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(1)

530

IJber einige weibliche Caritativnamen im Hebräischen.

Von Frnuz Praetorius.

I.

Der Name Jev jüngeren Toehter des Saul, i), wird ge¬

deutet als Kürzung von bsr-?;. Ich halte diese Deutung nur in

so weit tür richtig, als beide Nanien mit einander allerdings in

Zusammenhang stehen; aber nicht in der Weise, dass ersterer ein¬

fach Kürzung des letzteren wiire.

Yon bNain sowohl , wie von in^^"?: (und sicher auch noch

von anderen theophoren , mit D"72 beginnenden Eigennamen) ist

Kürzung der auch im Palmyr. vorkommende Namen NS"?:, nr'^i.

Von dieser Kürzung aus ist durch Anhängung der caritativ-diminu-

ierenden Endung äl der specifisch weibliche Name bri7p gebildet. —

Wir erkennen nun dieselbe Endung in dem Nanien der judäischen

Königin b^TCH, 350 Jahre nach MTkal. Man hat den Namen ge¬

deutet = irr, -f b.; ,rori aftinis". Die Bedeutung könnte man

vielleicht gelten lassen ; wenn nicht in dem poetischen Sinne , so

doch in dem prosaisch-natürlichen, wie bei Wetzstein, .\usge\v. In¬

schriften S. 330. Aber cn wird im Semitischen zu derartigen

Zusammensetzungen sonst nicht gehraucht, wie andere Verwandt¬

scbaftsnamen. Wäre ein Uottesnamen b;: bekannt, so könnte man

eine Deutung nach dem Schema von bNi"i' u. s. w. vorschlagen ;

wir blicken aber vergeblich nach einem solchen br: aus.

So möchte ich denn blTCn deuten als *;::irn + ul. *::i7:n mag

vielleicht selbst schon Caritativbildung sein, an die dann nochmals die

caritativ-diminuierende Endung äl angetreten ist, den Namen zu einem

specifisch-weiblichen machend : Vielleicht Eidechslein, von :;7pii.-)

1) Für den Sept. bD57: verlosen (Wellliausen, liücli. Samuel. S. 15); noch

weiter Pes. _ ,^ ,

2) Vgl. 'J^Ci'l Wright's äthiop. Catalog S. 195 a: ferner v_aa>.ä2j

O O.J

Vw*..5.. V.>-«..5>-: alles Nameu, die Eidechse bedeuten. Herr Th. Nöldeke hat

w , o .. ' '

mich auf dieselben aufmerksam gemacht.

3 9

(2)

Praetorms, Über einige iceibl. Caritativnamen im Hebräischen. 531

Hinge der Namen zusammen mit dem Verwandtschaftsnamen

cn, so wäre auch nicht bi:i7;n zu erwarten, sondern ba^^in. So

hat nun in der That das Ketib an zwei Stellen, während an beiden

Stellen b::iun gelesen werden soll ; in der dritten der drei Stellen,

an denen der Name überliefert ist, stimmen Schreibung und Lesung

in bL:i72n überein. Sept. beständig A^ixal. Ich muss unentschieden

lassen, ob neben *::n:r; ein Caritativ *'C'^i2n nebenhergegangen ist,

ob lediglich ein Schreibfehler vorliegt, oder ob wirklich eine bewusste Umbildung in "7:7; -|- bi;: stattgefunden hat. Es scheint aber, als

