Ubung Nr. 8 ¨
Inhaltsverzeichnis
8.1 TTL-Gatter . . . 1
8.2 Gatterschaltungen f¨ur die EXOR-Funktion . . . 3
8.3 Bistabile Kippschaltungen aus TTL-Gattern (S) . . . 3
8.4 MS-Flipflops aus TTL-Gattern . . . 5
8.5 Bin¨arz¨ahler und Untersetzer . . . 6
8.6 Digitale Addition und Subtraktion . . . 6
Achtung:
Bei der Inbetriebnahme von TTL-Bausteinen ist zu beachten, daß der An- schluß V
CCmit +5 V, der Anschluß GND mit Masse zu verbinden ist! Eing¨ ange sollten immer zwischen diesen zwei Grenzspannungen liegen!
8.1 TTL-Gatter
Der Schaltzustand eines TTL-Bausteins l¨aßt sich mit dem Oszilloskop oder der optischen Anzeige nach Abb. 1 darstellen. Der Funktionsgenerator kann mit weniger als 1 Hz betrieben werden. Ist dies zu schnell, wird der Eingangspegel der Schaltungen mit einem Schalter gewechselt bzw. mit Kabeln auf VCC oder GND gesteckt.
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Abbildung 1: a) Optische Anzeige der Schaltwerte von TTL-Ausg¨angen und b) das von uns verwendete Zeichen
Teil 1: Eingangsstufe Die Arbeitsweise von TTL-Eingangsstufen l¨aßt sich anhand von Abb. 2 in diskretem Aufbau untersuchen. Dabei istT2entbehrlich. Der Basisstrom vonT3ist durch einen Schutz- widerstand (3.3 kΩ) zu begrenzen.
Der Eingangx1 wird offen gelassen (T3 s¨attigt), an +5 V gelegt (T1leitet invers, T3 s¨attigt) oder an Masse gelegt (T1 leitet normal,T3 sperrt). Messen Sie jeweils die SpannungenUB1 undUy um Auskunft uber die jeweiligen Zust¨¨ ande der Transistoren zu bekommen.
T
T x
x
3k3
3k3 1k
5V
y U
T
B1
1
2 1
2
3
Abbildung 2: Prinzipschaltung einer TTL-Eingangsstufe mit diskreten Komponenten
1 kHz, 0.0 − 3.5V
U U
1/4 SN7400 R
V
x y
L
CC
Abbildung 3: Testaufbau zur Ermittlung der statischen Kennlinien von TTL-Gattern (gestrichelt: Die Verschaltung von Lastwiderst¨anden)
Teil 2: ¨Ubertragungskennlinien von TTL-Gattern Die statischen ¨Ubertragungskennlinien von TTL-Gattern werden mit einem Dreiecksgenerator (mit positiven Spannungen!) dargestellt, wobei das Oszilloskop im x-y-Betrieb arbeitet (s.Abb. 3).
Untersuchen Sie zwei Gatter der Bausteine SN74xx00 (NAND), SN74xx02 (NOR), SN7486 (EXOR) oder SN74132 (NAND mit Schmitt-Trigger). Benutzen Sie hierbei Bausteine gleicher Entwicklungsgene- rationen (74 oder 74LS).
Wie ¨andern sich die Kennlinien, wenn jeweils einem Gattereingang ein zeitlich konstanter Schaltwert zugeordnet wird (an Masse, frei oder an +5 V)?
Testen Sie mit verschiedenen Lastwiderst¨anden im Bereich von 2.2 kΩ bis hinunter zu 100Ω zu Mas- se bzw. VCC, wann die Ausgangstreiberf¨ahigkeit des Bausteins nicht mehr ausreicht die zuverl¨assigen Schaltwerte von 0.8 V bzw. 2.0 V zu garantieren.
8.2 Gatterschaltungen f¨ ur die EXOR-Funktion
Die ¨Aquivalenz der Schaltungen gem¨aß Abb. 4 kann mit den TTL-Bausteinen SN7400 (NAND, NOT), SN7402 (NOR), SN7408 (AND) und SN7432 (OR)1 nachvollzogen werden. Kontrollieren Sie die Wahr- heitstabelle der EXOR-Funktion Tab. 1 mit allen drei Gatterschaltungen.
