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(1)95 Das syrische Wort bet in Zusammensetzungen

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Das syrische Wort bet in Zusammensetzungen.

Von Eberhard Nestle.

Der syrische Schriftsteller Isho'dad hebt in seinem Evangelien¬

kommentar, der gegenwärtig von Mrs. Gibson in Cambridge ge¬

druckt wird, als Eigentümlichkeit des biblischen Sprachgebrauchs

hervor, daß manchmal , Buchstaben ausgelassen" werden, es also

beispielsweise heiße ,er warf ihn NTON ria' statt n^ia. Diese

Beobacbtung ist auch schon im Thesaurus Syriacus gemacht worden.

Unter «"T^ot* n^a career col. 481 sagt P. Smith: Nunquam quod

scio admittit praep. 3, und verweist dazu auf col. 478, wo es hieß :

Notandum quod n^a nominibus urbium, etc. praepositum aegre

admittit praepositionem .... quae omissio baud rara est in ling.

Hebr., cf. Ruth II, 7. Für das Hebräische kann Gesenius-Kautzsch''^,

§ 118 g verglichen werden, wo an euphonische Gründe gedacht

ist, mit Recht aber hervorgehoben wird, daß n^aa im Hebr. nicht

selten sei (nach Mandelkern findet es sich über 100 mal, dazu

6 mal sogar niaat).

Für das Syrische wird in Betracht komraen, daß neben het,

als st. estr. von hait, als ganz gleich ausgesprochen die Präposition

htt = zwischen steht, das aus hainät zusammengezogen sein soll und

wie das erste zur Bildung zusammengesetzter Ausdrücke dient,

z. B. Iinn: n^a = Mesopotamien , Ni"»? nil = Stirn , wozu der

Thes. bemerkt: Sunt qui NJ^y n^a exponunt, quasi sit domus

oculorum. Dasselbe Schwanken in der Erklärung bei Nn^?? n^a

das Totenreich. Eine Monographie über die mit n^a zusammen¬

gesetzten Wörter wäre daher sehr lehrreich. Wie bezeichnend, daß

hebräisches Oinna 1 Reg. 2, 8 schon von der syrischen Bibel durch

D^nn rr^a wiedergegeben wird , was anderswo = Eleutheropolis

ist! Im Journ. asiat. (Sept.-Oct. 1904, 341 n. 1) schreibt Clement

Huart: Der unterste Himmel von grünem Smaragd (= np"ia?)

) b

heiße = ypT n^a, wofür er auf die Eigennamen mit bä

verweist, dans laquelle, depuis Assemani, on a reconnu une forme

vulgaire de n-a ; cf. de Sacy, Abdellatif p. 506 note 4; Caussin

de Pereeval, Essai t. II p. 28 note 4; J. Oppert, Expedition

scientifique en Mesopotamie t. I p. 64. Die lange Liste der mit

pia zusammengesetzten Ausdrücke im Thesaurus läßt sich noch

leicht vermehren. Ich notierte mir z. H. :

(2)

96 Nestle, Das syrische Wort bet in Zusammensetzungen.

NmiSN n^a = dgoniäta, Jesudad = Theod. Mops. ed. Diettrich 49.

NiasT Nbsps niNM-i« Npocntti Nnas n^a Acta Mart. ed. Bedj.

III, 195.

NnS^TOT ma n^a Select Narratives ed. Lewis 167, 1.

NTS 'a Niiprrm nddit Acta Mart. ed. Bedj. VI, 342; Jacob Sarug

in ZDMG. 30, 99.

N;n 'a Barhebr. Nomoc. 25, 18.

Nn^bi n^a Rabbula ed. Overbeck 177, 11.

N-rnn 'a coenobium prope Mardin A. Mart. ed. Bedj. 6, 563, 3.

li-imUNb 'a = NBNDT Nrapw 'a Jac. Ed. Hexaem. 75.

N">3att 'a = Julianus ed. Hofi'mann 159, 6.

N-'M 'a und «--WT Nn^a = Abort, Barhebr. in ZDMG. 40, 439;

Jos. Styl. 25, 20.

NIB-'I ^WOW 'a History of Mary ed. Budge 57.

NiDStt 'a Barhebr., Nomoc. ed. Bedj. 10, 6.

ciwnj 'a BO. ed. Ass. III, 1. 603.

Nanpn NcpiS 'a = Kaserne, AM. ed. Bedj. 6, 396.

