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Englischer Garten. Ab November 1724

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Englischer Garten

1387

München-Englischer Garten - Schwabing * Die "Aw vor dem Schwäbinger Tor", das unmittelbar an die Münchner Residenz anschließende Jagdrevier des baierischen Herrscherhauses, wird erstmals erwähnt.

Der stadtnahe Teil führt den Namen "Hirschanger" mit dem "Hirschangerwald".

Flussabwärts, auf der Höhe von Schwabing, schließt sich die "Hirschau" an.

1698

Moosach - Hirschau - Perlach * Kurfürst Max Emanuel lässt die "Fasanerie" in Moosach ausbauen und weitere in der "Hirschau" und bei Perlach anlegen.

Ab 1720

Großbritannien * Von England aus entwickelt sich ein neuer Gartenstil.

Philosophen, Dichter und Landschaftsmaler propagieren ein neues Persönlichkeitsbewusstsein und Naturgefühl.

"Landschaftsgärten" entsprechen immer mehr dem neuen "Gartenideal".

1723

Schwabing * Der sich ständig in Geldnöten befindliche Kurfürst Max Emanuel verkauft "öde Gründe" in der

"Schwabinger Hayd" - oberhalb des "Schwabinger Fischweihers" - an sogenannte "Kulturanten", die hier Gärten und Häuser errichten wollen.

7. November 1724

München * Im Burgfriedensbriefwird der Münchner Burgfrieden neu festgelegt. Ursprünglich reichte der zum Hoheitsgebiet der Stadt zugerechnete Burgfriedenim Norden bis unmittelbar vor das Dorf Schwabing. Das Leprosenhausam heutigen Nicolaiplatz gehörtenoch zum Stadtgebiet. Von dort aus zieht sich die Stadtgrenze etwas südöstlich zur heutigen Veterinärstraße, überquert hier den Schwabinger Bach und in schnurgerader Richtung die Hirschaubis zur Isar.

Da aber Kurfürst Max Emanuel souverän über die Hirschauals Jagdgebiet verfügen will, klammert er das Gebiet aus dem Münchner Burgfriedenaus und erklärt:"Wür aber ersagte Hirschau Uns zu Unseren fürstlichen Jagden und Lust specialiter gnädigst reserviert haben."

Mit der Ausgemeindung der Hirschauaus dem Burgfriedender Stadt verläuft nun die Stadtgrenze vom

Schwabinger Bach aus stark südöstlich bis etwa an die Stelle des heutigen Monopteros, in dessen Nähe sich heute auch die Burgfriedenssäulemit der Nummer 12/13 befindet.

Für die Ausgemeindung der Hirschauaus dem Stadtgebiet Münchens wird die Stadt durch die Eingemeindung der drei Mühlen am Dreimühlenbach, der Schwalbensteinmühle, der Au- oder Papiermühleund der

Brudermühleentschädigt.Gleichzeitig wird das Lehelder städtischen Gewalt unterstellt. Eine schriftliche Fixierung

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des MünchnerBurgfriedenserfolgt aber erst zwölf Jahre später.

Juni 1728

München * Die neuen "Burgfriedenssäulen" werden unter Beteiligung einer Kommission aus kurfürstlichen

"Hofräten" und aus städtischen Abgeordneten aufgestellt.

Begleitet werden sie von 37 Bürgersöhnen im Alter von fünf bis fünfzehn Jahren, die Kohlen aus Eichenholz und Glasscherben zum Einlegen in die Grundsteine der Säulen mittragen.

Jeder der Knaben erhält zur Erinnerung an dieses denkwürdige Ereignis einen "Gedenkpfennig" und eine

"Maulschelle", die an das alte baierische Recht erinnert, bei dem die Zeugen an den Ohren gezogen wurden.

Ähnlich einem Bildstock wird die "Stele" oben von einer halbrunden Bekrönung abgeschlossen.

Die Säulen sind aus Tuffstein, der aus der Gegend um Valley stammt.

Sie zeigen auf der einen Seite einen Mönch, auf der anderen das Rautenwappen, das Stadt- und das Landeswappen.

6. Oktober 1750

Mannheim * Stephan von Stengel kommt in Mannheim zur Welt. Seine Mutter Maria Christina ist eine geborene Edle von Hauer, seinVater Johann Georg von Stengel. Gerüchte sagen allerdings, Stephan von Stengel sei ein illegitimes Kind des Kurfürsten Carl Theodor.

1762

Genf * In seiner Publikation "Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechte" schreibt Jean-Jaques Rousseau: "Der Mensch ist frei geboren, und überall liegt er in Ketten".

1773

Schwetzingen - Großbritannien *Zum Studium des neuen "Gartenstils" schickt Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz den Sohn des Schwetzinger "Hofgärtners", Friedrich Ludwig Sckell, nach England.

1779

Schwabing * Baron Carl Albert von Aretin kauft vom "Kurfürstlichen Hofkuchelschreiber und Triftverwalter" Josef Seemüller ein Grundstück in der "Schwabinger Hayd", auf dem später "Schloss Biederstein" entstehen wird.

1780

München-Graggenau * Kurfürst Carl Theodor lässt den "Hofgarten" der Öffentlichkeit zugänglich machen.

1781

München-Graggenau - München-Maxvorstadt * Die "Gemäldegalerien" in den nördlichen "Hofgartenarkaden"

werden für das Volk frei zugänglich.

Sie werden zu einem Anziehungspunkt und Ausflugsort für die mondäne Münchner Bevölkerung und der städtischen Eleganz.

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In den Arkaden hat Kurfürst Carl Theodor Anschläge anbringen lassen, wonach es verboten ist, im "Hofgarten"

zum Grüßen den Hut zu ziehen.

1782

München-Englischer Garten - Lehel * Die "kurfürstlich privilegierte Tabakfabrique" wird gegründet.

Eine der zwei Zufahrtsstraßen führt über die "Hofwiese" und wird im Jahr 1789 Teil des "Englischen Gartens".

1784

Schwabing * Nachdem Baron Carl Albert von Aretin eine Erbschaft macht, verkauft er sein Grundstück in der

"Schwabinger Hayd", auf dem später "Schloss Biederstein" entstehen wird, an Kurfürst Carl Theodor.

1785

München-Englischer Garten - Hirschau * Nachdem die "Fasanenzucht" in der "Hirschau" schon bald aufgelöst wurde, wird jetzt auch das "Hirschgehege" aufgelassen.

An seiner Stelle wird der "Hirschgarten" bei Nymphenburg eröffnet.

1785

Schwabing * Kurfürst Carl Theodor lässt für seinen "Kabinettssekretär" und - vermutlich - illegitimen Sohn Stephan Freiherr von Stengel den "Rittersitz Biederstein" erbauen.

17. Dezember 1785

Schwabing * Kurfürst Carl Theodor überlässt den "gefreiten Sitz zu Manns- und Weibsritterlehen" seinem Geheimen KabinettssekretärStephan von Stengel. Stengel erweitert seinen Besitz durch Zukäufe und nennt seinen Rittersitz mit Niedergerichtsbarkeitkünftig Schloss Biederstein.

7. Februar 1788

München * Sir Benjamin Thompson legt Kurfürst Carl Theodor ein "Memorandum zur Neuorganisation der baierischen Armee" vor.

Hauptziel und der Zweck der Reform "ist eine gute Armee bei geringen Kosten".

Der begeisterte Baiernherrscher ernennt den Urheber der Reformvorschläge zunächst zum "Oberst".

29. März 1788

München * Das von Sir Benjamin Thompson vorgelegte "Memorandum zur Verbesserung des baierischen Militärwesens" wird von der kurfürstlichen Kommission angenommen.

Thompson wird zum "Kriegsminister" im Rang eines "Generalmajors" befördert.

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Sein Vorgänger, Freiherr Johann Ernst Theodor von Heyen gen. Belderbusch, wird "ungnädig wegen missfälliger Verwaltung" entlassen und als "Militärgouverneur" nach Mannheim versetzt.

12. Januar 1789

München * Kurfürst Carl Theodor erlässt eine Landesverordnung zur Seidenraupenzucht und

Seidenraupenmanufaktur, da man sich von diesem Landwirtschaftszweig eine wirksame Maßnahme zur Beschaffung von Arbeit erhofft. Der neue Militärgarten an der Schönfeldstraße, im damals neu entstehenden Theodors-Park, dem Englischen Garten, soll zum Aufzuchtgebiet für flächendeckende Pflanzungen mit Maulbeerbäumen werden.

Im Zuge der ersten Maßnahmen zur Entfestigung der Stadt werden Maulbeerbäume außerdem "um die ganze Stadt herum" angepflanzt.

21. Februar 1789

München * Kurfürst Carl Theodor erlässt eine Anweisung, wonach in der Nähe einer jeden Garnisonsstadt Militärgärtenanzulegen sind. Jeder Einheit wird ein eigener Destrikt zugewiesen. Die Soldaten sollen Gelegenheit erhalten zu graben und zu hacken, zu säen und zu ernten, sich aber auch auszuruhen und zu erholen.

Dennoch sollen die Gärten "nicht nur alleine zum Vorteil und Ergötzung des Militärs, sondern auch zum

allgemeinen Gebrauch als ein öffentlicher Spaziergang dienen" sowie "Nahe an der Stadt angelegt werden und in einer luftigen, gesunden Gegend und wo man von einem der Stadttore oder sonstigen Ausgängen der Stadt bis zum Garten eine Allee leicht anlegen kann".

24. März 1789

München-Englischer Garten * Kurfürst Carl Theodor fordert den Münchner Magistratauf, für die Verwirklichung eines Militärgartenseinen geschützten Platz ausfindig zu machen. Da es der Stadtverwaltung mit der

Durchführung des von Thompson vorgelegten Planes nicht eilig ist, schreitet der Minister selbst zur Tat.