wenn schon die Hebräer selbst den Nanien volksetymologisch in

17:17 oder "7:n + b.: zerlegt haben. Ich schliesse das aus dem

gleichfalls weiblichen Eigennamen br"2N,') der zweimal aus Davids

Zeit angeführt wird, darunter einmal in einer älteren Quelle. Sind

meine Ausführungen über bL:i7:n richtig, so wird die Annahme

unabweislich werden , dass b;:"2N lediglich nach falscher Analogie

von b^i7:r! gebildet worden ist; vielleicht hat der Geschichts¬

schreiber clen Nanien bi:"3N nach dem Muster von b^i7:r. lediglich

erfunden. Und dadurch ist dann auch unsere Forschung irre¬

geführt worden. —

Wir werden nunniehr auch das Verhältnis zwischen den ver¬

schiedenen Formen des weiblichen , aus Davids Zeit überlieferten

Namens b;"2N, b"5"2N und vielleicht auch brains richtiger beur¬

teilen können, als das bisher geschehen ist. b:"rs 2 Sam. 17, 25,

b3"3N 1 Sam. 25, 32, b;"3N Kt. 2 Sam. 3, 3 ist durch angehängtes

dl gebildetes, specifisch weiblich gebrauchtes Caritativ eines etwa

Nj"3N lautenden Namens. Die.ser wird schwerlich als Vollnaraen

anzusehen sein, sondern bereits als Verkürzung eines solchen. Mit

Sicherheit können wir diesen Vollnamen kanm noch erschliessen:

Vielleicht war es 1?"2N . Möglich auch, dass 5"2N durch das unten zu erörternde caritative <j von cib-C"3N, bN"2N, yi"3N und ähnlichen abgekürzt ist.

In der gewöhnlicheren Form b^.'."3S, b^3"2N-) erkennen wir

nun die Häufung der beiden caritativen Endungen äl und di zu

dii. Also auch hier schon ist die Endung ai nicht mehr Endung,

sondern ist in das Innere des Wortes getreten, was im Arabischen

schliesslich zum Princip erhoben ist. AVenn das Ketib b":.i3N

1 Sam. 25, 18 nicht blosser Sehreibfehler ist, könnte es zu "7:irs,

virbN u. s. w. gestellt werden. —

1) In beiden Stollen zufällig Piuisa, -^"r.J{.

2) \'gl. auch Lidzbarski, Handbuch S. 504.

(3)

532 Praetorius, Über einige weibl. Caritativnamen im Hebräischen.

Der zweimal vorkommende weibliche Namen b-nias ergiebt

sich nunmehr als völlig verschieden von dem mehrmals tiberlieferten,

äusserlich so ähnlichen männlichen Namen bT^as. Wäbrend

letzterer = "as + b^n ist , sehen wir in ersterem die nunmehr

bekannte caritative Doppelendung ail an ri^aN gehängt. M^^N selbst

wird Verkürzung von in^as, lingät? oder ähnlichen Namen sein.

— Diesen Namen b"r;aN und bnas hat Hommel aus südarabischen

Inschriften nachgewiesen, als Namen von Sklavinnen aus Gaza

(Aegyptiaca S. 29).') —

Aller Wahrscheinlichkeit nach hat auch das Phönizische

sich des gleichen Suffixes b bedient zur Bildung specifisch weib¬

licher Kosenamen. Möglich, dass es im Phönizischen nicht gerade

al lautete; vielleicht (unbetont) al, el, oder bloss l. Ich nenne

zunächst den Namen der phönizischen Königstochter baTiN, pausa

ba'iN. Ausser diesem durch das AT. überlieferten Namen brino-t

■.■n • ^ o

eine phönizische Inschrift den gleichfalls weiblichen Namen biTNbya ;

s. CIS. Bd. 1 der phönizischen Abteilung Nr. 158. Noch eine andere

bringt den weiblichen Namen bail^'O!; siehe Lidzbarski, Handbuch

S. 420 Nr. 3, Z. Ass. IX, 404, Rev. Et. Juives Bd. 30, S. 118 ft'.

Aus der Vergleichung von brnsbya mit baTiria könnte man

scbliessen, dass das Vorhandensein oder Fehlen des N durch die

Lautverbältnisse bedingt sei, da bra konsonantisch, -a-ii vokalisch auslaute (wahrscheinlich il?©). Aber da jenes t< im Hebräischen

doch wohl als in: aufgefasst ist, scheint die Annabme eines pros¬

thetischen Lautes ausgeschlossen. So halte ich denn N ("N) ver¬

mutungsweise für den Rest eines Wortes ; etwa von ins oder "nN ?

