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Notizeo, (Jor respond en zen und Vermischtes.

lieber einen neuen Versuch, die Hieroglyphen alirologisch

zu erklären.

Schon im Jabre 1827 stellte Klaprotk in seiner Schrirt „ Lettre sur la decouverle des hieroglyphes acrologiqnes adressee ä M. le chevalier de Goulianor" den Grundsatz uuf, jedes Hieroglyphenzeicbcn driiclce alle diejenigen Worte akrologisch aus, welche mit demselben Bucbstaben he¬

ginnen, als der Name des Bildes; z. B. um das Wort Herz (^ht) zu

bezeichnen, hüllen die Aegypter den Ibis (gin) gewählt, weil beide Worle gleiche Anfangsconsonanlen hällen u. s. w. Zu diesem Versuche einer Hiero¬

glyphenerklärung veranlasste ihn wobl bauplsächlicb der l'mstand, dass sicb, wenn aucb nur in wenigen Beispielen, fast in allen Sprachen dergleicben akrologiscbe Abkürzungen linden; so dus Griecbiscbe x. r. X. Pur xai rä Xomä, das Römische 0, 0. M. fur Deus Optimus Maximus, so bei uns Frank¬

furt a. M. u, A. Doch müssen wir bekennen, dass derartige Abkürzungen sich immer nur für wenige und zwar geläufige und bekannte Redensarten angewendet finden , dass dieselben jedoch als Scbrinsystem in irgend einer Sprache durchgeführt der grenzenlosesten Willkür Thür und Thor öffnen würden. Schriebe man nur I, A. S. G. H. (J. E., so würde gewiss kein Mensch im Stande sein , mit völliger Sicherheit und nur allein den erslen Vers der Genesis darin zu erkennen ; vielmehr würde nur der grösste Zufall oder eine göttliche Offenbarung anf das richlige Versländniss dieses Salzes binleiten können. Nicbt einmal für kurze Sätze also, geschweige denn für ganze Bücher, ist die Akrologie anwendbar; sie lässl sich nur auf Münzen, Siegelsleinen oder Denkmälern, wo Abkürzungen erwünscht sind, vertheidigen und entschuldigen. Es müssten daher bei den Aegyptern zwei verschiedene Schriftarten angenommen werden ; eine akrologiscbe für Inschriften , eine photwtitche oder symbolische für die Papyrusrollen. Aber dieser letz¬

ten Hypothese widerspricht die unbestreitbare Wahrheit, dass sich sowohl auf ägyptischen Sleindenkmälern , als aucb in den Papyrusrollen viele Hiero¬

glyphenbilder und Gruppen übereinstimmend und mit denselben Bedeutungen finden , dass die einen aus den andern , Denkmäler aus den PapymsroIIen, Papymsrollen aus den Denkmälern erklärt werden müssen; mit einem Worte, dass die Hieroglypbenscbrift überall unverändert dieselbe gewesen ist. Ist das ganze Todtenbucb nicbt akrologisch geschrieben , so ist es auch gewiss nicbt eine einzige Hieroglypbeninsehrift ; aber dus Todtenbuch würde akro¬

logisch geschrieben ebenso unverständlich sein und selbst für die Zeitgenossen gewesen sein, wie uns dor Penlateucb, wenn statt M^MIIS nur 3, statt nur 3 u s. w. geschrieben stände.

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Heber einen neuen Versuch die Hieroglyphen akrolog. xu erklären. 83 t Trotz der erwähnten Schwierigkeiten und l'nwabrscheinlichkeiten eines vollständig durchgeführten akrologischen Schriftsystemes ist im vergangenen Jahre eine Schrift erschienen :

lecture littcrale des hieroglyphes et des cuneoformes pnr I'auteur de In dactylologie. Par 1853. 4. »)

welche unter dem besonderen Titel „Aerologie" denselben Grundsätzen von Neuem Geltung zu verschaffen sucht.

