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Das syrische Alexanderlied.
Herausgegeben und übersetzt ron Lic. Dr. Carl Hunning.
Vorwort.
Das syrische Alexanderlied ist in 2 jungen Handschriften der
Pariser Nationalbibliothekund in einer ältern des Britischen
Museums-), die aus dem 9. Jahrhundert stammt, erhalten. Die eine
Pariser Handschrift ist von Knös in seiner kleinen syrischen Chresto¬
mathie (Göttingen 1807) abgedruckt worden. Diesen Text bezeichne
ich fortan mit P.
Die Londoner Handschrift ist von Budge im sechsten Bande
(1891) der Zeitscbrift für Assyriologie herausgegeben worden. Ich
bezeichne sie mit L.
Die zweite Pariser Handschrift ist bisher noch nicht ediert
und ist zum ersten Male von mir zu vorliegender Ausgabe benutzt
worden. Ich bezeichne sie mit P*-.
Der Text von P ist vielfach fehlerhaft und weist häufig kleinere
Lücken auf. Doch läßt P in der Regel nur ganze Verse aus; die
erhaltenen Verse sind fast stets, was das Versmaß betrifft, in Ord¬
nung. L weist vielfach einen besseren Text auf als P und hat
viele Verse, die P fehlen. Doch ist das Versmaß bei L häufig in
ünordnung, die Verseinteilung häufig außer acht gelassen. Jedoch
hat die Handschrift auch Lücken, vor allem zwei größere Lücken
(V. 368—379 und 386—419, wofür L nur die Verse 430—432
hat) und einen viel kürzeren Schluß. Der Text von P"^ ist meines
Erachtens der beste von den dreien. P^ geht häufiger mit L als
mit P zusammen. P*^ hat fast immer die Verse , die L mehr hat
als P, doch während bei L gerade bei diesen Versen das Versmaß
in der Regel in ünordnung ist, ist es bei P* fast stets in bester
Ordnung. Andererseits bringt P"^ auch die großen Partien, die
bei L fehlen und die P hat, aber mit besserem Text als P. Für
sich allein hat P* gegen Schluß eine längere Partie, die von
Alexander's Koch, der unsterblich geworden war, handelt. Diese
1) N. 13, 30 und 243, 4 in Zotenberg's , Catalogues des manuscrits syriaques de la Biblioth^ne nationale".
2) Add. 14624.
1 6
Verse berühren sicb wohl mit der Erzählung von Alexanders Koch
im Alexanderroman (Ps.-Call. II , 41 v. Chr.) , weichen aber doch
so erheblich von ihr ab , daß man annehmen muß , dem Verfasser
muß, falls er den Roman benutzt bat, noch eine andere Quelle zu
Gebote gestanden baben.
Leider ist P'^ mit sehr schlechter Tinte geschrieben worden i).
Sie ist ausgeflossen und das Papier ist fast regelmäßig auf einer
Seite jedes Blattes so dunkel geworden, daß die Scbriftzüge kaum
erkennbar sind. Trotz größter Mühe habe ich daher manches nicht
1) Im Jahre 1610 von einem Mönch Sergius im HaronitenUoster zu Rom.
l^fL OÖ) J^Jo*a» ^poi.N.g) v^ 3ao%trno\\. lvo]io
.'>]«^y3D |jua=> V5^«^o ^<!s?<^
.'^\ji°>\a. ^ '*X3ji w\ ^O) |=>a.o
^'I^QÜiL 1^ JiotL wv.^ j^oi; Jjoöo
.j^-;^^ jzÄa^ ^
.JbJtom^ J.^:^Ofc ^^JsjÖ ^ -«x>)/
.^^jilL. ^A^; JJ<^ »U.\i .|V\> 5
\oo jx*. fcA» )l.acii.o)^
.^''w.l.Qj^ \si. ..^Loaa-Dcoj Jiu. '''^^
.9)j-^Qjt fcAx> ^fcOCXQ» ^ Jiloi. Jißjo
1) Dio Überschrift laufet bei L :
;x> J*^*J3? 0)\.; fO oCs...; ^ol '.'^"^j J'^Jjo ,aofl\.
Jov^j l^Jtl o6) \sXo 'ja»
ysjC^O VjjCJ^^^^Jfij; b,'i P':
v:5 ^oL
j^LJÜo I^QA.^; JxxW>y *3 s2lS>
vjjCj,^ N-o
.jxi^QJtO JL',-\ä.O .v^J^O
J..^-^ Jjuia ; bei P : jyoj» ^oL 1 6
ooi'^o jm.opo Jn\x> '^"^i
•V5§<^0 V;jC^-3j3 ♦ai.J J^^l
^Qßi^ w-^xii. )a>ODJ. Ich halte I^^^OVQD J*.. i"^ für das ursprüng¬
liche , da leicht verständlich ist, wie aus dieser Notiz die Abfassung
des Gedichtes durch Jakob ge¬
folgert werden konnte.
2) P hat zu Beginn zwei Zeilen
raehr: J--»j Q^X»o\ J;jt/ ^
J.ja^-ij Q_3j ^La.a;jsj .Jjsjy
^$o).3Vor>.
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 171
entziffern können. Dazu kommt, daß die Blätter sehr zerbröckelt
und durchlöchert sind, vielfacb sind ganze Zeilen ausgefressen.
Icb habe nun versucht, auf Grund der drei Texte den ur¬
sprünglichen Wortlaut des Liedes vrieder herzustellen, und den so
gewonnenen Text mit einer Übersetzung versehen.
Was die Entstehung des Liedes anlangt, so kann ich der
Tradition, die es Jakob von Serug (f 521) zuschreibt, nicht bei¬
pflicbten. Das Lied kann meines Erachtens nur in den Jahren
628—637 entstanden sein. Die Gründe, die mich zu dieser An¬
nahme zwingen, habe ich in meiner Dissertation „Das syrische
Alexanderlicd* (Göttingen 1904) dargelegt.
Lehrgedicht von Alexander, dem Sohn des Philipp, dem Makedonen,
und von jenem Tor, das er gegen Gog und Magog errichtete.
Im Serugschen Versmaß.
In Liebe, Herr, laß mich von Deiner Lehre sprechen,
In wundervoller Geisteseinsicht vor den Zuhörern.
In einer Erkenntnis, die fern ist von allen fleischlichen Gedanken,
Will ich Dir Lobpreis singen in den Versammlungen.
5 Von Dir soll mein schmerzbeladenes Gemüt Kraft beziehen
Durch den Glauben voll von Leben und allen Gütern.
Es beschatte Deine liebliche Gnade meine Schwäche,
Dann werde ich i-eich durch Deine schönheitsvolle Gabe,
3) p J»0)L K^» l^oi? JooiLj
li^QJoit pi hat und
)OjJ0 für 4) P JL,jJO.
6) L ^ In
beiden Fällen wäre '.No"> besser.
6) P w>iJL\ |l.J .«SVl .^Ji»
\mZ
7) p tA.» Jfci\jDO Jjoojo
'Js^. pi \^ NAx5 jLoxa -o)
'^^O. Doch ist die Zeile bei
1'^ kaum lesbar und bin ich meiner
Sache nicht ganz sicher. Jeden¬
falls kann man nicht Jl.Qi20.»01 lesen, da zwischen dem •-• und dem
nächsten Buchstabeu eine Lücke
klafft.
8) P uud -Lo^. L
jLjj. Bei Pi fehlt die Zeile.
9) pjiaJO. pi .^I^OIQ» ^
^'«^ jv^QJb
Des ^VO bin ich ^i'-ht sicher.
.^>|20i Iko )vaj ^'«.f^
Jioxaü. ^;jt l\2>lj wb^^ ö^oovx) lo
*K]x» jias jLv,^"^ ^vßNx> ^
Ji\2> o)lc>0|.f>p? jiotcü J^qju .Oo-^axSS, "'JiojQJ wiAAÖ *>ooO) ^=^j»
."Jjj'j^ jO ^ •♦»)/ JiJLQi.O Jijop
.*>,$0)-Voj ^ -v» >^ ^V.\^ J»QJj J^ova 15
.^'jLj,^» .,|aoj>\ x;^'**2o Jiojcü ^.»'»000
.aojkXi^ ^"'^Vs^ Uop )x>oi w.-^
i»/ JJL-Jo Jjjo
.fc^jjUfO ^ ^oynv) J»QJ?
.o»a^\ "'^Jo^Noy Jjiio ^^>,§opOi\o 20
.^\ö j^oibo jNoof^y jJx*.y J2>-*CD
/^'>^o^oaio >^om^;qa2 ^t>^^
..^Y>WV J>.^o«. J;S)/ i<oy JjJo .Jl.JOjt.y Jl^i;u.o Jlx»
.''^^>90M«»p ^'..ota. «3 ^..raitY* JxoP -°
li^o Jd^ ^«J^JL ;^y Jii^
fjr>«o>-\-0' o 3poi,trm\s.'^ vojy w^ot
>$opJWxoj2 Ja\» oiojy Jo\» Jyo
1) p ^o.
2) Bei P> scheint diese Zeile
in Unordnung zu sein. Ich lese
Jsi JJXO J^QJk s.^jÖ
Hinter ist ein Loch , in das
aber kaum ein zweisilbiges Wort
hineinpaßt, das doch durch das
Versmaß gefordert wird.
3) Die Zeile fehlt hei F. pi
fügt noch eine hinzu: ^ Ji^
J^O« Noy Inj Jn\v>. Von J^O.
ist nur der erste und letzte Buch¬
stabe erhalteu.
4) L J:5i ):sao. Bei P fehlt
die Zeile.
5) L hat bloß was
eine Silbe zu wenig ergibt, da
>«'^j)j» nur Etpeel sein kann. P hat y^t^JO^ was keinen passenden Sinn gibt.
6) P jicu.
7) Die beiden letzteu Zeilen
fehlen bei PK
Hunnius, Das syrische Alexander lied. 173
Dich, Herr, soll mein schwacher Mund mit lauter Stimme verkünden.
10 Reinige mein Wort, auf daß es Deine Erzählung bei den Zu¬
hörern zur Geltung bringe.
Dir wird mit erhobener Stimme alle Verehrung gezollt.
Jesus, Licht, der Du durch Deine Kreuzigung die Geschöpfe
erlöstest, Dich preisen dankbar die Lichtscharen.
Mit Glanz und Kraft will ich Dich in Ehrfurcht besingen.
Ul Die Feuercherube tragen Dich auf ihren Nacken
Und die Lichtreihen richten an Deinen Namen alle ihre Ver¬
ehrung.
Die Wächter der Höhe mit Zittern ehren sie (Dich) preisend.
Und ich Schwacher, wie dürft ich von Dir reden!
Die feurigen Scharen segnen Dich in heiliger Weise,
20 Und mit ihnen die um Gabriel, um (Dich) zu ehren.
Die fürchterlichen Flammenseraphe schreien staunend.
Indem sie Dich in heiligen Gesängen verehren.
Und ich Elender, wie könnt ich Deinen Namen schön preisen !
Die Erzengel und die himmlischen Scharen
•>:, Preisen (Dich) zitternd, obwohl sie schön singen.
Gütiger, der Du Kronen flichtst den Königen und Herrschern,
Laß mich von Alexander dem Sohne des Philipp reden,
Herr der Könige, der Du die Könige in ihren Reichen groß machst,
8) pi >$OMj-, P ,eO)-Äi^^
9) p J»aJ w^^O. pl ^V*QDO
^% ■ X) OO) 1.^^ jfOtOJ
|jJVO°>.
