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Ausstellungen Pressemappe. Inhalt. 1. Allgemeine Informationen Seite 2. Seite Medieninformation. 3. Ausstellungsübersicht.

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Academic year: 2022

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Pressemappe

Ausstellungen 2022

Inhalt

1. Allgemeine Informationen 2. Medieninformation 3. Ausstellungsübersicht 4. Ausstellungsprogramm 5. live arts-Programm

6. STUDIO BONN-Diskursprogramm

Pressesprecher Sven Bergmann T +49 228 9171–205 F +49 228 9171–211

bergmann@bundeskunsthalle.de

Allgemeine Informationen Seite 2

Seite 3 Seite 7 Seite 10 Seite 18 Diskursprogramm Seite 22

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Allgemeine Informationen

Intendantin Eva Kraus

Kaufmännischer Geschäftsführer Oliver Hölken

Pressesprecher Sven Bergmann

Neue Öffnungszeiten ab 01. Januar 2022 Dienstag 10 bis 19 Uhr Mittwoch 10 bis 21 Uhr

Donnerstag bis Sonntag 10 bis 19 Uhr Feiertags 10 bis 19 Uhr

Verkehrsverbindungen U-Bahn-Linien 16, 63, 66 und Bus-Linien 610, 611, 630 bis

Heussallee / Museumsmeile DB-Haltepunkt Bonn UN-Campus hinter der Bundeskunsthalle:

Linien RE 5, RB 26, RB 30 und RB 48 Parkmöglichkeiten Parkhaus Emil-Nolde-Straße

Navigation Emil-Nolde-Straße 11, 53113 Bonn

Presseinformation (dt. / engl.) www.bundeskunsthalle.de/presse Informationen zum Programm T +49 228 9171–243

und Anmeldung zu F +49 228 9171–244

Gruppenführungen vermittlung@bundeskunsthalle.de Allgemeine Informationen (dt. / engl.) T +49 228 9171–200

www.bundeskunsthalle.de

Die Bundeskunsthalle wird gefördert durch

Kulturpartner

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Medieninformation

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kolleginnen und Kollegen von den Medien,

das bald endende Jahr 2021 bot vielerlei Herausforderungen. Nach der lange Monate andauernden, pandemiebedingten Schließung konnte die

Bundeskunsthalle im Mai mit vielen kulturellen Highlights wieder starten.

Die Intendantin Eva Kraus freut sich, mit der beigefügten Ausstellungsübersicht das Programm im Jahr 2022 mit Ihnen zu teilen.

Das Ausstellungsjahr wird ab 28. Januar 2022 mit einer Schau zum menschlichen Gehirn eröffnet, die die Reihe der interdisziplinären

Ausstellungen zu wissenschaftlichen und gesellschaftsrelevanten Themen in der Bundeskunsthalle ergänzt. In dieser Ausstellung treffen Kunst, Kulturgeschichte und Wissenschaft aufeinander und lassen ein facettenreiches Panorama

entstehen: Was ist das Gehirn? Schaltzentrale, Supercomputer, Ich-Behausung?

Mit Simone de Beauvoir und ihrem Grundlagenwerk des Feminismus folgt eine weitere Präsentation in der mit Hannah Arendt initiierten Reihe über bedeutende Akteurinnen, die entscheidend zur Emanzipation der Frauen beigetragen haben.

Simone de Beauvoir gehört – nicht zuletzt durch die Veröffentlichung des Welterfolges Le deuxième sexe (Das andere Geschlecht) 1949 – zu den wichtigsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts und gilt als Ikone der Frauenbewegung.

Kuratiert vom Künstler Liam Gillick, der Intendantin und allen Kuratorinnen der Bundeskunsthalle, widmet sich Spektren. Farbe als Programm der Wirkmacht und Komplexität von Farbe als programmatisches Mittel. Sie versammelt kunst- und kulturgeschichtliche Exponate aus über 100 Jahren.

Das Frühjahr endet mit einem alle fünf Jahre wiederkehrenden repräsentativen Querschnitt der aktuellen, zeitgenössischen Kunstproduktion: Mit „Identität nicht nachgewiesen“ wird eine Auswahl an Ankäufen (2017 bis 2021) und aus dem Budget von NEUSTART KULTUR (2020 und 2021) für die Sammlung des Bundes präsentiert. Die Palette an Techniken und Medien ist breit – gezeigt werden raumgreifende Installationen, Zeichnung, Malerei und Skulptur bis hin zu Fotografie, Video und akustischen Arbeiten.

Im Sommer wird der öffentliche Raum rund um die Bundeskunsthalle nach drei Jahren Pause wieder ein Anziehungspunkt werden. Die interaktive Installation The Curve der Berliner Künstlerin Bettina Pousttchi auf dem Dach ergänzt Jeppe Heins Brunnen-Skulptur und die Bonner Rutschbahn von Carsten Höller.

Der Kunstherbst startet mit der kulturhistorischen Ausstellung Die Oper ist tot – es lebe die Oper!. Ausgehend von den Anfängen in Italien und der Vorstellung der zwei großen Institutionsformen – der Hof- und der Unternehmensoper –, geriert die Ausstellung kaleidoskopartig Blicke auf verschiedene

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4 Opernkonstellationen. Allen gemein ist das multimediale Erlebnis: In ihr

verbinden sich Musik, Gesang, Schauspiel, Tanz, Kostüm, Bühne, Licht auf spektakuläre Weise zu einem Gesamtkunstwerk.

Ernsthaft? Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst ist ein Projekt, das ab dem 11.11. den Humor der Katastrophe, des schlechten Geschmacks, des Fiaskos und der Schande zum Thema macht. Enthusiastische Albernheit oder

Ungeschicklichkeit ist die Grundlage vieler Kunstproduktionen seit der Moderne, die bis weit ins 19. Jahrhundert zurück, aber auch bis heute reichen.

Kurz bevor sich das Jahr 2022 verabschiedet, widmet sich die Bundeskunsthalle mit Die letzten ihrer Art einem weiteren interdisziplinären Thema – seltene, gefährdete oder nahezu vergessene Handwerke und Berufe stehen im Mittelpunkt. Den höchsten Bekanntheitsgrad besitzt die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes Deutschlands, die eine Reihe von schützenswerten lokalen Handwerkstraditionen wie z. B. Brotbäckerei, Drechsler- und

Flechthandwerk, Porzellanmalerei, Seidenweberei und Musikinstrumentenbau beinhaltet.

