zurück.Die Komposition am
Freischütz beschäftigteWeber ungewöhnlich
lange Zeit:Am
2. Juli1817
schrieb er die erste Notenskizze niederund
beendigte die Partitur erstam
13.Mai
1820, eigentlich erstam
28.Mai 1821
in Berlin mit dervon
der Darstellerin desAeunchen gewünschten
zweiten Arie. Seine amtliche Thätigkeit793
1037021
2 b.
und
andere bereitseingegangene
Arbeitsrerpflichtungen Hessen eineandauernüe
Beschäftigung nicht zn.und
fast das ganze Jahr1818
hindurch blieb dieOper
uugefördert. DieKonccption
der Ouvertürewurde am
22.Februar 1820 begonnen und am
13.Mai
desselben Jahres vollendet.Damit war denn auch
die ganzeOper zum
Abschlussgekommen,
mitAusuahme
dernachkomponirten Eomanze und
Arieim
3. Akte.Anfang Mai 1821
reisteWeber nach
Berlinund nahm
daselbst sogleich die Einstudirung seinerOper
in Angriff. Die erste Vorstellung fandam
18. Juni1821
unterLeitung
des Autors statt,und zwar
als ersteOper
indem von
Schinkelneu
erbauten kgl. Schauspielhause. Sieward
fürWeber,
sowie für die deutscheKunst
überhaupt, zueinem Triumph
ohne Gleichen!Schon
die Ouvertüre errang so starkeStürme
des Beifalls, dass sie in ihrerganzen Ausdehnung
vdederholtwerden
musste. Diejauchzende
Begeisterung desHauses
erreichte ihrenHöhepunkt im
2.Akte
l)ei der grossenScene Agathens: Der
fortreissendenGewalt
dieser 3Iusikvermochte Niemand
zu widerstehen.Und
als endlich derVorhang nach dem
3.
Akte
gefallenwar, erhobsich ein Jubel,wie
er inder TheatergeschichteDeutschlands kein zweites Beispiel findet.Webers
Freischützwurde
als nationaleThat
gefeiertund immer wieder
durch brausendeKundgebungen
des Beifalls ausgezeichnet.Hingerissen durch die
wahre
Begeisterungund
frische Erfindung desWerkes,
fand sich das deutscheVolk im
Freischütz wieder,wo, wie
inkeinem andern Werke
jemals zuvor, die hauptsächlichsten Biomeute deutschen
Empfindens zum
vollendetsten künstlerischenAusdruck
gelangt waren. In seinemTexte
in fast alle europäischenSprachen
übersetzt, eroberte sichWebers
Freischütz inraschem
Fluge dieOpernbühnen
derganzen
Welt. Inkeinem andern Lande
aber hat der Freischütz so starkenund
zugleich so nachhaltigen Einfluss ausgeübt als in Deutschland.
Für
die deutsche;Nation, für die er geschaffen, bedeutet er ein
Kleinod von unvergänglichem
Werthe, dessenGlanz
nichtvergehen
wird, so lange eine deutscheKunst
lebt.Emil Vogel.
2 c.
Königlichö Schauspiele.
Montag,
den
18.Juny
1821.Im
Schauspielhause.Zum Erstenmale:
DEE FEEISOHÜTZ.
Oper
in 3Abtheilimgen (zum
Tlieilnach dem Volksmärchen:
Der
Freischütz),von
F.Kind.
]\lusikvon Carl Maria
v.Weber.
Personen:
Ottokar, regierender Graf . . . ' Hr. Eebenstein.
Cuno, gräflicher Erbförstor Hr. Wauer.
Agathe, seine Tochter Mad. Seidler.
Annchen, eine junge Verwandte MUe. Joh. Eunike.
Caspar, erster 1 ,. , , Hr. Blume.
-m- -^ 1 Jägerbursch
„
„,..Jvlax, zweiter I Mr. ötumer.
Samiel, der schwarze Jäger Hr. Hillebrand.
Ein Eremit Hr. Gern.
Kilian, ein reicher Bauer Hr. Wiedemann.
Brautjungfern Mlle. Henr. Eeinwald etc.
Jäger vmd Gefolge des Grafen « , . . Hr.Michaelis. Hr. Titschow.