N^SIN Nm; 'a = Karawanserei, Bar Zubi ed. Martin 2, 18.

PTIÖ5 n^aT N"na Jac. Ed. Hexaem. 75.

■-inbo 'a Acta Mart. ed. Bedj. 4, 201.

Ni:dis 'a Philoxenus in Martin, Chrest. Syr. 71.

Nmbs n^aT ND^a Severus ed. Brooks 417, 22.

N5TTip '3 Acta Mart. ed. Bedj. 6, 468.

Nffl7:n '3 Dorf, Severus ed. Brooks 69, 5.

Npiia 'a Julianus ed. Hoffmann 71, 8.

Nnibffl 'a Acta Mart. ed. Bedj. 3, 256.

NilMTB 'a = ZaiiÜQtia, Eus., h. e. 2, 1, 8.

NDND 'a bei Carca, Mon. Syr. II, 66, 3.

Ni3n 'a Chronic. Ed. (Michaelis 51, 4); Doctr. Add. 18, 3.

Nr^Din '3 = Abort, Julianus ed. Hoff'raann 127, 13; Barhebr. in

ZDMG. 40, 439.

Nr-mSEn 'a dasselbe; Jos. Styl. 25, 16.

Namentlich die Verbindung von D">a zu Zeitausdrücken wie

Nnbi n"'3 Geburtstag verdient Untersuchung. In der zweiten Hälfte

des Wortes Alphabet und in unserm zweiten Buchstaben baben wir

die letzten Ausläufer des Wortes. M'arum der arabische Koran

wie die hebräische Bibel den zweiten IJuchstaben statt des ersten

würdigte, an ihrem Anfang zu stehen, darüber wurden allerlei tief¬

sinnige Spekulationen angestellt. Jeder Buchstabe des Abc sollte

einmal seine wissenschaftliche Monographie erhalten. Als ein Bei¬

trag zu einer solchen wären die hier gewünschten Untersuchungen

über syrisches bet anzustellen. Ob in den aramäischen Teilen der

Bibel sein st. abs. nicht besser mit Dages geschrieben würde, hat

erst jüngstens Seybold in der Orientalist. Litteratur-Zeitung 1905

Sp. 352 gefragt.

(3)

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Der Dichter Sultän Selim I.

Von Paul Horn.

i»aL« ^LLlLw j^L ist der zweifellos hervorragendste Dichter

unter den zahlreichen Mitgliedern des Hauses 'Otmän, die Verse

hinterlassen haben. Der grimme Peind Persiens, der das blutige

Schiitenmassacre vom Jahre 1513 in Szene setzte und dem Schäh

die schwere Niederlage von Tschaldirän beibrachte, stand doch der¬

artig unter dem Banne der persischen Poesie, daß er einen um¬

fangreichen Divän in der Sprache des Gegners verfaßt hat. Nicht

türkisch , wie die anderen Sultäne , sondern persisch hat Selim I.

gedichtet. Nur einige wenige türkische Zeilen werden ihm zu¬

geschrieben , wie andere Großherrn gelegentlich einzelne persische

Beits in ihre türkischen Poesien eingestreut haben*).

Die Gedichte Selim's haben sich von jeher in der Türkei einer

hohen Wertschätzimg erfreut. Noch iu der Gegenwart gelten sie

in Kreisen, welche die alte .klassische" Dichtweise in persischem

Stil noch in Ehren halten, als musterhaft (s. meine Skizze über

die »Türkische Moderne« S. 68/69)*). Und Sultän Selim I. gebührt

1) Ridäquli Chans Anthologie L^^UaÄJt enthält auch einige per¬

sische Verse Jyidyrym Bäjezid's und Soliman's I. (Vol. I S. 8 bezw. 30).

2) Drei Gedichte hat t,i5>.Aj Luo in seiner Anthologie oLj|^f>- ab¬

gedruckt. Eine ganz unvollständige und sehr fehlerhafte Ausgabe des Divins besorgte a. H. 1306 im Arakel'schen Verlage (Konstantinopel) ^c->*>J>- [^jyttJ^^

aus der ^^^Äo^ *' ^' ^^^^ einzelne Beits verbessert mit türkischer Über¬

setzung unter dem Titel xÄ^lj herausgegeben hat. Kemäl bezeichnet in seinen

^Lii-}^ (meine „Türkische Moderne' S. 32) S. f"vf die beiden Beits (aus Gedicbt HP)

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als in aller Munde.

Zeitscbrift der D. M. 6. Bd. U£. '

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