Er hält die Gegend um den Hirschangervor dem Schwabinger Tor, ein bisher lediglich zur kurfürstlichen Jagd genutztes Stück Land, das zum Teil außerhalb des Münchner Burgfriedensliegt und damit dem Einfluss und der Polizeigewalt des Münchner Magistratsentzogen ist, als am besten geeignet.

20. Juni 1789

München-Englischer Garten * Kurfürst Carl Theodor beauftragt Sir Benjamin Thompson mit der Verwirklichung der Militärgärten.Er soll den Platz bestimmen, ausstecken, unter die Regimenter aufteilen und von ihnen bearbeiten lassen. Die Grundstückseigentümer werden finanziell entschädigt.

1. Juli 1789

München * Sir Benjamin Thompson gründet eine Militärgartenkommission.

8. Juli 1789

München-Englischer Garten * Unter dem Kommando von Benjamin Thompson nehmen Soldaten die ersten Pflanzungen für den Militärgartenvor.

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14. Juli 1789

Paris * Mit dem Sturm auf die Bastillebeginnt in Paris die Französische Revolution. Durch dieses Ereignis wird das Militärgarten-Projektin München [= Englischer Garten] zu einem Politikum, das in aller Eile realisiert werden muss.

7. August 1789

München * Der Schwetzinger HofgärtnerFriedrich Ludwig Sckell wird von Kurfürst Carl Theodor nach München berufen, um unter der Oberaufsicht von Sir Benjamin Thompson Entwürfe zur Anlage des Englischen Gartenszu entwerfen. Sckell zeichnet "gleich in der Natur selbst" den Verlauf des ersten Weges und steckt die Grenzen der Ehren Pflanzungen aus.

13. August 1789

München-Englischer Garten - Hirschanger* Kurfürst Carl Theodor unterzeichnet ein Dekret, wonach er "den hiesigen Hirsch-Anger [...] zur allgemeinen Ergötzung für Dero Residenzstadt München herstellen zu lassen, und diese schönste Anlage der Natur dem Publikum in ihrem Erholungs-Stunden nicht länger vor zu enthalten gnädigst gesonnen" sei.

Sir Benjamin Thompson erhält den Auftrag, den Landschaftsparkunverzüglich zu verwirklichen. Der geplante Volksgartenwird zunächst Theodors-Park, später Englischer Gartengenannt.

Um September 1789

München-Englischer Garten - Lehel * Nach Entwürfen des aus Mannheim stammenden "Militärarchitekten"

Joseph Frey entsteht im "Englischen Garten" der "Chinesische Turm".

Die Initiative für den exotischen Turm geht von Sir Benjamin Thompson aus.

Um September 1789

München-Englischer Garten - Lehel * Nach Planungen des "Ingenieur-Lieutenants beim Hofkriegsrat", Johann Baptist Lechner, entsteht ein "Apollo-Tempel" als Staffage-Bau im "Englischen Garten".

Das von spiegelnden Wassern umgebene "Hein-Heiligtum" befindet sich im alten "Hirschangerwald" auf einer Halbinsel.

Der Rundtempel mit Dorischer Ordnung ist im wesentlichen eine Holzkonstruktion.

Die Gebälkzone und das Kuppelinnere sind zum Teil gemauert, zum Teil aus stuckiertem Holz.

Die Kuppelabdeckung besteht aus Blech.

Seinen Standort nimmt heute die "Steinerne Bank" ein.

1790

Hirschgarten * Kurfürst Carl Theodor lässt den "Hirschgarten" für das Volk öffnen.

1790

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München-Englischer Garten - Lehel * Der vom "Geometer" Adrian von Riedl geplante, etwa 2 Kilometer lange

"Isardamm" ist fertig gestellt.

Er schützt den "Englischen Garten" nicht nur vor Hochwasser, sondern ermöglicht auch die Entwässerung des Parkgeländes.

1790

München-Englischer Garten - Lehel * Die Aufbauarbeiten am "Chinesischen Turm" sind abgeschlossen.

Südlich des "China-Turms" entsteht die "Chinesische Wirtschaft".

Es ist ein Rechteckbau mit vier niedrigen Eckpavillons, sowie Haupt- und Nebengebäuden aus Holz mit den charakteristisch geschweiften Dächern.

Im Inneren befindet sich sogar ein "Porcellain-Zimmer".

1790

München-Englischer Garten - Lehel * In der Nähe der "Wirtschaft des Chinesischen Turms" entsteht der

"Gotische Pavillon".

Der Holzbau wird von der Münchner Bevölkerung ebenso exotisch und bizarr betrachtet wie die chinesische Baukunst.

Er verschwindet - wie die meisten Holzkostruktionen - bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

1790

München-Englischer Garten - Schwabing * An der ursprünglichen nördlichen Grenze des "Englischen Gartens"

befinden sich zwei kleine "Holländische Bauernhäuser", die dem "Parkwächter" Josef Tax als Wohnung dienen.

Er hält Kühe und Esel und betreibt außerdem einen Bierausschank für die im "Englischen Garten" beschäftigten Arbeiter und Tagelöhner.

Damit legt er den Grundstein für das später so beliebte Ausflugslokal "Kleinhesselohe", das anfangs im Volksmund auch "Kleines Eselsloch" genannt wird.

1790

München-Englischer Garten - Lehel * Zwischen 1790 und 1791 wird die "Schwaige" mit den

"Ökonomiegebäuden" hinter dem "Gasthaus am Chinesischen Turm" nach Plänen von Johann Baptist Lechner erbaut.

Sie sind "zur Errichtung einer sogenannten Schweizerey [Hornviehzucht] von wenigstens 60 Stücken bestimmt".

März 1790

München * Die Baumschule für Maulbeerbäume hat nur eine geringe Akzeptanz in der Münchner Bevölkerung.

Sir Benjamin Thompson schreibt eine Belohnung von 100 Golddukaten für die Ergreifung desjenigen Bösewichts

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aus, der nachts in die Militärgärten eingedrungen ist und knapp 500 Setzlinge mutwillig zerstört hat.

10. März 1790

München-Englischer Garten - Schwabing * Kurfürst Carl Theodor ruft in einem Dekret die "Thier-Arzney-Schule"

ins Leben.

Sie soll nicht nur Viehseuchen erforschen und bekämpfen, sondern auch Tierärzte und Schmiede für die

"Kavallerie" ausbilden.

29. März 1790

München-Englischer Garten -Lehel * Auf den "kinesischen thurn" im "Englischen Garten" wird vom Kupferschmied Michael Leithner der Knopf angebracht.

1. Mai 1790

München-Englischer Garten - Schwabing * Die "Thierartzney-Schule" wird unter der Leitung vom "Medizinalrat"

Professor Dr. med. Anton Will in der sogenannten "Jesuitenwasch" in der damals noch selbstständigen Gemeinde Schwabing eröffnet.

Die "Tierarzneischule" beschäftigt sich mit der "Bekämpfung einbrechender Viehseuchen" sowie der Ausbildung

"geschickter Tieräzte" und "guter Huf- und Kurier-Schmiede für die Kavallerie-Regimenter".

Der Lehrbetrieb wird aber erst am 1. November aufgenommen.

25. Mai 1790

München-Englischer Garten *Kurfürst Carl Theodor unternimmt eine erste groß angelegte Besichtigungsfahrt im offenen Gartenwagen durch den neu angelegten Englischen Garten.Doch noch istder Park für die Öffentlichkeit gesperrt.

Der Bericht der ersten Spazierfahrt erwähnt eine Vieharzneyschule, eine Baumschule, eine Schweizerey, eine Schäfereyund eine Ackerbauschule. Diese Einrichtungen sind als Lehr- und Musterbetriebe konzipiert undsollen die Landbevölkerung mit den neuesten Anbau- und Zuchtmethoden vertraut machen.

10. August 1790

München-Englischer Garten *Kurfürst Carl Theodor erlässt eine "Spezialresolution", die die Verwaltung und Benutzung des "Englischen Gartens" und aller darin befindlichen Grundstücke und Gebäude regelt.

1. November 1790

München-Englischer Garten - Schwabing * Der Lehrbetrieb in der Veterinärschulewird durch den Professor der Tierarzneikunstund MedizinalratAnton Joseph Will aufgenommen.

1791

München-Englischer Garten - Lehel * Der "Apollo-Tempel" im "Hirschangerwald" erhält seine vom kurfürstlichen

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Hofbildhauer Josef Nepomuk Muxel geschnitzte Statue.

29. April 1791

München-Lehel * Das Rumford-Hausim Englischen Garten, errichtet nach den Plänen des Baumeisters Johann Baptist Lechner, ist fertiggestellt.

Im Hauptschloss befindet sich ein großer Speisesaal, denn das Bauwerk dient während der Militärübungen im Nordteil des Englischen Gartensals Offiziers-Casino.

Dieser Militärsaalerhält später den Namen Rumfordsaal.

1. Mai 1791

München-Englischer Garten * Im "Englischen Garten" wird ein "Manöver" abgehalten.

Aus ganz Baiern beteiligen sich von jedem Regiment eine Kompanie.

Das sind 1.500 Mann, davon 300 zu Pferd.

Das "Manöver" dauert bis zum 29. Juni.

1792

München-Englischer Garten - Lehel * Die "Ökonomiegebäude" bei der "Schwaige" im "Englischen Garten" werden erweitert.

1. April 1792

München-Englischer Garten - Lehel * Die Gaststätte beim "Chinesischen Turm" wird eröffnet.

Damit steht die Gartenanlage endlich der Öffentlichkeit zur Verfügung.

25. Mai 1792

München * GeneralleutnantSir Benjamin Thompson wird durch Kurfürst Carl Theodor zum Reichsgrafen von Rumforderhoben.

26. Juli 1792

München-Englischer Garten * Kaiser Franz II. besichtigt den neu angelegten Englischen Garten.

