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Internationale Zahnärztinnen Dr. Magdalena Wilczak

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Dentista 01 | 2021

41 INTERNATIONALE ZAHNÄRZTINNEN

Internationale Zahnärztinnen Dr. Magdalena Wilczak

Dr. Magdalena Wilczak studierte an der Medizinischen Universität Posen in Po- len, wo sie nach dem Studium zunächst in der Abteilung für konservative Zahn- medizin und Parodontologie anfing zu praktizieren. 2019 verteidigte sie ihre Doktorarbeit über toxische Metalle im Speichel schwangerer Frauen. Seit Be- ginn ihrer Studienzeit arbeitete sie für nationale und internationale Studenten- verbände. Sie war drei Amtszeiten lang Präsidentin der Fachschaft in Posen sowie National Exchange Officer Polens und offizielle Delegierte des polnischen Zahnmedizinstudentenverbandes in der International Association of Dental Stu- dents. 2015 wurde sie zur Präsidentin von Young Dentists Worldwide gewählt.

Derzeit absolviert sie parallel Master- studiengänge. Seit einigen Jahren ist Magdalena Ehrenmitglied des Dentista Verbands.

Mit welchen Herausforderungen sehen sich Zahnärztinnen heutzutage Ihrer Meinung nach konfrontiert?

Zahnärztinnen stehen vor vielen Her- ausforderungen, aber meistens ist es die Balance zwischen Familien- und Be- rufsleben. Als Frauen werden wir als po- tenzielle Angestellte gesehen, die wahr- scheinlich lange Zeit ausfallen, wenn sie eine Familie gründen. Die meisten von uns werden irgendwann schwanger und machen eine berufliche Pause. Es kommt schon seltener vor, aber immer noch zu häufig, dass Frauen in einem Vorstellungsgespräch gefragt werden, ob sie in naher Zukunft eine Familie ha- ben wollen – was aus meiner Sicht eine äußerst private und intime Frage ist.

Warum werden das nicht die Männer ge- fragt? Das sollte niemals ein Hindernis

sein. Sowohl Männer als auch Frauen verdienen ein Privat- und Familienleben.

Das größte Problem für alle Zahnärztin-

nen und Zahnärzte generell ist, dass wir Perfektionisten sind. Aber die Frauen werden als schwächer angesehen, man traut Frauen in der Chirurgie meistens weniger zu als männlichen Chirurgen. Es ist nicht das Geschlecht, welches unse- re Leistungen definiert, sondern es sind unsere Fähigkeiten. Zum Glück müssen wir nicht mehr um die Möglichkeit kämp- fen, Medizin zu studieren, wie die ersten Frauen, die 1869 Edinburgh Seven hie- ßen. Und nicht, dass man mich falsch versteht: Ich mag es, wenn Männer mir Türen öffnen und Gentlemen sind. Aber wir reden über Arbeit – bei der Arbeit sollten wir gleichbehandelt werden.

Gibt es in Ihrem Heimatland einen Ver- band für Zahnärztinnen?

Bisher gibt es in Polen leider keinen solchen Verband. Wir haben aber die Polnische Zahnärztekammer (PTS), die Mitglied im FDI ist. Eine Polin, Dr. Anna Lella, war Präsidentin der European Re- gional Organisation (ERO) des FDI. Es gibt in Polen viele starke Zahnärztinnen,

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es wäre also eine gute Idee. Ich denke, dass Frauen einen Raum haben sollten, um sich zu entwickeln und die Sterne zu erreichen, ob mit Zahnärztinnenverband oder nicht.

Inwieweit sind Frauen in Polen in die dentale Politik involviert?

Derzeit hat die Polnische Zahnärzte- kammer eine Präsidentin. In Polen habe ich das Gefühl, dass es zwischen Frauen und Männern, die das Amt innehaben, ziemlich ausgeglichen ist. So, wie es der kanadische Premierminister Justin Trudeau getan hat, ist es genau richtig.

Er beschloss, sein Kabinett paritätisch zu besetzen. Ich denke, das ist eine per- fekte Balance, die jeder Verband haben sollte.

Wenn Sie eine Sache für Zahnärztinnen ändern könnten, welche wäre das?

Ich würde mir wünschen, dass man uns nicht immer als gefühlsduselig abstem- pelt, denn wir können Politik genauso machen wie Männer. Unsere Emotionen sind unser Kompass und lassen uns Dinge aus verschiedenen Perspektiven sehen. Natürlich leiten uns unsere Emo- tionen immer, aber man darf nicht sagen, dass Frauen zu emotional sind, um dies oder jenes zu tun. Ich glaube, dass es im Charakter der Einzelnen liegt, ob sie für bestimmte Aufgaben in der Politik befä- higt ist oder nicht. Das Doppel-XX hindert uns nicht daran mit Männern mitzuhal- ten, wir können auch besser sein. Es wird besser, aber wir haben noch einen lan- gen Weg vor uns.

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