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(1)Ueber das syrische Fürstenhaus der Benü - Schihäb

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(1)

Ueber das syrische Fürstenhaus

der Benü - Schihäb.

Von Prof. Fleischer.

Seitdem der Drusenfürst Fachreddin zu Anfang des sieb¬

zehnten Jahrhunderts durcb seine iiühnen Unternehmungen und

wecbselvollen Schicksale die Augen der Welt nuf sicb gezogen

batte, wurde nicbt sowohl das Geschlecht der Bend-Ma'n, dem er

selbst angehörte, als das der Benü-Schihab (gew. Schebab), welcbea

weiterbin an des erstem Stelle trat, in Europa mehr und mehr

bekannt, besonders durcb die Fürsten Melham , Jüsuf und Mansür,

vor Allen aber durcb den langjährigen Beherrscher des Libanon,

Emir Beschir, den Schützling Muliammed 'All's und Ibrähim Pä-

schä's , mit denen er dem türkisch-christlichen Legitimitäts-Bünd¬

nisse im J. 1840 unterlag, um für den Rest seines Lebens in

Malta ein ruhiges St. Helena zu finden. Aber wolier stammen,

wirklich oder angeblich , diese Benü-Scbibäb? Welche Ahnenreihe

haben sie aufzuweisen? Wann begründeten sie ibre Herrschaft in

Syrien? Griffen sie scbon früher in die Landesgeschichte ein,

und wo und wie geschab diess? — Auf dieae und ähnliche Fra¬

gen feblt uns, meines Wissens, bis jetzt eine zuverlässige Ant¬

wort Auch ich kann eine solche nicbt vollständig, aber wenig¬

stens die Grundzüge davon geben, gleichsam die Kette des

geschichtlichen Gewebes, zu welcber weitere Forschungen den

Einsciilag liefern mögen. Icb erhielt vor zwei Jahren von Herrn J.

Catafago, erstem Dolmetscher des preussischen Generalconsulats

in Beirut, die arabische Urschrift des folgenden Aufsatzes, mit

der Bemerkung, dass dieselbe unter den Büchern und Papieren

seines sei. Oheims A. Catafago, österreichischen Consuls in'Akkä,

aufgefunden worden sei. Sie ist in trockenem Cbronikenstyl ab¬

gefasst, und sprachlich Wichtiges oder Schwieriges kommt darin

nicht vor; icb habe es daber für unnöthig gehalten, meiner

Uebersetzung den Text beizufügen. Einiges der Berichtigung

Bedürftige oder für dns spätere Arabisch Beachtenswerthe findet

man in den Anmerkungen aufgeführt. Um die ermüdende und,

bei aller Magerkeit, weitschweifige Einförmigkeit des Geschlechts-

(2)

Fleischer, über das syrische Fürstenhaus der Benü-Schihdb. 47

registers zu vermindern , habe icb weiterbin das stets wiederlieh-

rende: „Darauf führte N. N. als Oberfürst die Regierung nach

seinem Vater x Jabre; dann starb er nnd hinterliess x Söhne:

N. N. u. s. w." auf den kürzesten Ausdruck zurückgeführt und

mich stellenweise der tabellarischen Form bedient, mit fortlaufen¬

der und, wo nötbig, zurückweisender Bezifferung der einzelnen

Familienglieder.

Geschlechts register der Fürsten Benü-Schihäb,

von dem hoc Ii gelahrten Sejjid ') Abmed El-Bezri,

Mufti der von Gott behüteten Stadt Saida -).

Im Namen Gottes des Allerbariners.

Lob sei Gott, der den Menschen aus geläutertem Letten

gebildet, ibn dann als Samentropfen in festem Behälter geborgen,

darauf den Samentropfen zu einem Blutklumpen , den Blutkluinpen

zn einer Fleiscbmasse, die Fl'eischmasse zu Knochen umgebildet

und die Knochen mit Fleisch bekleidet, endlich ihn vollkommen

ausgebildet bat. Ja, bocherhaben ist Gott, der beste der Bild¬

ner! ^) Er bat die Mcnscben in Völker und Stämme, in Früber-

und .Späterlebende getbeilt, die Beweise seiner Gottesniaclit uns

klar vor Augen gestellt und den Menschen durcb mannichfache

Vorzüge ausgezeichnet. Ich bezeuge, dass kein Gott ist als

Alläh allein, der keinen Gottheitsgenossen hat, der über Alles,

was da ist, das Sein gleichmässig ausgegossen, aber den |dazu

auserkorenen Wesen einen böbern Rang verlieben bat. Weiter

bezeuge icb, dass Muhammed sein Knecbt und Gesandter ist, den

er aus dem besten der Völker und Stämme an die Menschen ge¬

sendet und dem er die schönsten Eigenschaften ausschliesslich

zugetheilt bat. Gott segne ibn und gebe ihm Heil, Hoheit und

Herrlichkeit; er segne auch seine Gescblechtsgenossen , die von

aller Unlauterkeit Gereinigten, und seine Gefährten, die gewal¬

tigen Eiferer für Gottes Sache.

Was nun weiter, so ersuchte mich einst ein Freund, — dem,

wie mir selbst, Gott Milde und Güte erweisen möge, — ibm

die Abstammung der edeln , glorreichen und verebrungswürdigen

Fürsten B e n ü-.S ch i h ä b auseinanderzusetzen, welche jetzt im

Gebirge Es-Schuf und den dazu gehörigen Orten die Regie¬

rung führen Im Vertrauen auf den Beistand Gottes sagte ich

1) AbkömmliDg Muhammed's.

2) Sidon.

3) Aus Sur. 23, V. 12 — 14.

4) Robinson's Palästina, III, S. 945 I.

5) »«jjpi OjyÄJI Jl*s>. ^j i»^' jj"^' l:!^,^*^' I'i« 1''"™ o■^:Al^**

Ist neunrabisch , statt j^JjiU. So auch weiterhin yv_J:ätI , die Mufti's.

(3)

48 Fleischer, iiber das syrische Fiirstenhaus der lienti-Schihdb.

iliiii (las zu 'j, sclilug die Werke der besten Schriftsteller nach

und sah die Schriften der Ueberlieferer und Gelehrten ein '- ).