1793

München-Englischer Garten - Schwabing * Nördlich des "Rumford-Hauses" im "Englischen Garten" - in der Umgebung der Martiusbrücke nahe der Königinstraße - entsteht das "Amphitheater" mit einem Durchmesser von 180 Fuß = ~ 60 Meter.

1793

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München-Englischer Garten * Der erste Führer "des neu angelegten englischen Gartens oder Theodors Park zu München" erscheint.

1793

München-Englischer Garten - Lehel * Am östlichen Rand des "Englischen Gartens" entsteht ein "Diana-Tempel".

7. März 1793

München-Englischer Garten * Der Englische Gartenwird für die Bevölkerung offiziell zum allgemeinen Besuch geöffnet.

1794

München-Englischer Garten * Widerwillig kehrt Sir Benjamin Thompson Graf von Rumford von seinem Erholungsurlaub von Italien nach München zurück.

Da ihn eine - hauptsächlich aus Bettlern bestehende - Menschenmenge freundlich empfängt, organisiert er zum Dank eine großes Fest im "Englischen Garten".

30.000 Besucher kommen.Ochsen werden gebraten und Bierfässer angezapft, Musikkapellen spielen und Lampions brennen.

9. August 1795

München-Englischer Garten * Aus Anlass der Vermählung des 70-jährigen pfalz-baierischen Kurfürsten Carl Theodor mit der 18-jährigen Erzherzogin Maria Leopoldine aus dem Hause Österreich-Este hält der kurfürstliche Hof im Englischen Garteneine festliche Veranstaltung ab. Ausgerichtet wird das Fest vom Reichsgrafen von Rumford.

Es gibt Lustfahrten auf dem See, einen "Tanz der neun Musen" im Apollotempel, die "Vorstellung einer

baierisch-ländlichen Nationalhochzeit", Musik und Tanz und viele andere Vergnügungen.Zum Ausklang wird der ganze Park mit tausenden Lampions beleuchtet.Außerdem hält ein "Chinese im Nationalkostüm" eine

Huldigungsrede für das Kurfürstenpaar.

Die jugendliche "Landesmutter" ist jedoch durch "eine Unpässlichkeit an der Teilnahme verhindert".

1796

München-Englischer Garten - Lehel * Das "Rumford-Denkmal" im "Englischen Garten" wird noch zu Lebzeiten Benjamin Thompson durch Franz Schwanthaler d.Ä. aus Kalktuff, Sandstein und Marmor geschaffen und befindet sich im Südteil des Parks.

1797

München-Englischer Garten - Lehel * In der Nähe des heutigen "Wasserfalls" im "Englischen Garten" wird ein

"Weyher" angelegt.

27. Mai 1797

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München * Reinhard Freiherr von Werneck tritt als General-Leibadjutantund Oberst der Invanteriefür ein Jahresgehalt von 400 Gulden in baierische Dienste.

14. Juni 1797

München * Reinhard Freiherr von Werneck muss den vorgeschriebenen Schwur leisten, dass er nicht dem radikal aufklärerischen - und deshalb verbotenen - Geheimbund der Illuminatenangehört.

Um 1798

München-Englischer Garten - Lehel * Adrian von Riedl, der zuvor mit zwei Dämmen das weitverzweigte Wildflussbett der reißenden Isar zwischen Lehel und Ismaning gebändigt hatte, kauft einen Teil des von ihm trockengelegten ehemaliges Isarbetts, das als "ödes Land" vom Kurfürst Carl Theodor freigegeben wurde.

Zunächst lässt er sich zwischen "Eisbach" und "Schmiedbach", am Rande des "Englischen Gartens" ein stattliches Palais erbauen, das er mit einem kleinen "Englischen Garten" mit allerlei Zubehör umgibt.

Sogar eine Brunnquelle, eine "Gloriette" und ein kleiner "Chinesischer Turm" dürften nicht fehlen.

Aus dieser Anlage entsteht später der "Paradiesgarten", ein beliebtes Ausflugslokal.

Um das Jahr 1798

München-Englischer Garten - Lehel * "Vizekanzler" Adam Freiherr von Aretin kauft ein "ödes" Grundstück an der Ostseite des "Englischen Gartens" und baut dort einen Sommersitz mit zwei kleinen Häusern und einem

"Lustgarten" im französischen Stil.

24. Juli 1798

München-Englischer Garten * Kurfürst Carl Theodor lässt 2.000 Gulden zum Bau der an der Kreuzung von Schwabinger Bach und Eisbach gelegenen Militär-Mühlenoder Rumford-Mühlenzur Verfügung stellen. Es handelt sich um eine Sägemühleund eine Mahlmühlefür das Getreide des von Benjamin Thompson Verbesserten

Kommissbrotes.

19. August 1798

München - London * Sir Benjamin Thompson Reichsgraf von Rumford wird zum "Bevollmächtigten Minister Baierns am Kgl. Großbritannischen Hofe" ernannt und verlässt deshalb Baiern. Die Oberaufsicht über den Ausbau des Englischen Gartensgibt er gleichzeitig an seinen Nachfolger Reinhard Freiherr von Werneck ab.

November 1798

München-Englischer Garten * "Zur Ausfüllung seiner Mußestunden" erhält Reinhard Freiherr von Werneck die

"Intendanz des Englischen Gartens" übertragen.

März 1799

München-Englischer Garten * Der "Englische Garten" ist inzwischen nicht mehr der "Militärbehörde", sondern dem "kurfürstlichen Kabinett" unterstellt.

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Reinhard Freiherr von Werneck ist hauptamtlicher "Direktor" des 375 Morgen großen "Englischen Gartens".

Er untersteht aber dem zum "Gartenbaudirektor für die Rheinpfalz und ganz Baiern" ernannten Friedrich Ludwig Sckell.

Werneck achtet hauptsächlich auf die wirtschaftliche Rentabilität der Gartenanlage.

Durch landwirtschaftliche Einrichtungen soll sich das Gartenprojekt selbst tragen - und möglichst sogar einen Gewinn erwirtschaften.

Dies will Werneck durch die Erweiterung der Wiesen- und Waldflächen, durch eine Vergrößerung des Viehbestandes und den Ausbau der Ökonomie und der Mühlen erreichen.

Die Ökonomie und die "Schweizerey" wird dem "Englischen Garten" einverleibt.

November 1799

München-Englischer Garten * Die "Militärgärten" werden abgeschafft, dem "Hoffuttermeisteramt" unterstellt und vom "Englischen Garten" abgetrennt.

9. Dezember 1799

München-Englischer Garten * Die beiden im Jahr 1798 errichteten Säge- und Mahlmühlen werden ebenfalls dem Wirtschaftsbetrieb Englischer Garteneinverleibt.

23. Dezember 1799

München-Englischer Garten - Hirschau * Kurfürst Max IV. Joseph schlägt dem Englischen Garten300 Tagwerk der unteren Hirschauzu. Die Erweiterung erstreckt sich vom Kleinhesseloher Seebis zum heutigen Aumeister.

Um 1800

München-Englischer Garten * Auf einem Wiesengelände bei Schwabing wird der "Kleinhesseloher See" angelegt.

Er wird zwischen 1807 und 1812 beträchtlich erweitert.

7. Januar 1800

München-Englischer Garten * Das Gelände der Militärgärtenwird wieder mit dem Englischen Gartenvereinigt und daraus eine ausgedehnte längliche Wiesenfläche, die Schönfeldwiese,angelegt.

1803

München-Englischer Garten * Das "Dianabad" beim "Englischen Garten" öffnet seine Pforten.

Zur luxuriösen Ausstattung gehören neben 51 Hotelzimmern auch zwei geräumige und mit viel Pomp ausgestattete "Festsäle".

Die Badewannen bestehen aus innen verzinktem Kupfer.

1803

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München-Englischer Garten * Friedrich Ludwig Sckell wird die Oberaufsicht über das gesamte "Gartenwesen"

übertragen.

Der von Rumford angelegte "Theodor-Park" war - wenn auch dem "allgemeinen Publikum" gestiftet - in seiner Ausstattung doch auf eine Gesellschaft abgestimmt, die eher im höfischen Leben beheimatet ist.

9. Mai 1803

Schwabing * Kurfürst Max IV. Joseph kauft von Stephan von Stengel um 18.000 Gulden den Edelsitz Biederstein.

In der Folge wird das Schloss durch den HofbaumeisterFranz Thurn aufgestockt und um zwei Seitenflügel zu einem "Feensitz" erweitert. Die Umgebung wird durch Friedrich Ludwig Sckell im englischen Stilzu einem Landschaftsgarten umgestaltet.

4. Oktober 1803

München-Graggenau * Auf dem Weg vom Hofgartenin den Englischen Gartenwird das denkmalartige Standbild des "Harmlos" von Franz Jakob Schwanthaler d.Ä. enthüllt. Es ist eine Stiftung des Ministers Theodor Graf von Morawitzky.

1804

Schwabing *"Hofbaumeister" Franz Thurn überarbeitet "Schloss Biederstein".

Friedrich Ludwig Sckell legt den Garten neu an.

30. Januar 1804

Schwabing * Das Schloss Biedersteinkommt von Kurfürst Max IV. Joseph als Schenkung "in die Hände unserer vielgeliebten Frauen Gemahlin" Caroline.

9. März 1804

München * Friedrich Ludwig Sckell übernimmt die extra für ihn geschaffene "Hofgartenintendanz" mit Sitz in München.

Zu diesem Zeitpunkt ist der "Englische Garten" bereits weitgehend angelegt.

Freiherr Reinhard von Werneck wird seiner Stellung als "Direktor des Englischen Gartens" enthoben.

Er wird vom Kurfürsten zum Trost zum "Generalmajor ála suite" befördert und mit der "Reorganisation des Kadettenkorps in München" beauftragt.

