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BUND NATURSCHUTZ KRITISIERT GEPLANTEN „ENERGIEEFFIZIENZPAKT BAYERN“ DER STAATSREGIERUNG ALS „MOGELPACKUNG“ - BAYERN BRAUCHT EHRLICHE ENERGIEWENDE

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Energie

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BUND NATURSCHUTZ KRITISIERT GEPLANTEN

„ENERGIEEFFIZIENZPAKT BAYERN“ DER

STAATSREGIERUNG ALS „MOGELPACKUNG“

BAYERN BRAUCHT EHRLICHE ENERGIEWENDE

Am 30. Juli will die Bayerische Staatsregierung einen „Energieeffizienzpakt Bayern“ veröffentlichen. Der BUND Naturschutz unterstützte dessen ursprüngliche Zielsetzung eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses für das Energiesparen, ist aber vom Ergebnis bitter enttäuscht: „Der Energie- effizienzpakt Bayern ist eine wirkungslose Mogelpackung. Er enthält zu großen Teilen ein Sammelsurium von unzureichenden Selbstverpflichtungen von bayrischen Industrieverbänden, Unternehmen und Institutionen. Bei grundlegenden Weichenstellungen für die Energiewende blockiert die bayerische Staatsregierung. So will Ministerpräsident Horst Seehofer im Bundesrat die Verschärfung der Energieeinsparverordnung für Wohngebäude ausbremsen und gefährdet den Ausbau der Windenergie mit unbegründeten Abstandsregelungen“, kritisiert der BN-Landesvorsitzende Hubert Weiger.

Der BUND Naturschutz sei daher schon im letzten Sommer unter Protest aus den Vorbereitungen ausgestiegen. „Es droht nicht nur die Leistungsstei- gerung und damit noch mehr Atommüllproduktion im Atomkraftwerk Gundremmingen, sondern auch der Weiterbetrieb der übrigen Atomkraft- werke in Bayern“, befürchtet BN-Landesbeauftragter Richard Mergner. „Wir hoffen, dass nach der Landtagswahl Energiesparen und Energieeffizienz endlich mehrheitsfähig werden, damit es zu einer echten ökologischen Energiewende in Bayern kommt“, so Weiger. Bayern müsse zum Musterland für Energiesparen und Energieeffizienz durch energetische Gebäudesanie- rung und Kraft-Wärme-Kopplung werden.

Um den Klimawandel zum Schutz unserer Kinder und Enkel zu bremsen, habe Bayern vor zwei Jahren verbal die Ziele der Europäische Union und Deutsch- lands übernommen - eine Reduktion der Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid von über 80 Prozent bis 2050, gegenüber 1990. Aber in der realen Politik blockiere die bayerische Staatsregierung beim Energiesparen und gefährde den sinnvollen Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Dass im vorliegenden Entwurf des „Energieeffizienzpaktes“ im Verkehrskapitel unter anderem die neuen Riesen-LKW als sinnvolle Energiesparmaßnahmen dargestellt würden, sei bezeichnend für die „Wirksamkeit“ der Maßnahmen und Selbstverpflichtungen.

Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer hatte lange an einer Novelle der Energieeinsparverordnung 2012 gearbeitet. Heraus kam zwar wenig Neues und Vorgaben für die Altbausanierung fehlten weiterhin. Doch für den Neubau wurde immerhin eine Senkung des Energieverbrauchs um 25 Prozent in den

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nächsten zwei Jahren festgelegt. Dieser Minimalkonsens wurde jedoch von der Bayerischen Staatsregierung im Juni im Bundesrat angegriffen – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann wetterte gegen die neue EnEV 2012 und lehnte diese ab, mit dem fadenscheinigen Argument, Energiesparen im Neubau wäre „unwirtschaftlich“. Dabei werden 80 Prozent der Energie im privaten Haushalt für Wärme und Warmwasser verbraucht, 40 Prozent der Primärenergie in Bayern werden für Heizwärme in Industrie, Gewerbe, öffentlichen Gebäuden und privaten Haushalten eingesetzt. Wenn die Bayerische Staatsregierung bei der Wärme keine Einsparungen erreichen wolle, stelle der BUND Naturschutz mit Schrecken fest, dass für die Bayerische Staatsregierung die Energiewende und der Klimaschutz nur ein Lippenbe- kenntnis sei.

Die Bayerische Staatsregierung war im Mai 2011 mit dem Energiekonzept

„Energie Innovativ“ in die Energiewende gestartet. Das vom Bayerischen Ministerium für Wirtschaft erstellte Konzept sah nur neue Erdgas-Großkraft- werke vor, aber im Jahr 2012 startete das Bayerische Landwirtschafts- ministerium die Initiative „Bayerplan Biogas“ mit dem Ziel, die vorhandenen Biogasanlagen flexibel zu gestalten und neue Anlagen nur noch klein und auf Basis von Gülle und Reststoffen zu bauen. Der BUND Naturschutz hat dieses Konzept mit entwickelt. Immerhin könnte so, in dezentralen virtuellen Ersatz- kraftwerken, die elektrische Leistung von zwei Atomkraftwerken ersetzt werden. Doch dieses Konzept werde anscheinend nicht weiterverfolgt.

Zudem werde das zentrale Anliegen im „Energieeffizienzpakt Bayern“, die Kraft-Wärme-Kopplung auszubauen, um mit erheblich geringeren klima- schädlichen Emissionen Strom und Wärme gleichzeitig herzustellen, durch Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene völlig konterkariert. Lebens- gefährlicher und schmutziger Strom aus Braun- und Steinkohlekraftwerken werde ebenso wie der Weiterbetrieb der Atomkraftwerke „subventioniert“, da sie von Nachrüstungsverpflichtungen, Haftpflichtversicherungen und CO2- Emissions-Abgaben entlastet seien.

Auch der im Herbst 2012 vom BUND Naturschutz, dem Landesbund für Vogel- schutz und dem bayerischen Umweltministerium vorgestellte 12-Punkte-Plan zum Stromsparen, mit dem Ziel 20 Prozent Stromeinsparung bis zum Jahr 2020, 50 Prozent bis 2050 drohe aufgrund der aktuellen politischen Entschei- dungen unter die Räder zu geraten.

Für Rückfragen: Richard Mergner, Landesbeauftragter Tel.: 0171 639 4370

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