Endlich erzeigte mir Gott die Gnade, mich unter den Acten und

Urkunden des Gerichtshofes von Saida ^) eine Notizensammlung

finden zu lassen, vom sei. .Scheich 'Ali, Sobn des hocbgeluhrtcn

Scheich Abulbak.ä Hihetalläh , gewöhnlich El-Scheich G'uniadä

genannt , mit einer Unterschrift versehen , wonach cr dieses

Schriftstück vorgefunden hatte mit der Unterschrift seines eben-

genannten Vaters, worin dieser erklart, dasselbe vorgefunden zu

liaben mit der Unterschrift des bochgelalirten Scheich Kasiiu ,

.Sohn des Scheich Zeineddin, Enkel des Scheich Muhammed El -

Hiiwi. Alle diese Scheiche haben in der genannten Stadt das

Mufti-Amt verwaltet, und El-Hawi starb zu Anfung des Dulhigge

im J. d. H. 1042 (Mitte des J. Chr. 1632). Scheich Kasim aber

erklärt in seiner Unterschrift, diese gescbicbtlicben Angaben in

einem bei den Benü-Scbilieib aufbewahrten und von einer Genera¬

tion auf die andere vererbten Gescblechtsregistcr vorgefunden zu

haben, als er im J. 1109 (1697 — 98) von Jürekli «) Pascha

Mustafa, dem Statthalter von Saida, mit einem Schreiben von

ihm zur Erhebung der von dem Gebirge El - Schüf und den dazu

gehörenden Orten an den .Statthalter von Suidä abzuführenden

Steuern zu Emir Beschir, Sohn des Emir Hosein vom Hause

Schihäb , gesendet worden sei. Damals buhe ihm der ebenge-

nunnte Fürst jenes Goscblecbtsregister vorgezeigt und ibn ersucht,

eine begluubigte Abschrift davon unter den Urkunden des hohen

Gerichtshofes niederzulegen ^ ). Dieses Schriftstück also, sagt

1) (iUÄJ slall (ikJj if l^^y.

2) jL*.=»'i'. KIlüaJI ^.il^fo vi>».ä^Aajj I. i_a.jL^\.*o o>.Äs*aj'j jL>yi^ iiäJ^^t.

3) t J^A*3 iC*JCs^ '^ft*; obl:SW , ein Beispiel der im Altarabischen sehr seltenen (s. Dieterici's Ausg. der Allijja, .S. f.o u. l'.l , de Sacy's Gramm.

2. Ausg. 11, §. 268), im Neuarabischen häufigeren Slellung des Genilivs nach zwei ihn gemeinschafllicb regierenden und durch ^ zu einem Ges amm t-

bcgriff verbundenen Würler , deren erstes wie das zweite die für den

St. constr. nöthige l'.ndung annimmt: vgl. Nawawi's Biograph. Diel. S. ol'

> M } , ,

Z. 3 u. 4: (^Ä<«^I1 o!iA_>^ v>liA_>l , und yy^Ii o'i)l_5»j i3!>-i>! ; Humbert's Arab. Chrestom. facil. S. 188, Z. 8 v. u. i>Lfts-lj ii"i)jt .

4) Nach Mullimaassung vervolLständigt. Das Eisen des Quarantaine-Beain- len, welches in der Urschrift aucb andere, jedoch mit Sicherheit auszufüllende

Lücken zurückgela.ssen , hat die beiden Rucbslahcn zwischen und ^

■lusgeslochen.

5) s.A»l\ ^^^L\ 0^*5 L? A/jij .

(4)

Fleischer, über das syrische Fürstenhaus der Benü-Schihdb. 49

Sejjid Ahmed el-Bezri, welches Gott zu meiner Kenntniss kommen

liess, enthielt nach den gewöhnlichen Eingang-sformeln Folgeudes:

„Wir Benü-Schihäb leiten unser Geschlecht ab von Schihäb

Ben-Abdallah Ben-El-Härit Ben-Ez-Zuhra dem Ko¬

reisch iten, von dem Mannsstamme der Amina , der Mutter des

Propheten '). Unser Ahnherr von väterlicher Seite aber ist El-

Härit Ben-Hischdm der Koreisebit von dem Zweige

der Benü-Maclizüm einer der Fürsten, welche den Abü-

'Obeida Ibn-El-G'arräb , den Nachfolger des Cbalid Ben-El-Welid,

auf dem Eroberungszuge im damasceniscben Syrien begleiteten.

Kl-Härit batte ein Mädchen von der Nachkommenschaft des .Schi¬

häb Ben-Abdalläh geheiratbet ; mit dieser erzeugte er seinen

Sohn Mälik. Dieser begleitete seinen Vater auf jenem Erobe¬

rungszuge, bis dieser uls Märtyrer fiel. Da aber Malik's Ueber-

tritt zum Isläm erst unter dem Cbalifute Abü-Bekr's stattgefunden

hatte, hinterliess er keinen glänzenden Namen ^) und wurde nicbt

unter die Gefährten des Propheten gezählt. Von väterlicher Seite

war er der Bruder des 'Abderrahman Ben-El-Härit Ben-

Hi schäm. Sein Vater El-Härit war einer derjenigen, welche

den Isläm nach der Eroberung von Mekka annahmen ); er

wohnte dann mit dem Propheten dem Kriegszuge nach I^onein

bei und erhielt von ihm hundert Kameele ^). Er ist ferner der,

welcber sprach: „0 Gottgesandter, wie kommt die Offenbarung

zu dir?" Worauf der Propbet erwiederte: „Manchmal kommt sie

zu mir wie Glockengetön , und dus ist für mich schwerer auszu¬

halten (als die andere Offenbarungsweise); wenn er (der Engel)

dann von mir ablässt, steht in meinem Gedächtnisse was er ge¬

sprochen; manchmal aber erscbeint mir der Engel in Gestalt

eines Mannes, redet so zu mir, und icb behalte was er spricht" '').

Nach einer andern Angahe war El-Härit der, welcher den Teufel

A

1) Ez-Zuhia war Amina's Grossvatcr; Abdallah, der Vater Schihdb's, A

und Amina wären demnach Geschwisterkinder im zweiten Gliede gewesen ;

s. (Veil's Muhammed, S. 21.'

2) ^ÄjöJf \.^_gA^j^L^. S. Abulf. Hist, anteisl, S. 196

Z. 21 u. 22, u. S. 198 Z. 11 u. 12.

3) rSj^S ^T, 1.