1Das OR-Gatter realisiere man im Bedarfsfall aus zwei NOR-Gattern:a+b=a+b.
x1 x2 y
0 0 0
0 1 1
1 0 1
1 1 0
Tabelle 1: Wahrheitstabelle der EXOR-Funktion
x
x
y 1
2
x
x
y 1
2
x
x
y 1
2
Abbildung 4: Drei Gatterschaltungen f¨ur die EXOR-Funktion
8.3 Bistabile Kippschaltungen aus TTL-Gattern (S)
Teil 1: Bei der Verifizierung der Funktionstabelle 2 der RS-Flipflops in Abb. 5 sind die Eingangs- und Ausgangszust¨ande durch LED’s gem¨aß Abb. 1 anzuzeigen.
Teil 2: Bei dem Betrieb des D-Flipflops in Abb. 6 ist der Eingang D ¨uber einen Widerstand R wechsel- weise mit Masse und mit +5 V zu verbinden. Bei welchem maximalen Wert von R schaltet das Flipflop noch zuverl¨assig?
8.4 MS-Flipflops aus TTL-Gattern
Bei den MS-RS-Flipflops in Abb. 7 werden Schaltzust¨ande mit LED’s angezeigt. Der Versuch, den Taktein- gang manuell zu betreiben (Verbinden und L¨osen von T mit bzw. von Masse) muß scheitern, da durch Kontaktprellen die an R und S angelegten Zust¨ande unbeobachtbar schnell auf das Slave-Flipflop ¨ubert- ragen werden. Erst das Vorschalten eines D-Flipflops gem¨aß Abb. 6 vor den Takteingang T erm¨oglicht einen an den LED’s ablesbaren Betrieb.
Teil 1: Die Funktionstabelle 4 ist zu ¨uberpr¨ufen.
Teil 2: Unter Hinzunahme zweier AND-Gatter kann das RS-Flipflop zu einem entsprechenden JK- Flipflop erweitert werden (Abb. 8). Verifizieren Sie Funktionstabelle 5.
S R Q Q
0 0 unver¨andert
0 1 0 1
1 0 1 0
1 1 verboten
Tabelle 2: Funktionstabelle des RS-Flipflops
R
S
Q
1/2 SN7402 Q
Q S R
Q
Q
1/2 SN7400 R
S
Q
Q S R
Q
Abbildung 5: RS-Flipflops aus a) NOR- und b) NAND-Gattern und die zug. Schaltsymbole
D Q Q
0 0 1
1 1 0
Tabelle 3: Funktionstabelle des D-Flipflops
Q
1/2 SN7400 Q D
1
1
1 2
Q D Q
Abbildung 6: D-Flipflop mit Schaltsymbol
S R Qn Qn
0 0 Qn−1 Qn−1
0 1 0 1
1 0 1 0
1 1 verboten
Tabelle 4: Funktionstabelle des MS-RS-Flipflops
S R Qn Qn
0 0 Qn−1 Qn−1
0 1 0 1
1 0 1 0
1 1 Qn−1 Qn−1
Tabelle 5: Funktionstabelle des JK-RS-Flipflops
! " "# $ $%
Master Slave
9/4 SN7400 R
T S
Q
Q
Abbildung 7: Negativ taktzustandsgesteuertes MS-RS-Flipflop mit Diodenanzeige gem¨aß Abb. 1
! !
" "
# #
$ $
% % & &' '
( (
) )
9/4 SN7400
Q
Q J
2/4 SN7408 K
T
Abbildung 8: Negativ taktzustandsgesteuertes JK-RS-Flipflop mit Diodenanzeige gem¨aß Abb. 1
Q
T S
R Q
Q J K
Q T
Abbildung 9: Schaltsymbol f¨ur a) MS-RS-Flipflop und b) JK-RS-Flipflop
J K
B
CLR
J K
C
CLR
J K
D
CLR
J K
A
CLR
Qa Qb Qc Qd
20 21 22 23
R0 R1 INPUT A INPUT B T
SN7493
Abbildung 10: Ein integrierter 4-Bit-Bin¨arz¨ahler
a b P
c
0 0 0 0
0 1 1 0
1 0 1 0
1 1 0 1
Tabelle 6: Funktionstabelle des Halbaddierers
8.5 Bin¨ arz¨ ahler und Untersetzer
Der Baustein SN7493 in Abb. 10 enth¨alt vier negativ flankengetriggerte MS-JK-Flipflops mit gemeinsamer R¨ucksetzung CLR = R0• R1. Flipflop A kann getrennt betrieben werden, w¨ahrend B bis D intern verbunden sind. Die vorbereitenden Eing¨ange (J,K) liegen auf 1.