Landleute und Musikanten. Hr. Buggenhagen etc.
Ei-scheinungen.
Scene: In Böhmen. Zeit: kurz nach Beendigung des dreissigjährigen Krieges.
Die sämmtlich
neuen
Decorationen sindvon dem
König]. Decorations-JIalerHerrn
Gropius gezeichnetund
gemalt.Arienbiicher sind das Stück für
4 Groschen an
derKasse
zu haben.Zu
dieser Vorstellung sind nur noch Parterre-Billets ä 12 Gr.und
Amphitheater-Billets ä 6 Gr. zu haben.Anfang
6 Uhr;Ende
9 Uhr.Die Kasse
wirdum
5Uhr
geöühet.ö>-7793
2d
Personen.
Ottokar, regierender Fürst Bariton.
Cuno, fürstlicher Erbförster Bass.
Agathe, seine
Tochter
Sopran,Ännehen, eine junge
Verwandte
Sopran.Caspar, erster
Jägerbursche
Bass.Max, zweiter
Jägerbursche
Tenor.Ein
Eremit
Bass.Kilian, ein
Bauer
Bariton.Brautjungfer Sopran,
Samiel, der
schwarze
Jäger.Jäger imd Gefolge, Braiitjungiern, Landleute und ülusikanten etc.
Ort der
Handlung: Im
deutsclien Gebii-ge.Zeit der
Handlung:
Eurz nach Beendigung des dreissigjährigen Kj'ieges.Ouvertüre
Inhalt.
Pag.
Erster Akt.
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^0. 1. lutrodUL'tion: Victoria! der ^Meister soll leben 11
Xo. 2. Terzett mit Chor: diese Sonne! 19
Xo. 3. Seeue
und
Arie: Durcli die Välder 30Xo. 4. Lied: Hier
im
ird'schen Jammertlial 38Xo. '). Filiale: Scliweig'! damit dich
XiemanJ
warnt 41Xo. 9.
Xo. 10.
Zweiter Akt.
,. DritterAkt.
rag".
Duett: Schelm, half fest! 45 Xo. 11. Eiitre-Aote
Ariette:
Kommt
ein sclilankerBurschge- ;.l^£;ic:_ Cayatiae:Und
obdieVolke
sie verhülle gangen (51 ^Xo. 13.Komanze
undArie: Einstträumtemeiner Sceue mid Arie: AVie nahte mir der^
' selgen BaseSchlummer
57 Xo. 14. Chor:Vir
windendir denJungfernkranz Terzett:Vie?
was? Entsetzen!....
05 Xo. 15. Jäger-Chor:Vas
gleichtwohlaufErdenPag.
92 94
96 102 105 Fiuales Die VolisscMucht Xo. 16. Filiale: Schaut! o schaut,' . 109
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T'ieser K]avierauszu2: enthalt denDialog, w;cer auf Jen Bühnen gesprochen wirdund imOpembuchvonPhilippReclam jun, eiiiijalicnist. jli: Genehmigunii des Letzteren.
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Der Freischütz.
Ouvertüre.
Adagio.
Ob.Klar. Viol.I.
Piano.
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Erster Akt.
Platz vor einer
Waldschänke.
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Max
sitzt allein im Vordergrunde an einemTische, vor sich den Krug. Im Hintergrunde eine Vogelstange von Volksgetvimmelumgeben. Böhmische Bergmusik. Ks fallt ein Schuß unddas letzte StückeinerSternscheibe fliegt In Splittern herunter.N9
1.Introduktion.
Molto vivace.
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dkMax,
diegeballte Faust bisjetztvor derStirn,schlägtheftigauf den Tisch undruft: Glück zu, Bauer!
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derLandleute:
„Ah, brav, herrlich getroffen."Tenor.Baß. (Jubel und Geschrei.)
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to-ria!derMeistersoll le-ben,der wacker
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Stemlein den ResthatgegeUen,der wackerdem Stemleindenii-, i,
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Max. Immer
frisch! Schreit! Sdireit! (Stampft mitderBüchse auf denBodenundlegtsieaneinen Baiua.)^M 0^-^ »
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#-Edition Peters, 7793
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Max. War
ich denn blind? Sind die Sehnen dieser Faust erschlafft'.^Festzug. Vorandie Musikanten, dann Bauernknaben,hierauf Kilian als Schützenkönig; Schützen,Weiber und Mädchen.