4) WeiVs Mohammed, S. 223 Z. 1. Er war der Bruder des Abü-G'ahl,

„des Feindes Gottes"; ihre Abstammung s. in Nawawi's Biograph. Diet. S. f I'a Z. 4 u. 3 V. u.

5) WeiVs Mohammed, S. 232. Der Text hat falsch statt

CR:**" •

6) Weil's Mohammed, S. 239. ('nussin , Kssai sur l'bist. des Arabes, III , S. 261.

7) Weil's Mohammed, S. 43 f. Anm.

V. Rd. 4

4 *

(5)

■)0 Fleischt'!-, Uber das syrisehe Fürstenhaus der Bend-Schibdb,

sali, als dieser sich in der Gestalt des Suräka Ben-Mälik Ben

G'o'Schorn des Kinäniten vom Zweige der Benü - Mudlig ') aus

der Schlacht hei Bedr zurückzog. Auch El-Härit's Bruderssohn

'Ikrima gehört zu denen, welche den Isläm nach der Eroberung

von Mekka annahmen; er war mit der Tochter seines >'alers-

bruders El-Härit Ben-Hiscliäm vcrbcirathet , und auf deren Für¬

bitte schenkte ihm der Prophet das Leben, da sie früher als ihr

Gatte zum isläm übergetreten war -). Ein anderer Bericht sagt:

Als der Gottgesandte am 'l'age der Eroberung von Mekka mit

Biläl in die lia'ba eingetreten war, befahl er diesem, den Gehet-

ruf anzusliininen. Während dessen sassen Abü-Sufjän, 'Altäb Ben-

Asid und El-Härit IJen-Hischäni an der Rückseite der Ka'ha. I),i

sagte'Attäb: „Gott hat es gnädig gemacht mit (meinem \'ater)

Asid, dass er ibn diess nicht mehr hören und darüher ergrimmen

liess." El-Härit sprach: „Wüsste icb, dnss es Wahrheit wäre,

ich folgte ihm." .4bü-Sufjän sprach: „leb sage nicbts. Redete

icb, so würde dieser Kies mich verrathen." Hierauf trat der

Prophet zu ihnen heraus und sprach : „leb weiss was ibr gesagt

habt," und wiederholte ihnen ibre Worte. Da sagten El-Härit

und Attäb, jeder für sich: ,,lcb bezeuge, dass du der Gesandte

Gottes bist. Bei Gott, kein Mensch ausser uns hat unsere Worte

vernommen, dass wir sagen könnten, er habe sie dir hinter¬

bracht" El-Härit ist ferner der, welcber am Tage der

Schlacht bei Bedr zur Entschuldigung seiner Flucht die Verse

sprach :

Niclit eher — Gott weiss es! — liess ich ab vom Niedermetzeln der Feinde ,

Bis sie meinem Rosse einen Talbcn , schäumenden Karaeclbengst enlgegenwarfcn *),

l'nd ich erkannte , d.iss , wenn icb noch Einen bekämpfte , Ich selbst unterliegen würde , ohne dass meine Gegenwart einem

Feinde Schaden brächte.

1) 1. s. Nawawi's Biograph. Diet. S. fv. f.

2) m-iFs Mohammed, S. 222.

3) WeiVs Moh-immed, S. 224, Anm. 354. Statt „ Fseid " ist nacb Na¬

wawi's Biograph. Diet. S. f.ö Asid zu lesen. Für die Worte bei Weil:

,,in einem Winkel des Tempels" steht in meinem Texle ä.**^! Uöj, d. h. hinter der K-Vba, was aucb der Zusammenhang erfordert. Unsere Wör- leibüchcr haben, uach dem Vorgange di'r arabischen. Lis bloss als Nacken, Genick; aber es bedeutet später auch im Allgemeinen//infcrscitc; so in Les

Voyages deSiud-biid le marin, cd. Langles S. Z. 11: üX.'j Las

wofür ebend. Z. 6 'Äi" „Jtli- er.

4) ^.iX« Jüb ^yx/ , '• •

(6)

Fleischer, über das syrische Fürstenhaus der Uanü-Schihdb. 51 Da erst wandte icb niicb ab von ibnen , die Freunde unter ibneu

zurücklassend ,

In der Hoirnung, jene am Tage der Loskaufung wiederzuseben Derselbe El-H<irit also zog unter dem Cbalifute Abü-Bekr's

mit dem Heere nus, welcbes dieser gegen die Griecben sandte,

und liei, wie scbon gesugt, als Märtyrer auf dem Eroberungs¬

zuge in Syrien im J. d. H. 15 (Cbr. 636—37). Er wur einer der

ausgezeicbnetsten Gefährten des Propheten und wohnte auch den

der Eroberung des damasceniscben Syriens vorhergehenden Schlach¬

ten bei , z. B. denen bei Egnädein, am Jarmük und auf Merg-es-

Soffar 2)."

So sind also die gegenwärtig im Gebirge Es-Schüf, Wädi-

et-Teim ^) und den duzu gehörigen Orten residirenden Benü-

Schihäb von männlicher wie von weiblicher Seite Koreiscbiten:

ihr väterlicher Ahnherr El-Härit Ben-Hischäm (1.) von dem

Zweige der Benü-Machzüm , ihr mütterlicher Ahnherr Schihäb

Ben-Abd alläb Ben-El-Härit (2.). Nach dem Märtyrertode

des El-Härit Ben-Hischäm trat sein Sobn Mälik (3.) als Glau¬

benskämpfer an seine Stelle, indem er den weitern Treffen bei¬

wohnte. Als nun , in Folge der Schlacht bei Egnädein und auf

Merg-cs-Soffar uud der am Jarmük in der Landschaft Huurän '),

unter der Regierung des 'Omar Ben -1^1 - Chattäb Damaskus und

die Umgegend erobert worden war , siedelte Mälik Ben-El-Härit

• > O '

1) ^UmM f^ ftLtiJb [juJo. Der Reim auf 'Xijj' und

(woFür die Hdschr. falsch hat) legt die vom Sinne geforderte

Verwandlung des letzten Wortes in ^A*** nahe. Der „loskaufende Tag"

ist dichterischer Ausdruck Für den Tag, an welcbem die Loskaufung stall¬

st g Sc s

findet, wie ^Lä j.J, (»jLa jLji u. dgL Beidäwi, I, S. 83 Z. 25 u. 2H.