Teil 1: Zum Betrieb des 4-Bit-Bin¨arz¨ahlers ist der Funktionsgenerator mit niedrigster Frequenz zu betreiben.
Teil 2: Durch Verbinden der Ausg¨angeQB undQDmit R0 bzw.R1erh¨alt man eine 8241- oder BCD- codierte Dekade und damit auch einen 1:10-Untersetzer. Wie erh¨alt man einen 1:3-, einen 1:9- und einen 1:12-Untersetzer?
8.6 Digitale Addition und Subtraktion
Teil 1: Beim Aufbau und der ¨Uberpr¨ufung der Funktionstabelle 6 des Halbaddierers in Abb. 11 sind ein EXOR-Gatter (1/4 SN7486) und zwei NAND-Gatter (1/2SN7400) (s.Abb. 13a) zu verwenden.
Teil 2: Der Volladdierer in Abb. 12 ber¨ucksichtigt den zus¨atzlichen ¨Ubertragci−1und besteht aus zwei Halbaddierern. Er l¨aßt sich aber einfacher aus zwei EXOR-Gattern (1/2 SN7486) und drei NAND-Gattern (3/4 SN7400) nach Abb. 13b aufbauen.
Teil 3: Ein integrierter 4-Bit-Volladdierer SN7483 (Abb. 14) ist in Betrieb zu nehmen und zwei Dual- zahlen in nat¨urlicher Darstellung sind zu addieren.
ai bi
ci Σi
HA
bi
ai
ci
Σi
Abbildung 11: a) Schaltung und b) Symbol des Halbaddierers
ci−1 a b P c
0 0 0 0 0
0 0 1 1 0
0 1 0 1 0
0 1 1 0 1
1 0 0 1 0
1 0 1 0 1
1 1 0 0 1
1 1 1 1 1
Tabelle 7: Funktionstabelle des Volladdierers
HA
HA
bi
ai
ci Σi
aib
i
ci−1
ai b + i
(ai b ) + i
ci−1
VA
ci−1bi
ai
Σi
ci
Abbildung 12: a) Aufbau eines Volladdierers aus zwei Halbaddierern und b) Symbol
ai
bi Σi
ci 1/4 SN7486
1/2 SN7400
ai
bi
ci−1
ci
Σi
Abbildung 13: Halb- und Volladdierer mit Einzelgattern
VA VA VA VA
Σ4 Σ3 Σ2 Σ1
c4
c0 c1
c2 c3
B1
A1
A2 B A 2
3 B A 3
4 B
4
C4 C
SN7483 0
B A
LSB
MSB LSB
Σ
MSB
Abbildung 14: a) der 4-Bit-Volladdierer SN7483 und b) symbolische Darstellung
C4 C
0
D(5)
SN7483
B A
1 sgn
C4 C
0
SN7483
B A
LSB
sgn
D(5)
Abbildung 15: Subtrahiernetz zur Bildung von D = B −A in a) der 5-Bit-Darstellung und b) der Standarddarstellung
Teil 4: Bei Betrieb des SN7483 als Subtrahiernetz nach Abb. 15a) sind die Eing¨ange B sowiec4 durch zus¨atzliche NOT’s (z.B. 5/4 SN7400) zu invertieren. Soll die Differenz D = A−B nicht in der 5-Bit- Darstellung,D(5), sondern in der Standarddarstellung,D(5), erscheinen, so ist die Schaltung durch vier EXOR-Gatter (SN7486) zu erg¨anzen (Teilbild b). Wie erzielt man dann die Anzeigen
”+0“ und
”-0“?