10) L r^^tOD-
11) P
12) pi >$c^.
13) l'^U:^«^
14) Die beidon letzten Zeilen hat
1 «
L durch drei wiedergegeben : j^Vf^
)^0)bo jNoo^; ik^f
>$(H<V.20P>0 .,$OM^7QJQO
.) 2lO, J>. -'?P^ ^t^'^'^
>$0MU0 wV» ^ ,,.m.o>>o.
P faßt sie dagegen in eine zu¬
sammeu: ,$C»--«200p itu.? |2>V£S>
^ x:?^'
15) P ,$0>--»»0p.
16) L ^L.
i)^yN ftO>\.oi o)lon\v) waojt/
^>OMt~o)3 JUS jNvin.. Ibo )ai^ |)0) 30
.,go».rino^ ^'li^Aio |lx-
.jxuDll'^O **J^/ wOV QJOSV jOO
• liN^-pDO li^w^o jLovx)
.3pO?>X.°) '«2 3POS ifO'I^S. »'«Jt ^t'OI
."'oiN.NaL ^ ^»-otL »o >$opQ^ 35
."|tö ^o) o»x^N2i {a\aa
.jLoVlD J)-/ *'jdq2)/ -üI^j»
."'^Op li^/ ,$33? JfcoD^V JNVVU sO»/
."'JlSoaS^O |2)Q050 ^»'jTtviA W dOQSjo
.JooiL- J>*.Jo ^cx\Jj^ V-N-o 40
.**'-0)0N-/ ^O) NXXXJL? Jxio/ Jv»*:5
o^ -OO) .-N^»!/ "'^oj^ ^O)
.^*"|-jOjm> ff>o<=>).\.o> -p 3po^, imS^
.'«'JlB)»o isäl/ ^Vo "'ilx- ,50^^
."'Jlo'^N'o Noj jmÖ^ ,$oCs.r>o iaaJiAo «r.
.-°>^0)Q^ lj;»? i«jo,nvi\ .JOOJ ^N2o
.^i^ ö)\oj )N^p3 >«u*p ^^'oN^jo Joo) N«j
1) Die drei letzten Zeilen lauten j in«./) eigentlich dreisillng ge
bei L: 0)Lon\NC>\>^ '^öj' -\00) ! ^esen werden.
Ijü/ o^oIj |o\» Jyo .''\^o? ';
;»jj w\ OO) .v$o)i^^oj2
'^L^ V3J 0)l00\X). p faßt
das in einer Zeile zusammen: OO)
;dj 0)1.0 •Vs.'o'^ ;»Jj P' hat fehlerhaft: JaJSÜj J-,X>
\ind ««1"^*'/, was wohl orthogra¬
phischer Fehler für 1 »O«./ ist.
Übrigens müßte »«WO»/ (oder
1 e ♦
3) L JLcJSä-J Iis-. -O-^, p
JIq\x«.o |1x~ sO'A..
4) pl Jls*. -oV.
5) P \^V)Y> , was grammatisch
besser ist, vor ^^^20J würde mau
ein J erwarten.
6) pi 0)N>no.".
7) L und P '2) \=i Jaii» ;»/
'«o».
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 175
Mache mich würdig vom Königtum des Sohnes des Philipp zu
reden.
so Dieser König voller Weisheit versammelte in seinem Reich
Die Heeresobersten und Machthaber samt ihren Regimentern.
Und als sich die Chiliarchen und alle Weisen versammelten,
Die Herrschaften und Machthaber und Krieger,
Da begann Alexander, des Philipp Sohn,
S5 Mit ihnen zu reden, während sie sich über seine Erzählung
wunderten.
Es sprach der König zu Beginn seiner Rede folgende Worte:
„Groß ist meine Begier! ich will ausziehen um die Länder zu sehen.
Auch was sich in femen Welten befindet.
Ich will ausziehen, um die Meere und die Enden (der Erde) und
alle Himmelsgegenden zu sehen
40 ünd vor allem um ins Land der Finsternis einzudringen und zu
sehen,
Ob es in Wahrheit so ist, wie ich gehört habe'.
Dies alles wurde geredet vom König
Alexander, dem Sohn des Philipp, dem Makedonen,
Zu allen Truppen und Chiliarchen und Zenturionen
45 Und zu den Weisen und allen Regimentern des Königreichs.
Und nachdem er Makedonien, das sich gegen ihn empört, unter¬
worfen hatte.
Zog er hinab und ließ sich in der Hauptstadt ganz Ägyptens
nieder.
8) P J3Q3/ 13)P»NiäO*.J Ixo/o^N./^O).
JDOSjj wjfcs^ -s^. Das ? P >50j^.
_^o>; "X. j . 1 15) L fügt noch'»a»'i^ hiiizvi.
vor JSOlaf ware besser, doch da •
„ , . „ , ' 16) Die Zeile fehlt bei L und P.
es Zelle 39 m allen drei Hand- j
Schriften fehlt, ist es aueh bier ' 17) L Jix-^ojk., P ik-vO^i»..
nicht anzunehmen. j 18) P* jLol» )Qi>.
19) L OlLoaix». Rei I' fehlt
die Zeile.
20) Pi >5jß2D .aL!^? iboo
0)Loil.)J.
21) L JoO) oN-)o N-J, P b^J
o^ oN.)o.
9) L ^0».N.J1»0, P ^0).N.J)2Q3.
10) P' SDO^Io mid ]XL..
11) p j»x>. jsojsjo
^oiboaS^ jÄQcco.
12) L x^, pl J?-
.^\'^\Xi \o owo ''1^
:JjjuV Lds. OMX> joo) jQS^ JJjojt «so
/'3Q«mä^ )QX Ji^.^0 JJb:- u2>So 50
.Ji:^.; Jaaä- °^^oSk, JJ -'«x> ojS. ^«a/
6' JooiL. No>S. '^Ij Jx^\\\ ^«3?
.OMt^o/ ^ ^ot >\3ajt; Ja\x> Joot ^otL
.otLo^xJS. Jxio- '^^^ ...«to
■jaaä- >$bo/ .^fc^)/ Jiisjo yo/
^Vojj o>^ J2Q^ o^ rr^*^^
.JJo-; Jaä,. ^ot ^ -"«^o oji ^pa/
.J^VJO W J^O) Jbo? J--«QD JXu
.^o*^"^ JLqjd Jju/ xj'J,^*'JJ \Jo
''^J^O^ JJjDJ J-.-«OD Jxi\ O^ U 60
"'\\\KitLj ^/ Jl-J Joi» •«»/
.")JV«jo ^/ J-,*«OD Ja-o Jk-j Jjoä.
..^Loxio- ^^'L»aa ;.,9>a w.'«>d oji ^-«a/
'^'jLoVLJI »'J>-j^)}jo Jk- ^^^.joo
gleicli L wud P übereinstimmend
J^V haben, so halte ich es doch
nicht für das ursprüngliche , da
es keinen guten Sinn gibt. Was
ursprünglich dagestanden haben
muß, läßt Pi erraten. JaJU.J fcJO- ist Sondergut von P ' und wird von
ihm mit Vorliebe für JoO**. bwO
gesetzt. Ich vermute also , daß
b-O ursprünglich dagestanden
bat. Als aus ^^«OJ das gewöhn¬
licher«' >*0.«OJ geworden Avar und,
um das erste Versglied zu er¬
halten, das O^ hinzugefügt wurde,
war der Vers um zwei Silben
1) r I
2; L ^Jo ofc^Jo. p' o;*o
.^Jo.
3 pl fügt eine Zeile hinzu: 1
J'IOSO.V JLZXOO JbOf ^jlVO [
JlSx.«2DO. I
4; L jLopso JLu. ^^nSo
J«^^^0. P läßt die Zeile Aveg.
5; p ^oi-.
6 pi Jaju.j J^jQ.\ J^L j
J«i02D ws^J, L ^ i
J\ijj Jv-L '^Ij, p oji ^'«oj
Ji.iJJ J^-L v=i^Lj Jai^. Ob- I
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 177
Und band sich das Diadem um und ward mächtiger als alle Könige,
ünd als von ihm eine Frage an die Hauptleute erging
50 ünd an die Heeresobersten und Machthaber samt allen Regimentern, Sprachen sie zu ibm : ,Herr, nicht gestatten Dir die fürchterlichen
Die die Welt umgeben, hinüberzugeben und das Land der Finster-
Es wunderte sicb der König, als er dies von seinen ünterianen
ünd er begann wie ein Weiser zu seinen Truppen zu reden.
55 Der König spracb : „Seid ihr hingegangen , habt ihr die Meere
Die die ganze Welt umgeben, wie ihr sagt ?""
Sie sprachen zu ihm: „Herr, hinter diesen schrecklichen Meeren
Befindet sich das stinkende Meer, das in Wahrheit voll Entsetzen ist.
ünd wer nicht sein Leben dem Tode geweiht hat,
00 Der geht nicht ans stinkende Meer, das voll Entsetzen ist.*"
Der König sprach : „Wir wollen hingehen und nachsehen, ob, wie
In Wahrheit die schrecklichen Meere und das stinkende Meer sind".
Sie sprachen zu ibm: „Trefflich befiehlt Deine Weisheit.
Sammle die Truppen und wir wollen hinziehen , um die Länder
Meere,
nis zu sehen'.
hörte.
gesehen,
wir gehört haben
zu sehen'.
zu hing und wurde (h'sbalb das ;
'jU. durch ji^V ersetzt. Die j
s(i neueiitstnndoiie Zeih' liat 1. dann wieder verdorben, wiihrend 1" das
ofio oji ^^v^; .}aü.
,$lij/ ^•♦»Jy s^/.
8) L HJo.
i'oi^ ^V^? verlor uud dureb
einen selbstverständlichen Zusatz ersetzte.
keineu Sinn gibt.
7) L Jaü» •♦»(' i
\x\xi... .,5Lv2oJj 1
O)io Jx>\.A oji ^o^vs?. i>i [
^/ s^fco/ >$bCij/ Jaü» ;»/
J»»,. ..^isj/ ^;»j; !
0)\o J»ü\ü oji ^a-'»o?. P
O^O >$b>j/ J •TÜ.»
10) pi -pajy das V.
von ^'♦»/ fehlt.
11) 1'^ U'*^ J»»u
I^Hla^j JN».<o.
12) pi L»0°>? J»^/.
13) P Joaj.
14) Pi v$J(' ->-o.
15) L jLoVl/.
Zeitschrift der D. M. (i. Bd. LX.
bw)lÜJ3 jaü» 1^ ^ |i«AQS) <ii 2)j25i ^QOQ=> jLoüx- ^\;^>=> "jooo
*)jLo|x)jo las./ *>):ioV «'q»i3
•»^JUO |UJ J-Ä^ JM) JjO¥^
^^o)lQV,u.ri Jn\v> fotlo Jiujo JjtsV
''^o)loy>.'\..^ Jv<o03 )aü» Joo) »oa ^t'Ot '0
JJL. \v-^OCÜ> "'J^jQOCO JaiSk/ W.OO) ^sx^fcoj
"'J\V oM> cü.)Jj JiL»/ '»>ooL ,$a=ÜJ!oo
^^'J^VQD j2Q<o jyL^'i JxüLo jLoVlJo 0)lQ\v...\ J=» "'J^^ J2äi/
JiLlJo JäD»Ü >«Jl!ÜäJX5 ^ .^/ J1»0 75
l8)^pir.0t.\.0) ;^ ffioi,ICTI"?\ J»^i jjÜ»
^^'ws^s w«<,.o Jioji öfVM» oilox>.n^~>
^^^JooooiV; Jloüx«.; Juuo ^^jOjl
«))j^p i9)j.^j^ ^oLo JJ»b\J. Jfiä^
Ajo Jn\Y> ^^'^cLOivcdi ^^''of^ vo]o w^üjl so
^^'o^^ojl ^ Judo/ ^ o^
^*>Jt>v>n.. ^io? JvA^ili'*^o 1*^
1) L QAJOO.