Für den "Englischen Garten" treten nun ökonomische Gesichtspunkte zugunsten der Anlage eines großflächigen

"Landschaftsgartens" in den Hintergrund.

Friedrich Ludwig Sckell legt aus diesem Grund einen "Plan A" an, der den vom ihm vorgefundenen Zustand der

"Gartenanlage" festhält.

24. Mai 1804

München-Graggenau * Der Grundstein für das Palais Salabert, demheutigenPrinz-Carl-Palais, wird gelegt. Das Gartenpalais wird nach Plänen von Carl von Fischer erbaut.

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1805

München * Adrian von Riedl wird mit 59 Jahren in den Ruhestand versetzt.

Trotz seines grünen Paradieses am Rande des "Englischen Gartens" behagt ihm die Ruhe nicht, weshalb er den Bau einer Mühle plant.

Der an seinem Grundstück vorbeifließende "Eisbach" mit einem Wasserdurchlauf von 22 Kubikmetern pro Sekunde erscheint ihm dafür ideal.

1806

München * Weitere Flussregulierungsarbeiten an der Isar beginnen.

Sie dauern bis 1812.

Die Isar wird in ein knapp 44 Meter breites Flussbett gezwängt.

Dabei gräbt sich die Isar so tief ein, dass man das Flussbett im Jahr 1889 wieder auf 60 Meter erweitern muss.

1806

München-Englischer Garten - Lehel * Auf Friedrich Ludwig Sckells Wunsch hin werden die "Militärmühlen" an der Kreuzung von Schwabinger Bach und Eisbach stillgelegt und der Befehl zum Abbruch gegeben.

1807

München-Englischer Garten - Schwabing * Der künstlich auf einer Wiese angelegte "Kleinhesseloher See" wird unter der Leitung von Friedrich Ludwig Sckell auf seine heutige Größe von acht Hektar gebracht.

Die Arbeiten dauern bis 1812.

1807

München-Englischer Garten - München-Lehel * Friedrich Ludwig Sckell will den "Apollo-Tempel" wegen seiner

"missglückten Proportionen" sowie der "schlechten Bauweise" abreißen lassen.

Er wird aber noch vermutlich bis 1838 stehen bleiben.

10. August 1807

München-Englischer Garten * Friedrich Ludwig Sckell fertigt einen "Plan B", den er gemeinsam mit "Plan A" samt einer erläuternden Denkschrift dem König überreicht.

Darin drückt er seine Unzufriedenheit mit der Art der Bepflanzung, der er das Fehlen von "pittoresken Ansichten"

vorwirft, und der architektonischen Gestaltung der zumeist aus Holz errichteten "Parkbauten" aus.

Diese sind nach seiner Meinung weder stabil genug gebaut, noch entsprechen sie der "reinen Baukunst".

Den "Chinesischen Turm" will er sofort abreißen lassen, da "der Chinesische Geschmack der Baukunst keine Nachahmung verdienet, und wenn einst dieser ganz faul seyn wird, und abgebrochen werden muß, Kein anderer mehr erbauet werden dürfte".

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1808

München * Friedrich Ludwig von Sckell erhält den "Zivil-Verdienstorden der Baierischen Krone", womit der persönliche Adel verbunden ist.

13. September 1808

München-Englischer Garten - Tivoli * Adrian von Riedl erbittet bei Kurfürst Max IV. Joseph den Bau einer Mühle mit vier Gängen.Sie soll auf seinen Wiesen unterhalb der Bogenhausener Brücke, zwischen Isardamm und Schwabinger Bachentstehen. Zum Betrieb der Mahlmühle will er "mittels eines Kanals durch seine Wiesen das Wasser aus dem Eisbach hereinleiten und unterhalb der Mühle wieder in denselben einlassen".

24. September 1808

München-Englischer Garten - Tivoli * Die Königliche Regierungsteht Adrian von Riedls Mühlenplanungen positiv gegenüber, da damit die anliegenden Dörfer Schwabing, Bogenhausen und Föhring eine Mahlmöglichkeit erhalten würden.

Bisher mussten die Bewohner dieser Dörfer zwei bis drei Stunden zur nächsten Mühle fahren.

Doch die Kgl. General Direction des Wasser-, Brücken- und Straßenbaushat Bedenken, dass dadurch der Eisbachzurückgestaut und damit die Geschwindigkeit es Baches und somit der Abfluss des Eises vermindert werden würde.Der Eisbachnimmtnämlich im Winter die Schneemassen der Münchner Straßen auf. Daher der Name.

Doch zuletzt wird Riedl der Mühlenbau mit der Auflage genehmigt, dass er das Abeisenvon seinem

Grundbaumbis aufwärts zur BogenhausenerBrückeauf eigene Kosten zu besorgen hätte.Damit wird Adrian von Riedl zum Gründer der Neumühleam Eisbach.

1809

München-Englischer Garten * Pläne für eine zum Andenken der "großen Teutschen", einer "Walhalla" im

"Englischen Garten" entstehen.

9. März 1809

München-Englischer Garten * Adrian von Riedl verkauft die sich im Rohbau befindliche "Neumühle" zu einem Schleuderpreis von 1.200 Gulden an den Münchner Bäcker und Müller Johann Jakob Schöttl.

Auch der Mühlkanal istbereits gegraben.

1810

Schwabing * Carl von Fischer baut im Park von "Schloss Biederstein" einen "Belvedere".

1810

München-Englischer Garten * Freiherr Adam von Aretin verkauft sein Grundstück am Ostrand des "Englischen Gartens" an den "Großhändler und Bankier" Raphael Kaula.

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Seine im Jahr 1812 als jüngstes Kind geborene Tochter Nanette wächst zu einer so auffallenden Schönheit heran, dass sie unter dem Titel "Münchens schönste Jüdin" weithin bekannt ist.

In der Folgezeit lässt Kaula kleinere Gebäude seines Vorbesitzers Aretin abreißen und durch das elegantere

"Kaula-Schlössl" ersetzen.

Nach seiner Erhebung in den Adelsstand heißt das "Kaula-Schlössl" nun "Murat-Schlössl".

1810

München-Englischer Garten * Das alte "Aumeisterjäger-Haus" wird an der Nordgrenze des "Englischen Gartens"

für die Heger und Jäger der "Hirschau" erbaut.

18. Mai 1814

München-Englischer Garten - Hirschau * Der HofhammerschmiedLindauer erhält - gegen den erbitterten

Widerstand des HofgartenintendantenFriedrich Ludwig von Sckell - die Erlaubnis zur Errichtung einer Stahlfabrik am Eisbach in der Hirschau.

22. August 1814

Auteuil * Sir Benjamin Thompson Reichsgraf von Rumford stirbt in Auteuil bei Paris.

1815

München-Englischer Garten - Lehel * Der "Große Wasserfall" an der Kreuzung des Schwabinger Bachs und des Eisbachs wird geschaffen.

Seither stürzen die durch ein Stauwehr zurückgehaltenen Wassermassen über von Menschenhand platzierte Felsen.

Die Szenerie erinnert an ein romantisches Landschaftsgemälde.

1817

München-Graggenau * Luigi Tambosi und die Kurfürstinwitwe Maria Leopoldine sind sich handelseinig.

Er will ihr um 22.000 Gulden das "Kaffeehaus an der Hofgartenmauer vor der Reitschule" abkaufen.

Dann erfahren sie, dass das "Kaffeehaus" abgerissen und in den "Englischen Garten" verlegt werden soll.

Die Niederlegung der Gebäude verzögert sich bis 1825.

So lange bleibt Maria Leopoldine Eigentümerin und Luigi Tambosi Pächter des "Kaffeehauses an der Hofgartenmauer vor der Reitschule".

1818

München-Englischer Garten - Lehel * Die nahe dem "Diana-Tempel" am östlichen Rand des "Englischen Gartens"

gelegene "Tabakfabrik" wird in ein Bad umgewandelt.

Bald bürgert sich dafür der Name "Diana-Bad" ein.

(16)

Um das Jahr 1820

München-Englischer Garten * Friedrich Ludwig von Sckell schreibt über den "Englischen Garten":

"Hier will das Volk gesehen, gefallen und bewundert werden, alle Stände müssen sich also da versammeln und in langen bunten Reihen bewegen und die frohe Jugend unter ihnen hüpfen können".

1821

München-Englischer Garten - Tivoli *Johann Jakob Schöttl übergibt die "Neumühle" an seinen gleichnamigen Sohn.

Um 1823

München-Englischer Garten - Schwabing * Der baierische "Kriegsminister" Nikolaus Freiherr von Maillot de la Treille lässt sich von dem Architekten Jean Baptiste Métivier am Westrand des "Englischen Gartens" ein Schlösschen im Stil der italienischen Renaissance erstellen.

Es befindet sich an der Stelle des heutigen Verwaltungsgebäude der "Generaldirektion der Allianz-Versicherung".

24. Februar 1823

München * Friedrich Ludwig von Sckell stirbt in München. Er wird auf dem Alten Südfriedhofbeigesetzt. Sein Nachfolger als Hofgartenintendantwird sein Neffe Carl August Sckell.

1824

München-Englischer Garten - Schwabing * König Max I. Joseph lässt am Südufer des "Kleinhesseloher Sees"

durch den Bildhauer Ernst von Bendel für Friedrich Ludwig von Sckell ein Denkmal errichten.

1824

Schwabing * Leo von Klenze baut im Park von "Schloss Biederstein", anstelle des "Belvedere" von Carl von Fischer, das neue "Schloss Biederstein".

Nach dem 29. Oktober 1825

Schwabing * König Ludwig I. teilt - ohne vorher mit der Betroffenen gesprochen zu haben - dem Magistrat von München mit, dass die Königin-Witwe Caroline künftig in Würzburg leben wird. Die Königin-Witwe wehrt sich dagegen und lebt bis zu ihrem Tod mit ihrem Hofstaat im neuen Schloss Biederstein.