Wenn die Ausstellungstüren schließen, gehen bei live arts die Scheinwerfer an.

Internationale Produktionen aus Tanz, Theater, Musik und Performance stehen auf dem Programm. Erfolgreich im Jahr 2021 gestartet, komplettiert STUDIO BONN mit Diskussionen, einem Kongress und Podcasts das Kunst- und Kulturjahr in der Bundeskunsthalle.

Das 30. Jubiläum steht bevor! Seit drei Jahrzehnten ist die Bundeskunsthalle, lokal verankert und global vernetzt, ein einzigartiger Ort der Kunst, Kultur und Wissenschaft. Anfang/Mitte Juni 2022 lädt sie zu einem großen Jubiläumsfest für alle in das Haus und auf den Museumsplatz ein. Bereits im Winter 2022 wird das Jubiläumsjahr zunächst digital eingeläutet: Der Jubiläums-Podcast 1992 reist in circa fünf Folgen mit 1992 Geborenen durch das Jahr, in dem die

Bundeskunsthalle eröffnete, und führt Gespräche mit Zeitzeuginnen und – zeugen.

Dass Kunst- und Kulturvermittlung sowie die Interaktion mit Besucherinnen und Besuchern nicht nur im persönlichen Kontakt vor Ort funktionieren darf, haben die letzten beiden Jahre bisher eindrucksvoll gezeigt.

Diversity Umbrella beschreibt ein perspektivisch geplantes Leuchtturmprojekt, das die museale Bildungs- und Vermittlungsarbeit aus der Bundeskunsthalle in Form eines Satelliten in die Stadt und ihre Region tragen soll.

Das Community Outreach-Programm sieht eine gemeinschaftsstiftende

Plattform zur interkulturellen Bildung, Verständigung und Kommunikation vor, die in diverse Communities und Stadtteile hinein wirken kann. Bildungsferne Menschen mit und ohne Fluchthintergrund stehen im Fokus des Projekts.

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5 Daran angeknüpft ist das Intercultural Change Programme (ICP) der

Bundeskunsthalle. Seit diesem Jahr arbeiten eine Volontärin und ein Volontär mit Zuwanderungsbiografie im Haus, die als „Diversitäts-Expertin und -Experte"

mit kritischer Perspektive und Haltung das Ziel verfolgen, Integration, Inklusion und Gleichstellung, im Sinne eines ganzheitlichen Diversitätsbegriff, zu stärken und weiter zu entwickeln.

Das Jahr 2021 ist genutzt worden, in der Bundeskunsthalle neue

Interaktionsmöglichkeiten mit Besucherinnen und Besuchern zu planen und umzusetzen. Nicht nur dank der Förderung NEUSTART KULTUR der

Bundesregierung sind innovative digitale Dialog- und Austauschformate in der Bundeskunsthalle entwickelt worden, wie beispielsweise mit einer App, die im Jahr 2022 zusätzliche Perspektiven zum Ausstellungs- und

Veranstaltungsbesuch bieten wird. Diese verbindet das so genannte digitale Foyer mit den mobilen Endgeräten der Besuchenden und gibt einen deutlichen und persönlichen Mehrwert gegenüber den Informationen der hauseigenen Homepage.

Die Bundeskunsthalle ist ein Ort der Inspiration, der Begegnung, des Lernens und Verweilens. Es ist das Ziel, sie verstärkt als Ort zur Entdeckung aller Sinne weiterzuentwickeln. Deshalb sollen im kommenden Jahr im Sinne einer

„Customer Journey“ durch verschiedene gestalterische Maßnahmen der öffentlichen Bereiche die Attraktivität und die ästhetische Qualität des Aufenthalts für die Besucherinnen und Besucher verbessert werden.

Dazu gehören die digitale und physische Neugestaltung der Orientierung im und um das Haus, des so genannten Leitsystems, das ursprünglich vom Londoner Grafiker Neville Brody vor Eröffnung im Jahr 1992 entwickelt wurde. Brody Associates ist nun erneut beauftragt worden, das historische Konzept für die heutigen Anforderungen anwendbar und für die interaktiven Medien nutzbar zu machen. Gerade das Foyer steht bei der Revitalisierung im Vordergrund, denn es ist für die Besucherinnen und Besucher die Visitenkarte des Hauses. Interaktive Screens werden dort über Ausstellungen und Veranstaltungen informieren oder auch kulinarische Empfehlungen geben. Der Medienraum im Untergeschoss und die Bibliothek sollen eine Aktualisierung erfahren.

Ein Ausstellungsbesuch endet häufig genug im Café oder Restaurant. Bis Mitte des Jahres 2022 wird die Bundeskunsthalle in Zusammenarbeit mit einer/einem neuen Pächter/in ein neues gastronomisches Konzept bieten. Wunsch ist es, mit einem künstlerischen Konzept den Raum zu gestalten.

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„Als Bundesinstitution muss die Bundeskunsthalle den Modellcharakter, der ihr seit der Gründung eingeschrieben ist, fortwährend neu behaupten – umso mehr angesichts neuer Ansprüche und neuer Möglichkeiten in Künsten und

Technologie. Wir arbeiten an einem Update der Bundeskunsthalle für alle Bereiche des Hauses, des Ausstellungs- und Vermittlungsprogramms und auch der Kulinarik. Wir revitalisieren sozusagen die visuelle Kultur mit Fokus auf die Gastfreundschaft. Im kommenden Jahr präsentieren wir erste Ergebnisse. Denn es ist mir wichtig, dass die Bundeskunsthalle eine freudvolle und inspirierende Gastgeberin für alle ist – als Ort, an dem die Besucherinnen und Besucher Erinnerungen sammeln, die sie noch lange begleiten.“ sagt die Intendantin Eva Kraus.

Wir freuen uns auf Ihren – hoffentlich wiederkehrenden – Besuch und den gemeinsamen Austausch. Bleiben Sie uns gewogen!