2) jdjwx w^Vo ^JLJLOO
J3» Isj^.
3) P AIO, pi QJkVS).
4) L J«oV, P J^QOV.
5) pi Jloj» )QiL, P J»V jüLo».
6) L läßt j-JUD weg, P
ju) jä.=ü jihovoo JM'J-
7) P j^aVo. pi hat für diese
eine Zeile z^vei: Olio jjLijo jmoV
>$V1./ .oilaü^o Ja\»
N^JLÜo
8) pi Jooj ^JX°> ^«-.OJ
o^^/ ,3Doi*iaQ:£^.
9) L iaü/ -OO) ^j.*.L^JJ
i^^Qco. P Jfcjuaxöj
wOO(.
10) pl ,$:i^Nj?o.
11) p ji.Oj ,$Mo «^jJj? JÄJ A
12} pi J»uo Jfc>vt^\o JIotIJDo U'^co. p jjQ^o JLl«.; Jy>y>..o
UV!o.
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 179
«5 Es erging schleunigst ein Befehl vom Hof des Königs.
Ünd es sammelten sich eiligst die Truppen in großer Menge.
Es sammelten sich die Reiter und Chiliarchen und Zenturionen
Und die mächtigen Edelinge und die schwergerüsteten Männer.
Pferde und Menschen. Und es wunderte sicTi der König über
seine Truppen.
70 Hierauf befahl der einsicbtsvolle König in seiner Weisheit,
Daß Scbiffe in Menge dem Heer entsprechend ausgerüstet
Und Leute angenommen würden, die gereist wären und die Welt
gesehen bätten.
Und die Länder und die schrecklichen Meere und das stinkende
Meer.
Und er rüstete eine große Zabl Scbiffe für die Truppen aus.
7.5 Und befrachtete die Scbiffe mit allen Lebensmitteln für Pferde
und Menscben,
Der geliebte König Alexander, des Philipp Sohn.
In seiner Weisheit tat er das und freute sich sehr.
Er zählt die römischen Truppen;
(Es waren) über 300 000 in glänzender Rüstung.
80 Und er ließ Sarnaqos, dem König von ganz Ägypten, sagen.
Daß er ihm Handwerker aus seinem Reiche schicke,
Erz- und Eisenarbeiter, einsichtsvolle Leute.
13) Pi und P OQ-^.
14) P JJL-O.
lö) L JfcÖ^.
16) p 'ü«2) )m*opo
'iäS.. Bei Pi fehlt die Zeile.
17) P jjoji 0)LqXU3^
0>=\ w^O. Bei P> fehlt die
Zeile.
18) P M"Q»J? 0)Lcüx-y. pi
tiOMO JlQÜa-J. Spätem Ab¬
schreibern war das Wort „römisch"
als Bezeichnung der europäischen
Großmacht fremd geworden.
19) P ^V'i^'
20) L U^n-
21) P •♦»Jo wAjtO.
22) L JOliOCO. P jQu^QCD.
Da die Legende 3PC>f»;fr> hat, so ist die Lesart von P* vorzuziehen.
23) pl Oji^QJOj.
24) pi J^jjo 'v3o '-»J
jLoS.'^o. p 'a- ^Jo.
12*
i^v^^^ w^la UiL p^Jj 0)S. jJoi J-vsoj JlQi20o/ ...x»- |2£k|' yJ>lo ^ y^aax
3)^oOi\.o> x^j^? ^^^^ .cyoi;fp
^)^oo>.\.0) U^ Ji);S)o U^
^'o)LCTYt.o.."> jiii ^S"* **l2äi/ ))»o
^*)joi oj!^ Joot >.0)0?o...\7> ^'oot
"^oilo.^o w^l/ -OlQ^X |>2Dij; 06)
'°)^p.o>\.o> ;2> l^i JalS» jQ^jo
"'oM«..o)2 ''^aj Jio)Lo Jopolo )2>i Uo)
"'jijoo oaauo '^'ojtioo Jfcavß '\.\o
"'oilooNv) wäs J:ioV )QV J'jCD
'*^'JfOtl lüvX» J^--«JiX> w.6t boQaj b^l
*'^JLq^ l^i jaao ^y» qu;*.o
oj^a JxÜ^o Ijo-o U1.0 UV '"l.»0)L
JLoVLJJ .pOii? J'>\x>? O0JQJO
OjJO) Jaa.^ U^o/ Ja\» wOoV
1) Die drei letzten Zeilen sind
l)C'i L in Unordnung geraten und
lauten: ^ Jl»o/ ^ 0)Sw ijJUJ
.JljVSO Jju^J OM^OA
J--«iDJ JfcjQÖ-\o JJjOJ JVCS^
«wäjz» U'l -oj^ poi
1" fügt liier uocli zwei Zeileu hinzu:
oCsa; jy>cr,tYt i««, ^»-ot
'♦a» '2) v3 'i.JJ -xj'j»-
2) L y.;m\ .
3) P» läßt die Zeile wc'' und
fügt zwei andre ein: JclSl J<
jvi^jajjo jJj'3o JjumJ ..ncni
ouooja Jwo^
>SO)L.
4) Hei Pi fehlt die Zeile.
5) L JSäiL/ Jboo. I> JJ200
caoL J2Ü/.
6) P' fe>n'=^>\ Jon J»j£Bo Jaoij
>50).
7) 1; OOIJ.
8} l" Opi^J.
9} P J-5oV wOlOi^ *-=>»ljj «^Z.
oiLo.'^o.
10) P i.SPoi*iaiiis. jQ^io w^j «OO
j2D-=i jjyy. p jooajj jooi^j/
op*A.o/ )Q^ j2i J'>\y>.
in pi^^ÄJ Jai Uoj i=5i J'^'^v
OMj~oJa. P läßt die Zeile weg.
12} T, -;J0, P wjQVJ.
Hunnius, Das syrische Alexanclerlied. 181
Denn der Herr hatte ihm aufgetragen ein Tor gegen Magog zu
machen.
12 000 des Handwerks kundige Leute
85 Schickte Sarnaqos, der König von Ägypten, dem Sohn des Philipp.
Erz und Eisen besorgte König Alexander
Und 100 Scbiffe — eine große Menge — in seiner Weisheit.
Er allein kannte das Geheimnis,
Das Jeremia von ibm in seiner Prophezeiung prophezeit batte.
90 Und als der große König, der Sohn des Philipp, aufbrach.
Da befiel großes Beben und verwundertes Staunen sein Reich.
Es schmetterten die Hörner, und die Tausendscbaften und die Heer¬
haufen sammelten sich zum Aufbrucb.
Die Infanterieregimenter und die Gardereiter.
Dies wundervolle Heerlager brach auf,
fl5 Und die Truppen traten die große Seereise an.
Es staunte die Erde und das Meer und das Pestland und die Welt
Über den Ruf des Königs, der ausgezogen war, um die Länder
zu seben.
Der König scblug den Seeweg nach Indien ein.
13) L läßt QJLiOO weg.
14) P Ji«OD.
15) L )j&3VßO [o-i^i JijODO
jai^ »fco. P läßt die Zeile weg.
16) P ioiLo. pi liißt
die Zeile weg.
17) P OiLoi^Ä».
18) P' Wo)Lo.
19) p ojA-ÄJus i^V LioiL
^o%,itx^S^ j.'aiSx)?.
20) L '2>V=i Jai^j 0)iJQjO.
P ' fügt noch eine Zeile hinzu :
JJbu.; |»iLo jNL^iD^o jLVk^o.
21) L hat das in zwei Zeilen:
j«.io/ oiloi^o I^lSjo
Noo Ofjo) ^^^d^ .{200
jloil/ J4,»Qi5. J^'QÄ
gibt keinen Sinn, es ist wohl
l-V^JO zu lesen , welcher Name
auch in der Legende vorkommt
und möglicherweise von dort hier
eingefügt wurde. Beth Qatraje
war der Name einer nestorianischen
Diözese iu Nordostarabien am per¬
sischen Golf; das Meer, das Ale¬
xander nach Beth Qatraje zu be¬
fährt, ist also der persische Golf.
Ein in der persischen Geographie
bewanderter Abschreiber mochte
gerade hier die Erwähuung des
persischen Golfes, vermissen , denn letzterer hieß bei den Persern das stinkende (J^^jjj) Meer (cf. Justi, Bundehesh S. 102).
^^of^O laü^ ^ .Q\cif) \XZ>W
^^>5(H.^ ^ UV b\x)o U'b qod;3o 100
^\o^SQXi\o *'jLoVLb Uo) ^''^o
oolijj jLiii-w-j ®'J^QOD oö) ^
^^N-JiXo oi^o Ja\» Jvt'ö. No «ax
^^s^O) ^/ p«CD o)Ac!^ o^o
"'oMiSu 1.0)o].o o^i ^ J3;xo 0)0p
^*^]»» Jio^ 30-OD» ^^cuoÄ. Jni\x) J)l
jl^xi'ja «mO OMtoi )OJ3o '^'Jio^ ^ .,o\ro
"^jai li^jQOD JLolSä- vOO)\o opQJ^o
"^^^,^0 JiOSU U^*^ U'oiJ i^L^»
OM» QlS— JO jloilla |a\» )qx> uo
^^>oo)V l^i ojiJQjLj OM» '*^ao^o
"'l^U w.v»\ OM» OOO) Q\jj )n\» j)^ «ao
Jj«Jt ^^'^VOJ JfN^-/ -0)Q»JQß i«Jt
1) L lai Jaü^. pi U^-o
OM» J^JO |»o s^öi U^iV.
2) L UV cA»o. p Qp\Zo
^^0)Xt<- ^ jN<'*a b\»o U^b*
pi 0)Iq\,x^. Ui}^ QXS«al.jo
Ui/J 6)Qjoao.
3) p joo) ''\2u.
4) pi ,$V1./
5) r. ^goM.paQ.^0. p
,^omVq»^o . I
6) P I^QOD.
7) Die Zeile fehlt hoi P*.
8) L t^3ti» U^ No\
0)LQ\a- ,§0)\ao. P läßt die
Zeile weg.
ü; p > ;qd ^o^ q^joo
^O) . . . . J ^Jl-. Das AVort vor
»50) ist ausgefresseii , es muß da irgeud ein Wort gestandeu hahen,
aus dem das « ^\ »)j von L eut¬
standen soiu kann, aber eiu j ksiun der auf J folgeude Buchstabe nicht gewesen seiu, er m>iß kleiner ge¬
wesen sein. Vielleicht stand da :
>,50)-^)J (so daß er sie bespritzte).
L hat: U»-? <»AO ^ )aX>0
I JoO) «.ä^jj ^/ l^iCD. p cüjjo
|^;qd Ux.j o)«vo oavoo Q^O.
10) L ^ ^? o>—i ^ dovx
OMt^J Lio)lo o{^. p ^ cü)o
OMk^J lilo 0)\X) ^ QJ0-«X OM>*i.
Beide haben das ihnen auffaUende 0)0)a durch dns naheliegende, aber
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 183
Nach vier Monaten landete der König und sein Heer.