31. Dezember 1825

München-Englischer Garten * Der Englische Gartenhat eine Größe von 231 Hektar.

1826

München-Englischer Garten - Tivoli * Johann Jakob Schöttl junior verkauft die "Neumühle" an den Schwabinger Wirt Johann Gradl.

(17)

1830

München-Englischer Garten - Tivoli * Der Schwabinger Wirt Georg Ferstl kauft das "Murat-Schlössl" und eröffnet darin seine Gaststätte "Zum Tivoli".

Dort gibt es auch eine einfache Badeanstalt.

Im Winter wird die Wiese durch Spritzen zur beliebten Eislaufbahn.

Außerdem gibt es einen "Kaffeepavillon" und ein Kinderkarussell.

Damit wird Georg Ferstl "Tivoli" ein beliebtes Ausflugslokal der Münchner.

Es besteht bis zum Jahr 1923.

Bald heißt auch die ganze Gegend ums Wirtshaus "Am Tivoli".

1832

München-Englischer Garten - Lehel * Ein künstlicher Hügel wird im "Englischen Garten" aufgeschüttet.

Ziegelfundamente in fast gleicher Höhe wie der "Monopteros" selbst, geben dem Kunstberg den nötigen Halt.

Der Hügel besteht aus Ziegelsteinen, Resten der Stadtbefestigung und angefallenem Erdreich.

1835

München * Die Vision von Simon von Eichthal, dem Bankierund Mitbegründer der Eisenbahngesellschaft München - Augsburg, zum Eisenbahnbau lautet:

"Die Großartigkeit des Unternehmens wird es dann auch möglich machen, im Inlande Anstalten ins Leben zu rufen, aus welchen Dampfwägen und alle diejenigen Gegenstände, welche zur Verfertigung und Befahrung der Eisenbahnen sonst aus England und den Niederlanden bezogen werden müssen, hervorgehen können".

1835

München-Englischer Garten - Hirschau * Joseph Anton von Maffei investiert in einen riskanten Zukunftsmarkt:

dem Schiffs- und Lokomotivenbau. Um den Ausbau des bayerischen Eisenbahnnetzes zu forcieren, beteiligt er sich - als einer der Initiatoren und Hauptaktionäre von Münchner und Augsburger Bank- und Kaufleuten - an der Gründung einer Aktiengesellschaft zum Bau der Eisenbahn München - Augsburg.

1836

München-Englischer Garten - Lehel * Die Bauarbeiten am "Monopteros", auf dem durch Menschenhand künstlich aufgeschütteten Hügel, beginnen.

Die Arbeiten dauern bis 1837.

Der Architekt ist Leo von Klenze.

Heute geht hier der Blick geht über die "Po-Ebene", weil sich hier das bevorzugte Revier der sich hüllenlos sonnenden Parkbesucher befindet.

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31. August 1836

München * Hugo Alois von Maffei wird geboren.Er wird später die Maffei-Werkevon seinem Onkel erben und erfolgreich weiterführen.

1837

München * Der inzwischen 80-jährige Freiherr Reinhard von Werneck erhält von König Ludwig I. das "Großkreuz des Civil-Verdienstordens der Bayerischen Krone".

1837

München-Englischer Garten - Tivoli *Der aus dem Hessischen stammende "Großhändler und Banquiers"

Christian August Erich kauft Johann Gradl die "Neumühle" um 41.000 Gulden ab.

Erich war unter anderem Mitinhaber einer "Walzmühle" in Frauenfeld im Schweizer Kanton Thurgau.

Herbst 1837

München-Englischer Garten - Tivoli * Christian August Erich legt König Ludwig I. einen Statutenentwurf zur Errichtung einer "Walz-Getreidemühle" vor, die von einer Aktiengesellschaft betrieben werden, an der sich vornehmlich die ansässigen Müller beteiligen sollten.

1837

Karlsruhe - Berlin *Die Ingenieure Emil Keßler in Karlsruhe und August Borsig in Berlin gründen ihre Maschinenbauwerkstätten.

Sie produzieren ihre ersten Lokomotiven - wie Joseph Anton von Maffei - im Jahr 1841.

1837

München-Englischer Garten - Hirschau * Der vielseitige Unternehmer Josef Anton Ritter von Maffei, einer der Mitbegründer der "Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank" erwirbt in der "Hirschau" für 57.000 Gulden den mit Wasserkraft betriebenen ehemaligen "Lindauer'schen Hammer" mit einer kleinen Eisengießerei.

Er baut ihn zu einer der leistungsfähigsten Lokomotiven- und Maschinenfabriken Bayerns aus.

23. Juli 1837

München * Der Münchner Unternehmer Joseph Anton von Maffei setzt die Visionen von Simon von Eichthal in die Tat um, in dem er sich intensiv um die Förderung des bayerischen Eisenbahnbaus kümmert.

Nachdem die München - Augsburger Eisenbahngesellschaftihre endgültige Konzessionierung erhalten hat, wird Joseph Anton von Maffei auf der konstituierenden Verwaltungsratssitzung zunächst ins Direktorium und danach zum Vorsitzenden gewählt.

August 1837

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Regensburg * Der erste Dampfer der "Bayerisch-württembergischen Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft", ein

"Seitenraddampfer", wird vom Stapel gelassen.

Er war in der Regensburger Werft von Maffei gebaut worden.

1838

München-Englischer Garten - Schwabing *In Erinnerung an Freiherr Reinhard von Wernecks "verdienstvolle Tätigkeit" als "Direktor des Englischen Gartens" veranlasst König Ludwig I. die Errichtung des

"Werneck-Denkmals" auf einer kleinen Anhöhe in der Nähe des Ostufers des "Kleinhesseloher Sees".

Architekt ist Leo von Klenze.

1838

München-Englischer Garten - Lehel * Der im "Hirschangerwald" gelegene "Apollo-Tempel" wird wegen Baufälligkeit entfernt.

Dafür entsteht an gleicher Stelle ein anderes Idyll: die "Steinerne Bank", die Leo von Klenze nach Art einer griechischen "Exedra" errichtet.

1838

München-Englischer Garten - Hirschau * Der aus einem italienischen Adelsgeschlecht stammende Joseph Anton Ritter von Maffei kauft von der Witwe Lindauer die weit außerhalb der Stadtgrenze Münchens gelegene

"Hofhammerschmiede" in der "Hirschau" ab.

20. März 1838

München-Englischer Garten - Hirschau * Der Kaufvertrag für die "Hofhammerschmiede", auch "Lindauer'scher Hammer" genannt, wirdvon Franziska Lindauer und Joseph Anton von Maffei unterschrieben.

Das Unternehmen firmiert zunächst viele Jahre unter "Eisenwerk Hirschau".

Weil Maffei gegenüber seinen Konkurrenten Emil Keßler in Karlsruhe und August Borsig in Berlin nicht als Nachzügler erscheinen will, gibt er immer 1837 als "Gründungsjahr" seines Unternehmens an.

8. Oktober 1838

München-Englischer Garten - Tivoli * König Ludwig I. genehmigt die Gründung einer Walz-Getreidemühle zu Tivoli. Am Namen wird noch gefeilt und so wird aus der Neumühledie Königlich bayerische privilegierte Ludwigs-Walzmühle in München.

Von den damals 13 ansässigen Münchner Müllermeistern wird nur Anton Huber von der

HofpfistermühleAktionär.Die übrigen bekämpften Christian August Erich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Argumenten.

1839

(20)

München-Englischer Garten - Tivoli * Christian August Ernst kauft die Gaststätte "Zum Tivoli" und verpachtet sie an den bisherigen Besitzer.

1839

Regensburg - München * König Ludwig I. besichtigt die Regensburger Plantage und zeigt sich zufrieden, weshalb im ganzen Land immer mehr Maulbeerbäume angepflanzt werden.

Da trifft es sich gut, dass die Münchner Stadtverwaltung die Kultivierung und Erschließung der brachliegenden Oberen Isaranlagen ausführen will, um dort für die Bewohner der südlichen Stadtquartiere eine Erholungszonezu erschließen, wie sie sich für die Bewohner der nördlichen Stadtviertel im Englischen Garten anbietet.

Auf der sogenannten Abdeckerinsel soll ein zwei Tagwerk großes Grundstück für die Anpflanzung von Maulbeer- und anderen Pflanzlingen vorbereitet werden.

1839

München-Englischer Garten - Hirschau * Ein Wirt, dessen Namen nicht mehr feststellbar ist, erwirbt ein kleines Waldgrundstück in der "Hirschau" und erstellt darauf ein einstöckiges Wirtshaus, das er "Zum Hasenstall" nennt.

1839

München-Englischer Garten - Hirschau * Angeblich beschäftigt die "Maffei'sche Fabrik" bereits 160 Arbeiter und Tagelöhner.

Doch diese Angabe scheint weit überzogen.

Das Münchner "Kunst- und Gewerbeblatt" vom Juni 1852 beziffert die von Maffei im Jahr 1839 bezahlten Wochenlöhne auf 12.500 Gulden.

Davon kann er unmöglich 160 Arbeiter bezahlt haben.

Das wären lediglich 1½ Gulden in der Woche.

1839

München-Englischer Garten - Hirschau * Joseph Anton von Maffei engagiert Joseph Hall, einen englischen Ingenieur, als Direktor für das "Eisenwerk Hirschau".

Joseph Hall war zur Montage der sechs in England gefertigten Lokomotiven nach München gekommen.

Die Zugmaschinen sollen auf der Strecke München - Augsburg eingesetzt werden.

Um März 1840

München-Englischer Garten - Hirschau * Das Gasthaus "Zum Hasenstall" in der "Hirschau" wird eröffnet.

Es wird zur "Werkskantine" der "Maffei?schen Maschinenbauanstalt".

Seine Gäste sind ausschließlich Arbeiter aus der "Maffei-Fabrik".

9. September 1841

(21)

München * Joseph Anton von Maffei vertritt gegenüber König Ludwig I. die Auffassung, dass es notwendig ist,

"alles Eisenbahnmaterial im eigenen Land herzustellen, um unabhängig vom Ausland zu werden". Er habe zu diesem Zweck das Lindauer'sche Hammerwerk, eine Eisenschmiede mit kleinem Walzwerk, erworben und zu einer Maschinenfabrik mit Gießerei und Kesselschmiede umgestaltet. Dort, in der Hirschau, stünde seine erste, mit eigenen Mitteln erbaute Lokomotive vor der Vollendung. Und weil er die Maschine auch verkaufen will, bittet er den König - in einer peinlich unterwürfigen Sprache - zur Namengebung der Lokomotive:

"Euer Königliche Majestät wollen den in meiner Werkstätte erbauten ersten Bayerischen Dampfwagen den Namen Allergnädigst zu bestimmen geruhen.

Indem ich der Gewährung dieses allerunterthänigsten Gesuchs von Eurer Königlichen Majestät Huld und Gnade entgegenharre, erstrebe ich allertiefster Ehrfurcht Euer Königlichen Majestät

allerunterthänigst treugehorsamster Joseph Anton von Maffei".

11. September 1841

München - Berchtesdaden * Das von Joseph Anton von Maffei aufgesetzte Schreiben zur Namensgebung seiner in der Hirschaugefertigten Lokomotive erhält der Verfasser mit einem von König Ludwig I. ausgeführten

handschriftlichen Vermerk aus Berchtesgaden zurück:

"Mit vielem Vergnügen erfuhr des Dampfwagens Erbauung aus München und dem ausgesprochenen Wunsche gemäß, daß ich ihm einen Namen geben möchte, soll er der "Münchner"heißen". Von einem Kaufangebot für die Lokomotive ist nichts zu lesen.Das wird bis noch 1845 dauern.

Überhaupt muss Joseph Anton von Maffei seine erste Lokomotive wie Sauerbier anbieten, denn "Der Münchner"

war keine Auftragsarbeit, sondern eher ein Gesellenstück, mit dem er die Leistungsfähigkeit seines

Unternehmens unter Beweis stellen will. Räder, Treibachse, Kesselbleche und einige feinmechanische Teile mussten noch aus England bezogen werden. Und die München - Augsburger Eisenbahngesellschafthatsich schon mit acht Lokomotiven eingedeckt und istdamit überversorgt.

7. Oktober 1841

München-Englischer Garten - Hirschau * Die "Münchner" genannte Lokomotive wird von "zehn Pferden gezogen und aufs Schönste mit Blumen und Girlanden geschmückt" zum Bahnhof auf dem Marsfeldgebracht.

Denn in der Zwischenzeit hatte Joseph Anton von Maffei, der Vorsitzende der

München-Augsburger-Eisenbahngesellschaft, im Maffeischen Eisenwerkin der Hirschau, mit dem Bau von Lokomotiven begonnen.Das erforderliche technische Know-howbrachte der Engländer Joseph Hall in das Unternehmen ein.

13. Oktober 1841

München-Englischer Garten - Hirschau * "Der Münchner", die von dem englischen Ingenieur Joseph Hall in der Münchner Hirschaugefertigte Lokomotive absolviert erfolgreich ihre Probefahrt auf der Strecke München - Augsburg. Die Lokomotive ist noch vollständig einem englischen Vorbild nachgebaut.

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 km/h auf der Horizontalen bei 161 Tonnen Anhängelast übertrifft sie jedoch die Leistung der englischen Vorbilder."Der Münchner"erreicht bei Probefahrten sogar eine

Spitzengeschwindigkeit von 59 Stundenkilometern.

(22)

August 1842

München * In einem Expertengutachten kommt die für den Ankauf der Lokomotiven zuständige

"Eisenbahnkommission" zu folgendem Ergebnis:

"Es hat daher die Lokomotive Münchner [...] keinen Wert mehr, und ist, selbst geschenkt, zu theuer".

1843

München-Englischer Garten - Hirschau * Die "Kgl. Bay. Staatsbahn" erteilt dem "Eisenwerk Hirschau" von Joseph Anton von Maffei einen Auftrag über die Lieferung von acht Lokomotiven des Typs "Bavaria".

Sie sollen auf der Strecke Nürnberg - Bamberg eingesetzt werden.

Um den Auftrag zu erhalten, muss Maffei die väterliche "Tabakfabrik" als Kaution einbringen.

Der Auftrag geht aber nicht nur an "Maffei", sondern auch an "Kessler & Martiensen" in Karlsruhe und

"Meyer & Comp." im elsässischen Mühlhausen.

Sie müssen sich den Auftrag zu je acht Lokomotiven teilen.

Die wichtigste Auflage für die drei Firmen lautet: "Alle Teile an den 24 Lokomotiven müssen untereinander austauschbar sein".

Seine erste Lokomotive, den "Münchner", hat Maffei aber noch immer nicht verkauft.

1843

München-Englischer Garten - Hirschau * Für das "Eisenwerk Hirschau" von Joseph Anton von Maffei wird mit George Jon Ashton ein zweiter Engländer angeworben.

1844

München-Englischer Garten - Hirschau * Die "Maffei'sche Fabrik" liefert die ersten acht Lokomotiven an die

"Bayerische Staatsbahn" aus, die bald einen Großteil ihres Lokomotivenbedarfs bei Maffei deckt.

Die "Suevia", eine technisch verbesserte Lokomotive, fährt die Strecke Augsburg - Donauwörth.

Daneben stellt Maffei auch Dampfschiffe, Dampfmaschinen, Walz- und Mühlwerke, Werkzeugmaschinen und sonstige Maschinen her.

1844

München-Englischer Garten - Hirschau * Die "Maffei'sche Maschinenfabrik"in der Hirschau beschäftigt 150 Arbeiter.

25. August 1844

Nürnberg - Bamberg * Die Eisenbahnlinie von Nürnberg nach Bamberg wird eröffnet. Dabei kommt erstmals eine bayerische Lokomotive - die Bavariader FirmaMaffei in der Hirschau - zum Einsatz.

(23)

September 1844

München * Der bayerische Staat übernimmt die seit 1839 bestehende private Eisenbahnstrecke zwischen München und Augsburg.

Er kauft dem privaten Konsortium die Bahnstrecke um 4,4 Millionen Gulden ab.

1845

München-Englischer Garten - Hirschau* Da Joseph Anton von Maffei seine erste, im "Eisenwerk Hirschau"

gefertigte Lokomotive immer noch nicht verkauft hat, greift er zur Feder und schreibt an König Ludwig I. folgende Zeilen:

"Es sind sechs Jahre, seitdem der "Münchner"zu bauen angefangen wurde.

Die Durchschnittszahl der in dieser Fabrik allein seither Beschäftigten Arbeiter beläuft sich für ein Jahr auf 230.

Jeder derselben, gering gerechnet, gebraucht zur Stillung seines Durstes des Tages drei Maaß Bier, was in sechs Jahren 1.511.100 Maaß betrug.

Bekanntlich entrichtet die Maaß Bier beiläufig 1 Kreuzer ärarialischen Aufschlag, so entziffert sich an diesem einzigen Gefälle schon seither eine Staatseinnahme von ohngefähr 25.000 Gulden".

Daraufhin kauft die "Königliche Bayerische Staatsbahn" den "Münchner" für 24.000 Gulden und reiht ihn unter der

"Nummer 25" in ihren Lokomotivenpark ein.

1846

München-Englischer Garten - Hirschau * Das "Eisenwerk Hirschau" von Joseph Anton von Maffei fertigt eine

"200-PS-Dampfmaschine" für die "Mechanische Fabrik Augsburg".

1846

München * Der bayerische Staat rettet die privatrechtlich organisierte "Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft" durch die Übernahme vor dem Konkurs.

1846

München-Englischer Garten - Hirschau * Die "Maffei'sche Maschinenbauanstalt" in der "Hirschau" beschäftigt 372 Arbeiter.

Das ist eine für das damalige München "gewaltige" Zahl.

1847

München-Englischer Garten - Hirschau *Die "Maffei'sche Fabrik in der Hirschau" liefert ihre Lokomotive "Donau"

an die "Kgl. Bay. Staatsbahn".

Sie ist bis 1895 im Einsatz.

4. April 1847

München-Maxvorstadt * Einem Brandanschlag auf den "Münchner Bahnhof", eine Holzkonstruktion etwa auf der

(24)

Höhe der heutigen "Hackerbrücke", fällt nicht nur das Gebäude, sondern auch sechs Waggons samt der darauf gelagerten 300 Scheffel Weizen zum Opfer.

Vermutlich machen die unbekannt gebliebenen Täter die Eisenbahn für die seit mehreren Jahren anhaltende Teuerung des Getreides verantwortlich.

Denn schon bald hieß es:

"Zu meinen Zeiten hast nix von Dampfwagen g'hört! Alles ist ruhig sein Weg gangen;

aber desto mehr Dampfnudeln hat's geben;

und je mehr Dampfwagen herkommen, desto rarer werden die Dampfnudeln!

Die Zeit wird immer schlechter!"

1848

München-Englischer Garten - Hirschau * Die im "Eisenwerk Hirschau" von Joseph Anton von Maffei gefertigte Lokomotive "Behaim" wird auf der Steilrampe zwischen Neuenmarkt-Wirsberg und Marktschorgast eingesetzt.

Die "Behaim" ist die erste dreifach gekuppelte Lokomotive für die "Königlich Bayerische Staatsbahn".

1848

München-Englischer Garten - Hirschau *Maffei beschäftigt 500 Mitarbeiter in der Hirschau.