Mit herzlichen Grüßen Sven Bergmann

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Ausstellungsübersicht 2022

Das Gehirn. In Kunst und Wissenschaft 28.01. bis 26.06.2022

Grafikdesign: Manuel Radde, Bernhard Poppe (Illustration) für dform.at/

Abbildung: Rendering für “Das Gehirn. In Kunst & Wissenschaft”, Bundeskunsthalle, Bonn (28.1.-26.6.2022), Artwork (3D-Grafik) Maik Perfahl (mostlikely) in Zusammenarbeit mit Andreas Pawlik (dform.at)

Simone de Beauvoir und „Das andere Geschlecht“

04.03. bis 19.06.2022

Denise Bellon, Simone de Beauvoir im Café de Flore, Paris 1945

© akg-images / Denise Bellon

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8 Spektren. Farbe als Programm

08.04. bis 07.08.2022

Sophie Täuber-Arp, Foyer-bar, L ’Aubette, Strassburg, 1927/28, Rekonstruktion Museum Haus Konstruktiv, Zürich 1998

„Identität nicht nachgewiesen“

Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland 07.05. bis 03.10.2022

Bussaraporn Tongchai , Identität nicht nachgewiesen, 2018 Zeichnung auf Papier, 90 x 145 cm, coutesy der Künstlerin

--- Bettina Pousttchi – The Curve

Sommer 2022 bis 2023

Quelle: Alexandra von Ascheraden

Steilkurve der Teststrecke auf dem Dach des Lingotto

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9 Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!

30.09.2022 bis 05.02.2023

Der Bühnensaal der Oper von Venedig (La Fenice), 2020, © picture alliance/dpa / Annette Reuther

Ernsthaft? Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst 11.11.2022 bis 16.04.2023

René Magritte, Ohne Titel, 1948

Die letzten ihrer Art. Seltene Handwerke und Berufe im Wandel 15.12.2022 bis 26.03.2023

Weber am Handwebstuhl, vermutlich 1930er-Jahre

© LWL-Medienzentrum für Westfalen

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Ausstellungsprogramm 2022

Das Gehirn. In Kunst und Wissenschaft 28. Januar bis 26. Juni 2022

Was ist das Gehirn: Schaltzentrale, Supercomputer, Ich-Behausung? Fest steht, es ist eines der letzten großen Rätsel des menschlichen Körpers. Die

Hirnforschung liefert fortwährend aktuelle Erkenntnisse, steht aber auch noch vor vielen ungelösten Fragen.

In dieser Ausstellung treffen Kunst, Kulturgeschichte und Wissenschaft

aufeinander und lassen ein facettenreiches Panorama entstehen. Befragt werden neben der Hirnforschung und Neurologie auch Philosophie, Religion,

Medizingeschichte und Psychologie. Der interdisziplinäre Dialog ist ein gezieltes Experiment, um sich dem Gehirn aus verschiedenen Richtungen anzunähern.

In fünf großen Fragekomplexen begibt sich die Ausstellung mit rund 300 Werken auf eine Reise durch die Kulturgeschichte und wissenschaftliche

Erforschung des Gehirns. Die nur scheinbar simple erste Frage, „Was habe ich im Kopf?“, geht der Anatomie des Gehirns auf den Grund. Die zweite Frage, „Wie stelle ich mir die Vorgänge im Gehirn vor?“, fragt nach den kognitiven Funktionen und aktiven Prozessen im Gehirn. Philosophisch wird es bei der dritten Frage: „Sind ich und mein Körper dasselbe?“. Die dualistische Idee der eigenen Seele als vom Körper losgelöster Einheit hält sich hartnäckig. Die vierte Frage lautet: „Wie mache ich mir die Welt?“. Wie kommt die Welt in unseren Kopf und wie verlässlich sind unsere Wahrnehmung und unser Gedächtnis? Die abschließende fünfte Frage der Ausstellung heißt: „Soll ich mein Gehirn

optimieren?“ Schon heute helfen technische Implantate im Gehirn dabei, Krankheitssymptome zu lindern. Doch wie sieht der Mensch der Zukunft aus?

Durch die Ausstellung führt ein inklusives, sinnlich erfahrbares Leitsystem.

Darüber hinaus wurde, ermöglicht durch das Förderprogramm NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, parallel zur „analogen“ Ausstellung in der Bundeskunsthalle eine eigenständige 3D- Ausstellung im Internet entwickelt, die mit einigen Augmented-Reality- Experiences in der realen Ausstellung vernetzt ist.

Ausstellungsleiterin: Henriette Pleiger

Kuratorinnen: Johanna Adam, Henriette Pleiger

Wissenschaftlicher Kurator: John-Dylan Haynes, Charité, Berlin, Berlin Center for Advanced Neuroimaging, Bernstein Center for Computational Neuroscience Unterstützt von

Forschungszentrum Jülich GmbH, Institut für Neurowissenschaften und Medizin

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11 Simone de Beauvoir und „Das andere Geschlecht“

4. März bis 19. Juni 2022

Simone de Beauvoir (1908–1986) gehört zu den wichtigsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts und gilt als Ikone der Frauenbewegung. Im Jahr 1949

veröffentlichte die Schriftstellerin und Philosophin die Studie Le deuxième sexe („Das andere Geschlecht“), in der sie sich mit der Situation der Frauen in der westlichen Welt auseinandersetzte. Ihre brillante Analyse, die Behandlung von tabuisierten Themen wie sexuelle Initiation, lesbische Liebe, Mutterschaft oder Abtreibung lösten damals eine Welle von Kritik und Anfeindungen aus. Erst später wurde die Studie als Grundlage der Frauen- und Geschlechterforschung und als feministisches Standardwerk anerkannt.

Mit Le deuxième sexe widmet sich unsere Ausstellung dem wohl berühmtesten Werk von Simone de Beauvoir, das nichts an Relevanz verloren hat, da die Emanzipation der Frauen noch nicht abgeschlossen ist. Was als ein Essay begann, entwickelte sich zu einem grundlegenden Werk: „Diese Welt ist eine Männerwelt, meine Jugend wurde mit Mythen gespeist, die von Männern erfunden worden waren, und ich hatte keineswegs so darauf reagiert, als wenn ich ein Junge gewesen wäre. Mein Interesse war so groß, dass ich den Plan einer persönlichen Beichte fallenließ, um mich mit der Lage der Frau im Allgemeinen zu befassen.“ schrieb de Beauvoir in ihrer Autobiografie Der Lauf der Dinge (1966).

Le deuxième sexe war die erste sozialwissenschaftliche Untersuchung, die die Kategorie „Geschlecht“ ins Zentrum stellte und dabei konsequent zwischen biologischem Geschlecht und kultureller oder sozialer Prägung von Geschlecht unterschied.