Die S. 11 aufgestellte Hauptlebre: „ L'bieroglypbie se compose de sigles acrologiqnes: ce fut la loi primitive de Ia transmission des idees. Les figures etaient choisies de preference dans I'ordre des idees qu'il s'agissait de trans- mettre " wird von vorn herein als ricbtig vorausgesetzt und für die Hiero¬

glyphenentzifferung in Anwendung gebracht; nur verliert dieser ohnebin schon unwahrscheinliche Grundsatz in der Anwendung noch dadurch mehr an einer sicheren Grundlage, dass den Hieroglyphen statt einer mit dem Koptischen verwandten altägyptischen , eine von dem Verf. sogenannte prohellenische Sprache, d. h. einfach die griechische zu Grunde gelegt wird. Haben doch Sickler, Janelli u. A. die Hieroglyphen aus der ebräiscben Sprache zu er¬

klären kein Bedenken getragen ; warum sollle man es nicht auch einmal mit der griechischen versuchen. Die Schlüsse aber, durch welche der Verf.

zu dieser prohelleniscben Sprache gelangt, sind folgende:

„Moses war in ägyptischer Wissenschaft erzogen und kannte die Akrologie.

„Er setzte daher in seinem Gesebichtswerke akrologisch für den Hochmuth, ,,den Grund alles l'ebels , die Schlange. Es heisst wörtlicb S. 1: L'or-

„gueil, ce premier instigateur du mal, s'appela Oyxos; il ful represenle

„ acrologiquement par nn serpent , Of>ie. Nun fangen aber die für diese

„beiden Begriffe gebränchlicben Worte nur einzig und allein in der von dem

„ Verfasser sogenannten langne prohellenique als 'OyKoe und '09518 mit glei-

„ chen Buchstaben an ; folglieb ist diese probelleniscbe (oder griechische) die

„den Hieroglyphen zu Grunde liegende Sprache."

Es muss dem Leser überlassen bleiben, ob er diesen Scbluss für logisch richtig anerkennen wolle ; jedenfalls muss aber das Resultat unrichtig sein, da die eine der Prämissen durchaus falsch ist. Nicbt nur im Griecbiscben nämlich, wie der Verf. behauptet, sondern ja auch im Lateinischen (Super¬

bia Hochmuth, S erpens Schlange), und was am Nächsten lag, im Koptischen (£nig^o Hochmulh , goq Schlange) fangen beide Worte mit gleicben Con¬

sonanlen an; ein hinreichender Grund, der griechischen Sprache vor der koptischen den Vorzug zu geben , ist also gar nicht vorhanden.

Diese beiden voreiligen Annahmen der Akrologie und einer den Hiero¬

glyphen zu Grunde liegenden prohellenischen Sprache fübren nun zu weiteren Beispielen. So soll nach S. 11 Osiris durch einen Vogel bezeicbnet worden sein, weil 'Ogvit und "OaiQie mit einem 0 anfangen. Doch wird gewiss kein Aegyplologe, welcher Scbule er auch angehören mag, zugeben, dass der Name Osiris in den Hieroglyphen jemals durcb einen Vogel dargestellt wor¬

den sei. L'nter den zwölf Bildern für Osiris S. 12 ist nur eins , das Auge (of9ai./i6e) richtig, und anch dieses nnr halb, da nicht Osiris sondern nnr

1) Vgl. oben S. 5.19 ff.

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832 Hebet einen nenen Verbuch die Uievoylyphen ahroloy. zu e) klären.

zweite Tlieil dieses Namens iqi dureli das Auge bezeichnet wurde, weil das Auye altUgypliscb i'(>t bicss. Vgl. IMut. de Is. et Os. c. 10. Auch auf ilas Gebiet anderer Sprachen erstreckt sich die in dem Buche vorgetragene ukrologiscbc Spielerei ; lOA z. B. (Jehovah) soll durch Akrologie entstanden sein aus /sis, Osiris und .4nuhis ; für welche Enldeckung dem Verf. gewiss die Theologen Dank wissen werdei.

