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In Alarmbereitschaft

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88 DIE PTA IN DER APOTHEKE | April 2014 | www.pta-aktuell.de

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as oberste Ziel ist es, rasch für ausreichend Energie zu sorgen, damit der Organismus in der Lage ist, auf Herausforderun- gen und Bedrohungen angemessen zu reagieren. Zu Urzeiten des Men- schen kam es auf die blitzschnelle Bereitstellung von Kraft für Kampf oder Flucht an. Diesem Schema folgt die Stressreaktion immer noch. Hier- für kommt den Nebennieren, einem paarig angelegten Organ, das den Nieren aufsitzt, eine Schlüsselrolle zu. Die physiologischen Abläufe der

„Fight-or-flight-Reaktion“ illustrie- ren beispielhaft, wie Nerven- und Hormonsystem zusammenarbeiten.

Auf der Hut Wenn auf Ebene des Großhirns eine Situation als belas- tend bewertet wird (dabei kann es sich auch um psychische Aufregung handeln), regt binnen Sekunden das sympathische Nervensystem den innen liegenden Teil dieser Drüse, das Nebennierenmark (NNM), an, Adrenalin sowie zu einem gerin- geren Teil Noradrenalin ans Blut abzugeben. Die Wirkungen dieser Hormone stehen im Zeichen der Vorbereitung des Körpers auf kör- perliche Anstrengung: So beschleu- nigt Adrenalin den Puls, erhöht den Blutdruck und mobilisiert in Leber und Muskeln Energiereserven, indem es einerseits den Abbau der Glykogenspeicher zu Glukose fördert

und andererseits deren Neusynthese anregt. So wird dieser „Treibstoff“

der Muskelarbeit zur Verfügung ge- stellt. Außerdem wird die Blutzufuhr zur Skelettmuskulatur verstärkt und ihre Stoffwechselleistung angekur- belt. Auf glatte Muskelzellen dage- gen wirkt Adrenalin relaxierend.

Als Folge weiten sich die Bronchien und lassen den Atem leichter fließen.

Die Magen-Darm-Peristaltik wird vorübergehend angehalten – ein in Gefahrensituationen durchaus wün- schenswerter Effekt. Auch die Emp- findlichkeit der Schmerzrezeptoren wird herabgesetzt. Im Endergebnis werden die Muskeln in kürzester Zeit mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

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PRAXIS HORMONE – TEIL 2

In Alarmbereitschaft

Die so genannten Stresshormone sorgen dafür, dass sich Herz, Kreislauf und Stoffwechsel optimal an größere Belastungen anpassen.

Dabei kann es sich um körperlichen, geistigen

oder psychischen Stress handeln.

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | April 2014 | www.pta-aktuell.de

Dauert die Belastungssituation län- ger an, wird die Nebennierenrinde (NNR), der äußere Teil der Drüse, angeregt, Glukokortikoide wie das Kortisol zu sezernieren. Anders als die Aktivierung des NNM, die direkt via nervale Stimulation und daher blitzschnell geschieht, läuft diese Reaktion verzögert, über die Hypo- physe (Hirnanhangsdrüse) als Zwi- schenstation ab. Von dort wird über ein spezielles Steuerhormon (adre- nokortikotropes Hormon¸ ACTH), die Freisetzung von Kortisol kon- trolliert. Die Ausschüttung unter- liegt normalerweise einem zirkadia- nen Rhythmus, der dafür sorgt, dass die größte Menge an Kortisol mor- gens anflutet.

Alle Sinne geschärft Höhere Kor- tisolspiegel helfen dem Körper, mit länger dauernden, besonderen An- forderungen fertig zu werden, indem unter anderem für Wachheit und den nötigen Antrieb gesorgt wird.

Dazu werden Kohlenhydratdepots ebenso wie Fettspeicher und auch Proteine abgebaut. Auch Blutdruck und Herzschlag werden erhöht, zu- gleich energieverbrauchende Ab- läufe, die während Belastungszeiten nicht unbedingt nötig sind, eher unterdrückt, unter anderem das Im- munsystem und auch regenerative Vorgänge. Hieraus resultiert die in der therapeutischen Anwendung von Kortikosteroiden genutzte ent- zündungshemmende Eigenschaft der Verbindungen, ebenso wie ihre bekannte die Immunabwehr hem- mende Wirkung.

Kortisol ist ein lebenswichtiges Hor- mon: Kommt es durch eine Störung zu einer Unterfunktion der Neben- nierenrinde, resultiert durch den Mangel an dem Stresshormon ein potenziell bedrohlicher Zustand, da dann der Organismus auf außer- gewöhnliche Belastungen – seien es akute Infektionen, Schmerzen, ein Unfall oder eine Operation – nicht mehr angemessen reagieren kann.

Dann drohen Kreislaufzusammen- bruch bis hin zu Bewusstseinstrü- bung und Koma.

Ständig „unter Strom“ Indem die Stresshormone bei Bedarf die Leistungsfähigkeit erhöhen, halfen sie also nicht nur in Urzeiten Ge- fahren durchzustehen. Auch heute noch ist die Stressantwort – etwa bei Krankheit – lebenswichtig. Die resultierende besondere Leistungs- bereitschaft ist – begrenzte Dauer vorausgesetzt – durchaus auch sonst im heutigen Leben wünschens- wert: Kurzfristig und mäßig dosiert, machen die Hormone hellwach, erhöhen Aufmerksamkeit und Kon- zentration; Unwichtiges wird aus- geblendet. Große Mengen dagegen oder erhöhte Spiegel über längere Zeit haben negative Auswirkungen auf das Gehirn, das wurde für den Hippocampus, einen Teil des limbi- schen Systems, nachgewiesen. Diese Struktur wird als eine Art Zwischen- speicher benötigt, bevor Gelerntes im Langzeitgedächtnis „abgelegt“

wird. Dort werden auch Gedächtnis- inhalte abgerufen sowie neue Infor- mationen verarbeitet und verknüpft.

Daher nehmen unter dauernder höchster Anspannung Vergess- lichkeit und Zerstreutheit zu, die Kreativität leidet. Ausgeprägter, an- haltender Stress kann nach neueren Erkenntnissen Hippocampus-Zel- len direkt schädigen; dies ließ sich mittels Magnetresonanztomografie dokumentieren. Störungen der Hip- pocampus-Funktion werden unter anderem mit Erkrankungen wie der Alzheimer-Demenz in Zusammen- hang gebracht.

Ein anhaltend hoher Stresspegel wirkt sich schließlich auf den gan- zen Körper nachteilig aus: Werden Herz und Kreislauf dauerhaft zu Höchstleistungen angetrieben, ohne ausreichende Ruhezeiten, kann dies Herzkrankheiten begünstigen.

Zudem wird Dauerstress mit der Entstehung von Depressionen, Dia- betes sowie Magen-Darm-Krankhei- ten in Verbindung gebracht. ■

Waltraud Paukstadt, Dipl. Biologin

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