DerZuggeht herum und alle, die bei
Max
vorbeikommen, deuten höhnischaufihn,verneigensich, flüsternundlachen.Tempo
diMarcia.
Bauern- Marsch.
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wird er, frag ich, he, he, he? wird er, frag ich, he, he, he?
Chor, faushöhnend)
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He he he he he he he he he he!
Ob.u.VioI.II.
Bässe u.Fa^.
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Sopran.He he he he he he he he he he he he he he he he he he he he he he he he
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ie he he he he he he he he he he he he he he he he he he he he he he he Wird er? fragfrag i(^,idi, wird er? fr^g ich,
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Baß.(mit Fingern aufMax deutend!
cresc.
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wird er? frag' ich, wird er? he he he!
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Kan - tors Se-pherltragt die Pchei
'snach - ste
Mal zum
Schie-ßen la- be!
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Hat er Au-^ennun.Mos-je?
Ergönnt andernwas,Mos-je?
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wastraf er denii^he he he! ^iis traf er denn? he he he!
nun, erkommtdoch?he he he! nun er kommt doch? he he he!
Chor.
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Ob.u.Viol.II.
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Viol.I
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traf er denn?was
traf er denn?3. Nun, erkommt doch? nun, erkommtdoch?
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traf er denn?was
denn? he he he!3.nun, er
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doch?kommt
doch? he he he!i ^ M
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traf er denn?was
denn? he he he!nun, er konunt doch?
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doch? he he he! Tutti.EditionPeters. 7793
18
Max
Ispringtnachdem dritten Verse auf, zieht den Hirschfänger und faßt Kilian bei der Brusti.Laßt
mich zufrieden, oder—
'Getümmel auf Max eindringend.)
Vorige. Cuno,
Caspar,Jäger
(kommen mit Büchsen und Jagdspießen.)Cuno. Was
gibt's hier? Pfui! Dreißig über einen!Wer
untersteht sich, meinen Burschen an- zutastenvKilian (vonMaxlosgelassen, aberimmernochfurcht- sam». Alles in Güte und Liebe,werter Herr Erb- förster, gar nicht böse gemeint. Es ist Herkom-
men
bei uns,daß
wer stets gefehlt hat,vom
Kö- nigsschusse ausgeschlossen und dann einwenig
gehänseltwird—
alles in Güte und Liebe.Cuno
(heftig). Stets gefehlt?Wer? Wer
hat das?Kilian. Es ist freilich arg,
wenn
der Bauer einmal über den Jägerkommt
, aber da fragt ihn nur selbst.Max.
Ich kann's nicht leugnen, ich habe nie getroffen.Caspar
ifürslch).Dank
Samiel!Cuno. Max! Max!
Ist's möglich?Du
sonst der beste Schütze weit und breit! Seit vierWochen
hast du keine Feder nach Hause gebracht, und auch jetzt—
? Pfui der Schande!Caspar.
Glaube mir,Kamerad,
es ist, wie ich dir gesagt habe: es hat dirjemand
einenWeid- mann
gesetzt,und
denmußt
du lösen oder du triffst keine Klaue.Cuno.
Possen!Caspar. Das
meine ich eben, so etwas ist leicht gemacht, laß dir raten,Kamerad! Geh
nächsten Freitag auf einenKreuzweg,
zieh mitdem
Ladestock oder einem blutigenDegen
einen Kreisum
dichundrufe dreimaldengroßen
Jäger—
Cuno.
Schweig, vorlauter Bube! lohkenne
dich längst, du bist ein Tagedieb, ein Sclilemmer, ein falscher Würfler; hüte dich,daß
ich nicht noch Ärgeres von dir denke—
kein Wort, oder du hast auf der Stelle den Abschied.Aber
auch duMax,
sieh dich vor. Ich bin dir wie einVater gewogen, es freut mich,
daß
der Herr FürstSohnesrecht auf denEidam
übertragen will, aberfehlst du morgenbeim
Probeschuß,müßt
ich dirdoch dasMäd-
chen versagen.Meux.
Morgen? morgen
schon?Ein
Jäger.Was
ist das eigentlich mitdem Probeschuß?
