DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
FOTOGRAFIE
Abbildung links: T32 Olympus-Blitzgerät Die Polfilter-Folie ist nur einseitig mit Tesa-Film befestigt. — Abbildung Mitte: Eine Polfil ter-Folie wird vor das Objektiv gehalten, mit der anderen Hand wird der Polarisator vor dem Kameraobjektiv gedreht. — Abbildung rechts: Geräteanordnung. Olympus 0M4 mit Zuiko Makro 4/80, Makrotubus, 2 T32-Blitzgeräte, die Reflektoren sind mit Polfilter-Fo- lien abgedeckt. Fujichrome RD 100 Fotos: Orbach
TTL-gesteuerter Blitz und polarisiertes Licht
NAHAUFNAHMEN
E
s wurde schon mehr- fach in der Reihe „Fo- tografie" über die un-.terschied I ichen Anwen- dungsweisen der TTL-ge- steuerten Blitzlichtaufnah- men berichtet (so z. B. in Heft 41/1984). Aufnahmen von Mineralien verlangen in den meisten Fällen pola- risiertes Licht (s. Heft 4/1986). Hier soll über eine Methode berichtet werden, die es gestattet, auch mit TTL-gesteuerten Blitzgerä- ten Aufnahmen im polari- sierten Licht zu machen.
Nach Wissen des Verfas- sers wird diese Methode an dieser Stelle erstmals be- schrieben. Sie wird sich dem Fotografierenden im- mer dann anbieten, wenn Objekte mit Blitzlicht in po- larisiertem Licht aufge- nommen werden müssen.
Polfilterfolien werden im Handel in unterschied- lichen Größen angeboten.
Zur Abdeckung der Blitz- reflektoren werden zwei entsprechend große Stük- ke aus der Folie herausge- schnitten, sie lassen sich leicht mit Tesa-Film vor dem Reflektor befestigen (Abbildung oben links);
selbstverständlich dürfen die beiden Folien nicht senkrecht zueinander aus- gerichtet sein.
Prüfen läßt sich das recht einfach: hält man sie über- einander gegen das Licht, lassen sie es bei paralleler Ausrichtung durch. Stehen
sie senkrecht zueinander, ist es dunkel.
Neben den beiden Folien zur Abdeckung der Blitz- reflektoren benötigt man noch einen schmalen Strei- fen Folie, den man vor den Polfilter des Kameraobjek- tivs hält (Abbildung oben Mitte); das aufzunehmende Objekt oder irgendein an- derer Gegenstand wird mit einer Lichtquelle ange- strahlt. Während man den Folienstreifen, der gleich orientiert ist wie die Filter der Reflektoren, vor den Polarisator des Kameraob- jektivs hält, können, wird dieser gedreht, unter Kon-
trolle des Auges die Filter senkrecht zueinander posi- tioniert werden — es wird dunkel. Erfolgt die Dre- hung nicht bis zur senk- rechten Position, bleiben mehr oder weniger Reflexe erhalten. Häufig empfiehlt es sich, einige Reflexe zu belassen. Dazu dreht man den Polarisator des Objek- tes bis zur „maximalen Dunkelheit" und geht aus dieser Position wieder et- was zurück.
Anschrift des Verfassers:
Dr. med.
Heinz Orbach DGPh Nixhütter Weg 13 4040 Neuss
Auripigment xx mit Realgar, rot. Links ohne polarisiertes, rechts mit polarisiertem Blitzlicht. Die Aufnahmen wurden mit den oben
dargestellten Geräten hergestellt Fotos: Orbach
1898 (116) Heft 25/26 vom 20. Juni 1986 83. Jahrgang Ausgabe A