Die Ausstellung geht der Entstehung des Werkes im Paris der Nachkriegszeit, als die Philosophie des Existenzialismus neue Maßstäbe setzte, nach und erzählt von der Bedeutung und Rezeption dieser „Bibel des Feminismus“ innerhalb

desselben. Literarische und journalistische Beiträge, Interviews und Filme stellen Simone de Beauvoirs Denken und ihr Verständnis vom freien und unabhängigen Leben vor und lassen ihre wichtigsten Weggefährt*innen wie Jean-Paul Sartre oder Alice Schwarzer zu Wort kommen.

Mit Simone de Beauvoir und ihrem Grundwerk des Feminismus setzt die Bundeskunsthalle, die mit Hannah Arendt initiierte Reihe über

Schriftstellerinnen, Philosophinnen, Wissenschaftlerinnen und Pionierinnen unterschiedlichster Disziplinen, die entscheidende Akzente für die

Emanzipation der Frauen gesetzt haben, fort.

Kuratorin: Katharina Chrubasik

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12 Spektren. Farbe als Programm

8. April bis 7. August 2022

Die Ausstellung Spektren beschäftigt sich mit dem Thema der Farbe als programmatisches Mittel und versammelt kunst- und kulturgeschichtliche Exponate aus über 100 Jahren. Präsenz und Funktion von Farbe haben sich in dieser Zeitspanne grundlegend geändert. Die Farbe selbst hat sich seit der Moderne als gestalterisches und künstlerisches Mittel verselbständigt.

Infolgedessen hat sich auch der Einsatz von Farbe als Material radikal gewandelt.

Mit der rasanten Entwicklung digitaler Technologien in jüngerer Zeit

beeinflussten immer intensivere Farberlebnisse die allgemeine Wahrnehmung, einschließlich unseres Verständnisses der Rolle von Kunst.

Zentrales Thema von Spektren ist die künstlerische Beschäftigung mit der affektiven und repräsentativen Kraft von Farbe. Historisch setzt sie bei den frühesten Farbfilmen und Farbfotografien an. Exemplarisch wird Annabelle Serpentine Dance (1895) gezeigt, der früheste handkolorierte Film, der eine betörende Tanzszene darstellt. Künstler*innen der klassischen Moderne setzten Farbe in der Architektur als autonomes Gestaltungsmittel ein. In dieser Zeit sind von Avantgardist*innen wie Theo van Doesburg und Sophie Täuber-Arp bahnbrechende Farbräume umgesetzt worden. Von letzterer wird die Foyer-Bar in der Ausstellung in einer partiellen Rekonstruktion revitalisiert. Insbesondere in der Malerei hat sich Anfang des 20. Jahrhunderts die Autarkie von Farbe vollzogen. Als Beispiel ist Wassily Kandinsky zu nennen, der sich durch das Farbhören zum Klangsehen entwickelt hat. Als historischer Meilenstein kommt Josef Albers hinzu.

Die Ausstellung präsentiert auch künstlerisches Schaffen, wie jenes von KP Brehmer oder Thu Van Tran, das Farbe verwendet, um Machtverhältnisse und Wirtschaftsinteressen hervorzuheben, zu hinterfragen und aufzudecken.

Gezeigt werden soll zudem, wie Farbe von Künstler*innen wie Carsten Fock, Pamela Rosenkranz oder Sophie Callegenutzt wird, um Sprache und Poesie zu verstärken, deren Abwesenheit zu unterstreichen oder neue Formen der Spiritualität zu schaffen. Neue, in Auftrag gegebene Installationen (Hans Op de Beeck, Vorplatz) und immersive Räume (La Monte Young, Südgalerie) werden das Projekt bereichern.

Die Ausstellung Spektren kann über eine spezifisch für die große Halle

produzierte Architektur erlebt werden, die der Künstler und Ko-Kurator Liam Gillick entwickelt hat. Sie ist die erste Ausstellung, die vom gesamten Team der Kuratorinnen entwickelt wurde und dadurch viele unterschiedliche spezifische Forschungsschwerpunkte aufweist.

Kuratorinnen:

Eva Kraus (Intendantin), Johanna Adam, Susanne Annen, Miriam Barhoum, Katharina Chrubasik, Susanne Kleine, Agnieszka Lulinska und Henriette Pleiger Co-Kurator und Ausstellungsarchitekt: Liam Gillick

Ausstellungsleiterin: Susanne Annen

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13 „Identität nicht nachgewiesen“

Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland Ankäufe von 2017 bis 2021, Ankäufe NEUSTART KULTUR 2020 bis 2021 7. Mai bis 3. Oktober 2022

Die Bundeskunsthalle zeigt regelmäßig Ausstellungen mit Werken aus der Sammlung des Bundes. Auch die neue Ausstellung präsentiert ausgewählte Arbeiten, die innerhalb der fünfjährigen Tätigkeit (2017–2021) von einer ehrenamtlichen Fachkommission für die Sammlung der Bundesrepublik Deutschland angekauft worden sind. Zusätzlich kommen dieses Mal Ankäufe hinzu, die mit Mitteln von NEUSTART KULTUR von einer weiteren

Ankaufskommission erworben werden konnten. Das kuratorische Konzept wurde im kollaborativen Prozess von zwölf Kurator*innen unter Moderation der Bundeskunsthalle entwickelt.

Das Team verspricht sich von der Durchmischung der beiden Ankaufskonvolute eine größtmögliche Aktualität und einen repräsentativen Querschnitt der zeitgenössischen, mitunter auch sehr jungen Produktion. Für die dialogische Konzeption der Ausstellung sind Themen und Cluster wie zeitgenössische politische und gesellschaftliche Relevanz, postkolonialer Diskurs,

Posthumanität, Geschichtskonstruktionen, Urbanität oder auch eine werkimmanente Bildästhetik maßgeblich.

Die Ausstellung trägt der im zeitgenössischen Kontext relevanten Sammlung des Bundes Rechnung und veranschaulicht, wie historische und aktuelle

Entwicklungen, kollektive Sehgewohnheiten oder Hinterfragungen von Bildkonstruktionen künstlerisch und modellhaft umgesetzt werden. Die Auswahl der Werke macht deutlich, dass die gegenwärtigen künstlerischen Ausdrucksformen eine breite Palette an Techniken und Medien umfassen – von raumgreifenden Installationen, Zeichnung, Malerei und Skulptur bis hin zu Fotografie, Video und akustischen Arbeiten.

Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik

Deutschland in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

Kurator*innen: Ein Team aus Mitgliedern der Ankaufskommissionen zusammen mit Susanne Kleine

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14 Bettina Pousttchi – The Curve

Sommer 2022 bis 2023 Installation auf dem Dach

Auf dem Dach der Bundeskunsthalle soll im kommenden Jahr eine weitere interaktive Installation entstehen, die die spielerischen Komponenten im öffentlichen Raum ergänzt: Den sich allsommerlich auf dem Platz

präsentierenden Brunnen Circular Appearing Rooms von Jeppe Hein und die Bonner Rutschbahn von Carsten Höller, die sich um seine eigene Achse die Fassade hinaufschlängelt. Beide werden als partizipative Angebote von einem breiten Publikum sehr dankbar genutzt und verstetigen sich in der Wahrnehmung der Besucher*innen als feste Bestandteile der Bundeskunsthalle.

Die Berliner Künstlerin Bettina Pousttchi (*1971) hat für die Südwestecke des Daches eine Steilrampe vorgeschlagen, die trotz ihrer Steigung begehbar bleibt.

Inspiriert ist sie von der legendären Teststrecke, die der Fiat-Konzern auf dem Dach seines 1923 eröffneten Werks im Turiner Stadtteil Lingotto errichtete und von den Futuristen in ihren Technik und Beschleunigung feiernden Bildwelten verewigt wurde. Das historische Zitat übersetzt Pousttchi, wie oftmals in ihrer Arbeit, in eine eigenständige Skulptur, bei der die Realität mit der Fiktion verschwimmt. Ihre Rampe, deren Physis sich dynamisch in den Umraum einschmiegt, erhält durch die matte, schwarz-weiße Oberfläche eine fast fotografische Präsenz.

Die Zentrifugalkräfte unserer Gesellschaft, die die Künstlerin mit Fluidität / Diversität / Hybridität benennt, sind dem Werk wie auch dieser Arbeit eingeschrieben. Die strenge Klarheit und Härte mit dem Charme einer Autobahnkurve steht im gewollten Widerspruch zu der willkommenen Vereinnahmung durch das Publikum, dem eine Bühne zur Bewegung,

Begegnung und Belebung gegeben wird. Denn ähnlich wie die Skulptur as if we are dead, so it is (2000) von Michel Majerus in Form einer Halfpipe, die 2018 für die Ausstellung The Playground Project – Outdoor auf dem Museumplatz errichtet und von Skatern genutzt wurde, kann auch die Skulptur von Bettina Pousttchi aktiviert werden. Dadurch erhält das Dach der Bundeskunsthalle die

ursprüngliche Intention des Architekten Gustav Peichl als „fünfte Fassade“ und weiterer „Ausstellungsraum“ zurück.

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15 Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!

30. September 2022 bis 5. Februar 2023

In der Oper verbinden sich verschiedene Formen der Kunst (Musik, Gesang, Schauspiel, Tanz) und des Handwerks (Kostüm, Bühne, Licht) zu einem

spektakulären Gesamtkunstwerk. Sie überschreitet die Grenzen der Realität, lebt von dramatischen Extremen, vom Magischen und Irrationalen und ist als Kunstereignis einmalig und vergänglich.

Ausgehend von den Anfängen der Oper in Italien und der Vorstellung der zwei großen Institutionsformen – der Hof- und der Unternehmensoper -, geriert die Ausstellung kaleidoskopartige Blicke auf Opernkonstellationen. Denn die Organisationsformen und die Rahmenbedingungen beeinflussten und

beeinflussen das Programm der Häuser, das Ensemble, die Aufführungspraxis.

So präsentiert die Ausstellung die barocken Spektakel an den europäischen Höfen und geht der Vielfalt der kommerziellen Spielstätten im Venedig des 17.

Jahrhunderts nach. Am Beispiel berühmter Opernhäuser wie der Mailänder Scala, der Wiener Hofoper oder der New Yorker Met erzählt sie vom Wachstum und Wandel der Institution im 19. und 20. Jahrhundert. In mehreren

Erzählsträngen stellt die Ausstellung die an dem Bühnenereignis Beteiligten vor, Menschen, die sich qua Buch, Komposition und Gesang, Kostüm- und

Bühnenentwürfen, Organisation und technischer Innovation zusammenfinden, um ihren inneren Bildern die sinnliche Gestalt zu verleihen, die das Publikum zu sehen und hören bekommt. So kommen nicht nur Komponist*innen und Sänger*innen, Schöpfer*innen der Kostüme und Bühnenbilder zu Wort, sondern auch die Schlüsselfiguren hinter den Kulissen mit ihren Netzwerken sowie die mobilen Künstlertruppen, die das Phänomen der Oper in die ganze Welt getragen haben.

Eine besondere Rolle nimmt dabei die deutsche Opernhauslandschaft ein – mit 84 Spielstätten besitzt die Bundesrepublik Deutschland die größte Dichte weltweit. An ausgesuchten Beispielen wird diese Vielfalt in einem die Ausstellung begleitenden Film vorgestellt.

Begleitet von Einspielungen zahlreicher Opernwerke und Filmausschnitten, erzählen Gemälde und Opernplakate, Kostüme und Bühnenbildentwürfe, Karikaturen und Programmhefte Geschichten einer sich immer wieder neu erfindenden Gattung und Institution. Dabei bezieht die Ausstellung stets das Publikum als eine wichtige Komponente der Aufführung mit ein und lässt Zeitgenossen über heutige Opernproduktionen berichten.

Kurator*innen: Katharina Chrubasik, Alexander Meier-Dörzenbach

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16 Ernsthaft? Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst

11. November 2022 – 16. April 2023

In der Moderne seit dem 19. Jahrhundert im Allgemeinen und den klassischen Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts im Besonderen ist eine ganz

bestimmte Dialektik am Werk: Auf der einen Seite gibt es kühne Innovationen, radikale Negation und ästhetische Dogmen, auf der anderen Seite gibt es eine gewisse Art des Lachens, die die Grundlage für die Entstehung dieses

Ausstellungsprojekts bildet. Es ist ein Lachen, das Spaß macht und zugleich – ohne nur skandalisieren zu wollen – alle Konservativitäten, Bigotterien, Moralvorstellungen und nicht zuletzt avantgardistische Dogmatismen

unterläuft. Indem es sich gegen den Gebrauch von Kultur zur Einschüchterung und für unverdiente Privilegien wendet, zeigt das Lachen, wie die Autorität ihren Halt verliert, wie die pompöse Geste und das Bild des Helden entkräftet werden.