100 Und sie breiteten sich im Lande aus und das Land ward voll
von ibren Scbaren.
Es befiel ein Beben die Gegend und deren Bewobner,
Vor jener Truppenmenge, die sie in Schrecken setzte.
Der König und sein Heer setzten eiligst über die Meere
Und kamen ans Ufer des stinkenden Meeres
105 Und sie fürchteten sicb vor seiner Ausdünstung und flohen vor
seinem Geruch. Und man staunte.
Und der König wandte sich nach dem hoben Berge Masis bin.
Er bestieg den Berg und, auf seiner Spitze stebend, besah er
die Lande
Und mit ihm all die Truppen, eine große Menge.
Es sprach der König: „Den Weg nach Norden wollen wir
schleunigst einschlagen".
110 Der König drang ein, bemächtigte sicb der Gegenden. Und sie
fürchteten sich vor ihm
Und flohen vor ibm, denn sein gewaltiger Ruf schreckte sie.
Und als der König sah, daß die Bewohner des Landes vor ihm
zitterten.
Schickte er von seinen Boten vor sich her, die Frieden ver¬
künden sollten,
trotzdem nicht hierher passende
0^J3 ersetzt. I^J^ ist meiues
AVissens bislier iu der syr. Litera¬
tur nicht belegt, cf. V. Smith col.
1 682. r' fügt noch eiue Zeile hin¬
zu, deren Anfaug unleserlich ist:
jji-n-^ -o)Q!Sis!^ oaa^i
jacD oU NA.O.
11) pi ja^ODo jto
]»» JiO^ (V)0)XiasJOCi. wie der
Eigenname eigentlicb bei lautet,
läßt sich nicht mehr mit Sicher¬
heit erkennen. L hat .QPODJD
)a» Jio^' Zu denken ist hier
jedenfalls an den auch iu der
Legeude erwühnten am Sudiif'er des Araxis gelegenen Masis.
12) P jio^'^ oj^ .Xb^.
1 3) P ji*£X>0 )2ii/s^O)^3 O^VO
j jLci^s-O. Bei P'fehlt die Zeile.
14) L und P bringen das in zwei
Zeilen, bei fj ist das Versmaß iu
Unordnung, bei P geht der Satz
direkt von einer Zeile in die andere
Uber; das läßt mich vermuten, daß
P' das ursprüngliche hat. L t»/
poD oiLdSsJl^'S va 'ii^
^^^O JDQ2U Jo^^J. P V»/
)1.q\.J^ '«ja.» '3> v^ i.3Ü»
\>s^o jdqSj Iov^j )-ioJJy.
15) P -O^XO. 16) P Ji-^f.
17) L 3Poi«iQDd:\ j)^ «so
0)j» ooo» a\.jy '3 vs. Bei P^
I fehleu die drei letzten Zeilen,
i 18) P'\0. 19) P
'>,50»JD?CU3 ^ ^'JDOAJ ^/ Do j2Qi. ^'ofcüj
wOloJo-^ «O ^OtOuO ]x^)o Jl^ Joot OOM
*>D/ Do W Ja*. Do W D?
«^oijioori^ Ja» Js^j JjOtO oidO
D »3 Jjo) JilD ItJO «»JL/
<^)^Vq3 ^ ^ JLpo jNojL Jajt D ^/
J^a0 D;o ^)ot'«20Q\a Jujo oba .aAs 120
-otojjj JiLjj Jäa>o JVJ- ">Jij/
">Jva\N» D? Ji-Ä-j Jb^ ,$o)i. OOM p
"'^oiLoxi.'^..^ ^N-Jo .AAS JaoDo JVj-
">jiLjj -oiojjVj ^•aqod'*^ ^Jj >50m»?
OOO) ,^JLb^; jJ»)^L Jät» "'qäjoL/ »so 125
i'^'jLoVLjj jjjV w^o DA» JVj/
"'o^ ^«„^soo Ja» Ja^? w.oiq»jqo q»o *^'a^
'^>^/ oo)»J; OM» OOO) QlSu>.; omoojl ov» «so
1) p oN*j.
2) L O^ dOOViJ Do.
3) P ' hat das in zwei Zeilen :
0)fLja ^/ .'^ obji
^ joo;^ W Do <,^/
"^«J JJdJo >$0M»;Q0> Der Schluß der ersten Zeile ist unleserlich.
4) Die beiden letzten Zeilen
fehlen bei P».
5) p Jaj Ja\» 'iäs..
6) P O)^ JL/.
7) P» faßt die beiden letzten
Zeilen in eine zusanunen.
Jujta JL/ .9PO»*iCQ::i^j Jjova.
8) p» jLpp Do jNo*. JajtDo
^♦L/ ^ J-o. L Jait D -ä/
o>b. jJa 0/ J»Ljj OM» jNo*..
p «.o JLpo jNo*. Jajb D »a
^qdVq^ ^.
9) p |u*a 0)V»Q\a. pi
läßt die Zeile weg.
10) L läßt Jäj/ weg.
11) pt OOMO. L OOM »a
J-o\N» Dj J^üb,» Jb^ oU.
P 00903 b^ joO) OOM *S
D^jN» Dj.
12) P> Jn\x> .jLia jVj-o läoD
0)Lq»0-0, diese Korrektur P»
macht den Satz entschieden klarer.
L 'cDo wbojo .jua.
p JäcDo JVJ.A.
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 185
Damit das Volk sich ruhig verhielte und niemand von ihnen flöhe,
llj Er gab sein Wort und ließ bei seinem Leben durcb seine
Herolde schwören:
,Ich werde weder töten, noch gefangen nehmen, noch verwüsten'.
Die Boten verkündeten: »Alexander, der große König,
Ist in Frieden in dieses Land gekommen. Weder wird er töten,
Nocb unter irgendwelchen Vorwänden Gefangene und Beute
machen.
120 Jedermann soll in Prieden und obne Furcbt in seiner Wohn¬
stätte bleiben.
Die vornehmen Leute und Ältesten des Landes sollen zu ihm
kommen,
Da er ihnen Frieden versprochen hat, der nicbt gebrocben
werden soll".
Er ließ in seiner Weisbeit die Vornehmen und Greise sich ver¬
sammeln.
Um von ibnen all die geheimnisvollen Verhältnisse des Landes
zu erfahren.
12.') Und als sich bei ibm 300 alte Greise versammelt hatten,
Verständige und der Geheimnisse des Landes kundige Leute,
Gingen sie herein , traten vor den gepriesenen König und
huldigten ihm.
Und als sie in seine Herrlichkeit sahen, fürchteten sie sicb vor ihm, denn es setzte sie in Schrecken:
13) L -OjOjJio. p vS^llJ
'jJij Jj-A QQD^ ,50^20. P»
jfcOA . . » ^2\.Jj «$OM»?
oAo J»Ljj. Die Zeile ist kaum
leserlich, möglicherweise ist^^S, nicht ''^X. zu lesen. Zwischen dera folgenden 20 und * steht ein kleiner
Buchstahe, ich glaube X, dann
hätten wir JN>*VX>, das substan¬
tivierte Part. fem. Af. von
im Sinn von „Machtmittel". Meines AVissens ist ein solches Substantivum im Syrischen noch nieht belegt.
17
14) P o>S. qjlidL/. pi ♦oo
Q:^'-''-
15) L hat eine Zeile mehr:
.^oiN«o >^0)^ OOO)
16) P oi^O.
17) p Oj^j^ o) — a*. Jal^y
0)S^ OOO) . Ob P oder L hier das ur¬
sprünglichere hat, ist nicht zu ent¬
scheiden. Bei P* fehlt die Zeile.
18) L OL^-y o»..r>o«. o|- »so
»0)a2oyQjL
'>0)l.ovajL,j5jO OM*.Qxy jk^^QODO otb\»o o^L
^^^i JJ OM» Qxao o)^ yüaafcooo 130
jbwva ^ ^>.^L *^oi)j ^>-;» oU ^v»/
^^.^j^Qjt )04jo jaX-y» ^'>ao..,rfi> '^'ya^.o ,jXX>».o
^"'JjasNx ^ >jV=>N» «3 l^A» Joo) "'wj-
"'jVj-o jäoD >5aN-j joo) »äS ja\» ^♦..oi
|a^J Op«i3QS) ooot Q2)N> »so 135
")Joo) ;»/ l^)».r^.. '^^^1»» wVJt
>§a-Lj .>«0)i ^^'fe^l*. )o) jLoSj
ÖMl-/ ''>-aAaj i'>la«-.j 6^ ömW
i»)jaju.j N»o) I-Aa s9»lx |äoD ^•«»<'
^°^ö)^ '^QXJ jJi joyL öML»ik >&»LiLj .jü\s; ho
1) IlsSjQODO oi^^O O),^
0)Lo V^A^ OM*-QXj. L -ao)iJo
OMJtOX 0|-0 0)li^O O)^
0)1.0VäJ>^. P zieht die beiden
letzten Zeilen in eine zusammen :
OMAOXO Ot^^O OMOQJk 0)>.0
OM» dSu«JO. 1, fügt noch eine
Zeile hinzu : ^0)0»»0 OOO) ^2lÖ
^^omS)/ Jzißb ojV}-,
2) L xj^O OOO) >;^AaoN»o
ja» Jxop OM». pi liißt die
Zeile weg.
3) L )V|- ^•♦»Z.
4) p' )a-iLNj.
5) P ^JL.
6) P' .^:OQJL ^ ^0.
7) pl ,^iÄJ.
8) P >90MJ^QÄ0.
9) L J»-.
l 7
10) Pi läßt die Zeile weg, L
fügt eine hinzu: LioMO JV|*.0 JäoD ,^OtJ2^a< ^ OMt2>J.
11) pl Joo) »ca Jdi» ^»-O)
ji'Uo |5qo oaN..o. p »o3o
0)i»QD ^O 0>i,>»> ^ >^NjJ.
L hat das iu zwei Zeilen : ^♦'O) p2> .oilo'o^a.o '!:^>. )r>\»
)a»o Ja» JvU v^Nij |oo).
12) pi -^i OOO) Qobw po
jjooj jJj >$OMQQa^.
13) p\uJa». pi ,5u/'^ijt.
14) pi v^ofX.
15) L LoO) b\{*,.
16) L
17) P Jsjt-J lOÄO). L -bJOO)
jaju.;. pi Jaju.; jboc. p
schreibt stets [s*-? l.Q»0). L
zweiraal J^JL-J N»0), zweimal
Hunnius, Das syrische Alexander lied. 187
Seine Krone und sein Verstand und seine gewaltige Kraft und
seine Heldenhaftigkeit.
130 Und sie baten ihn flehentlich sie am Leben zu lassen.
Sie sprachen zu ihm: »Herr, möge Deine Krone die ganze
Schöpfung überragen.
Dein Ruf und Ruhm möge die Könige vor Deinem Reiche zu
Fall bringen".
Es freute sich der König, als er von den Alten gesegnet wurde.
Hierauf befahl der König, daß sich die Greise und Edlen setzen
sollten.
135 Und als sie sich gemäß dem Befehl des großen Königs gesetzt
hatten.
Begann er weise zu fragen, indem er spracb :
„Siehe, ein einzige Sache wollt ich erfragen , auf daß ihr mir
Kunde gebt;
Wo ist das Land der Finstemis, das ich sehen will ?"
Die Greise spracben: ,Was soll Dir das Land der Finsternis?
140 Ist doch jedermann , der genaueres von ihm gehört , geflohen,
ohne in dasselbe einzudringen.
