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668

Etymologische Miscellen.

Von C. Brockelmann.

1. Landauer.

Stumme hat in der Einleitung zu den Tunisischen Märchen

XX. 11 und im Glossar zur Grammatik p. 159 das tunis. ändül aus

dem franz. landau abgeleitet und dabei übersehen, dass das Wort

schon bei Vullers s. v. ^yXi\ belegt ist und als ^o»j/ »chinesische

Sänfte' bei BB. 200 8 vorkommt. Das Wort dürfte letztlich aus

Ostasien stammen. Trotzdem dürfte Stumme Recht haben, wenn

er ändül und landau etymologisch mit einander verknüpfen will.

Man hält das franz. landau gewöhnlich für entlehnt aus dem deutschen

Landauer und leitet dies vom Namen der Stadt Landau ab. Als

Parallele dazu kann man zwar das franz. berline anführen. Aber

man müsste zuvor nachweisen, dass derartige Wagen wirklich zuerst

in Landau gebaut seien; den bekannten Vers aus Goethes Hermann

und Dorothea darf man als Beweis dafür natürlich nicht anführen.

Noch weniger befriedigt die Ableitung von dem gleichfalls nicht

nachweisbaren englischen Erfinder Landow. Ich halte Landauer

für eine volksetymologiscbe Umgestaltung des franz. landau, das

ich weiter zunächst auf span, lando „leichter mit Maultieren be¬

spannter Wagen' zurückführe. Das dürfte, vielleicht mit Anlehnung

an landa, aus arab. al-andül entstanden sein.

2. Zu Völlers Bd. 50, S. 607 fi".

p. 614 stammt nicht von LaaIL^, sondem umgekehrt

Nöldeke, Pers. St. II; p. 615 Praenkel p. 143; p. 616 UUj

aus ripa, p. 632 v_a**3 aus aestivus , sind würdige Seitenstücke zu vJUäc aus antiquus, d. Zeitschr. 1891, S. 352. Lateinische Wörter sind im Altarabischen nur dann möglich, wenn sie durchs Griechische

nnd Aramäische hindurchgegangen sind. p. 621 jtOjO hat mit

nichts zu thun, sondem kommt von Burg, Hom, Grund-

4 fi

(2)

Brockelmann, Etymologücke Mücellen. 659

O O '

riss, nr. 125. p. 622 ^ Null gehört zu ^.io leer, was hat

tpri(pO(fOQitt „Abstimmung" damit zu thun? Ib. it. dogana stammt bekanntlich von ducana und gehört zu doge, dux. Ib. die Ableitung

von surädik aus sarä{par)da(k) hat schon Nöldeke, Mand. Gr.

XXXI, n. 3 zurückgewiesen, vgl. jetzt Hübschmann, Pers. Stud.

p. 199. ib. Dass mit ffqpa/pa nichts zu tbun hat, zeigt

Nöldeke, Pers. Stud. 1, p. 420 ff. p. 632 nr. 26 öy^ Wolle, aus

gossypium Baumwolle zeigt denselben methodischen Pehler wie

p. 644 nr. 205 ^.AL>.A , Kleider, aus SamS^, krummer Säbel, wegen

des deutschen Mittelbegriffs Zeughaus, p. 636 nicht aus

dem Persischen, sondem aus dem Aramäischen, Praenkel p. 5, dazu

ass. agurru. p. 638 zu und dem ass. tinüru, vgl. Delitzsch,

Proleg. p. 146 n. 3. ib. nr. 79 vgl. Hübschmann, Pers. St. p. 50.

p. 641 nr. 156, p. 649 nr. 331 „Wurzeln" werden nicht entlehnt,

p. 644 nr. 205 vgl. zu p. 632 nr. 26; das Eichtige Völlers selbst

p. 613 1. 12! p. 645 nr. 240 zu jX-<c, jXiJ vgl. Praenkel p. 239.

p. 646 nr. 258 i^, syr. JLq3, mischn. üNiD Löw, Pflanz, nr. 251.

p. 647 nr. 262 aus aram. snsp, von dem auch pers. käzar,

Nöldeke, Pers. Stud. II. p. 648 nr. 287 ^•^^^^') \^jas, ass. kudinu.

p. 652 nr. 45 Kamel und Elefant konnten wohl Goten {ulbandus)

verwechseln, aber doch nicht Semiten, assyr. ibilu7 Delitzsch,

HW. 76. p. 654 nr. 22 ^ äg.? jpafc, N-|731B! p. 656 nr. 49

zu marguna wage ich an ^Lio^yiJI) jjOVO^ „Winzerkörbe' zu er¬

innem.

3. Pluralis fractus im Syrischen.

Als Barth, Nominalbildung § 263, den Gebrauch von Kollektiven

im Syrischen besprach, hätte er statt \m*J) md jjxio besser J^JqI.

zu Jyo«. und l^'tao zu Jfci^vo angeführt. Aus Nöldekes Gramm.

§ 146 ist bekannt, wie die Sprache verschiedene Versuche macht,

den zuletztgenannten Plural den geläufigeren Bildungen anzupassen.