Enthusiastische Albernheit oder Ungeschicklichkeit ist die Grundlage vieler Kunstproduktionen bis weit ins 21. Jahrhundert hinein und reicht zugleich bis weit ins 19. Jahrhundert zurück – und wohl noch viel weiter in frühere

Kunstepochen.

Bewusst unreif und völlig eigensinnig, erfindet Ernsthaft? Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst den Humor der Katastrophe, des schlechten

Geschmacks, des Fiaskos und der Schande. Die Ausstellung legt Wert auf die unmittelbare Erfahrung, sie ist experimentierfreudig und fördert eine aktive Kommunikation zwischen Werk und Betrachtenden. Eine Philosophie, die den intellektuellen Geist kitzelt, sich aber dem formalistischen Intellektualismus widersetzt. In diesem Sinne impliziert die Ausstellung als ästhetische Praxis eine bewusste, risikofreudige Form der Intuition.

Ernsthaft? Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst kokettiert mit dem Humor der Katastrophe, dem schlechten Geschmack, dem Camp-Ansatz, der Trash-Kultur (B- und Z-Filme), Science-Fiction, Horror und Porno, der Do-it-yourself-Haltung des Punk, der so genannten „Outsider Art“, der Unreife, der Idiotie, der Intuition und natürlich der Leidenschaft und dem Enthusiasmus. Die Kunstwerke werden zusammen mit Filmplakaten, Requisiten, Filmausschnitten, Musikvideos, Cartoons, Pulp-Magazine und allen möglichen Gadgets in ein spezifisches Umfeld eingebettet. Anstelle des unberührten White-Cube-Szenarios wird sich die Ästhetik des Raums eher von Vergnügungsparks mit ihren Kristallpalästen, Spukhäusern und übersättigten bunten Welten inspirieren lassen. Der Logik eines Storyboards folgend stellt die Architektur die gruselige, verrückte Welt der B-Movies nach. Mit anderen Worten, die Ausstellung selbst wird zu einem begehbaren Film, mit einer Eröffnungsszene, gefolgt von verschiedenen „Akten“

und dramaturgischen Wendepunkten, allerdings nicht reibungslos, sondern mit urkomischen Brüchen und Überraschungen, bis zur Katharsis des Abspanns.

Kurator*innen: Cristina Ricupero, Jörg Heiser Ausstellungsleiterin: Susanne Annen

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17 Die letzten ihrer Art. Seltene Handwerke und Berufe im Wandel 15. Dezember 2022 bis 26. März 2023

In der Reihe interdisziplinärer Ausstellungen zu wissenschaftlich-technischen und gesellschaftsrelevanten Themen widmet sich die Bundeskunsthalle seltenen oder gefährdeten manuellen Berufen. Sie will nahezu vergessene Handwerke präsentieren und damit zugleich fördern. Die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes Deutschlands zählt eine Reihe von schützenswerten lokalen Handwerkstraditionen wie z. B. Brotbäckerei, Drechsler- und Flechthandwerk, Porzellanmalerei, Seidenweberei und Musikinstrumentenbau. Auch andere Berufe wie der letzte Kohlebergbauarbeiter des „Ruhrpotts“, die Rheinschifferin etc. haben Fähigkeiten erlernt, die drohen, verloren zu gehen.

Die Ausstellung nimmt besonders den lokalen beruflichen Wandel in

Nordrhein-Westphalen in den Blick, denn hier hat es das traditionelle Handwerk vielleicht schwerer gehabt, zu bestehen, als in anderen deutschen

Bundesländern. Das höhere Ausmaß der Industrialisierung – sowie die nach- folgende De-Industrialisierung z. B. nach dem Ende des Kohlebergbaus – haben auch zu einer grundlegenden Veränderung des Handwerksbegriffes geführt.

Die Auswahl der Professionen geschieht einerseits nach qualitativen (und auch ästhetischen) Gesichtspunkten, aber auch im Hinblick auf persönliche

Geschichten, die oftmals mehrere Familiengenerationen umspannen. Das können Geschichten vergessener, seltener, aber auch wiederbelebter Handwerkskünste sein. Diese Geschichten haben soziale, aber auch

psychologische Facetten, letztere z. B. in Bezug auf den Begriff der Kreativität und ihrer Bedeutung für unsere Bildung und unser Wohlbefinden.

Neben der Darstellung des jeweiligen Handwerkes selbst können auch Exponate aus Film und Fotografie sowie exzellente museale Objekte, Gemälde und zeitgenössische Kunstwerke, die über das Handwerk und seine Geschichte(n) reflektieren, Teil der Ausstellung sein.

Ein spezieller Fokus liegt auf der Revitalisierung aussterbender Handwerksberufe anhand von zeitgenössischen Designpraxen. Auch der interaktive Bezug zu aktuellen Trends und Bewegungen, wie z. B. Do-it-yourself-, Repair- und Recycling-Workshops sowie zur (postindustriellen) Nachhaltigkeitsdebatte allgemein ist vorgesehen.

Kuratorin: Henriette Pleiger

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live arts-Programm 2022

Das live arts-Programm widmet sich ganz den darstellenden Künsten, insbesondere dem Tanz, dem Theater, der Musik und der Performance.

Eine Auswahl :

Compagnie Massala – Fouad Boussouf, Tanz 3. Februar 2022

Näss

Getrieben von einem pulsierenden, archaischen und scheinbar unerschöpflichen Rhythmus, schafft Fouad Boussouf eine verblüffende Verbindung zwischen traditionellen marokkanischen Tanzelementen und zeitgenössischem Hip-Hop.

Sein Stück für sieben Tänzer*innen entspinnt sich als eine dynamische Fusion von Körpern und Energien, die die Kraft der Gemeinschaft feiert – mitsamt aller ihr innewohnenden Aggression und Verletzlichkeit, Euphorie und Solidarität.