Uuch wir gehen weiter zu der akrologischen Deutung ganzer Inschriften,

»ie sie der Verf. versucht hal. S. 33 enthSll die Erklärung einer Inschrift aus seiner eigenen Sammlung ; dieselbe besieht aus den vier Hieroglypbeuzci- eben : deux poinmiers , un serpent, un cheval, und die griccbisehcn Namen

dieser Bilder MeXea , MsXea , Oftt, KaßaXhjt werden akrologisch für

M-M-O-K genommen und durch MeynXeo MsvavS^co Oixofievco Kaoeie d. h.

Au grand Menandre mourant , ses parents el amis übersetzt. Aber warum Süll man das eine M durch Meyak^, das andere durch MevavS^r^ erklären ; warum nicht äarch Mäyos, Ma&rjrris, Manä^tos, MaxeSovia, MdX/^os, MÜQxoi, Mrivr]s oder tausend andere älMilicbc VVorle? Die Uichligkeit, und zwar alleinige Richligkeil der gerade .von ihm vorgeschlagenen l'ebersetzung wird der Verf. schwerlich erweisen können. Denn selbst, wenn alle übrigen "SV'orte akrologisch geschrieben werden konnten, so würden doch gewiss die Aegypler niebt Eigennumen wie Menaader dureh den einfachen Buchslaben M angedeutet und verlangt haben, dass nun Jeder diese akrologiscbe Andeutung richlig lesen und versleben könne.

Auf vier Tafeln nun findet sich am Schlosse dieser „Aerologie" betitelten Abhundlung eine Erklärung der Hieroglypheninscbriflen des Obelisken von Luxor, welche wir einer nähern Prüfung unterwerfen wollen. Zunächst, um nuch einmal den Beweis zu liefern, wie unsicher eine akrologiscbe Erklärung eines längeren Textes slels sein müsse. Dass man vermittelst der Akrologie aus jeder Insehrifl Alles herauslesen künne, inuss vor Allem bemerkt wer¬

den , dass der Verf. selbst in dieser kurzen Insebrift für dasselbe Zeichen fast jedesmal verschiedne Bedeutungen gewählt hal, so dass er sich niemals wird darüber rechtfertigen können , warum cr gerade so und nichl anders

übersetzt hat. Wir nehmen z. B. das aus dem Namen des Ptolemäus be¬

kannte Zeichen, den Berg (T), dessen pbonelische Bedeutung scbon Champollion richtig gefunden. Naeh dem Verfasser ist er = Tfiriyrje couperei , drückt daher T und akrologisch folgende Worle aus: TrjQrjnjs conservateur, Tgoyi/ios nourricier, TaQx^o>v apres les funcrnilles, Ta/itev/in administration, Tonos pays, pnlrie, Tanstves bumble, TetQwv comprimant , Texiov ayant donne naissance, TixTOfievoe fils, TQsniov chassant , ToX/irjQin Vaudncc , TVpy/is fc bonheur, Tirnv honorant, Ta^x^cov TijA-Jievrtov des funerailles solcnnelles, 6eos Dieu u. s. w. Die Pupille isl nacb ihm = Of^al/ios oeil = 0 und bezeichnet 'O le , OxQvvo/teroe elevc , Onia^ev successeur , Ovqavosvxos du divin, Of{hoe legitime, Ov(>nvos lc eiel, Onvwas marii , OßeXoe obe- lisquc n. v. A. — Wenn so viele und noch hundert andere Bedeutungen für jedes llieroglyphenzeicben zn Gebote stehen, so isl es kein Wunder, wenn man jeden Salz übersetzen kann , wie man will und wie er zu vorgefassten Ansichten gerade passt. und daher der Verf.. wie cr selbst in seinem Buche

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Leber einen neuen Versuch die Hieroglyphen akrolog. zu erklären. 833

sich rühmt, seil drei Jahren täglich ägyplische Hieroglypheninschririen zu lesen und zn übersetzen im Slande war. Ob er richlig übersetzt, ist ein anderer weit wichtigerer Punkt , den er uns zu beweisen nicbl im Slande sein dürfte.