S. 208 Z. 15.

2) WeiVs Gescbicbte der Chalifen, 1, S. 40— 46. Der Kümäs hat

Jiiai) gy-t (Tabari ed. Kosegarten, 11, S. 110 Z.8) mit doppeltem, nicht mit einfachem f, wie Weil schreibt.

3) Roiinson's Palästina, III, S. 610 f.

4) In anderer Ordnung als vorher. Der Text bat ( st. 'ijti^^ ttt^jä^ Juu iJSj\ ,3 iji^jfj\ jÄAoJt (oben richtig ^^/jt>Lji>l) |^««»ä.jU>?

als ob die Schlacht auf Mcrj** es - SoHar mit der bei Egnädein nur ein Ganzes au.sgcmacht hälic; vgl. WciVs Gesch. der Chalifen, S. 46 Anm.

Doch vielleicht i.st ^«ä«, zu schreiben : in Folge der beiden Schlachten u. 1, w.

4

(7)

52 Fleischer, über das syrische Fürslenhaus der Benü-Schihdb.

mit den Seinigen nach Haurän über und nahm seinen VVolinsitz

in der noch heutzutage wohlbekannten Stadt Schubba '). So ist

also der erste Schihäbide , der sicb in Haurän niederliess und

daselbst als Fürst regierte, Mälik Ben-El-Härit Ben-El-Hischäin.

Er führte das Emirat nach seinem Vater 32 Juhr mit dem Ruhme

eines freigebigen und edelmütbigen Mannes, dessen Tbaten un¬

vergessen blieben. Bei seinem Tode hinterliess er mehrere Söhne,

von denen der älteste, Sa'd (4.), nach seinem Valer 60 Jabr

regierte und ungewöhnlich lange lebte. Käsim (5.), einer seiner

Söhne, regierte nach seinem Vater 18 Jahr bis zu seinem Tode;

nacb ibm Schihäb (6.), einer seiner Söhne, 49 Jahr bis zu

seinem Tode; nach ihm Mubammed (7.1, einer seiner Söhne,

28 Jabr; nach ihm Kais (8.), der ausgezeichnetste seiner Söhne,

51 Jahr; nach ihm 'Amir el-Adru'i (9.), der älteste seiner

Söhne, welcber diesen Beinamen davon erhielt, duss er den

Higäzenischen Arubern in Adra'ät -') eine grosse Schlacht lieferte,

die Stadt gegen sie beschützte und sie trotz ibrer gewaltigen

Heeresmasse zurücktrieb, dann seinen Wohnsitz dahin verlegte

und mehrere Gebäude für sicb und seine Edelsten in der Stadt

errichtete. Vor seiner Uebersiedelung nacb Adra'ät batte er scbon

7 Jabr regiert, dort regierte er noch 20 Jabr, im Ganzen also

27 Jabr. Ihm folgte .Sa'id (10.), der ausgezeichnetste seiner

Söhne. Während der Regierung desselben rückten die Karmatier

nach Haurän vor, um es einzunebineu ; er aber trieb sie in einer

grossen Schlacht von dem Lande zurück. Nach einer Regierung

von 41 Jahren starb er und wurde in Adra'ät neben seinem

Vater beigesetzt. Ihm folgte Chälid (11.), sein ältester Sohn,

und regierte bis zu seinem Tode 27 Jabr; nacb ihm Mas'üd (12.),

sein ältester Sobn, 29 Jabr; nach ibm 'Omar (13.), sein aus¬

gezeichnetster Sohn, 24 Jabr; nach ihm Mas'üd (14.), sein

ausgezeichnetster Sobn, 32 Jahr; nach ihm Mohsin (15), sein

ältester Sobn, 31 Jabr; nacb ihm Beschir (16.), sein ältester

Sobn, 35 Jabr; nacb ihm Hasan (17.), sein ältester Sohn,

22 Jabr; nacb ibm Mas'üd (18.), sein ältester Sohn, 28 Jahr;

nach ihm'Omar (19.), sein ältester Sobn, 19 Jahr. So be¬

haupteten sich die Benü-Schihäb in ununterbrochener Reihe als

Fürsten von Haurän bis auf deu Sultän Malimüd Zengi , bekannt

unter dem Namen Nüreddin der Märtyrer. Unter ihm starb 'Omar

Ben-Mas'üd im J. d. H. 568 (Chr. 1173). Ibm folgte Munkid

(20.), sein ältester Sohn, im Anfange des J. d. H. 569. Als nun

1) IkA^', in Robinson's Paliistin.-i, III, .S. 910, bei Bnrrkhardl ebend. Ik^^^ .

2) oLcjjl i5 stall oLfijiil, wie aucb nacbber, und vorher ^f^jj*^';

s. Rohiiisoii's Palästina, III, S. 908, Anm. 5.

(8)

Fleischer, über das syrische Fürstenhaus der Benü-Schihdb. 53

nocb in demselben Jabre zwiscben Sultän Mahmdd und Sultän

Saläbeddin Jdsuf Ben-Ejjüb, dem Beberrscber von Aegypten,

Spannung eintrat, so verliessen die Benü-Scbibäb mit ibren Stam-

mesangehorigen Haurän und zogen nacb dem westlichen Tbeile

von Syrien. Zu der Zeit nämlich, als Sultän Saläheddin in Syrien

war, bielten es die Benil-Scbibäb mit ibm und leisteten ibm auf

seinen FeldzUgen als Vorhut seines Heeres Beistand. Als er nun

mit der Erlaubniss des Sultän Nüreddin, der die Länder von

Syrien bis an den Euphrat beherrschte, nacb Aegypten gezogen

war und dort seinen Wohnsitz genommen hatte , aucb die be¬

merkte Spannung zwiscben ihm und Sultän Mnbmüd eingetreten

war, so verliessen die Benü-Schihäb Haurän und Hessen sich bei

der Jakobsbriicke ') nieder, um Zerwürfnisse mit Sultän Mabmüd

zu vermeiden. Diess merkte der Sultän recbt wobl ; er schickte

ibnen daber durch einen vornehmen Herrn seines Hofes Gala-

und Ehrenkleider °), und lud sie schriftlich ein zurückzukommen;

sie würden bei ibm dieselbe Stelle einnehmen, wie bei Sultän

Saläbeddin. Sie aber verstanden sich nicht zur Rückkebr und

entschuldigten sicb damit, dass diess ihnen unmöglich sei. Er

machte hierauf noch einen zweiten Versuch, indem er ihnen den

Antrag stellte, sie möchten ibren Aufenthalt bei ibm in Damaskus

nehmen; aber aucb diess lehnten sie ab und schützten vor: das

Leben in grössern , befestigten Städten sage ihnen nicbt zu, weil

sie an das freie Feld und kleine, offene Orte gewöhnt seien.

Der Sultän musste sich diese Ausrede gefallen lassen. — Es gab

damals zehn Fürsten vom Hause Schihäb : der älteste von ihnen

und zugleicb Oberfürst war Munkid, die übrigen waren seine

Söhne, Brüder und Vatersbruderssöbne. Seine Söhne hiessen

Negm (21.), Fdtik (22.), H ai dar ( 23 ) und 'Ab b äs (24.),

seine Brüder 'AH (25.) und Gälib (26.), seine Vatersbruders¬

söbne Sa'd (27.), G'äbir (28.) und Hamza (29.). Die Zahl

ibrer sie begleitenden Stammesangehörigen belief sich auf funf-

zebntausend. Von der Jakobsbrücke zogen sie dann weiter nach

Wädi-et-Teim , wo sie sich in Beidä e4-4ahr el-abmar (Steppe des

1) ^_^itjuJ| ^MM»t, gewöhnl, ^1^^ oLäj genannt; s. Robinson's

Palästina, III, S. 630 f. , und Tuch's Programm: Reise des Sheikb el-KbiJari el-Medeni durch einen Theil Palästina's (Leipzig, 1850), S. 15, Anm. 6.

« .

2) y^JUjLiij^ Lxi^j ebenso verbunden wie ^^tj bei Ibn-

'Arabscbab, Fäkibet el-chulafu, S. 108 Z. 16. Ueber OMy^j s. meine Diss, dc gloss. Habicht. S. 54; Vozy, Diet, des noms des v^tements cbez les Arabes , S. 14 —16.

3) \jAi\ ^1 .

(9)

54 Fleischer , iiber das syrische Fiirstenhaus der Benü-Schihdb.

rothen Berggipfels) ') von El-Kunejjise ') bis El-G'udeide

niederliesscn. Dieses VVadi-et-Teim war, wie andere Orte des

Küstenlandes, in die Gewalt der Franken gerathen; namentlich

hatten sie sich in Häsbejjä '') festgesetzt und es mit Kriegs¬

bedarf und einer starken Besatzung ausgerüstet. Ibr Anführer

(oij^Iij, eig. Patricier) hiess Comthur (n^^hi^i —?). Die Benü-

Schihäb eröffneten nun den Angriff gegen sie, entrissen ihnen

Häsbejjä und das ganze Wädi-et-Teim, schnitten dem Comthur

den Kopf ab und schickten ihn mit den Köpfen von Fünfhundert

der Seinigen nach Damaskus an den Sultän Nüreddin, wozu Fürst

Munkid ein Sebreiben mit der Siegesbotschaft beifügte. Der Sultän

freute sicb darüber sebr und beschenkte die Dienstleute des Für¬

sten Munkid reichlicb ; dann bestätigte er ibn selbst durch ein

Sebreiben im Besitze des von ibm eroberten Häsbejjä und Wädi-

et-Teim, überliess ibm die freie Verfügung über Stelienbesetzung

und Absetzung, und schickte ibm durcb den Erzieher seiner

Kinder, dem Dewädär Rustem , ein glänzendes Galakleid.

Hierauf blieben die Benü-Schihäb in Wädi-et-Teim und ver¬

schwägerten sicb mit den Fürsten vom Hause Man, welche

damals die Beberrsciier des Gebirges Es-Schüf waren. Um sich des

Andranges der Franken leichter zu erwehren, gingen diese gern

darauf ein, sich durch wechselseitige Heirafben mit den Benü-

Schihäb zu verbinden, welche in Wädi-et-Teim und den dazu

gehörigen Orten ihre Herrschaft fest begründet hatten. Fürst

Munkid starb nach einer Regierung von 22 Jabren. Nuch ihm

regierte sein ältester Sohn , N e gm (30.), 32 Jahr ; nach ihm

einer seiner Söhne, 'Amir (31.), 36 Jahr; nach ihm einer seiner

Söhne, K or k maz (32.), 28 Jahr; nach ibm sein ältester Sohn

Sad (33.) 3.S Jahr; nach ihm sein Sohn Hosein (34.) 29 Jahr;

nach ihm sein Sohn Abü-Bekr (35.) 32 Jahr; nach ibm sein

Sobn Muliammed (36.) 27 Jabr; nach ibm sein Sohn Käsim

(37.) 37 Jahr; nach ihm sein Sohn Ahmed (38.) 34 Jahr; nach

ihm sein Sohn 'Ali (39.) 29 Jnbr; nacb ihm sein .Sohn Mansür

(40.) 33 Jahr; nach ibm sein Sohn Melham (41.) 30 Jahr.

Wäbrend seiner Regierung reiste der gelehrte und tugendhafte

Imäm und Molla, der Scheich Muhammed Ben-Fä'iz El-Bakari aus

Damiette, mit den Seinigen nach Haleb und vun da nach Kunia

1) ^^'1 jt«ial! ein Ort im obern Wädi-et-Teim, Bobinsmi's Paläsl.

III, S. 890.

2) Boiiiison's Paläst. III, S. 9.37 u. 940.

3) Kbend. S. 612 u. 9-16.

4) Hauptort des untern Wädi-cl-Teim ; s. Boiiiisoti's PalKst. III, S. fill u. 888; diese Zeitschrift. II, S. 4.32 f.

5) Q aal reinere , Hisl. des Sultans .MauilnuLs , I, I, S. 118 f.

6) Der erste türkische .\ame (eip. Furchtlos) in dieser Geschlechlsreihc , später kommen noch mehrere vor.

(10)

Fleischer, Uber das snrische Fürsleiihaus der UenA-Schihdb. 55

(Icuniuiii) zum Besuche des Grabes des grossen Heiligen, Sadr-

eddin aus Kunia. Bei seinem Zuge durcb Wädi-et-Teim ritt ibm

Kürst iMelbaiii entgegen , bezeigte ihm grosse Ehre und verhei-

rathcte sicb mit seiner Tocbter, welche ihm einen Sobn, Mansür

(42.), gebar. Dieser folgte ihm, starb aber schon nach einer

Kegierung von 4 .laliren, mit Hinterlassung zweier .Söhne, 'Ali

(43.) und Hosein (44.), am Ende des J. d. H. 1006 (Chr. 1598

im Juli oder August). —

Hier schliesst die oben näher bezeichnete Notizensammlung.

