Driftgeschwindigkeit der Elektronen in einem Draht
Elektronen bewegen sich unter dem Einfluss eines elektrischen Felds durch ein Metall, wobei sie oft Stöße mit Atomen erleiden. Wie groß ist die resultierende Driftgeschwindigkeit, wenn durch einem Draht mit Querschnitt 1 mm
2ein Strom von 1 A fließt?
Annahme: 1 freies Elektron/Atom → ungefähr n = 10
29Elektronen/m
3Die Driftgeschwindigkeit v
dist erstaunlich gering. Anmerkung: Die ungeordnete thermische Geschwindigkeit der Elektronen ist viel höher ~10
6m/s.
Wiedemann-Franz-Gesetz
Die spezifische elektrische Leitfähigkeit von Metallen ist für eine gegebene Temperatur proportional zur Wärmeleitfähigkeit l
W:
(Boltzmann-Konstante)
(ohne Herleitung). Die beweglichen Ladungen (ca. 1 Elektron/Atom) bewirken in Metallen also nicht
d d
3
d 29 6 2 19
1 C s
1 C m
0, 6 mm/s 10 s 10 m 1,6 10 C
Q n A L e
I v v
L L
v I
n A e
B 23
B
mit 3 1,38 10 J
W el
K
a T a k k
l e
2. 3 Elektrische Energie und Leistung
Arbeit
Leistung
Mit dem Ohmschen Gesetz
Die elektrische Energie, die sich durch einen elektrischen Widerstand ausdrücken lässt, wird in Wärme umgewandelt und muss abgeführt werden (z.B. durch Wärmeleitung; Konvektion, oft unterstützt durch Lüfter; Wasserkühlung), kann aber z.B. auch zum Heizen verwendet werden.
1 2
1 V A s 1 J 1 W s (bzw. kW h)
1 J 1 V A=1 W s
dW dQ U dQ U I dt W
dW dQ
P U U I P
dt dt
2
U
2P U I R I
R
Ladungserhaltung
Stromkreis
beinhaltet einen geschlossenen Kreis mit Strom/Spannungsquelle und mind. einem Verbraucher. Beide haben einen elektrischen Widerstand.
Knotenregel
Ein Knoten ist ein Punkt, an dem mehrere Leiter sich treffen. Die Summe der einlaufenden Ströme ist gleich der Summe der auslaufenden Ströme - 1. Kichhoffsches Gesetz
(folgt aus der Kontinuitätsgleichung).
Maschenregel
Eine Masche ist ein geschlossener Stromkreis. Die Summe aller an den Verbrauchern abfallenden Spannungen ist gleich der Generatorspannung (kann wie Verbraucherspannung mit entgegen- gesetztem Vorzeichen in die Summe eingehen) - 2. Kirchhoffsches Gesetz.
2. 4 Kirchhoffsche Regeln, Netzwerke
Kontinuitätsgleichung
Gustav Kirchhoff (1824-1887)
( , ) div ( , ) r t
j r t
t
i
0
i
I
j
0 U
1 2
1 2 1 2
1 2
1 1 1 1
0 1
i gesamt
i i i gesamt
gesamt
gesamt
I U R R R
R R R R R R
G G G
R
Reihen- und Parallelschaltung von Widerständen (a) Reihenschaltung: die Spannungsabfälle addieren sich
(b) Parallelschaltung: die Ströme addieren sich
(Summe der Leitwerte)
Spannungsteiler (2 Widerstände in Reihe)
(Spezialfall der Reihenschaltung von Widerständen) Spannungsabfall am Widerstand R
1:
Der gemessene Einzelwiderstand (links) beträgt ca. 99,8 W. Wie groß ist der
0 1 2
j j gesamt
j j
U I R U R R R
1 2
1 2 1 2
1 1
1 2
gesamt
gesamt
U U U
I R R R R
U R U
R R
für 2 Widerstände
Aufladen/Entladen von Kondensatoren
Ein Kondensator (Kapazität C) wird über einen Widerstand (R) mit einer Spannungsquelle (U
0) geladen.