1850

Burglengenfeld * Joseph Anton von Maffei ist Hauptaktionär und Vorstand der oberpfälzischen

"Eisenwerk-Gesellschaft-Maxhütte" bei Burglengenfeld.

Das Unternehmen hat sichvor allem auf die Herstellung von Eisenbahnschienen spezialisiert.

1. Mai 1850

München-Englischer Garten - Hirschau * Die "Maffei'sche Maschinenfabrik" präsentiert ihr erstes Dampfschiff.

Über dem zu den Werkstätten in der "Hirschau" führenden Isarkanal fährt der Raddampfer "Stadt Donauwörth"

über die Isar bis zur "Praterinsel".

Die Fabrikarbeiter haben den Dampfer, der eine Länge von etwa 40 Metern bei 3½ Meter Breite und einen sehr geringen Tiefgang besitzt, reich verziert und an der Landspitze nahe der "Praterinsel" eine große, mit

maschinentechnischen Emblemen geschmückte Pyramide aufgebaut.

Eine große Schar Neugieriger beobachtet die Fahrt des Schiffes, das mit einer Leistung von 43 Pferdestärken gegen den Strom der Isar hinauf fährt; später dann flussabwärts bis zur Donau.

1851

München-Englischer Garten - Hirschau - Starnberg * Der bei "Maffei" gebaute Raddampfer "Maximilian" läuft in Starnberg vom Stapel.

Er hat eine genietete eiserne Schiffsschale mit Holzaufbauten.

(25)

1851

München-Englischer Garten - Hirschau * Maffei gewinnt mit seiner 72. Lokomotive, die ebenfalls auf den Namen

"Bavaria" hört, den ersten Preis beim "Semmering-Wettbewerb" um die leistungsfähigste

"Steilrampen-Lokomotive".

1851

München-Englischer Garten - Hirschau * Am nordwestlichen Rand des "Englischen Gartens" wird die "Woll- und Lodenfabrik Frey" am "Dianabad" gegründet.

1852

München-Englischer Garten - Tivoli * Es kommt zum Zerwürfnis zwischen Christian August Ernst und der

"Ludwigs-Walzmühl-Gesellschaft" wegen nicht ausbezahlter Dividenden.

1853

München * Joseph Anton von Maffei übernimmt den Vorsitz der "Aktiengesellschaft für die Dampfschiffahrt auf Inn und Donau".

1853

München-Hirschau * Die im "Maffei-Werk Hirschau" gebaute Lokomotive "Die Pfalz" für die "Bayerische Pfalzbahn" erreicht bereits 120 km/h.

1856

München-Lehel * Das "Karussell" am "Chinesischen Turm" entsteht.

(Nicht schon 1823!)

1857

München-Englischer Garten - Hirschau *Joseph Hall verlässt das "Eisenwerk Hirschau" von Joseph Anton von Maffei.

Sein Nachfolger wird George Jon Ashton.

4. April 1857

München-Haidhausen - Bogenhausen * König Max II. lässt die "Maximiliansanlagen" durch den 26jährigen

"Hofgärtner" Carl Effner anlegen.

Die Arbeiten für den "Landschaftspark" dauern bis 1866.

1858

Main * Die Dampfschifffahrt auf dem Main wird bis 1886 eingestellt.

(26)

Um 1860

München-Englischer Garten - Hirschau * Immer mehr Münchner nutzen das in der "Hirschau" gelegene Wirtshaus

"Zum Hasenstall" als Ausflugslokal.

In Stadtführern taucht deshalb auch der Name "Hirschauer Ausflugslokal" auf.

Die Bezeichnung "Zum Hasenstall" gerät immer mehr in Vergessenheit.

3. September 1860

München-Englischer Garten - Hirschau * Das Eisenwerk Hirschauvon Joseph Anton von Maffei liefert den von ihr gefertigten eisernen Dachstuhl für die Befreiungshallebei Kehlheim und beginnt vor Ort mit den Arbeiten.

Innerhalb von 14 Tagen ist die Bedachungdes kolossalen Gebäudes vollendet.

Bis 31. Dezember 1860

München-Englischer Garten - Hirschau * Im Eisenwerk Hirschauvon Joseph Anton von Maffei sind 465 Lokomotiven entstanden. Davon fanden 129 einen Käufer im Ausland.

1862

München-Maxvorstadt * Der zur Münchner Oberschicht zählende "Großhandelsaufmann" Benedikt Benedikt erwirbt ein Gelände am Westrand des "Englischen Gartens", wo er einen "Zoologischen Garten" anlegen möchte.

Zuvor war seine Initiative zur Gründung einer Aktiengesellschaft für diesen Zweck gescheitert, da die Mehrheit der von ihm Eingeladenen nicht an die Rentabilität eines solchen Unternehmens glauben wollten.

Januar 1863

München-Englischer Garten - Schwabing* Der "Großhandelsaufmann" Benedikt Benedikt vergrößert durch Zukäufe sein für einen "Zoologischen Garten" vorgesehenes Grundstück am Westrand des "Englischen Gartens".

Es hat jetzt die Größe von sechs Fußballfeldern und ist damit etwa ein Zehntel des heutigen "Tierparks Hellabrunn".

Die landschaftliche Anlage des "Zoologischen Gartens" übernimmt der königliche "Hofgärtner" August Klein.

Die Bauten erstellt der Münchner Architekt Carl Schönhammer.

Als nächstes werden Tiere angeschafft, die das Münchner Klima vertragen müssten.

1864

München-Englischer Garten - Hirschau * Die 500. Lokomotive mit dem Namen "Hirschau" (?) verlässt die

"Maffei'sche Lokomotiven-Fabrik".

Um April 1864

München-Englischer Garten - Schwabing *Das "Maillot-Schlösschen" wird umgebaut und als "Restaurant" für den

"Zoologischen Garten" am Westrand des "Englischen Gartens" genutzt.

(27)

21. August 1866

München-Englischer Garten * Der Zoodes Kaufmanns Benedikt Benedikt am Westrand des Englischen Gartensist nach drei Jahren schon wieder bankrott. Die Versteigerung des auf 118.000 Gulden geschätzten Geländes wird anberaumt, doch es findet sich kein Käufer. Das Gelände übernimmt die Stadt, die Wirtschaftsgebäude werden für den Betrieb einesKaffeehausesverpachtet.

1869

München-Englischer Garten - Tivoli * Wegen Misswirtschaft und sinkenden Umsätzen muss die

"Ludwigs-Walzmühl-Gesellschaft" um eine staatliche Finanzhilfe bitten.

Diese wird nicht gewährt.

Januar 1869

München-Englischer Garten - Schwabing * Die Unternehmer eines kleinen, aber populären zoologischen Museums in München, Leven & Sohn, beantragen bei der Stadt, den ehemaligen "Benedikt-Tierpark" zu pachten.

Der "Zoologische Garten" am Westrand des "Englischen Gartens" soll wieder mit lebenden Tieren bevölkert und ein "Seewasseraquarium" eingerichtet werden.

Bei Erfolg wollen sie das Anwesen kaufen.

Dezember 1869

München-Englischer Garten - Schwabing * Die Unternehmer Leven & Sohn werden als Pächter des"Zoologischen Gartens" am Westrand des "Englischen Gartens" erwähnt.

1. September 1870

München * Joseph Anton Ritter von Maffei stirbt im Alter von 80 Jahren. Sein Neffe Hugo Alois von Maffei führt die Firma weiter.

5. Dezember 1870

München-Englischer Garten - Tivoli * Weil im Gebäude der Ludwigs-Walzmühle am Tivoliinzwischen weder Tische noch Stühle vorhanden sind, findet die Generalversammlung der Königlich bayerischen

Ludwigs-Walzmühl-Gesellschaftim Nebenzimmer des Gasthauses Zum Tivolistatt. Diese beschließt die Auflösung der Gesellschaft.

15. März 1871

München-Englischer Garten - Tivoli * Frühere Aktionäre der Königlich bayerischen

Ludwigs-Walzmühl-Gesellschaftgründen unter dem Namen Kunstmühle Tivoli von K. Kurlaender & Comp. - Commanditgesellschaft in Tivoli bei Müncheneine neue Gesellschaft.

Vor 1872

(28)

München-Englischer Garten - Schwabing * Scheinbar haben sich die Unternehmer Leven & Sohn etwas zu Schulden kommen lassen, denn seither bezahlt ein Joseph Hermann die Pacht.

Ob aber das Antreffen von "ein Paar Frauenzimmer zweideutigen Rufes" zur Kündigung des Pachtvertrages geführt haben, ist unklar.

Jedenfalls lässt sich Joseph Hermann "die Hebung des Unternehmens sehr angelegen sein.

Er richtete im ehemaligen Schlössl eine feudale Restauration ein und suchte dem Publikum möglichst viel zu bieten.

Da war ein Raubtierhaus, auf einem Hügel ein Bärenzwinger, ein Affenhaus, Singvögelhäuser, ein wildverwachsner Wasserfall

[...]. Die Münchner kamen gern heraus und ließen sich's wohl sein.

[...] Auch für artistische Darbietungen sorgte der Pächter und ließ Seiltänzer wie Blondin und Miss Victoria auftreten.

Und besonders schön und beliebt war's an Sommerabenden, wenn im Zoologischen ein wenig getanzt wurde".

1872

München-Englischer Garten - Schwabing * Der "Zoo" am Westrand des "Englischen Gartens" schließt endgültig seine Pforten.

Der Münchner "Textilgroßkaufmann" und "Königlich Spanische Konsul" Michael Rosipal kauft das

"Maillot-Schlösschen" um 70.000 Gulden und macht es zur "Villa Rosipal".

Er nutzt es rein für private Zwecke und übergibt es seinen Sohn Carl Rosipal.