Ich war indessen so glücklich, späterhin eine andere unter den

Benü-Scbibäb erblich gewordene Gescblecbtslistc aufzufinden,

welche weiter Folgendes enthält:

Nach dem im J. d. H. 1006 erfolgten Tode ihres Vaters

stritten sich 'Ali (43.) und Hosein (44.) um den Besitz der

Würde eines Oberfursten und um die Regierung. Sie vereinigten

sich endlicb dahin,, die Ortschaften des Wädi-et-Teim unter sich

zu theilen. Hosein (44.) verlegte seinen Wohnsitz nach Rä-

scbejjä '), wo ihm Beschir (45.) geboren wurde, der, fs. weiten

unten) nachdem das Haus Ma'n mit dem Fürsten Abmed el-Mu'ni

ausgestorben war, die Herrschaft über das Gebirge Es-.Scbüf er¬

langte und die Residenz jener Familie in Besitz nahm. Seine

Xacbkuumenscbaft zeigt folgender Stammbaum :

Beschir (43.) I . M a n s u r (46.)

. 1 .

Sejjid Ahmed (47.) Ahmed (48.)

. : L .

Mansür (49.) Muhammed (50.)

i ■ 1

, ^ , < ; ^ ,

Müsä (51.) As ad (52.) Beschir (5.3.) Mansur (54.)

Hosein (55.) Efendi (56.) Gabgah (57.)»)

1) Hauptort des obern Wädi-et-Teim; s. Robinson's Paläst. III, S. 611 u. 888; diese Zeitschrift, 11, S. 434 f.

2) Im Texle steht: j*;*'^^) CR:*»^ *J «J^j Jou«l j-s-'^'a

^jwy'i" *i «^Jj jts^^^i Os^t^ jA'^'a "l-^H^ j*'*"^'^

^yoÄA jAit^lj . Da sich Tür das ersle j^^* jf^'^^i ^^^'^ Anknüpfungspunkt findet (denn die Söhne des P'ürslen Mansur (49.) sind scbon vorher aufgezählt), nnd es hürhst unwahrscheinlich ist, dass Valer und Suhn denselben Namen gerührt baben sollten: so habe icb angenommen, dass jene Worte eine falsche Vorausnähme der bald darauf folgenden sind und mit <X.*„^\A j. «"^t;

nicbt ein vierter Sobn As'ad's aufgezählt, sondern auf dessen vorher genannten Oheim zurückgegangen wird

(11)

56 Fleischer, über das syrische Fürslenhaus der Benü-Schihdb.

Fürst'Ali (43.) aber, der Bruder des Fürsten Hos ein (44.),

mit dem er, wie oben gesagt, in Folge eines .Streites um die

Obergewalt die Ortscbaftcn des Wädi-et-Teim tbeilte, bebielt

seine Residenz in Häsbejjä, dem Stammsitze seines Hauses, und

baute daselbst das bekannte Scbloss '), über dessen Pforte noch

immer eine seinen Namen enthaltende Insebrift stebt, mit Angabe

des Erbauungsjalires 1009 (Chr. 1600—1). Zu seinem Nach¬

folger im Oberfürstenthum und in der Regierung bestimmte er

seinen Sobn Käsim (58.). Käsim's Söhne waren Mansür (59.)

und Näsif (60.). Der Letztere, ein Mann von einfachem Wesen,

verzichtete auf alle Theilnahme an den Regierungsgeschäften,

und sein Bruder setzte ihm eine Leibrente aus. Sein Sohn

Hasan (61.) aber erwuchs zu einem tüchtigen Manne, der

seinen Vater an rühmlichen Eigenschaften weit übertraf; er be-

kjam mehrere Söhne, die gewöhnlich nacb seinem Namen die

Prinzen Hasan (Auläd el-Emir Hasan) (62.) genannt wurden.

Keiner von ibnen erlangte irgend einen Antheil an der Regie¬

rung, doch wurden sie fortwäbrend zu den Benü-Schihäb gerech¬

net und als die Vettern der den Fürstentitel führenden Familien¬

glieder betrachtet. — Fürst Mansür (59.), Sohn des Fürsten

Käsim (58.) und Bruder des Fürsten Näsif (60.), folgte sei¬

nem Vater, nach dessen Bestimmung, in der Würde des Ober¬

fürsten und in der Regierung. Er batte mehrere Söhne: der

älteste, Müsä (63.), war der Nachfolger seines Vaters, und ibm

wiederum folgte der zweite Sohn seines jüngern Bruders Käsim

(64.): Fürst Negm (66.), welcber sicb mit Sitt Chänzäde, der

Tocbter des Merden-Beg q>^j^), vermählte. Andere Söhne

Käsim's (64.) waren Muhammed (65.) der Erstgeborne, Faris

mit dem Beinamen der Aeltere (67.), und Ahmed (68.). Der

Sohn Muhammed's (65.) war Mansür (69.), dessen Sohn

Färis mit dem Beinamen der Jüngere (70.), und wiederum des¬

sen Söhne Efendi (71.) und Hamüd (72.). Fürst Negm (66.),

der Regierungsnachfolger seines Oheims Käsim (64.), hatte

folgende Söhne: 'Ali (73.), Sei män (74.), Ismä'il (75.) und

Beschir '76.), S e 1 m ä n's (74.) Söhne waren As'ad (77.) und

Käsim (78.); Ismä'il's (75.) Söhne: Mubammed (79.) und

'All (80.); Beschir's (76.) Sobn: Haidar (81,). Fürst Färis

mit dem Beinamen der Aeltere (67.) batte nur einen Sohn: Müsä

(82.), dieser aber fünf: Färis (83.), Jüsuf (84.), Käsim

(85.), 'Otmän (86.) und 'Ali (87.). Endlich Ahmed (68.J,

der letzte Sobn des Fürsten Käsim (64.), batte zwei Söhne:

M u h am m ed (88.) und Hasan (89.), und der erstere vou diesen

1) »jlj«ait j statt a>jl^*kkJi oder Ljlj*.^Ji ; s. meine Diss, de gloss.

Habicht. S. 65 f. , nud über die Verwandlung des ^J* vor j in i_>3 ebend.

