• Keine Ergebnisse gefunden

Die Jochbeinfraktur – typische klinische und radiologische Befunde

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Die Jochbeinfraktur – typische klinische und radiologische Befunde"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

THEMA DES MONATS

298

SWISS DENTAL JOURNAL SSO VOL 129 4P 2019 LITERATUR

Heiland M, Schulze D, Rother U, Schmelzler R: Postoperative imag- ing of zygomaticomaxillary complex fractures using digital volume to- mography. J Oral Maxillofac Surg 62: 1387–1391 (2004)

Howaldt H-P, Schmelzeisen R:

Einführung in die Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie. Für Studium, Examen und Weiterbildung. 2. voll- ständig überarbeitete und erwei- terte Auflage. Deutscher Zahnärzte Verlag, Köln (2015)

Hwang K, Kim D H: Analysis of zygomatic fractures. J Craniofac Surg 22: 1416–1421 (2011) Meslemani D, Kellman R M: Zygo- maticomaxillary complex fractures.

Arch Facial Plast Surg 14: 62–66 (2012)

Marinho R O M, Freire-Maia B:

Management of fractures of the zygomaticomaxillary complex. Oral Maxillofac Surg Clin North Am 25:

617–636 (2013)

Frakturen des Mittelgesichts erfassen anatomi- sche Strukturen und Schädelöffnungen wie die Apertura piriformis (Le Fort I), das Foramen infraorbitale (Le Fort II) oder auch das Jochbein (Le Fort III). Laterale Mittelgesichtsfrakturen gehören zu den häufigsten Verletzungen des Gesichtsschädels und betreffen in der Regel den zygomatikoorbitalen Komplex. Da bei diesem Frakturtyp (sog. Tripodfrakturen) der Jochbein- körper und die Orbita beteiligt sind, sollten be- sonders die Funktion des Nervus infraorbitalis (Hypästhesie), die Motilität der Augenmusku- latur (Doppelbilder), die Sehschärfe (Visus), die Position des Augapfels und die Unterkiefermo- bilität geprüft werden. Während bei nicht dis- lozierten lateralen Mittelgesichtsfrakturen ohne Funktionsbeeinträchtigungen der Nachbar- strukturen eine konservative Therapie erfolgen kann, sollte bei dislozierten Frakturen eine ge- schlossene oder ggf. offene Reposition, dann inkl. Osteosynthese durchgeführt werden. Im vorliegenden Fall stellte sich ein 31-jähriger Mann zwei Tage nach einem Faustschlag auf die linke Wange zur Abklärung und Therapie vor.

Der Patient war gesund und hatte anlässlich des Unfalls nicht das Bewusstsein verloren. Kli- nisch zeigten sich eine lange Wunde am linken lateralen Kanthus, eine Abrasion der Haut über Jochbein und -bogen, eine periorbitale Schwel- lung mit Ecchymosis, eine knöcherne Stufen- bildung am linken Infraorbitalrand, eine ein- geschränkte Mundöffnung (12 mm) und eine Hypästhesie links in der infraorbitalen Region, am lateralen Nasenflügel und an der Oberlippe.

Es fand sich keine Diplopie, der Visus war un- auffällig, und es bestand auch keine Okklu- sionsstörung. Die radiologische Bildgebung bestätigte eine Jochbeinfraktur links mit Ver- lage rung nach kaudal und etwas nach medial (Abb. 1, 2). Der Orbitaboden war posterior frakturiert, aber kein Gewebe disloziert. Die Frakturen an der Sutura frontozygomatica, am Infraorbitalrand und Orbitaboden wurden chirurgisch dargestellt und mittels Osteosyn- theseplatten anatomisch reponiert bzw. mittels einer Titanmesh retiniert (Abb. 3). Der postope- rative Verlauf war komplikationslos (Abb. 4), die Mundöffnung verbesserte sich stetig, und die Hypästhesie war zwei Monate nach dem Eingriff nicht mehr nachweisbar.

SCHLÜSSELWÖRTER: laterale Mittelgesichtsfraktur, Jochbeinfraktur, digitale Volumentomografie, Tripodfraktur

Die Jochbeinfraktur –

typische klinische und radiologische Befunde

Michael M. Bornstein

1

Andy Wai Kan Yeung

1

Ray Tanaka

1

Winnie Wing Shan Choi

2

1Oral and Maxillofacial Radiol- ogy, Applied Oral Sciences, Faculty of Dentistry, The Uni- versity of Hong Kong, Hong Kong SAR, China

2Oral and Maxillofacial Surgery, Faculty of Dentistry, The Uni- versity of Hong Kong, Prince Philip Dental Hospital, Hong Kong SAR, China

KORRESPONDENZ Prof. Dr. med. dent.

