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RUZ12 11
Live-Event: Genossenschaft – die Unternehmensform der Zukunft?
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LIVE EVENT
Spätestens seit der Corona-Krise ist vielen Unternehmen in der Schweiz klargeworden, dass starke
Partnerschaften und Kooperationen über Erfolg und Misserfolg entscheiden können. In dieser Zeit erlebt die erfolgreiche, aber etwas in Vergessenheit geratene Genossenschaft ein Revival. Vertreter aus dem Unternehmertum sowie Experten aus dem RUZ diskutierten an diesem Live-Event, ob die
Genossenschaft als Geschäftsmodell zukunftsfähig ist.
In einer Gesellschaft, in der nicht nur junge Menschen immer mehr nach Sinnhaftigkeit und partizipativen Formen suchen, Rentabilität immer mehr nicht als Zweck, sondern Bedingung sehen, war es Zeit, das Geschäftsmodell der Genossenschaft zu beleuchten. Als eine Unternehmensform für soziales Unternehmertum trifft diese, auch schon vor der Corona-Krise, den Nerv der Zeit. Denn das
Genossenschaftsmodell gilt als moderne, nachhaltige Lösung für viele aktuelle Herausforderungen.
Über 40 Unternehmerinnen und Unternehme setzten sich mit den unternehmerischen Aspekten der Genossenschaftsform auseinander, erhielten durch Geschäftsführer lokaler Genossenschaften einen praxisbezogenen Einblick in aktuelle und zukünftig angestrebte
Differenzierungsmerkmale und diskutierten mit unseren RUZ-Experten kritisch über deren Vor- und Nachteile.
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FRAGE 1: Von thomas Guest a
insbesondere bei nicht-gewinnorientierten genossenschaften, die keine wirtschaftliche leistung produzieren, ist die finanzierung schwierig, wenn nicht ein oder mehrere
sponsoren vorhanden sind. ich werde immer wieder damit konfrontiert, dass die erhebung von regelmässigen beiträge der genossenschafter nicht möglich ist. ist diese
finanzierungsform wirklich explizit ausgeschlossen?
Das ist nicht ausgeschlossen. Es muss in den Statuten stehen und von der
Generalversammlung abgenommen werden. Zum Beispiel finanziert sich die Idée Coopérative über Mitgliederbeiträge.
FRAGE 2: Von Ernst Hafen
Da bei Genossenschaften keine Equity Financing möglich ist, ist die Finanzierung eines der grössten Probleme, Genossenschaften zu starten. Ich bin Mitgründer der MIDATA
Genossenschaft. Die europäische Genossenschaft (SEC) ermöglicht die Vergabe von non- voting Shares, mit denen man zusätzliches Kapitel generieren kann. Wird das im CH Genossenschaftsrecht auch möglich sein?
Ist zurzeit in der Schweiz nicht möglich. Nur Mitglieder-Darlehen oder die Fremdkapitelaufnahme sind möglich.
FRAGE 3: Von Adrian Christen
Ist nicht ein spezifischer Nachteil einer Genossenschaft in Zeiten von Corona nicht der:
Min. Anzahl zur Gründung einer Genossenschaft: 7 Mitglieder*innen. Mitglieder der Verwaltung einer Genossenschaft haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung (Corona). Heisst dann auch, dass Unternehmen (Genossenschaften) bis zu 7 Beschäftige
«leer» ausgehen. Vlt. liege ich auch komplett falsch...
Ja, es ist ein Nachteil. Wenn es zu einer Genossenschaftsrevision kommt, müsste dies angepasst werden. Zurzeit ist eine Motion hängig, die verlangt, von sieben auf 3
Gründungsmitglieder zu reduzieren. Angestellte erhalten eine Kurzarbeitsentschädigung.
Wenn Verwaltungsmitglieder der Genossenschaft die operative Geschäftsführung inne haben, erhalten Sie keine Entschädigung.
FRAGE 4: Von ???
Problemstellung: Die Rechtsform «Genossenschaft» ist schlecht repräsentiert in den Rechtsgrundlagen. Oder irre ich mich?
Es besteht sicher Handlungsbedarf, deshalb braucht es auch das Engagement der Idée Coopérative. Wir unterstützen ein Handbuch zum Genossenschaftrecht, haben den Berner Kommentar für Genossenschaftrecht (erscheint in Kürze) finanziert und publizieren im Januar 2021 den ersten Leitfaden für Cooperative Governance der Schweiz.
Publikumsfragen
Ihr Kontakt beim RUZ
Informationen
Datum 12.11.2020 Zeit
17:00 - 18:15 Gesprächsgäste
Henrik Schoop, CEO idée coopérative, Giorgio Feitknecht, CEO ESA, Dr. Hans Häfliger, CEO réservesuisse genossenschaft und Jean-Marie Minka II, Begleiter und Unternehmer Moderation
Felix Heimgartner, Leiter RUZ Burgdorf und Begleiter Kosten
kostenlos Zielgruppe
Unternehmerinnen und Unternehmer