Ich setze baTNbra einem hebr. n3T(Tii<)irf, naT(in5<)bN gleich;

vgl. ASSur-ah-iddin. Nur ist der phönizische Namen hinten ver¬

kürzt, etwa in arsbya; daran trat dann die caritative Endung b,

den Namen speciell weiblich wendend: Etwa baj^bsa. — Die

nächstliegende Deutung von batMO dürfte sein barad „der Himmel

1) Es ist beachtenswert, dass diese Endung ül, trotzdem sio den Accent trägt, uicht als Ül erscbeint. Bei 5k:i72n, b^^aN könnte man vielleicht an volksetymologiscbe Anknüpfungen an 31:, bez. bS (y"~) denken, kaum aber bei ba"?:. Ich möchte indes hervorheben, dass das unveränderte a nicht etwa Eigentümlichkeit dieser weiblichen Caritativendung äl ist, sondern dass die jüdische Überlieferung die Endung ül überhaupt mit einiger Beständigkeit un¬

verändert gelassen bat, wo immer sie Endung war, odor zu sein schien. So in dem männlichen Namen baiH^, bai", obwohl die noch ziemlich durch¬

sichtige Etymologie des Namens zeigt, dass die letzte Silbe wurzelhaft ist; ferner in don Fremdnamen 5aiP, SS"!,;., in dem Appellativum OWwH. Dem gegen¬

über bN^i,T : • ' bNc,T : ' baiiD,T ' bbsTT u. a.

(4)

Praetorius, Über einige weibl. Caritativnamen im Hebräisclien. 533

(oder O^robya) hat geschenkt' ; auf entferntere Möglichkeiten will

ich nicht eingehen. Durch Abstossung des theophoren Gliedes i)

«ntstand baTN, das die Hebräer zu baj'N gestalteten. —

Ein vermeintliches männliches ba^T im Palmyrenischen (Ledrain,

Diet, des noms propres palmyr. S. 23; Lidzbarski, Handbuch

S. 267; Mordtmann, Neue Beiträge zur Kunde Palmyra's S. 60)

ist MVAGes. IV, S. 37 richtig gestellt worden. bSTp gehört auch

wohl nicht hierher.

Wir erkennen iu dieser weiblich-caritativen Anwendung des

angehängten b kanaanäischer Eigennamen nur einen besonderen Ge¬

brauch dieses Suffixes, von dem wir Spuren in den meisten semi¬

tischen Sprachen finden. Nirgends tritt dieses Suffix im Semitischen

in kompakter Masse auf, immer nur erscheint es wie eingesprengt,

wie fremd. Seinen diminuierenden Sinn hat man längst erkannt.-)

Die Wörter freilich , welche man aus dem Hebräischen hierher¬

gezogen hat, sind recht unsicher: Am relativ sichersten scheint

immerhin noch bb'ai zu sein. Für das Arabische vgl. namentlich

Frankel, Beiträge zur Erklärung der mehrlautigen Bildungen im

Arabischen S. 47 tf. (Einiges davon schon früher bei Dietrich, Abh.

für semit. Wortforschung S. 316 f). Ich könnte dem noch einiges

hinzufügen, beschränke mich aber darauf, das von den Grammatikern 0,0. f- , o .

gebrachte Jjy^, ''■^ nennen (Mufassal g 681, Sibaw. g 509;

vgl. Grünert, Mischwörter S. 25). Freilich wird m. W. nirgends

berichtet, dass diese Worte caritativen Sinn haben; aber die Ver¬

mutung, dass dem so gewesen, liegt nahe. Für das Aramäische siehe

namentlich ZDMG. Bd. 22, S. 475.

Es ist wahrscheinlich, dass wir in diesem diminuierenden Suffix

b das gleichlautende und gleichbedeutende indogermanische Suffix

vor uns haben. Im Indogermanischen ist es heimisch, im Semitischen

entlehnt. Vgl. Brugmann, Grundriss der vergl. Grammatik II-"^ § 153.

II.

Der in den Büchern der Könige mehrfach überlieferte Namen

der j'C;i2N sieht sehr merkwürdig aus, wird aber durch Sept. Aßiaay,

AßiGax bestätigt. Obwohl im Palmyr. mehrfach der Frauennamen

bs'ü vorkommt (wozu man auch rb;'i vergleiche bei Hommel in

Aegyptiaca S. 29), obwohl weiter in hebräischeu und phönizischen

Eigennamen die Wui'zel 33b verwendet wird, so glaube ich nicht,

dass J'^i^N hier angeknüpft werden kann. — Ich wage die Ver¬

mutung, dass eine Verkürzung von üib\»'"3N vorliegt, etwa "C^SS

1) So schon Kon.m iu Rcv. I'^t. Juives V, S. 177 Anm. 3.