Michael M. Bornstein Oral and Maxillofacial Radiol- ogy, Applied Oral Sciences, Faculty of Dentistry, The University of Hong Kong, 34 Hospital Road, Sai Ying Pun, Hong Kong SAR, China Tel. +852 2859 0553 Fax +852 2547 6133 E-Mail: bornst@hku.hkch

LAYOUT

Ressort für Multimedia, zmk bern

1 A

1 B

1 C

298-299_T2-3_tdm_f42_bornstein_D.indd 298 27.03.19 10:18

(2)

THEMA DES MONATS

299

SWISS DENTAL JOURNAL SSO VOL 129 4P 2019

1 D 1 E

Abb. 1 Die digitale Volumentomografie (DVT) zeigt eine kaudal-posteriore und laterale Dislo- kation des linken Jochbeins mit Frakturen an der Sutura frontozygomatica und am Infra- orbital rand im Bereich des Foramen infraorbi- tale (A = koronaler Schnitt; B = axialer Schnitt;

C = sagittaler Schnitt; D und E = 3-dimensionale Bildrekonstruktionen). Auf den DVT-Bildern zeigt sich zudem eine Verschattung des linken Sinus maxillaris (Hämatosinus) als indirektes Fraktur- zeichen. Der Jochbogen selbst scheint nicht frakturiert.

4 A 4 B

Abb. 4 Die postoperative Kontrolle mittels digi- taler Volumentomografie (DVT) zeigt das anato- misch korrekte Repositionsergebnis mit korrekt liegendem Osteosynthesematerial (3-dimensio- nale Bildrekonstruktionen: A = frontale Ansicht;

B = Ansicht von kranial).

3 A 3 B

Abb. 3 Chirurgische Versorgung der Jochbein- fraktur in Intubationsnarkose am Infraorbitalrand mittels Osteosyntheseplatten (A) und am Orbita- boden mit einer Titanmesh (B). Die Titanmesh wurde gelegt, da auch nach Reposition der Frak- tur noch ein Defekt am Orbitaboden und somit die Gefahr einer posttraumatischen Bulbusfehl- stellung (Hypo-/Enophthalmus) mit konsekutiven Doppelbildern bestand.

Abb. 2 Auf der Panoramaschichtaufnahme erkennt man eine verschattete Kieferhöhle links mit Verdacht auf eine kaudale Dislokation des Jochbeins und Frakturlinie am Infraorbitalrand.

Im Nebenbefund zeigen sich (teil-)retinierte untere Weisheitszähne.

298-299_T2-3_tdm_f42_bornstein_D.indd 299 27.03.19 10:18

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Sie warnte Firmen, nicht zu kurzfristig zu denken: „Gerade den Stimmen in der deutschen Wirtschaft, die zweifeln, ob es richtig ist, Sanktionen zu verhängen, kann ich immer

IP • September / Oktober 2014 75 Eine Frage der Etikette – und Strategie.. Im Nachkriegseuropa versuchte die CIA aktiv, auf

Aber das heißt dann auch immer, den Ländern An- passungspfade aufzuzeigen, sie zu un- terstützen und zu akzeptieren, dass die gesellschaftliche Bewertung in

Sie lässt sich nicht einschüch- tern, und im Gespräch wird schnell klar, warum: Das Land sei für die Unabhängigkeit nicht reif, sagt sie, weder politisch noch

IP: Herr Rogozin, seit den heftigen Auseinandersetzungen im Herbst 2008 hat sich das Verhältnis zwischen Russ- land und dem Westen wieder ent- spannt.. Russlands Präsident

40 Jahre nach Beginn der Besat- zung durch Israel haben die Palästi- nenser im Gaza-Streifen und im Westjordanland es immer noch nicht geschafft, die Zauberformel

Aber die Arbeit unter den Bedingungen der Pandemie ist auch eine große Chance: Wir haben neue Aufgabenfelder für die Apotheken er- schlossen?. Und es hat sich gezeigt, dass

Am besten führt man eine Enthaarung am Abend aus, um der Haut über Nacht eine Erholungs­. phase