Schon oft haben wir davon gehört.Kilian. Ja, auch wir, aber noch hat uns nie-
mand
die rechte Bewandtnis zu sagen gewußt.Die
Jäger. 0, erzählt luis, Herr Cuno!Cuno.
Meinetwegen!Zum
Hoflagerkommen
wir noch zeitig
genug.—
Mein Ürälter-Vater, der nochim
Forethause abgebildet steht, hießCuno
wie ich, undwar
fürstlicher Leibschütz. Einst bei einer Jagd trieben die Hunde einen Hirsch heran, auf welchen ein Mensch angesehmiedetwar —
so grausam bestrafteman
in alten Zeiten dieWald-
frevler. Dieser Anblick erregte das Mitleid des damaligen Fürsten. Er versprach demjenigen, wel- cher den Hirsch erlege, ohne den Missetäter zu verwunden, eine Erbförsterei und zur
Wohnung
das nahe gelegene Waldschlößchen. Der wackere Leibschütz, mehr aus eigenem Erbarmen, als
wegen
dergroßen Verheißung_
besann sich nicht lange, er legtean—
der Hirsch stürzteund
derWild-
dieb war, obwohl im Gesichtvom
Dorngebüsch derb zerkratzt, dochim
übrigen unversehrt.Die
Weiber. Gottsei Dank! Derarme
Wildschütz!Die Männer.
Brav! brav!Das war
ein Mei- sterschuß.Caspar.
Oder ein Glücksfall,wenn
nicht viel- leicht gar—
Max.
Ich möchte derCuno
gewesen sein«starrt zu Boden und versinkt in Gedanken).Cuno. Auch
mein Urvater freute sich über die Rettung des Unglücklichen, und der Fürst erfüllte in allem seine Zusage.Kilian.
So?
Alsodavon
schreibt sich der Probeschuß her, Nachbarn imd Freunde!Nun
weiß man's doch auch.Cuno.
Hört noch dasEnde—
Es ging damals wie jetzt (mit einem Blick auf Caspar',daß
der böse Feindimmer
Unkraut unter denWeizen
säet. Cunos Neiderwußten
es aa den Fürsten zu bringen, der Schuß sei mit Zauberei geschehen,Cuno habe nicht gezielt, sondern eine Freikugel geladen.Caspar. Dacht ich's doch.(Fürsich.)Hilfzu,Samiel!
Kilian
(zu einigen Bauern). Eine Freikugel!Das
sind Schlingen des bösen Feindes, meineGroßmut-
ter hat mir das erklärt. Sechse treffen, aber die siebente gehört
dem
Bösen, derkann sie hinführen, wohin'sihm
beliebt.Caspar. Alfanzerei! Nichts als Naturkräfte.
Cuno. Aus
diesem Grunde machte derFürst bei der Stiftung den Zusatz:„Daß
jeder vonCunos
Nachfolgern, [wolle er Erbförster werden] zuvor ei- nen Probeschuß ablege."Doch nun
genug. (Zn den Jägern,die mitihm gekommen.) \\ ir Wollenuns wieder aufdenWeg
machen.Du
aber,Max, magst
noch einmal zu Hause nachsehen, ob sämtliche Treib- leute angelangt sind.—[Du
solltest mich dauern,gu- ter Bursch]Nimm
dichzusammen,
derWeidmann,
der dir gesetzt ist,mag
die Liebe sein.Noch
vorSonnenaufgang
erwarte ich dichbeimHof
lager.Edition Peters.
7793
N? 2. Terzett mit Chor.
19.Allegro moderato Max
(der erst bei Cunos Anrede ausseinerZerstreuung zn-gen, daß derSchuß gege - lingt,
Cuno
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EditionPeters. 7793
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ist's,wasGlücker-ringt.^ S g^ MltXJ J' i-J) j'jj
Doch mich verfol-get Miss-ge sa-gen, wie könntich'ser- tra-gen!
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Seht! wie
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- ster,wiedu-steristsein Blick!Tenor, iBaß. | i S
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laß Hoff - nung dich be-le - ben, (mitFl. Klar.u.Vcello.)
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EditionPeters. 7793
Moderato quasi Recit.
Cuno
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bei der Hand).25
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Edition Peters. 7793
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Edition Peters 7793
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