Daher möchte ich nun auch die Plurale zu jCX^ zu

|li>4> ^ Umformungen von *|!Jo

ansehen, die ursprünglich als JL«j zu Jois gebildet waren; vergl.

schon Barth, 473 n 1 und dazu p. 318, 5 ff.

(3)

660 Broekelmann, Etymologische Miscellen.

4.

Zur Erklärung des syrisclien ^^V-«/ »andrer' hat Barth,

Nominalbildung S. 319 ff. den rechten Weg gewiesen, indem er im

westaram. Tins, fem. i"inN dasselbe Formenpaar erkannte, wie im

3 O . , Cl-

ar. ^.jLiJac. fem. ^ .v. t-»«- Aber er hat seine Beobachtung nicht

richtig verwertet, wenn er nun ^_V— / aus einem hypothetischen,

ursprünglichen Abstraktum *'''T;nN und der Adjektivendung w ent¬

stehen lässt. Auszugehn ist von dem Femininum. Als die Sprache

in der Endung ^ nicht mehr das Femininum zu än fühlte, hängte

sie an dieselbe noch einmal das Femininzeichen t an. So entstand

jl^L^V»*/ ''"t Rukkächa des L, während das L aller Nomina, in

denen ein stammhaftes n demselben assimiliert ist, QuSSäja hat;

vgl. Nöldeke, Syr. Gramm. § 28. Dies neue Femininum verwandelte

nun auch die Maskulin endung än in en. Im Plural aber hielt

sich die ursprüngliche Endung und das fem. ^j«./ erzeugte den

neuen Sing. den nur das Ostsyrische (jliv*./) der Analogie

des Masc. folgen lässt.

5. Zu Völlers Bd. 51, S. 291/2.

Dass Jjol./, aus dem entlehnt ist, nicht mit hebr.

ar. ^ic verwandt ist, zeigt assyr. utünu, atünu; denn im Assyr.

erscheint ja ar. O, hebr. Ö als s. Ar. lA^sui „betteln' kann nicht

aus J»«.QJt erklärt werden; denn dies heisst nicht „Gabe' sondem

„Bestechungsgeschenk', Pe. und Pa. „bestechen". Bettler

besticht man nicht.

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661

Zur Chronologie des Kambyses.

Von F. H. Weissbach.

Seitdem ich meinen Aufsatz „Zur Chronologie des falschen

Smerdis und des Darius* geschrieben habe, sind zwei neue wichtige

Arbeiten erschienen , durch die meine Anschauungen in einem

Punkte berichtigt worden sind. Da ich auch glaube, einige Nach¬

träge zu beiden Arbeiten liefem zu können, so sei es mir verstattet,

folgende Darlegungen hier zu veröffentlichen. Sowohl PräSek

(Porschungen zur Greschichte des Alterthums. I. Kambyses und die

Überliefemng des Alterthums, S. 27, Leipzig 1897) als auch Peiser (in: Mitteilungen dor Vorderasiatischen Gesellschaft 1897, SS. 299 f.)

haben richtig gesehen, dass des Kambyses Unterkönigtum von

Babylon in das 1. Jahr des „Kyros, Königs der Länder*, d. h. in

das der Erobenmg Babylons unmittelbar folgende Jahr fällt, und

nicht etwa in das letzte Lebensjahr des Kyros, wie man früher wohl

anzunehmen geneigt war. Dies ergiebt sich schon aus den Datie¬

rungen von 4 Urkunden (Str. Cyr. Nr. 16, Camb. Nrr. 46 und 81

Tmd Peiser, Bab. Verträge Nr. 24), von denen die erste datiert ist:

10. III. des 1. Jahres „des Kyros, Königs der Länder, des Kambyses,

Königs von Babylon", während die 3 andem aus dem 1. Jahre

„des Kambyses, Königs von Babylon" stammen imd den Zusatz

haben: „damals war Kyros König der Länder". Minder beweis¬

kräftig , wenn sie nicht überhaupt entbehrlich wären , würden die

Urkunden Camb. Nrr. 36, 42, 72 und 98 sein , die auch dem

1. Jahre des „Kambyses, Königs von Babylon" angehören, aber nur den Zusatz haben: „Sohnes des Kyros, Königs der Länder". Peiser

hat schliesslich noch mit seinem Hinweis auf den iangu von Sippar,

der in den ersten 7 Jahren des Kyros wie im 1. Jahre des Kam¬

byses „Königs von Babylon" Marduk-nadin-Sum, im 8. Jahre des

Kyros aber wie in den Jahren des Kambyses „Königs der Länder'

Bel-uballit heisst, die Beweisführung vollendet. Mit vollem Rechte

hat Peiser auf die Titel der beiden Könige in den in Betracht

kommenden Urkunden alles Gewicht gelegt, und obwohl PraSek

(a. a. 0. S. 26) es für unzulässig erklärt, lediglich aus dem kürzeren Titel „Kambyses, König von Babylon" zu sehliessen, das betreffende

Täfelchen sei aus der Zeit der Mitregentschaft, so folgert er doch

4 6«

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