Jaju.J w.N»0) und einmal NJOO)/
|r»*-J, pi stets Jaju. NX>0), faßt NJOO) also als constructus auf. Der Name lautete also wahrscheinlicher¬
weise Ja*-? NSOO). Das Wort
bezeichnet jedenfalls das Land der F^insternis, das zeigt der Zusammen¬
hang und der mehrfache Wechsel
in deu Handschriften zwischen
|OQA-NO und laju.y bJDO); die
eine Handschrift hat den einen
Ausdruck, die andere den andern,
pl allerdings auch manchmal JNJO»
jSA—J sowohl für J0Qä-N«0 als
für Jaju.J N»0). Daher habe
ich , da ich *»J N200) nicht zu
deuten weiß, stets Land der Finster¬
nis übersetzt. Isjl»; N200) ist
möglicherweise aus LOJDOjS kor¬
rumpiert. Dies Untier bedeckt nach
Henoch 60 die ganze Wüste Deu-
dain mit seiner Brust. Diese Wüste
lag östlich vom Paradiese. Der
Name des Tieres wäre dann irr¬
tümlicherweise auf die Wüste über¬
tragen worden. Wäre diese Hypo¬
these richtig, so hätte man natür¬
lich nach P |sju.J IQ200) zu
leseu. Vielleicht hängt nWn auch
mit tihamat zusammen.
18) L>-X=JJ. pN-iOJ. pifugt noch eine Zeile hinzu: Öjfc^i^JDO
h^l/ JjO) |ju.oi oAs.
19) p >5X) w.;» O)^ ^v»/
Jsju.; Lq»0) >^ L>^!Q^
)äcD ^v^/ Nx>0) ^ JJ)/.
Pl J^OO) v^^dS. JäoD ^«2d/
JjO) Joo. pi fügt noch eine
Zeile hinzu: NAXJJ Joa-J JNä.J
. . . O) jl-L jNaX, das letzte Wort ist iiusgefressen.
20) P JD«XO öAo ^^»Jt;
ö^^oxi Jl?. pi>ä>x>jk? .aAo;
0M20 wO'*m. joJV"> o)Vv>w,.
^^OfLojo',^ öU <Axo "^jij/ v«s^ooo) Q-.*«»/
^»qjqOuo OiS) JJo J»^ o«aJo dS.)Jo
*>^l!oLj» Loo» '>J?o»^ Ja^
«6^/ JJ j£»iQ3 6,bw)*. Jljo Jjo» JiLJI
Ja» J»o^ Ja» ö)^ N-/ Jäoö ^v»/
Ja» ö)b. fco/ '>^VLo JvoQX "'b^o»
*>J»L/ ^»-j Jäj/ Jx oao» Ja^ v»/
"^wA J*-,o II Jä— » Jxsa J-»o/^^k^JDo
|»gL JaoD ^ ^L Joo» ^°^b^/
"'J»Ljj -o»o)J-;a Joo» ja2a»o Joo» J».a>.»
^osiCYii'^^^X oix v»Jo |ix Jio» ^» oo»
>f
13)'>^-o..»o
..jLoai )ax VI
w.O)q3/ —^Jo Ofd^ Joot Ja^ ^»-o»
opox ^^^c^)Jo JVj-o JSffn\ >^/ '«a»o
">Jaju,j fcooot -Ol o»aj JiLJI '^^ooot o-^ »ao
'^^Jbooi; OM» JjQoCQ» ^o«-» *a
^"'J)JV vx«iy J»«a*. '^'oö) JacD Joot Jix 3PQ2Li>3 '«a fjfKN«, ior>W*\\ o»^ Joo» ;»Jo
w\ Ja-o A^^«)J»L|I ^o ,^Ljj Jjtot
"-"Jaö»-. ^oj J»Lja Oja b^/ Jj»Lqu ,$»
15&
. 0',0\ ist augenscheinlich aus »OVX
verschrieben. fügt noch eine
Zeile hinzu ^OXJJ Jl O.J^N» Uo
ÖM^-J? IIa/ Ö>^- 1) P Jäj/.
2) p J»4X o*aJo d^jjo |
ooSuo oa^ot Jlo. pi o*aJo |
OM» qj3 Jlo ^oA. J»«x >^o):^. I
L ocio>io qj3 Jlo o«ajo c^ijo !
^qA J»a.
3) p> oib^^.
4) P ^l^w-^». L fügt noch
Jiot J»LJI hinzu.
6) L Jb>fi.roo> ÖtN->|«. Jljo b-/ II JooioS.
6) pi JbviJS.Ot.
7) P VQ0X»L J<<»oJ» J<<b^.
8) L Jxija. üei P' ist die
Zeile stark zerfressen J.^^ • • • /
J»L/ ^ .... A oaoot, doch
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 189
Zwar baben's einige Leute in ihrer Dreistigkeit gewagt, in das¬
selbe einzudringen,
Aber bis beute sind sie stets zu Grunde gegangen und nicbt
wieder berausgekommen*.
Der König spracb: „Seinetwegen sind wir gekommen
In diese Gegend, und es ist nicbt anders möglich , icb muß es
sehen".
u« Die Greise spracben: ,Es befindet sich ein. großes Gebirge
Zwölf Tagereisen von hier entfernt".
Der König sprach : „Gebt mir ortskundige Leute.
Was aber den Weg betrifft, so kommt es mir auf seine Länge
nicht an".
Unter den Greisen dort befand sich ein Betagter,
150 Der weise und in den Geheimnissen des Landes bewandert war.
Der nun antwortete und sprach zu Alexander:
»Ich werde mit Deiner Majestät gehen und Dicb weisen".
Da freute sich der König und sein Antlitz erhellte sicb
Und er nahm die Greise und Edlen und sie zogen mit ibm.
155 Und als sie in die Gegend gekommen waren, wo sich das Land
der Finsternis befand,
Als sie von dem Ort nocb eine Rast entfernt waren,
Da antwortete jener weise und der Geheimnisse kundige Greis,
Und spracb zu Alexander, dem Sobn des Philipp:
»Jetzt, wo wir in die Gegend kommen, tu mir kund,
100 Welcben Vorteil bietet die Gegend des Landes der Finsternis,
stimmt sie augenscheinlich völlig | wie es scheint, durchstrichen jrc-
mit P übereiu. i wesen und unter das Wort ist dann
9) p« w\ |jD» U. Von Jjoo ist
nur die zweite Hälfte des 2D und / erhalten, das übrige ist ausgefressen.
10) L b-Jo.
11) P )oo) .o.o>v>o J»Ljy -0)0)j-o o>a.
12) Pi"^)/
13) p W jo-Joo. L Jj/ Jq-^.
14) L
nochmals das vollständige ^»O)
gesetzt worden.
17) p Jjo.mv» Jb^o?? OM»-
Bei P' steht quer am Rande, durch
einen Strich wie es scheint «uf
JlO.CinV» bezogen: O^N»;»; «as
das bedeuten soll, weiß ich nicht.
18) P 19) P^lJ?.
20) L JNOOJ.
15) P JoO( in^y» »so. I 21) Diese wie die vorhergehende
j Zeile sind bei pl vielfach zerfressen, doch lassen sich die Buchstaben
16) P 1^3*«'; I.Q»ot. p booO)
doch ist der erste Buch- | „„s ii,reu Brnchstückeu iille noch
Stabe von l^JDO) weggefressen und, I rekonstruieren.
17*
jjO) JiLJJ >jbwL|2D Loo) JjO)i.^o
jjO) ..jZ^j ^'o))Ji ^ Jcju.o -is^^
^^joA^; booop ^bAa w.ot |uD wj» jmoL ^'JJo
*'o)b. |ajuO op N-/ |j'i.Q-
"'Jiotoj op JiL/ "^oö, ^ )j»o 1
*^Js*.j ji-x op bojj ''fcASüL laüxs vo/
'"-O) Jivjo ^/ ""JJo^ IM? -Jb^ »'-s^o
JiLja op fco/ jiüj '-^c I=soD ;»/
jx«.; jx»; |iA oO) j«^/ >x«I ,jü/ JJo
Jjo)}^ ^^>-jox J;-LL JJ |aix> j»/ :
"JiLJJ fco^^o fc^ JJ/ JttioS '^'fcoj Alj
otLoxt-n»^ o^ '«2dJo Jix Jacp ^^'^«.»O)
JÜL/ ^ J*.Aa ^ oO) Jiot; ^.nx>
'"^^Z "',^toX>0 ^o,^ JxJO '^'^o^ fcoJj ^/
«jsax '"s^Ajj fcs.\-^i j'Ä^j^? Ji.jy>
"^^OM^iiS. ^/ ^"'^opDX ,$fcojo Jv-xa .$fc»-J jfc.y>ö.. Jl» Ja\»; OM» Jj4joq2> jaa>
o^fcojo Qjoso o»\d JiLja Jäj/ oo°iio
^o».ö\o ^O)^ pL/ )dX. JJxuoo^
175
1) P' )lJ».
2) Pi Jl.
3) L Jaju-J -fcOOOta. l'l
JCIJU. fc^op.
4) Für Zeile 158—164 hat P
zwei Zeilen : J'^\'o\ ;»Jo
-O) Juo .><a» JqqoL Jlo JjJi w\
JjiLo. >^ Joa^; La»op ..jfc.xa.
5) P Juo. L Jl»0
>^-^JQJ. Pl ^ J^ v^O.
6) P' fügt noeh eine Zeile hinzu:
Jüjp ^ Jn«.. OO)
J»V
7) P" fcA»».J.
8) L liißt J^J weg.
9) Pl «-v;^.
10) P M S>(i3)^.
11) P' läßt wO) weg.
12) P' jv-LL Jl.
>.>»x JjLL.
13) P op fcy\j.
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 191
Und weswegen ziehst Du in diese Gegend?
Tu mir kund das Geheimnis Deines Herzens in bezug hierauf,
Und verbirg mir nicht, was Du im Land der Finsternis suchst.
Welchen Vorteil bat man davon in die Finsternis einzudringen,
le.'i Und was erwartest Du von diesem lichtlosen Lande ?"
Der König sprach : ,Icb habe gebört, daß sicb in ihm der Lebens¬
born befindet.
Und sebr verlangt es mich zu sehen, ob er in Wahrheit existiert'.
Der Greis sagt: «Viel Quellen gibt es in der Gegend,
Und niemand weiß, welches der Bom des Lebenswassers ist".
170 Der König spracb: „Streite nicht mit mir deswegen.
Es gibt keine Möglichkeit, als daß ich in das Land eindringe
und es besichtige".
Hierauf antwortete ihm der Greis und sprach in seiner Weisheit :
„Da es so stebt, so suche Dir Vieh und .zwar Eselinnen,
Die da alle Junge haben und die säugen".
175 Entsprechend der Zahl der Männer, von denen Du wünschst, daß
sie mit Dir eindringen.
Sie sollen das Vieh mitnehmen und mit demselben aucb dessen
Junge".
Es erging ein Befehl des weisheitsvollen Königs.
Und an jeden Ort zogen Leute aus und sammelten und brachten
zusammen
Gegen 500 Eselinnen und deren Junge,
14) pi JiL/ h^U'O. p oiboV»
JiLJJ. L JiLJI otboj-o.
15) L ^? OO).
16) P -O^, wohl Schreibfehler.
17) P ^O.i.V>.
