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© Anästh Intensivmed 2010;51:370 Aktiv Druck & Verlag GmbH

DGAInfo 370 Aus den Verbänden

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Vorwort*

H. Van Aken · Th. Prien

DGAInfo

Medikationsfehler sind häufig – auch in der Intensivmedizin. Eindrucksvoll zeigte dies eine prospektive europäische Studie, die vor einem Jahr im British Medical Journal und im Deutschen Ärz- teblatt veröffentlicht wurde. In ihr fanden Valentin et al. 75 „Ereignisse“ pro 100 Patiententage: beinahe ein „Ereignis“

pro Patient und intensivmedizinischem Behandlungstag. Knapp ein Prozent der untersuchten Patienten hatte einen bleibenden Schaden oder starb infolge des Medikationsirrtums [1].

Vor einem Jahr wurde in dieser Zeitschrift eine Empfehlung des DGAI-Präsidiums publiziert, in der klinischen Anästhesie zur Kennzeichnung von Spritzen Selbst- klebeetiketten zu verwenden, die der ISO Norm 26825/20071 entsprechen [2].

Mit der Adaption dieses internationalen Standards soll das Verwechslungsrisiko über eine einheitliche Spritzenkenn- zeichnung reduziert werden.

Da die ISO-Norm explizit nur für die klinische Anästhesie gilt, in Deutschland aber vielerorts eine enge organisato- rische und personelle Verflechtung zwischen Anästhesie und Intensiv- bzw.

Notfallmedizin besteht, war es sinnvoll, diese Bereiche mit einzubeziehen.

Dies Anliegen wurde der Kommission für Arzneimittelsicherheit in der Inten- siv- und Notfallmedizin der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI) vorgetragen, von dieser aufgenommen und bearbeitet, in Kooperation mit der Arzneimittelkommission der Deutschen

Ärzteschaft (AKdÄ), der Arbeitsgemein- schaft Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA), dem Verband der forschenden Pharmaindustrie (VFA), der DGAI und den Fachgruppen der DIVI.

Als Ergebnis liegt nun eine Empfehlung der DIVI vor, der sich das Präsidium der DGAI anschließt und die in diesem Heft der Zeitschrift A&I abgedruckt ist.

In der ISO 26825 [3] werden einzelne Medikamente bestimmten Wirkungs- gruppen mit einer Kennfarbe zuge- ordnet (zum Beispiel Hypnotika gelb).

Zugrunde liegt die Überlegung, dass Verwechslungen innerhalb einer Wir- kungsgruppe (zum Beispiel Hypnotika) weniger schwerwiegende Folgen haben als Verwechslungen zwischen den Gruppen (zum Beispiel Verwechslung eines Hypnotikums mit einem Rela- xans). Eine Erweiterung der ISO 26825 war notwendig, weil ansonsten zu viele der in der Intensivmedizin eingesetzten Medikamente zur Gruppe „Diverse Medikamente“ mit einheitlichem Layout (schwarze Schrift auf weißem Grund) gehört hätten.

Einzelheiten des DIVI-Standards kön- nen über die Internetpräsenz der DIVI (www.divi-org.de) eingesehen werden.

Im Wesentlichen wurden für sieben wei- tere Medikamentengruppen die Kenn- farben festgelegt und ein Basislayout für große Spritzenetiketten, die sich für 50-ml-Spritzen eignen, festgelegt. Einen Überblick über die Medikamentengrup- pen und ihre Farbcodes gibt Abbildung 1 auf Seite 372.

Natürlich ist dieser DIVI-Standard für Spritzenetiketten nur eine Maßnahme zur Vermeidung von Medikationsfehlern.

Als nächster Schritt ist die Integration einer maschinenlesbaren Identifikations- möglichkeit in Form eines 2D-Data- Matrix-Codes vorgesehen.

Mit dieser Ergänzung zur ISO 26825 liegt für Deutschland nunmehr ein einheitliches Gestaltungskonzept für Spritzenaufkleber in der gesamten Akut- medizin vor.

Literatur

1. Valentin A, et al. Errors in administration of parenteral drugs in intensive care units: multinational prospective study.

BMJ 2009; 338:b814; Dt Ärztebl 2009;106:A771-A777.

2. Prien Th. Empfehlung der DGAI zur farbigen Kennzeichnung von Spritzen.

Anästh Intensivmed 2009;50:333-334.

3. BS ISO 26825: Anästhesie und

Beatmungsgeräte - Aufkleber für Spritzen mit Arzneimitteln zur Anwendung bei der Anästhesie, die vom Anwender angebracht werden - Farben, Design und Leistung. Ausgabe 2009-03-31 (Zu beziehen über www.din.de).

* zur Empfehlung zur Kennzeichnung von Spritzen in der Intensiv- und Not- fallmedizin (s. Seite 371)

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