Wir kommen nun zu den eigentlichen Fehlem des Buches. Der erste

und bauplsächlicbste , welcher selbsl bei richtigen Enlzifferungsgrundsätzen eine ricbtige l'eberselzung geradezu unmöglich machen muss, isl der, dass der Verf., wo auf den Obelisken mehrere Hieroglyphen neben einander siehen.

stall von rechts nach links fälschlirb von links nach rechts liest; er scheini daher von der Stelle bei Herod. II, 36 (ypnq:ovai Atyvnriot Sc nno rcöv itsStiüv ini rä aQtareQo.) Niehls gewusst zu baben. Gleicb am Anfange der Taf. I. z. B. liest er stalt Gans und Pupille Of&aXftot und Zmov , und ühersetzt Onio&ev 29svaQ0v Successeur du Puissant; ebenso liest er in der bekunnten Gruppe für ßaotXevt stall Flachsstengel, Biene (coyxn n ujAoA princeps n>ittonis) umgekehrt Biene und Flnchsstengel und überselzl Movagxoe 2eßaajos Monarque sacre u. s. w.

Zweitens sind viele falscbe L'ebcrsetzungen des Verf. Folge seiner Miss- acblung bilinguer Inschriften. Jedes System, es trage einen Namen, welchen es wolle, sollle seine Richtigkeit und L'nfehlbnrkeit zuersl durcb Entziiferung mehrsprachiger Insehrinen, wie z. ß. des berühmten Rosetiesteines, erweisen.

Dagegen werden jedoch in dem vorliegenden Buche Hieroglyphengruppen, deren Bedeutung aus zweisprachigen Inschriften längst erwiesen isl und sebon Champollion bekannl war, anders als von den Vorgängern überselzl. Das bekannle Bild des Hnmmcrs, durcb welcbes slels Gott bezeichnet wird, über¬

setzt d, Verf. falsch durch KotfiJ]aaa9ai repos celeste; die scbon aus der Inschrift von Roselle Z. V bekannte Gruppe für eit rov anavra x^övov (Schlange, Berg, Tenne) erklärt er ebenso unrichtig durch TexfiaQ Texov Neov la mort du pire ayant donne naissance au nouveau rot; die drei Hierogly¬

phen „Mund, Wellen, Sarkophag," welche immer pit, z. B. p6.n nomcn in der Inschrift von Roselle, p&.n jtQoixQivep auf dem Obelisken , den Her¬

mapion überselzl hal, bezeichnen, sollen naeh Ibm Ovoftsvot Naq> X^taSste pacificateur, dan» lc temple ayant ete sacre bedeuten. Ja, obgleich endlich die Hieroglypbeu , durch welche Zahlen und calendariscbe Data gescbrieben wurden, längst aus bilinguen Inschriften feslgeslellt und bestimmt sind (Des principales expressions qui servenl ä la notation des dates sur les inonumens de l'ancienne Egypte d'apres l'inscription de Rosette pur Fr. Salvolini Par.

1832. 33) , so findet docb der Verf. in ganz anderen Bildern die akrologisch geschriebenen Worle Mrjvt Exaro/ißniiovi Tera^rif , obne daran Anstoss zu nehmen, dass er uns statt der wohlbekannten ägyptischen Monate einen ma¬

kedonisch - griechischen giebt , und dass , wenn selbsl Zahlen atrologiscb ge¬

schrieben werden könnten , was am unwahrscheinlichsten ist , für TiaoaQst, TsaaaQÜxovra , Teaan^axöaioi und alle mif T anfangenden Zahlwörter ein und dasselbe Zeicben genommen werden dürfte, und hierdurch die grösste Verwirrung enlsteben müsslc. Schon an dieser Stelle ist nicbl zu sehen, wa¬

rum cr nicht ebenso gul T(iirq> stall TVrnpTfj» l.is , da ja akrologisch nnr ein T geschrieben sieht.