18) Für die beiden letzten Zeilen hat P» drei Zeilen: -O) JjO)J^^-aX>
.OO) ^«JOOa Jo^ ..|NX2
^OjS. ^-Jj JjL/ ^? ^
^au2Di sS/ Ji . Jsja .Jkx
^ .". . . ^AJO. Die dritte Zeile ist sehr unleserlich , und was ich gelesen zu haben glauhe, steht mir
nicht durchaus fest , namentlich
habe ich Zweifel an der ersten
Hälfte von ^Ot.Y>V, ist das wirk¬
lich zu lesen, so müßte man des
Versmaßes wegen hier das seltene
Pael annehmen. Das Wort hinter
J« O könnte Ji'OX) sein, der erste
Buchstabe scheint in der Tat ein
) zu sein, doch die beiden darauf¬
folgenden sehen eher wie aus.
Hinter ^ V > würde man etwa ein
^O^^lO erwarten, aber ein ^ steht jedenfalls nicht da.
19) P >^ViJ. 20) P >$0)JQX.
21) L und P ,§OM=i^.
15)
opQX Jv=^j «^Z '
3)^poi«iCDa^ jaoD ^^vof ^o, iboo
.»\»? jjoj QpDX occu; ^^^Vs^d^ ;oAS»
^^liQj^ oOiOs^ju jx»; |\oi jsujo
oix v^^; j» '^'ot^'j^i j*^? oopjo
"'jaiV» "biiv«.j Js- Js»y ji-x -o) -c»
joQju. fcozJx ^»>^jxj jxib\ "'o^
"'joju>; bODoi^ -^oi^ OOO) >^xxj; joio
'^^ojojv^^cJ^ oj^ -«»Jo ja\» joo) j;o ^»-o,
^ '^^o;jio — A»; jjoi ^^>oqd;
jjQjb» v^^/ ^? ^ '^^^
wOt^^b-s^jLj; j» jj^ 1-^? oopjo
**'|jA wO) j»-/ j)*./ "\.u\^? >A ja»o wVO
jxiL ^ V2^ ^^>]^ ^oSm jacD V»/
^..jä/ Jixx oogjj
OOO) o; ^^'^jjü/ opoxo )t\x> joo) ooi
jxiL ^ jjsx ''*'^o\oo Q-.'»jto
JOQJU. >$?;J? Q'V«. ^~'^»<0)
JiLjj 0)ci^ 2')^ji ja-/ ^jjl^^ JJ jO
195
1) Für die drei letzten Zeilen
hat L zwei Zeilen: J*j/ QOSUO
.Q-b^-jo O ■ iSO Jilj; OMl» I
JÄjj; Jui» ^ J-».\^ jjvi«»..
0>»\ ^Ajxj, p „ur eine: JLlOO i
JjV ^ jw^ jJ»Jk»-. wbojo.
2) L joO) •♦»/.
i 3) P ^oO>.\,.,S>
4) P O)^. p vermeidet
stets den Ausdruck JODV^^O.
5) P läßt die Zeile aus.
6) L Jjoj oi^Ja.
7] I. boiOJ.
8) P' fügt noch eine Zeile hinzu:
JlA oÖp> Öp bo^^^XCO
)dSi^ j-.j!.0. Das erste Wort ist
unleserlich.
9) P ' OOO) Q«^. p oix
10) p> ^Jxj.
11) pi ja»- b.»oi^. L b»oiJ)
jil*-?. P läßt die Zeile weg.
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 193
180 Entsprechend der Zahl der .Männer, die mit dem König ein¬
dringen sollten.
Und hierauf sprach der Greis zu Alexander:
„Befiehl Deinem Koch einen gesalzenen Fisch mitzunehmen.
Und wo er einen Wasserquell sieht, soll er den Fisch waschen.
Und wenn der Fisch lebendig wird in seiner Hand, wenn er
ihn wäscht,
185 So ist eben das der Born des Lebenswassers, nacb dem du,
König, fragst".
Und als sie zum Tore kamen , das zum Land der Finsternis
hereinführt.
Und alle zusammen ins Land der Finstemis einzudringen im
Begriff waren,
Da rief der König seinen Koch und sprach zu ihm :
„Nimm dir einen gesalzenen und seit Tagen getrockneten Piscb,
190 Und wo du einen Wasserborn siehst, wasche den Fisch.
Und wenn der Fisch in deiner Hand lehendig wird, nachdem
du ihn gewaschen.
So ruf mich und tue es mir kund, denn ich will seben, welcbes
der Born ist".
Der Greis spracb : „Die Füllen sollen außerhalb des Tores bleiben,
Denn wenn die Füllen mit uns einziehen, so gehen wir zu Grunde.
195 Es ritt der König und mit ihm die Leute, die erlesen waren,
ünd sie begannen einzudringen und ließen die Füllen draußen
vor dem Tor.
Hierauf begannen sie stetig in der Finsternis vorzudringen.
Indem sie nicht wahrnehmen konnten, wohin sie inmitten des
Landes marschierten.
12) L )">\V> )VJ0 ^»-.Oi pl .o»-W «.u\"s? )aA -O) \yl
öpx> liojo Uqd/ La..j;o
)o\v\ ♦ pl hat al.so eine Zeile
13) L OOD.
14} P' wenn ich das
sehr undeutliche W'ort recht ge¬
lesen habe, muß bier ein Schreib¬
fehler vorliegen.
mehr.
15) P hat für die beiden letzten
Zeilen eine: OtPii. \ci^ •♦»/
16) L -a-VO. P
17) L xjioy.
18) P 0)N-,o*)y )» JiA W.O» 1^/.
Zeitschrift der D. M. O. Bd. LX. 18
v^A^ ^^ioo) \^ )oo^^ »SO
0)»<|:ä Uo w>*^»? jjoA 200
jjo^ ö,-^ "'^L Jsxo ^Jj vo
«OOO) ^>Js-J Ci».j ^O) JsX» '>|iQJ I— JJo
ja« js» öp fc^jj Jui^ *^Joo) 1^ ''xjr®'
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«0|Qi*JO^J ***]s»J Jl-i\ ">fc^O iojto
">joo( -.a*./ ilo ^¥03^ ^'«o ^^Lo)o.-i-\i iiOO
wmOaJj jn\v>\ Joo) ^*'v»Jjj ^^*Js» ^
<^»«. .Jü/ JJo |»i jJoa wVJtO 210
")„O)0LiJQjt ^f-oio Joo) pja »o jio^'^jjo
^)>9j/ jo-ji Jio OOO) 0:^0^0 J;...^ oi^o
OJ^ ^'^wii.fcsJt/ Jo\»? wOlO«-.^ ^*^JoO) jOO
"»^JjQi '«».^JO OMt»,^^^'''^j? ii;XQCX> ^
''^JO.^ 'i»»*.? ^^>Jn\Y> Joo» "^^j-OlO 215
Joo) "^'^^Ji? ">J-i»J ^)Jjj JiA» J»2>o
1) P M^JD J»0 fcwJ *00.
2) l'^OO.
3) L ja» JoO) Mj.
4) P' hat zwischen und JjOJ
(durch zwei Punkte abgegrenzt)
• .Xo"^ •; was dieser Ein¬
schub besagen will, ist mir unklar.
5) L J-*».
6) Bei P fehlen die beiden Zeilen.
7) L ^»-0)0. Bei P' ist das
AVort ausgefressen, nur das ^ ist
erhalten, doch gestattet der Raum
nicht ein O zu Beginn anzu¬
nehmen.
8) P 9) L V^*J' 10) pl JjQi^.
11) L^^JO.
12) P J=>Q-L.
13) L VObJ.
14) p« JjoA. pi mißfiel wohl
die Konstruktion 0)»..Ja; bei
würde man ^ erwarten.
15) P I—J.
1 6) Bei P' lautet die Zeile: j^OOjj
JfcAo JJj Of^ wOiaa^j o^^aaj.
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 195
Und wenn der Koch zu einem Wasser kam , begann er ibn zu
wascben,
200 Den gesalzenen Fisch, und nicbt wurde er lebendig in seinerHand, wie er (der König) gesagt batte.
Überall, wo er Wasser bemerkte, tat er das.
Aber der Fisch wurde in diesen Gewässern nicht lebendig, da
es nicht die des Lebens waren.
Hierauf kam er zum Bom, in dem das Lebenswasser war.
Und er nahte sich und wusch den Piscb im Wasser, und er
lebte auf und entwischte.
205 Der Koch fürchtete, daß der König von ihm verlangen würde,
Daß er den Fisch zurückgebe, der ungehindert losgezogen war.
Und er sprang in den Born herab um ihn zu fangen.
Und versuchte ihn auf alle Weise zu greifen, konnte es aber nicht.
Er stieg aus dem Wasser, um dem König zu sagen, daß er (den
Born) gefunden hätte.
210 Und er fing mit lauter Stimme an zu rufen , aber niemand
hörte ibn.
Und er ging schreiend zum Gebirge zu und da hörten sie ibn
Und bielten die Tiere an, und riefen wo sie seien.
Und als er zum König kam, erzäblte er ihm
Das Ereignis , wie es ihm ergangen und daß der Fisch ent¬
schlüpft sei.
215 Und da freute sich der König, als er von dem Borne hörte.
Und der König kehrte um um binzugehen und sicb seinem Wunscb
gemäß zu baden.
17) L O)^ fcwJ iojLO.
18) L läßt |s»y weg.
19) pi woin.n^i?.
20) L ^.
21) P zieht die beiden Zeilen in eine zusammen : jviXN l^,..»JO iQA.0
joot w»T./ jlo w.O)Q-;0^.
22) P ^L.
23) P •♦»jj.
24) pi Op^XUk Jü/ jlo. P zieht
die beiden Zeilen in eine zusammen :
jio^^jjo wOjOiJO*. jlo jiO
^OtQ^JQJt ^«<0)0.
25) L wOOSXUt *S j|j0 QZiO^O
OOOl.
26) L oj^ joO) j^ »OO.
27) L -XbwJtO.
28) L jl»?.
29) L .^SÄO.
30) P läßt die drei letzten Zeilen weg.
31) pi ^j-OI.
32) L joo) ja!:y».
33) Pi j?o^^.
34) P ^? JoO) J-XXUJ.
35) pl
13*
^^o^ )ao JJo JoQju. '^Jio^ ^jjo
^')o\\\ J-Jj? ofs. *>Joo) o-oj- ^ "'cJS.?
^pQOiX.O) 3poi, icnaNJJ ojV Loot K-vao
^>JLqxj^ J»a J=j? aod JJj Jjot ^
'^jLox^ J»A JalSjo joaLIJj Jsqd J^ «oo
^''joot «jao^Kio jLv<p3 Jb^boo
o^ ;»/ jO Ja\xi^ ^«'JJ.o» J=5a>
'^>^ j-^L JJo jjot jqaLL ")jl
>3).^J.csa\» ^ -otoS/ .*i2>/ j--,» joo) Jlj
Jo» JDQ^O JWA2 jl2)J JaOD 'A)/
)o\^ j-jLo ju.\=> J^^Lj oop Vs^JI
',$0^.^.ä^ QOajO O^^^^O jVAO '^'O. jO)/
"'J=>^j -AOD Jlj ^posKYi'SVjl o»\ J-;o »o
JOQJU. ^ '"^JoOt JQ2UJ ^ Jo\» ^'^Ofc^O
O)^ Oj^^o Qo;^ >$oJ^o ^*^JVj*.o JäoD oljo
16)
20) 230
1) 1' Jio^.
2) L und P wOtdS^.
3) P dSwO.
4) pi 1.00) Jo.op. I, oop
Joo). p fcoopl/.