Zur Zeit t = 0 wird ein Schalter geschlossen. U(t) ist Spannung am Kondensator:
0 0
( )
(0) 0
( ) (0) 0
( ) ( )
( 0) 0 V ( ) ( ) ( ) ( )
( ) 1 ( ) 1 ( ) ( ) ˆ ˆ 1 ˆ
ˆ 1 ˆ
ln
( ) 1
ln ( ) ln (0) ln (0) ( ) (0) exp 1
C R C
I t t
I
I t t
I
U
Q t Q t
U t U U t U t R I t I t
C R R C
dI t dQ t dI dt dI
I t dt
dt R C dt R C I t R C I R C
I t
R C
I t I I t t
I R C
I t I t
R C
0
0 0 0
1 1
( ) ( ) (0) exp 1 exp
C
U
U t U R I t U R I t U t
R C R C
Beispiel:
Der Schalter zur Spannungsquelle wird nun geöffnet und ein zweiter Schalter wird geschlossen, sodass sich der Kondensator über einen Widerstand (hier ebenfalls R genannt) entladen kann:
0
0
0
( ) ( )
( 0) 0 ( ) ( ) ( ) ( )
( ) 1
( ) ( ) (0) exp 1
1 1
( ) ( ) (0) exp exp
C R C
C
U
Q t Q t
U t U U t U t R I t I t
C R C
dI t I t
dt R C
I t I t
R C
U t R I t R I t U t
R C R C
(wie oben)
Experiment
Die Spannung beim Auf- und Entladen eines Kondensators wird mit dem Oszillografen als Funktion der Zeit dargestellt. Je höher die Kapazität C des Kondensators, desto größer ist die Zeitkonstante der Spannungskurve, hier demonstriert durch
- Reihenschaltung (C = C0/2) - Parallelschaltung (C = 2 C0) von zwei Kondensatoren mit der
2. 5 Messung von Strom und Spannung
Messung von Strömen (Amperemeter)
el. Strom → Wärme → Temperaturerhöhung → Längenausdehnung el. Strom → Magnetfeld → Drehmoment auf magn. Dipol
el. Strom → Elektrolyse → Abscheidung einer Stoffmenge el. Strom → Spannungsabfall am Widerstand → el. Feld Messung des Stroms durch den Widerstand R:
Amperemeter in Reihe geschaltet, Widerstand R
isollte möglichst klein sein, damit der gemessene Strom wenig vom Strom ohne Messgerät abweicht:
Messung der am Widerstand R abfallenden Spannung:
Amperemeter wird mit Zusatzwiderstand parallel geschaltet, der Widerstand R
z+R
isollte möglichst hoch sein, um die Spannung möglichst wenig zu ändern:
i
U U
I R R R
U R
R R
iR
iR
z2. 6 Stromquellen
Erzeugung von Strom
- bei der Trennung von Ladungen (mechanisch, chemisch, durch Induktion ...) wird Arbeit gegen die elektrostatische Anziehung geleisten.
Es entsteht eine Potenzialdifferenz (elektrische Spannung).
- verbindet man die Orte getrennter Ladungen mit eine Leiter, fließt ein Strom.
Bedingungen für den Stromfluss:
Ohmsches Gesetz und Fluss der Stromquelle
d.h. die Quelle kann die Ladungen nicht unbedingt so schnell liefern, wie das Ohmsche Gesetz bei gegebenem Widerstand R des Leiters verlangt.
Die Klemmenspannung ("elektromotorische Kraft") der unbelasteten Quelle sinkt aufgrund des Innenwiderstands, wenn ein Verbraucher mit Widerstand R angeschlossen wird und ein Strom fließt:
dt I dQ R
I U
i
i i i i
i i
i
R R U R U
R R
R R U R
R R U R
R U R I U I
R U U
0
0 0
0
0
und 1
Messung des Innenwiderstands einer Batterie
Der Strom I
afließt durch einen Widerstand R
a. Wenn der Strom durch ein parallel geschaltetes (hochohmiges) Spannungsmessgerät vernachlässigt werden kann, gilt für den Innenwiderstand
Die Größen U
aund I
awerden für verschiedene Belastungs- widerstände R
agemessen, U
0ist die Spannung ohne
Belastungswiderstand.
0
i a
i
a a
U U U
R I I
Ersatzschaltbild: