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Interpellation Thomas Widmer-Huber betreffend Einstellung der Subventionierung von hauswirtschaftlichen Leistungen der Spitex Riehen-Bettingen und die Förderung «ambulant vor sta-tionär»

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Academic year: 2022

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Sitzung des Einwohnerrats vom 25. August 2021

www.riehen.ch

Reg. Nr. 01.03.01.10.02 CMI:3235 Nr. 18-22.751.02

Interpellation Thomas Widmer-Huber betreffend Einstellung der Subventionierung von hauswirtschaftlichen Leistungen der Spitex Riehen-Bettingen und die Förderung «ambulant vor sta- tionär»

Der Gemeinderat beantwortet die Interpellation wie folgt:

Derzeit subventioniert die Gemeinde Riehen die ärztlich verschriebenen hauswirt- schaftlichen Spitexleistungen – unabhängig von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Bezügerin oder des Bezügers – mit CHF 28.39 pro Stunde, die Kosten für die Kundinnen und Kunden belaufen sich auf CHF 31.00 pro Stunde. Die Gemeinde Rie- hen leistet so «im Giesskannenprinzip» Subventionen in der Höhe von rund CHF 460'000 jährlich. In Anlehnung an den kantonalen Entscheid werden die Subven- tionen per 1. Januar 2022 nun auch in Riehen eingestellt. Bezügerinnen und Bezüger von Ergänzungsleistungen erhalten jedoch bis zu CHF 50.00 pro Stunde für ärztlich verordnete hauswirtschaftliche Spitexleistungen, höchstens CHF 800.00 pro Monat und CHF 9'600.00 pro Kalenderjahr.

Die einzelnen Fragen können wie folgt beantwortet werden:

1. Wie viele Personen haben im Jahr 2020 von der Subvention von hauswirtschaftli- chen Leistungen profitiert?

Per Stichtag 31.12.2020 haben insgesamt 235 Personen hauswirtschaftliche Leistun- gen der Spitex Riehen-Bettingen in Anspruch genommen.

2. Wie viele waren im AHV-Alter?

Von den 235 Kundinnen und Kunden von hauswirtschaftlichen Leistungen waren 196 über 65 Jahre und somit im AHV-Alter. 39 Personen waren jünger als 65.

3. Wie viele Personen haben Ergänzungsleistungen zur AHV bezogen?

54 Personen waren Bezügerinnen und Bezüger von Ergänzungsleistungen (EL), da- von haben 36 Personen EL zur AHV bezogen.

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4. Wie viele Personen, die noch nicht im AHV-Alter waren, hatten eine IV-Rente?

Von den 39 Personen unter 65 haben 18 Personen EL zur IV erhalten.

5. Welche finanziellen Einsparungen hatte die Gemeinde im Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 2019, weil wegen der Covid-19-Pandemie weniger Personen in ein Pflegeheim eintraten?

Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie gingen die Pflegeheimeintritte zurück und die Kosten für die Restfinanzierung für Pflegeheimaufenthalte sanken um rund CHF 570'000. Weil es weniger Pflegeheimeintritte gab, mussten mehr pflegebedürftige Personen ambulant zu Hause versorgt werden. Das schlug sich in der Restfinanzie- rung der KVG-pflichtigen Spitexleistungen nieder, welche das Budget um

CHF 280’000 überstieg. Insgesamt betrugen die finanziellen Einsparungen der Ge- meinde Riehen in diesem Zusammenhang somit rund CHF 290'000.

6. Wie schätzt der Gemeinderat die Vermutung ein, dass durch den Wegfall der Subventionierung künftig Personen mit einem knappen Budget die hauswirtschaft- lichen Leistungen der Spitex aus finanziellen Gründen nicht in Anspruch nehmen, früher in ein Pflegeheim eintreten und aufgrund der höheren Kosten Ergänzungs- leistungen beziehen müssen?

Die hauswirtschaftlichen Leistungen von Spitex Riehen-Bettingen werden bereits heu- te bedarfsgerecht erbracht. Die Mitarbeitenden sind bezüglich Prävention und Früher- kennung geschult und arbeiten eng mit dem pflegerischen Fachpersonal zusammen.

Dadurch werden Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Kundinnen und Kun- den gefördert und erhalten. Risikofaktoren wie Sturzgefahren, Mangelernährung und die Gefahr einer Chronifizierung von gesundheitlichen Beschwerden werden reduziert.

Es ist davon auszugehen, dass zahlreiche Kundinnen und Kunden aus Kostengründen die hauswirtschaftlichen Leistungen der Spitex nicht mehr in Anspruch nehmen wer- den. Damit erhöht sich das Risiko, dass negative gesundheitliche Entwicklungen und/oder soziale Isolation nicht mehr oder zu spät erkannt werden und es zu frühzeiti- gen Pflegeheimeintritten kommt. Aktuell beträgt die Pensions- und Betreuungstaxe CHF 190.30 pro Tag, diese ist von den Bewohnenden selber zu tragen. Hinzu kommt der Anteil für die individuell erfasste Pflegestufe. Damit entstehen für die Pflegeheim- bewohnenden monatliche Pensionskosten von rund CHF 5'700.00, diese werden voll- umfänglich von den Ergänzungsleistungen übernommen, sobald ein entsprechender Anspruch besteht. Es ist auch in Riehen eine Realität, dass viele ältere Menschen mit einem Pflegeheimeintritt früher oder später auf Ergänzungsleistungen angewiesen sind.

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Seite 3 Im 2019 befanden sich 388 Riehenerinnen und Riehener in einem Pflegeheim, die Kosten für die Restfinanzierung betrugen rund 5,13 Mio. Franken, das sind rund CHF 13'300 pro Person und Jahr.

7. Ambulant vor stationär: auf welche Art und Weise will der Gemeinderat das Anlie- gen vieler Betroffener aufnehmen und fördern?

Mit dem Pilotprojekt Wohnassistenz, das im März 2019 implementiert wurde und bis Februar 2023 läuft, wurde für Einwohnerinnen und Einwohner von Riehen und deren Angehörige eine Anlaufstelle geschaffen zur Beratung und Begleitung älterer Men- schen. Die ausgebildete Sozialarbeiterin besucht die Betroffenen zuhause und bietet Beratung in alltagspraktischen Fragen und Fragen zum Wohnen im Alter an, sie klärt den Unterstützungsbedarf und vermittelt die notwendigen ambulanten Dienstleistun- gen und Kontakte, damit die Betroffenen so lange wie möglich gut zuhause wohnen können. Im Rahmen der Evaluation nach Ablauf des Pilotprojekts wird über dessen Überführung in den Regelbetrieb entschieden.

Riehen, 24. August 2021

Gemeinderat Riehen

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