5) L bloß I-Jjj. p J-Jjj Jjoi.
pl und Ij fiigen jeder noch zwei
Zeilen biuzu. die aber ganz ver¬
schiedenen Inhalts siud. P': Jlo
)dSiS^ J-Jio Jo^» J..finij J.-«» \z>^
Js»j Jja fc^i^L/ Jl Jjo^s^^o.
\. : |02o\i^Jo 0>^ loot l^',00
\sjBeii'j Joot wwOjl/ JJj .I^Jv«;»
)Q^A J-JjO JlA3.
6) P faßt die beiden Zeilen in
eine zusammen : O^ LoOt b^VOO
Jlox)^ J»A Jjot o)..^.
7) p jo-xIAjo Jfc^JljJfcOJ.
pl läßt die Zeile weg.
8) L Joot -jLfcJD. P läßt
die Zeile weg.
9) pi -VfcO.
10) L -OtoJOJ.
11) L Jlj.
12) P läßt die beideu letzten
Zeilen weg.
13) P Jo\»
14) P ^ JSj |lj.
15) I. 0»bL..J. Hei P lautet die Zeile: O^ J-V3 jO JolSjO joo» Jj3
Jl.Qi.j ACD JJ?. hat hier acht
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 197
Und er ging zum Gebirge inmitten der Finstemis und traf nicht
auf ibn.
Denn nicht ward es ibm vom Herrn gewäbrt , ewig zu leben.
Und Alexander, der Sohn des Philipp, war betrübt bis zum Tode
220 Darüber, daß er das, wonach er begehrt, nicbt durchgesetzt hatte.
Und als der Greis sab, daß der König bis zum Tode betrübt war,
Und unter bitteren Seufzern sicb wand,
Da begann der Greis den König zu trösten , indem er zu ihm
sprach :
„Gräm Dicb nicbt und sei darob nicbt bekümmert, mein Herr,
225 Denn nicbt hat der Herr sein Angesicht von Deinem Reiche
abgewandt'.
Der Greis sprach : „Wenden wir die Tiere und geben wir beraus
von hier.
Denn nicht hat er es Dir gewährt. Dich in der Quelle zu
waschen und ewig zu leben".
Sie wandten die Tiere und sie gingen heraus zu ihren Füllen,
Während Alexander von Schmerz erfüllt war , seinen Willen
nicbt durchgesetzt zu haben.
230 Und der König setzte sicb , als er aus der Finsternis beraus¬
gekommen war.
Und die Greise und Edlen kamen und beugten das Knie und
huldigten ihm.
Verse mehr, von denen ich die j gelesen zu haben glaulie, trotzdem
ersteu drei trotz aller Mühe nicht hierher, da sie einem künftigen
habe entziffern können. Ich setze Leser der Handschrift eventuell
die Worte und Buchstabeu, die ich von Nutzen sein können :
.JjO) 3D jOLS.» >\j.
jjo) JYl\v-^ Jooi j^jj jJ;
(?)bpD jjuT) ^ol^ Jjoi; J:^
.jßjoj )Q\. \2>Sq^ '^o ,=soL la-JLo
.^poi ,::^o yY^-.tYi^ yX2; J:^..
.v<otQXs>.V >^o»\r^ jo^ «^s>» «^Ns.; jx>\\-5
.|ä;JJ OOO) ^Zi..)ifcOD JjO)!^5D
.*^l^; jv)\\\ Jjoi o^iSi y^qi'riv
16) P -aS/. L QJl3/. 19 L O)^ dQ2u.
17) L ^O^O:^ »-^ QjQö)/. : 20) P läßt die Zeile weg.
pi ^O^A. I 21) L läßt JVj-0 aus.
18) L O^-. j
^^O)la<;o jV)iwO ISco ooot ^|»=>»
»>Jjot'^>.^ Jval Jilo jqaU -•♦» JJj
^^Ja^xi^o Jx>po JV^ w.^o s^vo io>.
'^wOJlO Vri^O OtjiS «Of^ j^ >$0tJX> ^^*Asj 235
oil.oxa..o..>3 3Poi, imn^». ^'^o>^ Joot'^Jjüo
"'>$iaii» q^J JviVtV ^Ot ^^QJJDJ
Jiot '^>JiLj=i Jj^Qjt "^'^ßjt Jaiv» JuJo
'*),^ai» o^j Jyiy)\ ^^.^ J«.oi vA ^^^o',»/
A^jJ- Uo Ji^QJt Ja^^^Jöo
Jbiaa«. Jbo Jaüs» Jiopi wjaJL. oio»
"*Jiöl JVj-o JäoDj Jo\yi^ Joot joi J»o
OOI i^*j:^**301.J Jl^QJk ^ ^ps/
i^'J^^jo J«aD-3 ^^j Jsi jn\v>
v^CV^ fcwOJO ^>^2l fc.«3J ">J»iw ä"^^
^'^JV-OS. J»X Jv;^-» J»^ Ji-a^ JX1L\
1) L ^ Jfkso JvJm. 4) pi wV..o Jn\» .^;» ia..
2) P faßt die beiden letzten : J^^q J»¥«iS..
Zeilen in eine zusammen : oLjo
Jl.Q>VO ^ ^p»o jv)-. ^'
3) P JjO)^^ JQ<ä.LL w.;» Jlj 6) L läßt o>^ weg. P
J'^ol. Jlo. pi Jo^ -V» Jl 7) Pi hat hier sechs Zeileu
jjO|\^^ '''^'^ wO^LI.. : mehr:
.pQjk ^ )oj/ ^ s^)» joQO Jjoio
.O)^ ^iA«,o oi^ \^ ^i» |«Xao
)x>V&.*»o JVo2^ ^ot Jxm
Jütoj ^^o lij^o/ >$o^ ^3.»;..oo
JlvQO» Jiw/ j»\v^ op I^Jj Js«.0
^VlikA» Jl2>/ Jlv.. >^0)^ K.Ao ^Jös V^Uo
8 p ^Ja» 10) pi >5iai» c^j jÄi. Qi»j
9 P )l»J. ' J'tJON» r^O.
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 199
Die Greise und Edlen trösteten ihn ob seines Schmerzes:
Sei darob nicht verdrießlich und bekümmert, Herr,
Blicke, Herr, und schau auf die Geschlechter alter und mittlerer Zeit.
235 Jedes derselben ist zu einem Ende gekommen und vergangen
und entschwunden'.
Und Alexander fragte sie in seiner Weisheit:
„Was sind das für Völker jenseits von eucb?
Und welcher König übt in dieser Gegend die Herrscbaft aus?
Erzählt mir nun von den Völkern jenseits von euch
240 Und von dem König, der die Herrscbaft übt, und lügt mich
nicbt an". —
Blicket, meine Lieben, auf diesen ■weisheitsvollen König,
Wie erfreut er war über die Weisung der zuverlässigen Greise
und Edlen! —
Es sprachen die Greise: „Dies ist das Reich des Tubarlaq,
Des Großkönigs der Perser und Meder.
245 Und jenseits von uns ist das Volk Japhet und Magog,
Ein listiges „ausgeplündertes und entwurzeltes" Volk.
11) P »2Cl JiJo. Ji)o
ist sinnlos. 12) P' JiLjj.
, 13) L Bei Pi steht
zwischen O'^^ uud A. ein durch-
strichenes O^.
14) pi Q^O ,^aiX>J JXA.
15) L / laü^.
16) P fehlen die beideu letzten Zeilen, während P^ noch eine mehr
hat: Jj-JJo Opo*. JvOfcOD
0)L»,^» Opl^/ jojiv.
17) Bei P lauten die beiden letzten
Zeilen: o)LQaa«a-o JjtovS oio*.
Joo) — j2> laaoj jai^j
JiJ,J; JV|*.o jHiCBj jaüSxo.
1 8) P V^oL cf. meine Disser¬
tation: Das syrische Alexiuiderlied,
S. 19 Anm. 1.
19) p |..Vq»)jo.
20) P Op», 21) L j»»i.. !
I 22) muß hier des Vers¬
maßes wegeu einsilbig gelesen
werden, sonst ist dieser Narae im
Syrischen stets zweisilbig.
23) P hat ji^ für k^^,
pi )-,«ajt für JVJQl. Diebeiden
sonderbaren Epitheta j^^S^ und
)'»*0^ stammen aus der Peschitto.
Sie finden sich Jesaia 18,2 und
7, wo sie die hebräischen Worte
T^'äiya und ü-nw wiedergeben sollen.
Der hebräische Text spricht vou
den Äthiopen, er nennt sie ein hoch¬
gewachsenes uud glattes (wegen
ihrer glänzenden Haut) Volk, "an heißt „ziehen", davon hier die Be¬
deutung „gestreckt", kann aber aucli
„heraus-, ausziehen" bedeuten ; so faßt es hier die Peschitto auf.
hieß „glatt, kahl machen". Peschitto hat also den hebräischen Text dahin verstanden, die Äthiopen seien ein (von den Assyrern) ausgeplündertes
! und exiliertes A^'olk. So erklärt
3poo>.\.o> v=> 3poi>iPn'i^ ;»/
i>^o^o ^ W m W
''3pic^o>S.o ^'Jiop b\n\ jüoD ^v»/
*'|=5i ji-Op *'|»Vo Jk»J jVO^ 250
)a3Q*.L JJs..y JVo^ s^om»
*')dsi. ^ Jo) >9o^o ^ Jo^äs. '^)QODj
'»'oCSö «>-oiobwJ Jxjtm Jil./ JiicD ^j»/
i'^'jl.oQ-o JLoo-. »>,^o JiJL ^
">^o^s- ^ JLo» JjJ/ ^¥)^i'»JJJo 255
**'jLoä-o JuiL )QX ^*2Q^ J)
3aoP).\.,9> 3poi,tfn'-f\ JaiSX) ^^ot
^Jj Joo) 3P;SL/ **>0)I.QÄ.a-3
3fi.rö->^o oiloN.A 'QV»
'^'JlüLjo jLoö-j J^ao "^hu2> oöf^ aso JLj oi^a:^ >(jn«o>» o->.^i ^^^o)\..>.\ Jooi »oS)
**^,^j-L ^0)o >^-,.v^ ^^^jro Jl^j qS.Lo
JVj-o ^>j2iCD o)»xo Jai^ oil^v*»
^'^JiLJJ w.o)o;=Ä. Juj .«uoiaoo J^j \>,o^o
^*^JiO)L w.J*.0 J2\2D ^^Hq*. Jac» «t»/ 2ti5
Ephram wenigstens diese Stelle.
Danu scheint der Ausdruck ganz all¬
gemein auf ein gottverlassenes Volk angewandt worden zu sein ; so hier.
1) P faßt die beideu Zeilen iu
eine zusammen: Jio^ J'^'^» »Jd/
^o^o Ja» ^ 6^/.
2) P» Jioiai, was Schreibfehler ist. Der Kalath ist der Nymphios der Griechen, ein linker Nebenfluß des Tigris.
3) P^ici^O). pi,gpaiS.o).
L 3PoiC^O». Die Legende hat
^gpid^O) , das ist auch die arabische
Form des Xamens, darum habe ich
sie auch hier übemommen. Der Ort
liegt in der Nähe der Tigrisquelle,
2*/g Tagereisen von Amid.
4) pi JaVo.
5) L Jai JOJ-.I5.
6) L J=i Joj-js JVo^.
7) L )Q-ODJ.
8) pi J»«S..
9) P^ und P schreiben Ofc«/.
10) Bei L lautet die Zeile Jil/
ofSsi ^otoN../ OO) Jfifrv .
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 201
Der König Alexander, der Sohn des Philipp, sprach:
,Nach welcher Gegend sollen wir von hier aus weiterziehen?"