Federico Albanese, Musik 6. April 2022

Zwischen jetzt und zuvor, zwischen Realität und Vorstellung, zwischen

Erinnerung und Erinnern – mit den Stücken seines neuen Albums Before and Now Seems Infinite versucht der Komponist und Pianist Federico Albanese diese flüchtigen Zustände zu erfassen.

In seinen Kompositionen verbindet Albanese minimalistische Pianomelodien und elektronische Sounds mit Elementen von Jazz und Avantgarde-Pop. Es entstehen geradezu filmische Klangwelten, die sich einer traditionellen Kategorisierung entziehen.

Kooperation mit dem Beethovenorchester Bonn und Ari Benjamin Meyers, Artist in Residence beim Beethovenorchester, Musik

April 2022

Auch 2022 setzt die Bundeskunsthalle ihre Kooperation mit dem

Beethovenorchester fort. Auf der einen Seite gibt die Bundeskunsthalle den Kinderkonzerten des Beethovenorchesters in seinen Räumlichkeiten eine Bühne, im Gegenzug gestaltet das Beethovenorchester bis zu drei musikalische Beiträge im Kontext der von der Bundeskunsthalle kuratierten Ausstellungen.

Geplant ist beispielsweise eine von Ari Benjamin Meyers Konzertperformance im Setting der Ausstellung Spektren. Farbe als Programm im Frühjahr 2022.

(19)

19 Dance On Ensemble, Tanz

19. Mai 2022

Deep Song / Story / Never Ending Story

Im Zuge seiner Programmreihe Making Dances – Dancing Replies hat das Dance On Ensemble zeitgenössische Künstler*innen eingeladen, in ihrer eigenen Sprache auf ikonische Werke des modernen und postmodernen Tanzes zu erwidern.

Der Abend in Bonn beginnt mit der installativen Arbeit Everything/Nothing des Theatermachers und bildenden Künstlers Tim Etchells, der einen Raum für Martha Grahams höchst politisches Solo Deep Song (1937) schafft. Es wird von Miki Orihara in der Originalversion getanzt. Darauf folgt Merce Cunninghams experimentelles Werk Story (1963) in einer Neuinterpretation des Dance On Ensembles. Den Abschluss des Abends bildet Mathilde Monniers

choreografische Antwort never ending (Story). Als Ausgangspunkt dient ihr ein Gedicht von David Antin, einem Zeitgenossen von Cunningham und John Cage.

Trajal Harrel, Performance/Tanz 3./4. November 2022

Caen Amour

Der New Yorker Choreograph Trajal Harrell feiert mit seinen Verknüpfungen von zeitgenössischem Tanz und ‚Voguing‘-Elementen internationale Erfolge. In Caen Amour schafft er nun eine sinnliche Begegnung zwischen der legendären Jugendstilikone Loïe Fuller und dem Begründer des Butoh-Tanzstils Tatsumi Hijikata. Fullers in fließende Gewänder eingehüllter Tanz, für den sie sich von orientalistischen Konzepten inspirieren ließ, war Avantgarde und Vaudeville zugleich und wurde postum zum Modernen Tanz erklärt. Mit diesem Stück widmet Harrell sich darüber hinaus dem ebenso zwischen künstlerischen und populären Praktiken stehenden Hoochie Coochie, einer sexualisierten Form des Bauchtanzes. In spannungsvoller Wechselbeziehung von Tanz, Geschichte und Orientalismus bringt er Kategorien und Geschlechterrollen auf spielerische und zugleich berührende Weise ins Wanken.

Programmkuratorin: Daniela Ebert Änderungen vorbehalten!

Stand: November 2021

(20)

STUDIO BONN-Programm 2022

Studio Bonn ist das Diskurs-Format der Bundeskunsthalle. Als öffentlicher Think Tank richtet es sich an Expert*innen wie an ein allgemein interessiertes Publikum. Internationale Künstler*innen, Wissenschaftler*innen,

Programmierer*innen oder Aktivist*innen

Bundeskunsthalle, im Kanzlerbungalow oder an gelegentlich wechselnden Orten Fragen, welche die Gesellschaften von morgen bestimmen werden. In deutsch- und englischsprachigen Videos und Podcasts bleiben die

Veranstaltungen zugänglich und laden zum kollektiven Weiterdiskutieren ein.

Ergänzt um vertiefende Essays, wächst so ein Korallenriff langfristigen Nachdenkens über unseren „Common Ground“.

Jede Veranstaltung, jeder Podcast und jeder Essay tragen zur Reflexion über einen der Themenzyklen bei (bislang:

dauern unterschiedlich lange und können einander zeitlich und thematisch überschneiden. Wie Hashtags schaffen sie Verweise, Perspektiven und Kontinuitäten und geben den wachsenden Inhalten auf der aufzubauenden Plattform studiobonn.io Struktur.

Nach sieben Veranstaltungen im Jahr 2021 kommen im Jahr 2022 zwei Podcasts hinzu. Im Herbst folgt zudem der gem

konzipierte Kongress Die Zukunft der Kritik

Podcasts

Jubiläums-Podcast 1992 Ab Januar 2022; 4–6 Folgen Leyla Yenirce

(Bildende Künstlerin, HFBK, Bundespreis für Kunststudierende 2021) Rauand Taleb

(Schauspieler 4 Blocks, The Billion Dollar Code Come as you are, Rhythm is a Dancer,

Chanel, rechter Terror in Mölln und Rostock

Geborene reisen durch das Jahr, in dem die Bundeskunsthalle eröffnete. Und führen Gesprächen mit Zeitzeug*innen. Dabei kommen auch ehemalige und gegenwärtige Mitarbeiter*innen der Bundeskunsthalle zu Wort.

Trans Europa Express Ab Juli 2022; min. 6 Folgen

Eine Podcast-Serie über die Zukunft der Nachtzüge und die Idee von Europa.

20 2022

Format der Bundeskunsthalle. Als öffentlicher Think Tank richtet es sich an Expert*innen wie an ein allgemein interessiertes Publikum. Internationale Künstler*innen, Wissenschaftler*innen,

Programmierer*innen oder Aktivist*innen diskutieren live in der

Bundeskunsthalle, im Kanzlerbungalow oder an gelegentlich wechselnden Orten Fragen, welche die Gesellschaften von morgen bestimmen werden. In

und englischsprachigen Videos und Podcasts bleiben die

h und laden zum kollektiven Weiterdiskutieren ein.

Ergänzt um vertiefende Essays, wächst so ein Korallenriff langfristigen Nachdenkens über unseren „Common Ground“.