S. 81 f — l'eber das Aeussere dieses Schlosses s. diese Zeitschr., 11, S. 433.

(12)

Fleischer, über das syrische Fürslenhaus der Benü-Schihdb. 57

wiederum zwei: Hasan (90.) und Hosein (91.). Müsä (63.)

aber, Sobn des Fürsten Mansür (i59. ), hatte von der Tocbter

des Fürsten Ai.imed El-Ma'ni (aus dem Hause Ma'n) einen

.Sohn Haidar (92.). Dieser war bei dem Tode seines mütter-

liciien Grossvaters zwölf Jahr alt. Da erging von der hoben

Pforte eine Verordnung an den Statthalter von Saidä, Hasan

Pascha, die Grundpachte (oLxbLft.*) und andere Einkünfte, die

bisher im Besitze des Ibn-Ma'n (Ahmed) ') gewesen waren,

dem Fürsten Haidar (92.) vom Hause Schihäb, als dessen Erben,

zu übergehen, den Fürsten Beschir (45.) in Räscbejjä aber,

von der andern Linie der Benü-Schihäb, den die Landeseiuwohner

nach dem Tode des Ibn-Ma'n (Ahmed) zum Regenten gewählt

hatten, für den Fürsten Haidar (92.), bis dieser zur vollen

Verstandesreife gelangt und zur Führung der Regierungs¬

geschäfte fähig sein würde, als vormundschaftlicben Regenten

einzusetzen. Diese V-erordnung war das Werk des Fürsten

Hos ein, des Sohnes des Fürsten Fachreddin el-Ma'ni.

Hos ein war nämlicb nacb der Hinrichtung seines Vaters ')

wegen seines jugendlichen Alters von der hohen Pforte zu Gna¬

den angenommen worden; am Hofe auferwachsen , batte er sicb

in dessen Dienste bis zum Kapigi - Baschi aufgeschwungen. Be¬

sonders machte er sich durch das von ibm verfasste, seinen Na¬

men führende Schriftwerk allgemein bekannt '). Hasan Pascha ')

war aber bei'm Eingange jener an ihn gerichteten Verordnung,

Ende des J. d. H. 1109 (Chr. 1698 im Juni), bereits zum Antritte

seiner neuen Statthalterschaft nach Kairo abgereist. Die Ver¬

ordnung gelangte daber an Arslän Pascha, den Emir der Pilger¬

fahrt (Statthalter von Damaskus), welcber der hoben Pforte be¬

richtete, wie Fürst Beschir (45.) zur Führung der Regierungs-

geschäfte in jeder Hinsicht befähigt sei. Dieser verlegte nun

seine Residenz nach Deir-el-Kamar, wo er nacb einer Regierung

von neun Jabren starb. Er war der erste Fürst aus dem Hause

Schihäb, der das Gebirge Es-Schüf beherrschte. Nacb seinem

Tode trat Fürst Haidar (92.) die Regierung an und nahm

gemäss der Verordnung der hoben Pforte Alles, was dem Ibn-

Ma'n (Ahmed) gehört hatte, in Besitz. Er hatte damals zwei

1) Hat QjtJi qj! iC«ls [Robinson's Paläsl. III, S. 532 tf.) seinen Namen

\ün diesem Iclzteu Ma'niden, «der vielleieht vein P'aelireddin , der sieh in äljjiliehcn Kalkfelsenhühlun einige Zeit gegen die Türken hielt? S.v. llammer, (Jesch. d. osm. Reiches, 2. Ausg., III, S. 127.

' 2) Robinson's Palästina, III, S. 705 u.706; von Hammer, Gesch. d. osm.

Ueiches, 2. Ausg., III, S. 127 u. 128, 143.

3) Wahrscheinlich ist Hoseiu's Geschichte seiner Zeit gemeint; s.

von Hammer, a. a. 0. S. 128.

4) So hier, wie oben. Fon Hammer, a. a. 0. S. 9.36, nennl ihn

Huseinjiascba.

(13)

58 Fleischer, über das syrische Fürslenhaus der Benu-Schihub.

Söhne: Melham (93.), der ihm in der Regierung folgte, und

Ahmed (94.); in Deir-cl-Kamar wurden ihm noch geboren:

'Omar (95.) und Mansür (9H.), welcher letzte in Verbindung

mit Ahmed (94.) eine Zeitlang Regierungsverwescr für Melham

(93.) war. Noch jüngere Söhne des Fürsten Haidar (02.)

waren: JünUs (97.), 'Ali (98.), Ma'n (99.), Beschir (100.)

und Hasan ') (101.). Fürst Melham (93.) batte folgende

Söhne: M u Ii a m m e d (102.), Jüsuf (103.), welcber nach seinen

Oheimen, den Fürsten Ahmed (94.1 und Mansür (96.), Regent

und Oberfürst wurde, Sejjid-Ahmed (104.), Käsim (105.),

Haidar (106.) und E f e n d i (107). M u h a m m eil's (102.) Sohn

ka'dän (108.) führte mit seinem Oheim Haidar (106.) eine

kurze Zeit die Regentschaft für seines Vatersbruderssohn , den

weiter unten aufzuführenden Fürsten Beschir (118). Sejjid.

Ahmed* (104.), welcher mit seinem Bruder Efendi (107.) eine

Zeit lang für den andern Bruder Jüsuf(lQ3.) Regierungsverweser

war, hatte folgende Söhne: M an s ür (109), Selmän(110.) und

Färis (III.). Käsim's (105.) Söhne waren Beschir (112.)

und Geng (113.). Haidar (106.) hatte nur einen Sohn:

Melham (114.). Ahmed (94.), der zweite Sobn des Fürsten

Qaidar (92.), derselbe welcher mit seinem Bruder Mansür

(96.) eine Zeit lang Regierungsverweser für seinen ältesten Bru¬

der Mei h am (93.) war, batte ebenfalls nur einen Sobn: Haidar

(115). Omar (95.), der dritte Sohn des Fürsten Haidar (92.),

starb in der Blütbe der Jugend mit Hinterlassung eines Sohnes,

Käsim (116.), welcher während der Regierung des Sultäns

'Ötmän (1754 — 1756) und bei der Thronbesteigung des Sultäns

Mustafä (1757) auf Veranlassung seines Oheims , des Fürsten

Melham (93.), nach Constantinopel ging. Einige Zeit nach

seiner Rückkehr verlangten ihn die Landeseinwohner zum Regen¬

ten , aber kaum war dieses Verlangen ausgesprochen , als ihn

Gott zu sich nahm. Er hatte zwei Söhne, Hasan (117.) und

Beschir (118.), welcber letztere seit der Thronbesteigung

Hnsers Herrn, des Sultäns Selim (1789), bis jetzt, Anfang des

J. d,Jl. 1230 (Ende 1814), regiert hat und weiter, so lange es

Gott gefällt, regieren wird ^). Die Nachkommenschaft von vier

andern der oben aufgeführten Söhne des Fürsten Haidar (92.)

ist in Folgendem verzeichnet :

Mansflr (96.) r

, A ,

Muräd (119.) MQsa (120.) Hamud (121.) Haidar (122.)