Die Greise sprachen : „Zum Pluß Kalat und nach Haloras.
250 Es sind schreckliche, schwierige, hohe, höchst schaudervolle Berge, ünd jenseits der schrecklichen Berge ist die große Scheidewand, Die Gott zwischen uns und jenen von Ewigkeit her errichtet hat".
Die Greise sprachen: ,Es ist eine durchaus schwer zugängliche
Gegend,
Wegen der Drachen und wilden Tiere und Schlangen.
255 Und wenn die Menschen nicht ihr Leben dem Tode geweiht haben.
Sind sie nicht im Stande mit Dracben und Schlangen zusammen¬
zuleben".
Hierauf erkannte Alexander, der Sobn des Philipp,
In seiner Weisheit, wie er handeln mußte,
Um seine Truppen und Regimenter
260 Durch jenes fürchterliche Land der Dracben und Scblangen zu
bringen
Er befahl seinem Heer: „Legt die volle Rüstung an
Und hängt Schellen an den Nacken eurer Tiere und seid marsch¬
bereit".
Der König führte sein Heerlager und mit ihm die Greise und Edlen.
Unter dem Klang der Schellen und dem Geklirr der Waflfen
durchzogen sie das Land.
2«5 Es sprachen die Greise : „Schau, Herr König, und sieb das Wunder,
11) pi
12) Bei P lautet die Zeile : Op 1^/
jLoloaij; Jlau. ^ Jju.f.
13) P J) ,^|o.
14) L und P .$0)a*..
15) P Jia-- ^ ,jl2) J)
Jloloaj'j. Bei Pi fehlen die
beiden letzten Zeilen.
16) Pi OlldS^ • • vom ersten
Wort kann ich nur den letzten
Buchstabeu >^ erkennen.
17) Pi ^.
18) L und P fassen die letzten
vier Zeilen in je zwei zusammen.
L: 0)lQ3a..a-0 '1^ Jai^ ^O)
w.o)a,;aij ^Jj .Joo) ^DvSl/
1 8
J^OO bwä OÖ)^. P: ^^O)
^Ji o)loY).'^..'^ Jai Ja^»
JVq^ fcao •♦aia.
19) pi w.OtQLS.xJ^.
20) L O»^^.
21) L JOOJ-J.
22) L JaüJOJ 0)fcwV«2D po
JäODO 003^.
23) P faßt die vier letzten Zeilen
in zwei zusammen : JoOl p2)
.J-,.\-> o>\^^ K/ o^l^Jo
wOiov^o Jl:;)o J^p JjoV QjlOVO
JilJ).
24) L lo—
25) pi Jai Jioil -J-o -v».
1=5» l»a-L "Jo»^ )a-CDj Jio^ Ijo^S.
rpnO>\.Oi ;2> ff)0%imW^ ]o\x> *«X>/
=^^1)0) jioi? ^'o)-fc^ ä>l^ ^>la.U 1»^
^'otl)«-a wu-N» OtJO) ^ läoD ^*»/
1^ In^D la^l)0)o
^>l.v.i]; l^QCD v$o>\n\ lx>A jäc» ^-;2o/
läcDj ^^l':i\x>3 lai la\v>\ JioiL ojXqjlo
">)OjSS^ ^ '"^Is^a» »'^1*33 --»ito
l'nNv» ^^^Qi» la\»
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1) Pl jojäj^ )O0DJ.
2) pi loio>^.
3) P Joö), 4) L J^oo-L.
5) P Jioi W-
6) Pi OM^Ofc.
7) L wO)ON-/.
8) L ojü^xjjoa.
9) P^JaJD.
10) P Jlv«^3Ü».
11) pl hat für die letzte Zeile
zwei: Jäac^ Ja^»'*^!*» -ViLO
l^finv) .2i\^o .JiLjj JyJ-.o Joo) ^l«x>; )o»>o\a .
12) L QlUOO. p Qi»y.
13) P ^v»Jo Ja^» w,;2D VOQ*,
^-
14) L^. Das"^ von PMst
1 «
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 203
Dieses Gebirge, das von Gott zur großen Grenzscheide gemacht ist I"
Es sprach der König Alexander, der Sohn des Philipp:
,Bis wohin erstreckt sich dieses Gebirge?'
Die Greise sprachen : „Über Indien binaus erstreckt es sicb dem
Anschein nach".
270 Der König spracb: „Und diese Seite, bis wohin geht die?"
Die Greise sprachen : „Bis zu den äußersten Enden der Erde."
Und Staunen erfaßt den großen König, ob der Mitteilung der
Greise.
Und er begann durch Fragen viel zu lernen von allem möglicben.
Der König sprach : „Was sind dies für Könige
275 Und schreckliche Völker jenseits dieses Gebirges?"
Die Greise sprachen: „Wir gehorchen, König, wenn Du befiehlst.
Und wollen Dir von den Dingen erzählen, nach denen Du fragst.
Jenseits von uns befinden sicb die Agogiten und Magogiten.
Schrecklich von Aussehen und widerwärtig von Gestalt, in allen
Lebensaltern.
280 Sechs bis sieben Ellen boch ist jeder von ihnen.
Und ihre Nasen sind verstopft und ihre Stirnen häßlich.
In Blut baden sie sich und in Blut waschen sie ihre Köpfe.
Und Blut trinken sie und essen Menschenfleisch.
Sie sind mit Fellen bekleidet und scharf bewaffnet und zum
Zorn geneigt
285 Und grausamer und gewaltiger, als alle Könige, in ibren Kriegen.
Und wo der Herr eine Veranlassung zum Zürnen hat, da sendet
er sie hin.
vorzuziehen, da mau vor Jj^XQDO
eine Präposition erwartet. »«-l2>
^ ()IS^).
15) P läßt die Zeile weg.
16) pi x:? *<s^^
17) P jO)-
18) L >50MJD »Ad ^biö
pl «^OM» ^bcö |äo/.
Nur zögernd, auf Prof. Schultheß' Rat, bin ich der Lesart P gefolgt.
Nach dem textlichen Befund würde
ich gern ^a*NÄ
>^0M» lesen. Nur weiß ich nicht,
ob eine solche Ausdrueksweise für
„jeder ist 6—7 Ellen lang" raög¬
lich ist. Übrigens ist die Lesart
P auch keiu gutes Syriscb , man
erwartet j*^? OJ-fcJO.
19) p ^-X.jk.
20) pl und L Mo ]*"^'
21) P ,$0^>C0 ^V>'Ö\»
22) Pi P b)o.
i'lüj/ ^^.^o M y^Siofo J¥q^ ^vai.
^r>0>\.0\ ;2) \(Yin\v. JQA.LI/ ^^r^
j^öOD J»^n\ ^^^^ Joo) *o
^'^O) '>&X>JL1 |jU.O JObjo JLOUP 290
''jai Jv^cu o^aSlo Jjop -s^» io,Lo
^'^J*,? -21^ "^»^ ^k^SdOa
^'Jai p,\ tj Joo) ,ZiJu.N»o
^i*.oV Jaito- oib-i.iL *'fc\»
Jil./ -♦»i. JäflD ^ ^^ija*. )Ä.ox> p 2!»5
o^S,D Jai\ ''ojl ij.- p Jio^a op w
)6Jsx ^ Joi ^'joj^ )Qa3j Jai jx>Q*.L
^"'OM» ,^j Jil/ ^>Qi./ Jo^
"'o^xo Jxi^vo Jil/ ^o JloiSx-
'Jil/ ^^'-0)oN>/ JVo^ '^j^ ^a-Jo 300
Jooi ^11/ jo>:ä!>. ^J J^il JX5QJt
"'jioiboj .^../ ^ilj Jäqjo J2\» op V-
^Ä^'*^ ^ OMJtOi. ''^—JO jio^ ww«.^o
■"Jjij J»JJ J^C^ OM» i^'^^o
Jäv \vaoo\ .^c»i Jx»j ^^'JlÄ.,;^ ^j ^Jo 305
^"'^l p\> ^jOsVoS \oaj jooi joaN»o
^'o<\o JxAi.a jioil Jl»j jai Ji.il
r T> JVo^ ^-^o Ji.i/ ^«aäoi !
Jäj/ ^Jo.
2} L faßt die drei letzten Zeilen in zwei zusiimmen : la^lO ^*.>0)0
.2»^ po -s;^ ja-i.ll/
jla.;o Jäxai. jooi,
P in eine : '^-.2» *P dCUi.ll/ ^♦•O)
^ot >^iajtj.
3) Die Zeile lautet bei pi .•
Ji.Op OMiSua j JOp w^^^ iotlo
jai; bei L: ioilo ....^^'^JO
vi.»JtJ )Oj5Qa OMlSlAa; bei P:
j^QjJjopOMkSijaioilo jai.
4) L jia.ä>. ^ Ja\» .ai^/.
I> jooi^Jjtj Jaa^o )Qa,l 5) L ji.il »aijj joo) .^ju.ljo
^l Jai.
Hunnius, Das syrische Alexanderlied. 205
Sie entwurzeln Berge und kehren die Erde um und töten die
Menschen".
Alexander, der Sohn des Philipp, war empört.
Als er von diesen häßlichen Völkern erfuhr.
290 Schmerz und Kummer und Leid erfaßte ihn, als er solches hörte.
Und er staunte sehr darob, gar lange Zeit.
Allmählich erfuhr der König alles, wonach er gefragt hatte.
Und er faßte den Plan dort ein großes Tor zu errichten.
Sein Sinn war erfüllt von durchaus idealen Gedanken.
295 Als er die Unterweisung von den Greisen der Bewohner des
Landes empfangen hatte,
Blickte er auf das Gebirge, das die ganze Welt umzog.
Die große Grenzscheide, die Gott von Ewigkeit her errichtet hatte.
Der König sprach: ,An welcher Stelle kommen bervor
Die Heerhaufen, die die Gegend und die ganze Welt ausplündern
800 Sie berichteten ihm, inmitten des Gebirges sei eine Stelle,
Eine gerade Straße, die von Gott hergestellt sei.
Der König blickte auf die wunderbar gerade Straße.
Und das Gebirge war hoch und furchtbar mächtig nacb allen
Seiten bin.
Und über demselben sah er einen Aquädukt und fließendes Blut
305 Und wie ein Gießbach strömte es gegen das Volk.
Er plante dort unter allen Uraständen
Ein großes, von aller Welt bewundertes Tor zu errichten.
6) P 7) L Joo»
8) L Jo»:i\ )ajaDj.
9) pl aujj.
10) p JLqISä- ^joäj Ja./.
11) p Jo) o^i^ J»i. JiL/ ^ojLo
Jx:^ ^.
12) Pi jooi W. P oW-
13) Ij schreibt die drei letzten Zeilen in zwei.
14) pl läßt die Zeile weg.
15) L C\^.
16) P j>--
17) pi Jji J20JJ. P Ijij J»JO.
I, jj; p J»J.
18) Pi jKSs!^ ^J «.^jo.
Das AVort nach ^J kaun ich niebt
entziffern. Da es im Versmaß zu
viel ist, ist es vielleicht ein Syno¬
nym zu j6\;^. L jl^v^ji/ -^)0.
P jli\^* S^jO.
19) P QMJ Op wwASL/
Jai JxiL.
20) P O)!^ JxaSva Jiotl JJ^oj
0).a ij.M«\.. l'l fügt noch eine
Zeile hinzu: (?) .^O <yi IJ
Des ersten Wortes bin ieb niebt
sicher und das letzte habe icb
uieht entzifi'ern können.
18«