Jede Veranstaltung, jeder Podcast und jeder Essay tragen zur Reflexion über nzyklen bei (bislang: The Common Ground und Tauschwerte). Diese dauern unterschiedlich lange und können einander zeitlich und thematisch

schaffen sie Verweise, Perspektiven und Kontinuitäten und geben den wachsenden Inhalten auf der aufzubauenden Plattform studiobonn.io Struktur.

Nach sieben Veranstaltungen im Jahr 2021 kommen im Jahr 2022 zwei Podcasts hinzu. Im Herbst folgt zudem der gemeinsam mit der Akademie der Künste

Die Zukunft der Kritik.

(Bildende Künstlerin, HFBK, Bundespreis für Kunststudierende 2021)

The Billion Dollar Code, Nur eine Frau (Dt. Schauspielpreis) , Das Ende der Geschichte, Karl Lagerfelds Jeans für Chanel, rechter Terror in Mölln und Rostock-Lichtenhagen: Zwei 1992

in dem die Bundeskunsthalle eröffnete. Und führen Gesprächen mit Zeitzeug*innen. Dabei kommen auch ehemalige und gegenwärtige Mitarbeiter*innen der Bundeskunsthalle zu Wort.

unft der Nachtzüge und die Idee von Europa.

(21)

21 Veranstaltungen

15. Februar 2022 1992

Launch des Jubiläums-Podcasts Rauand Taleb

Leyla Yenirce

sowie zwei Zeitzeugen 16. März 2022

Tauschwerte

Die Bundeskunsthalle ist immer noch besetzt Hito Steyerl

Department for Decentralisation Black Swan

Im Juli 2021 hat Hito Steyerl während Studio Bonn: Krypto-Kapitalismus die Bundeskunsthalle für per NFT besetzt erklärt. Jetzt werden dem Publikum drei Modelle vorgestellt, nach denen die Bundeskunsthalle durch die Bevölkerung verwaltet werden könnte.

Hito Steyerl stellt die Frage nach dem Öffentlichen angesichts Tendenzen zur Hyperprivatisierung im Blockchain-Diskurs, indem sie dessen

Dezentralisierungs-Anspruch spielerisch auf die zentrale Institution der Bundeskunsthalle anwendet sowie auf ihr eigenes Werk.

21. April 2022 (tbc) The Common Ground

Denken wir mit dem Kopf oder mit den Füßen? Vom Tintenfisch über den Menschen bis zur KI

Schwerpunkt Künstliche Intelligenz im Zusammenhang mit der Ausstellung Das Gehirn. In Kunst und Wissenschaft

Holly Herndon (tbc)

Michael Pauen (Philosoph) (tbc) John-Dylan Haynes (tbc)

Im Anschluss: live arts-Konzert Holly Herndon (tbc)

(22)

22 1. Juni 2022 (tbc)

The Common Ground Bauhaus der Erde Hélène Frichot (tbc) Julia Watson (tbc)

Hans Joachim Schellnhuber (tbc)

Unter dem Stichwort Bauhaus der Erde hat der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber 2021 eine globale Wende im Umgang mit Baustoffen und

natürlichen Ressourcen gefordert. Julia Watson hat nachhaltige architektonische Lösungen aus indigenen Traditionen weltweit recherchiert (Lo—TEK. Design by Radical Indigenism, Taschen 2019). Mit der Architekturtheoretikerin und Philosophin Hélène Frichot entwerfen sie Grundzüge einer planetarisch denkenden Architektur.

17. Juni 2022 (tbc)

Studio Bonn in Kassel zur Eröffnung der documenta The Common Ground

Was heißt in Zukunft (kritische) Öffentlichkeit?

Ruangrupa (tbc) Kader Attia (tbc) Nikita Dhawan (tbc)

Wenige Tage nach Eröffnung der Berlin Biennale und kurz vor der Eröffnung der Documenta sendet Studio Bonn aus Kassel. In der Stadt, die mit dem 1606 eröffneten ersten Theatergebäude Deutschlands, dem Ottoneum, und ab den 1950er-Jahren mit der Documenta Öffentlichkeitsbildung betrieben hat, wird mit den Kurator*innen der beiden Großausstellungen darüber diskutiert, wie die Öffentlichkeitsbegriffe aus Aufklärung und Nachkriegszeit durch

Globalisierung, Digitalisierung und Postkolonialismus herausgefordert werden.

Der Abend ist die Auftaktveranstaltung für den zweiteiligen Kongress Die Zukunft der Kritik von Akademie der Künste (September) und Bundeskunsthalle (November).

1. September 2022 (tbc) Trans Europa Express

Launch des Podcasts Trans Europa Express mit Podcast-Gästen

18. – 19. November 2022 (tbc) The Common Ground

Die Zukunft der Kritik

Zweiteiliger Kongress in Kooperation mit der Akademie der Künste Berlin Wer gestaltet für wen in Zukunft Kritik? In welchem Verhältnis stehen Prinzipien der Diversität und Intersektionalität zu Argumenten der Form? Welche Rolle spielen neue Wirk- und Distributionsmechanismen, etwa im aus Blockchain- Technologie basierenden Web 3.0? Der Kongress bietet ein Forum, um

kontrovers zu diskutieren und über Diagnosen einer Krise der Kritik hinaus nach vorn zu denken: Wie lässt sich Kritik als zentraler Baustein einer demokratischen Gesellschaft fördern, beleben und schärfen? Und wie lassen sich ihre Werkzeuge

(23)

23 für Menschen aller Hintergründe und Orientierungen zugänglich und produktiv machen?

Themen (Auswahl):

Sinn und Eigensinn. Verstehen sich Kritik und die Künste?

Das Urteil der Masse vs. das Urteil der Experten

Memes vs. Museums: Kritik nach Tik Tok und Instagram Was heißt in Zukunft Subjekt?

Mit: Senthuran Varatharajah, Juliane Rebentisch, Cassie Thornton, Boris Groys, New Models, Mohamed Amjahid, Joanna Pope, Paul Preciado, Zairong Xiang, Steffen Zillig, Jerry Saltz, Wolfgang Ullrich u.a. (tbc)

Der Kongress findet in der Woche der Art Cologne statt.

Programmkurator: Kolja Reichert

Änderungen vorbehalten!

Stand: November 2021

Referenzen

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