2) Icli mochte aber ausdrücklich bemerken, dass angehängtes l manchmal auch anderen Ursprungs und Wesens zu sein scheint.

Bd. LVII. 35

3 9*

(5)

534 Praetorius, Über einige weibl. Caritaticnamen im Hebräischen.

oder *Nb"'as, welche durch eine caritativ-diminuierende Endung

ug oder äk in den specifisch weiblichen Namen J"C"3N umgewandelt

ist. Jb^aN lebte ja in der Periode, aus der die Namen mbc-^SN,

"•i^aN, ■'l!;'' überliefert worden sind.

Semitischen Ursprungs wird auch dieses Suffix schwerlich sein

(trotz ZAss. IX, 287). Aber so gut wie 1700 Jahre später das

gleiche caritative Suffix aus dem Persischen ins Arabische drang

,, j

und Namen wie ^i^^^^ ti5^*AS>!^j! veranlasste (vgl. ZDMG. 31,

S. 140 f.; WZKM. 9, S. 3G3, welche Citate ich G. Hoftmann ver¬

danke), — ebensogut können wir auch annehraen, dass schon zu

Davids Zeit dieses Suffix aus einer der indogermanischen Sprachen

Vorderasiens gelegentlich nach Kanaan gedrungen und dort ver¬

wendet worden sein mag. Vgl. Brugmann a. a. 0.; Nöldeke.

Persische Studien I, S. 26 und 31 ft'.')

1) Zu beachten auch hier dg, nicht ng. Wie -'""S; Sil", ;;e.

3 9*

(6)

535

Türkische Lautgesetze.

(Ill Gestalt einer Besprechung von Yilh. GrOnbech, Poi-studier til

tyrkisk lydhistorie. Kopenhagen 1902 [Lehmann k StaceJ.

121 S. 8".) Von Holger Pedersen.

Der tiirkische Sprachstamm gehört zu denjenigen, bei denen

die Möglichkeit einer S)n-achgeschichtliehen Erforschung in aus¬

gedehntem Maasse gegeben ist. Eine nicht geringe Anzahl der

modernen Sprachen oder Dialekte ist uns einigermaassen genau

bekannt, und unter den oinzelsprachlichen Darstellungen findet sich

eine so vorzügliche Arbeit wio Böhtlingk's Darstellung des

.lakutischen , welche einen sehr bedeutenden Einfluss auf die Ent¬

wickelung der allgemeinen türkischen Sprachwissenschaft ausgeübt

hat. Der Mangel an altern Sprachdenkmiilern ist dnrch Yilh.

Thomsen's glänzende Entdeckung zum Teil aufgehoben worden.

Zusammenfassende Arbeiten sind übrigens schon früher unter¬

nommen worden. Dass Vambery's Etymologisches 'Wörterbuch

verdienstvoll und nützlich gewesen ist, wird kein aufmerksamer Be¬

obachter ableugnen; aber deu liegritt' der Etymologie hat Vambery

nicbt richtig aufgefasst; er seheint fast nur die Wurzelotymologie

als Etymologie zu betr.achten; urtürkische Wörter, die sich keiner

Zerlegung fügen wollen und sich auf keine sonst vorkommende

Wurzel zurückführen lassen , sind daher bei ihm sehr oft weg¬

gelassen (man wird z. B. die meisten Zahlwörter bei ihm vergeblich

sucben) ; andererseits h.it das Suchen nach Wurzeln sehr viel über¬

kühne Etj'mologien veranlasst, welche zum Teil schon von Radlntf

gerügt worden sind. Dass ViinilK'ry sich der Gefalir bewusst ge-

♦ wesen ist, welche das auf Wurzeln zielende Etymologisieren mit

sicb fiihrt, geht aus den verständigen, sehr zu beherzigenden Äusse¬

rungen auf der ersten Seite seines Vorwortes hervor. Überall in

der Welt ist die Wurzelotymologie gefährlich, .im allergefährlichsten

iist sie aller im Türkischen. Der streng geregelte Habitus der

türkischen Wörter (wonacb z. B. im .4nlaut nur e i n Konsonant,

und zwar fast nur ein Geräuschlaut oder /, stehen darf und wo-

■ir,*

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