1) Weiter unten Hosein.

2) Einen Abriss seiner Lebensgescbiehle brachte „Üas Ausland", 1846, Nr. 24 tr.

(14)

Fleischer, üher das syrische Fürslenhaus der Benü-Schihdb. 59 Jünus (97.)

As'ad (123.) Färis (124.)

■Abbäs (125.) Hasan (126.) Mansur (127.) 'AH (98.)

I

, A ,

Derwisch (128.) Hasan (129.) Selinän (130.) Muräd (131.)

Hosein (101.) I G'abgäh (132.)

Diess ist das Ende der Mittbeilungen , welche wir nach den

beiden Nutizensaniinlungen und andern Schriften , so wie nach

sicherer Ueberlieferung und eigener unmittelbarer Erfahrung zu

machen hatten. Gott aber weiss die Wahrheit am besten , und

zu ibm kehrt Alles zurück. Lob sei Gott, dem Herrn der Welt-

bewohner !

Die Richtigkeit des Vorstehen- Dasselbe bezeugt Muliammed

den bezeugt Es-Sejjid'Ali Ibn- Sa'id El-Bezri, Naib (Vicerich-

es-Sejjid Hosein G'eläleddin, ter) in Saida.

Nakib es-Sädet el-escbräf (Ober¬

haupt derGescblechtsverwandten des Propheten) in Saidä.

Geschrieben von dem Mufti Abmed

El-Bezri, der für das hier Ge¬

schriebene verantwortlich ist und

dafür Rede zu stehen hat ').

1) xic *^J/^ V^-^^' • Dieses J^**», zur Vemntwor-

tung , zur Rechenschaft gezogen, zur Rede gesetzt werden, ist ächt arabisch ; Sur. 2, 113: J'"«**-' "^5 ^ji^i 'j-*--'^ vJLz^Lj ii)LlL«j| iJl (»_*;S^:^1, wir haben dich gesandt mit der Wahrheit als Heilsverhünder und Warner; nicht aber wirst du zur Rechenschaft gezogen werden wegen derer, die (trotz deiner Lehren und Warnungen) tn den Feuerpfuhl fahren.

So aucb in dem neuesten türkischen Strargesctzbuche , s. P e t erman n's Bei¬

träge zu einer Geschichte der neuesten Relormen des osmanischen Reiches, D

S. 26 Z. 8 u. 10 und S. 28 Z. 9, Jj— m** von Amts wegen «ernnfu'orl/icR,

• w £

und ebend. S. 28 Z. 4 vi^-Jy--«»* (XaJj—a«**) amlHcbe KcrnnfMJortJtcÄilrcif, nicht „gefragt" und „fraglicher Fall".

(15)

GO

NoHzoD, Conespondeuzen und Vciiiiisdi<cis.

lieber die Bedeutung des Ausdrucks ... xi«, ^.

Von

Gustav Flügel.

Auf Veranlassung der Stelle Haj! Chalfa's IV. pag. 5. 1. 2 sq.

vvl üÄo« i>jJ^s» (3, '•'1' gewöhnlich durch „circa annum 776 ( inc.

12. Jun. 1374) mortuus " übersetzt hatte , schrieb mir mein Freund , Prof.

Fleischer in Leipzig, dass er glaube, der Ausdruck bedeute „nicht weniger

als iüuu sondern eher mehr, d. h. er hebe den scbon in ^ liegenden

Begrilf des Innerhalbseins nocb stärker hervor: innerhalb der Grenzen des Jahres — lat. intra annum. — Auch die Türken gebrauchten in ihrer eigenen Sprache das •i.iX»- so, wie Meninski unter das Beispiel hat: jlXäJ' tSiXiiS^} jxt>.iA=» intra limites nostros. Dentro li nostri limiti.

Diese Bemerkung, wäre sie begründet, würde bei dem häuDgen Vor¬

kommen jenes Ausdrucks im H. Ch. auf die Feststellung der Lebenszeit und des Todesjahrs vieler ausgezeichneter Männer, so wie auf eine Menge anderer chronologischer Daten den entschiedensten Einfluss üben und den Vortbeil gewähren, die durch „circa" schwankend gewordenen Zeitangaben auf die grösstraögliche Bestimmtheit zurückzuführen. Ich durfte mich demnacb der Pflicht nicht entziehen, die Gründe meiner Uebersetzung nochmals streng zu prüfen. Das Resultat blieb dasselbe. Ich tbeilte meine Gründe dem Prof.

Fleischer mit, der mir erwiederte, dass er vorläufig nur das schon Gesagte wiederholen könne. Ausserdem hatten die Prolf. Wiistenfeld aus Göttingen und Gottwaldt aus Petersburg in der Zwischenzeit bei ibrer Durchreise durch Leipzig auf eine bezügliche Anfrage Fleischers ihre Bedenken gegen meine Uebersetzung ausgesprochen , indem 0>}A=>- wie »U3! i3 , ,_»*cLAaj

^ t ■•'^ u. s. w. intra, nicht circa bedeute.

Zu meiner Vertheidigung batte icb schon vorher angeführt , dass Quatre- mere noch in seinem neuesten Werke (Hist, des Suit. Maml. T. I. P. II. p. 184)

^ vers l'annee (6)60 übersetze. — Fleischer bezeichnete

diese Uebersetzung als irrig. — Ferner hatte ich gesagt: wäre, nach

der gegnerischen Deutung, ein höctst müs.siger Zusatz. — „.Müssig", meinte darauf Fleischer, „eben so wenig wie wenn man im Französischen sagt:

dans l'espace de deux ans. im Ital. nel termiue d'un mese, so viel als ncllo

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