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Teriparatid ist hinsichtlich neuer FrakturenRisedronat überlegen

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STUDIE REFERIERT

194

ARS MEDICI 5 | 2018

Bisherige Vergleichsstudien zu anti - resorptiven Therapien mit Bisphos pho - naten und knochenaufbauenden Medi- kamenten wie Teriparatid (Forsteo®) haben sich vor allem auf Surrogatmar- ker des Knochenstoffwechsels gestützt.

Nur zwei direkte Vergleiche von Teri- paratid mit Bisphosphonaten hatten klinische Endpunkte und konnten eine bessere Beeinflussung neu auftretender Wirbelfrakturen durch Teriparatid nachweisen. Die hier referierte Studie hatte erstmals neu auftretende Wirbel- frakturen als primären Endpunkt.

Methodik

Die doppelblinde Doppel-Dummy-Stu - die rekrutierte postmenopausale Frauen mit mindestens zwei mittelschweren oder einer schweren Wirbelfraktur und deutlich reduzierter Knochenmineral- dichte (T-Score ≤ –1,50). Die Teilneh- merinnen wurden zu 20 µg Teriparatid als subkutane Injektion einmal täglich plus einmal wöchentlich Plazebo oder zu 35 mg Risedronat (Actonel®) per os plus tägliche Plazeboinjektionen ran- domisiert. Die Behandlungsdauer be- trug 24 Monate. Primärer Endpunkt waren neue radiologisch dokumen- tierte Wirbelfrakturen. Sekundäre Pa- rameter waren neue oder verschlech- terte radiologische Wirbelfrakturen, klinische Frakturen (nicht vertebral und symptomatische Wirbelfrakturen) sowie nicht vertebrale Frakturen.

Ergebnisse

In jeden Behandlungsarm wurden 680 Patientinnen aufgenommen. Nach 24 Monaten waren in der Teriparatid- gruppe bei 5,4 Prozent und in der Risedronatgruppe bei 12,0 Prozent neue morphometrische Wirbelfraktu- ren aufgetreten (Risk Ratio: 0,44;

95%- Konfidenzintervall [KI]: 0,29–

0,68; p < 0,0001). Klinische Frakturen

traten in der Teriparatidgruppe bei 4,8 Prozent der Teilnehmerinnen auf, in der Risedronatgruppe hingegen bei 9,8 Prozent (Hazard Ratio [HR]: 0,48;

95%-KI: 0,32–0,74; p = 0,0009).

In der Teriparatidgruppe erlitten 4,0 Pro- zent eine nicht vertebrale Fragilitäts- fraktur, in der Risedronatgruppe je- doch 6,1 Prozent (HR: 0,66; 95%-KI:

0,39–1,10; p = 0,10).

Diskussion

Bei dieser Studie an postmenopausalen Frauen mit schwerer Osteoporose und hohem Frakturrisiko war Teriparatid während einer 2-jährigen Beobachtungs - zeit mit einem geringeren Risiko für neu auftretende Knochenbrüche asso- ziiert als Risedronat. In der Teripara- tidgruppe hatte ein kleinerer Prozent- satz der Teilnehmerinnen in allen vor- definierten Knochenbruchkategorien mindestens eine nicht vertebrale Frak- tur, der Unterschied zwischen den Be- handlungsgruppen war jedoch nicht signifikant. Demgegenüber waren je- doch die Gesamtzahlen der klinischen Knochenbrüche und der nicht verte- bralen Frakturen am Ende der Nachbe- obachtungszeit von 24 Monaten in der Teriparatidgruppe signifikant tiefer.

Nach einer Langzeitvorbehandlung mit potenten antiresorptiven Medikamen- ten führt die Therapie mit Teriparatid zu einer vorübergehenden Abnahme der Mineraldichte bei kortikalen Kno- chen, beispielsweise am distalen Radius oder in der Hüfte. Deshalb gibt es Be- denken, dass dieser Prozess zu einer Abnahme der Knochenstärke und er- höhter Frakturprädisposition führen könnte. Die Ergebnisse dieser Studie stützen diese Hypothese nicht, da die relative Risikoreduktion bei den nicht vertebralen Frakturen mit derjenigen von Risedronat vergleichbar war. Die detaillierte Analyse der Ergebnisse in

Beziehung zu vorangegangenen Osteo- porosebehandlungen bei den Teilneh- merinnen wird aber erst später publi- ziert.

Die Patientinnen berichteten in beiden Behandlungsarmen von ähnlichen Ver- besserungen bei Rückenschmerzen und der gesundheitsbezogenen Lebensqua- lität.

In der Teriparatidgruppe waren be- kannte Nebenwirkungen wie Schwin- delgefühle und Extremitätenschmerzen häufiger. Trotz höherer Dosen bei der begleitenden Vitamin-D-Supplementa- tion waren die gemessenen 25-Hydroxy- (OH-)Vitamin-D-Konzentrationen in der Teriparatidgruppe etwas tiefer.

Dies hat vermutlich keine klinischen Konsequenzen und beruht auf einer ge- steigerten renalen Umwandlung von 25-OH-Vitamin D zu 1,25-Dihydroxy- Vitamin D. Eine Überwachung der 25-OH-Vitamin-D-Spiegel unter Be- handlung mit Teriparatid dürfte aber bei tiefen Ausgangswerten, geringer Sonnenexposition und Adipositas sinn- voll sein.

Zusammenfassend zeigen die Daten dieser Studie, dass Teriparatid in der Vorbeugung von Knochenbrüchen bei Patientinnen mit schwerer Osteopo- rose überlegen ist, und bestätigen damit Ergebnisse früherer klinischer Ver- gleichsstudien mit Bisphosphonaten. HB Kendler DL et al.: Effects of teriparatide and rise- dronate on new fractures in post-menopausal women with severe osteoporosis (VERO): a mul- ticentre, double-blind, double-dummy, rando- mised controlled trial. Lancet, published online November 9, 2017. http://dx.doi.org/10.1016/

S0140-6736(17)32137-2.

Interessenlage: Die referierte Studie wurde vom Pharmaunternehmen Lilly finanziert.

Teriparatid ist hinsichtlich neuer Frakturen Risedronat überlegen

Eine doppelblinde, randomisierte Studie hat bei Patientinnen mit schwerer Osteoporose die vorbeu- gende Wirkung auf neu auftretende Frakturen für die antiresorptive Therapie mit Risedronat und die knochenaufbauende Behandlung mit Teriparatid verglichen.

Lancet

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