21. Februar 1872

München-Englischer Garten - Tivoli *Ein Großbrand vernichtet die Kunstmühle Tivoli von K. Kurlaender &

Comp.. Da die Gesellschaft gut versichert war, ist man eher "aufgebrannt" statt abgebrannt.

29. November 1872

München-Englischer Garten - Tivoli * Nahezu alle Gründer der Kommanditgesellschaft Kunstmühle Tivoli von K.

Kurlaender & Comp.gründen eine neue Aktiengesellschaft. Diese firmiert jetzt endgültig unter dem Namen Kunstmühle Tivoli.

1873

München-Englischer Garten - Tivoli * Die "Königlich Bayerische privilegierte Ludwigs-Walzmühl-Gesellschaft" wird in "Kunstmühle Tivoli Aktiengesellschaft" umbenannt.

Damit hat sich der Name des "Ausflugslokals Tivoli" endgültig auf die ehemalige "Neumühle" übertragen.

21. Februar 1873

München-Englischer Garten - Tivoli * Die Kunstmühle Tivoli A.G.wird mit ihrer Rechtsnachfolgerin Tivoli Handels- und Grundstücks-Aktiengesellschaft, Münchenins Handelsregister eingetragen. Dieses Datum gilt als Geburtstag der Kunstmühle Tivoli.

(29)

1874

München-Englischer Garten - Tivoli * Die "Kunstmühle Tivoli" wird neu erbaut und im Jahr darauf bereits erweitert.

1. Oktober 1874

München-Englischer Garten - Hirschau * Die 1.000. Lokomotive verlässt das Maffei-Werkin der Hirschau.

1883

München-Englischer Garten - Schwabing * Das "Seehaus" am "Kleinhesseloher See" wird von Gabriel von Seidl als Bootshaus errichtet.

Später nimmt es das "See-Restaurant Kleinhesselohe" auf.

1883

München-Untergiesing * Die "Kunstmühle Bavaria AG" baut die "Giesinger Kunstmühle" zur zweitgrößten Mühle Münchens und der größten "Mahlmühle" östlich der Isar um.

Nur die "Tivoli-Mühle" am "Englischen Garten" ist auf Münchner Gebiet noch größer.

Damit gilt die Mühle als "Handelsmühle".

Zuvor war sie jahrhundertelang eine sogenannte "Bachmühe".

1885

Starnberger See - Ammersee * Der im Jahr 1851 im "Eisenwerk Hirschau" von Joseph Anton von Maffei produzierte Raddampfer "Maximilian" wird nach 34 Dienstjahren auf dem Starnberger See in zwei Teile zerlegt und zum Ammersee transportiert.

Dort ist er weitere zehn Jahre im Einsatz.

1889

Isar * Die Isar hat sich seit der Flussregulierung der Jahre 1806 bis 1812 so eingegraben, dass das Flussbett von 44 auf 60 Meter verbreitet werden muss.

1889

München-Englischer Garten - München-Graggenau - München-Haidhausen - Bogenhausen * Das Rad fahren im

"Englischen Garten", in den "Maximiliansanlagen" und im "Hofgarten" ist untersagt.

Auch viele Straßen der Innenstadt sind für "Velocipedisten" tagsüber nur zu Fuß zu benutzen, das Rad muss geschoben werden.

Ab 1890

München-Lehel *Die Prinzregentenstraße wird angelegt.

(30)

Das hat einen Flächenverlust im Süden des "Englischen Gartens" zur Folge.

1891

München-Englischer Garten - Hirschau * Über das zur "Schwabinger Brauerei" gehörende Ausflugslokal in der

"Hirschau" heißt es:

"Diese Wirtschaft steht ganz abseits.Werktags kommen nur Maffei-Arbeiter zum Essen.

Die Gassenschänke ist nur für diese da.

Ohne Maffei wäre das Gasthaus nicht lebensfähig".

26. Januar 1892

München * Herzogin Ludowica Wilhelminein Bayern stirbt im Alter von 84 Jahren. Ihre Grabstätte befindet sich in der Gruft vonSchloss Tegernsee. Ihr jüngster Sohn, Herzog Max Emanuel in Bayern, erbt Schloss Biederstein.

12. Juni 1893

München - München-Schwabing * Herzog Max Emanuel in Bayern stirbt im Alter von 43 Jahren. Schloss Biedersteinerbt seine Gemahlin Amalie.

31. Dezember 1893

München-Englischer Garten * Der Englische Gartenumfasst 272,40 Hektar.

1894

München-Englischer Garten - Hirschau * Der Pächter des Ausflugslokals in der "Hirschau" bittet den Magistrat um Genehmigung von zwei Kegelbahnen, "um auch Normalpublikum in mein Etablissement zu bekommen".

Sie werden genehmigt.

6. Mai 1894

München-Schwabing * Herzogin Amalie in Bayern, Erbin von Schloss Biederstein,stirbt im Alter von 48Jahren, ein Jahr nach ihrem Ehemann.

1895

München-Englischer Garten - Hirschau * Das "Maffei-Kraftwerk" am Eisbach, das heutige "Tivoli-Kraftwerk", wird zur Stromerzeugung für das "Maffei-Lokomotivenwerk" erbaut.

Es dient der Firma zur Deckung des eigenen Strombedarfs.

1900

München-Englischer Garten * Die Ringbahnum den Münchner Norden wird gebaut. Das

Obersthofmeisteramthatsich lange Zeit den Planungen widersetzt, da diese Bahnstrecke die Hofjagdstark beeinträchtigen würde.

(31)

1900

München-Englischer Garten - Hirschau * Die 2.000. Lokomotive verlässt das Maffei?sche Werkund wird an die Kgl. Bay. Staatsbahngeliefert.

1901

München-Englischer Garten - Hirschau * Das "Wasser- und Dampfkraftwerk der Maffei-Eisenwerke" wird erweitert.

Dazu werden die das Fabrikgelände durchziehenden Wasserläufe zum "Eisbach" vereinigt.

In der neuen Kraftzentrale kommen drei "Francis-Turbinen" mit einer Leistung von 1.000 PS zum Einsatz.

1901

München-Englischer Garten - Hirschau * Das "Maffei'sche Eisenwerk" in der "Hirschau" erhält einen vom Prinzregenten Luitpold genehmigten Gleisanschluss zum "Schwabinger Güterbahnhof".

Bis dahin mussten über 2.000 Lokomotiven auf Straßenfahrzeuge verladen werden.

Anfangs wurden die Maschinen von vielen Pferden, später von einer "Lokomobile" durch die ganze Stadt zur

"Zentralwerkstätte der Eisenbahn" gezogen und dort mit den separat transportierten Radsätzen erneut zusammengebaut.

1901

München-Englischer Garten - Hirschau * Der Pächter des Ausflugslokals in der "Hirschau" beantragt "einen Umbau vornehmen zu dürfen, da das Gastlokal zwar bis zum vorigen Jahr genügte, jetzt aber der Andrang zu dem Mittagstische so groß wird, besonders seitens der Arbeiter der Maffei'schen Fabrik, daß sich der Raum als unzureichend erweist".

1902

München-Englischer Garten - Hirschau * Durch einen ebenerdigen Anbau wird die "Schank- und Bierwirtschaft Hirschau nebst Kegelbahnen und Gartenbetrieb" erweitert.

1904

München-Englischer Garten - Tivoli * Das am Ostrand des "Englischen Garten" gelegene Ausflugslokal "Tivoli"

wird als "Ort der Mode" beschrieben.

"An schönen Sommerabenden war es mit zahlreichen Menschen angefüllt, die besonders dem Tanzvergnügen huldigten.

An Werktagen fanden sich bis in unsere Zeit noch Beamte aus den höchsten Kreisen dort ein".

1904

München-Englischer Garten - Lehel * Der sogenannte "Kocherlball" am "Chinesischen Turm" im "Englischen Garten" wird aus "Mangel an Sittlichkeit" polizeilich verboten.

(32)

Bis dahin vergnügten sich sonntags ab fünf Uhr früh die "Dienstboten".

1905

München * Die Isar hat sich in die "Flinzschicht" eingegraben.

Die Eintiefung beträgt 8,5 Meter.

2. Juli 1907

München-Englischer Garten - Hirschau * Die "S 2/6", eine speziell für Schnellfahrversuche bei Maffei in der Hirschaugebaute Lokomotive erreicht mit einer Geschwindigkeit von 154,5 km/h einen Weltrekord, der bis 1936 Bestand hat.

1908

München-Englischer Garten - Hirschau * Der von der "Maffei'schen Maschinenfabrik" entwickelte neue Lokomotiventyp S3/6 ist mit einer "Heißdampfmaschine" ausgerüstet.

Sie kommt mit wesentlich weniger Kohle aus als vergleichbare Lokomotiven mit "Nassdampfmaschinen" und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 140 Stundenkilometern.

1908

München-Englischer Garten - Hirschau * Bisher hat die "Maffei'sche Maschinenbaufabrik" in der "Hirschau"

insgesamt 8.165 Lokomotiven produziert.

1910

München-Englischer Garten - Hirschau * Aufgrund der zur Serienreife entwickelten neuen "Maffei'schen"

Lokomotive mit Heißdampfmaschine verfolgt das "Bayerische Verkehrsministerium" die Elektrifizierung der Bahn mit wesentlich geringerem Nachdruck.

1912

München-Englischer Garten - Hirschau * Der Mitarbeiterstamm bei "Maffei" hat sich auf 2.026 Personen erhöht.

1912

München-Englischer Garten - Lehel * Nahe dem "Chinesischen Turm" wird ein neues "Kinder-Karussell" errichtet.

Es ersetzt das Alte aus dem Jahr 1856.

1912

München-Englischer Garten - Lehel * Die "Chinesische Wirtschaft" aus dem Jahr 1790 wird durch die noch heute stehende "Gaststätte am Chinesischen Turm" ersetzt.

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