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834 lieber einen neuen Versuch die Hieroglyphen akrolog. zu ei klären.

Ein dritter Grund, weshalb der Ueberselzung des Vert. kein Vertrauen geschenkt werden darf, ist der Umstand, dass in derselben selbst ganz gleiche Gruppen an verscbiedenen Slellen verschieden übersetzt sind. Hier nur einige Beispiele. Gans und Pupille bedeulen nach ibm gewübniich Onia9ev ^he- vaQOv Successeur du Puissant, an einer anderen Slelle jedoch Ovgavov .Saaovaa donne par le eiel pouvant tout snnver } Hanfslengel und Biene übersetzt er MovaQxos 2!eßaaros Monarque sacre aber auch Mvr^accot .Ss- ßaarrjs de V initiation religieuse; ja eine Gruppe, die er einmal dureb Sißaafiiov Xusnofisvov 2o<fovt sacre, proclame pnr les Sages erklärt, soll an einer anderen Slelle Niehls weiter als 2!e- £*>- 2:r^is Sesostris bedeulen.

Viertens endlieb sind viele Hieroglyphenbilder, die Champollion richtig benannte, vollsländig verkannt. Ich slelle wenige derselben einander gegenüber :

Champollion. Vauleur.

theorbe houleille

sislre lyre

plante javelot

racine d'arbre boucle d'oreille

moitie de sphere couperet (.Tfit/yr/t)

rouleau de papyrus rabot (o^yavov)

couche feule (^ayne)

condee coin (agtrjv) a. s, w.

Nach allen diesen Bemerkungen wird Jeder leicht ermessen , welche Slel¬

lung dies nene System den übrigen Hieroglyphensystemen gegenüber werde einnehmen müssen. Es ist das Ergebniss eines obne Kenntniss des Koptischen und ohne Bekanntschall mit allen übrigen bei Weitem sicherern und zuver¬

lässigem EntzifTeruttgsversuchen begonnenen Studiums. Denn nur dadurcb ist es zu erklären, dass der Verf. die Aegypter auf ibren Denkmälern grie¬

chisch sprecben lässt, und zwar eine ganz ecblhomerische Sprache; seine Erklärung des Obelisken von Luxor bewegt sich in Worlen wie rjitios, fft^eoe, jexuaf, xoi^avos, ovfavöets u. s. w. Die Wiederlegung der Behauptung, die Ursprache der alten Aegypter sei die hellenische gewesen , ist leiehl.

War Allägyptiscb und Allhelleniscb gleich, biess in der Hieroglypbensprsche das Auge 'OfdaXfioe, wie der Verf. annimml, wie konnte Plutareh (de Is.

ct Os. c. 10 S. 354. 353) sagen, das griechische Wort 6^&akfibs entspreche dem ägyptischen Iqi (kopt. lopg^ pupilla) ; wie konnte Horapollo I, 6 ver¬

sichern, das Herz (xa^Sia) heisse ägyptisch "US- (kopt. ^K"^) u. s. w. ? Eine Wiederlegung der Uebersetzung des Obelisken von Luxor im Ein¬

zelnen würde hier zu weit führen ; auch beabsicbligt der Unlerzeiebnelc seine Ueberselzung desselben Obelisken nacb demselben Systeme bearbeitet , nacb dem er die Inschrift von Roselte enlzilfort, nächstens milzulbeilen.

Dr. M. Uhlemann.

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üeber eine Syrischelebersetzung des Pseudo-Kallisthenes Von

P. Zlnirerle.

Das Manuscript „Geschichte Alexanders, des Sohnes v. Philipp, Künigs V. Macedonien", ist mit nestorianischer Schrill und Vocalisirung geschriebeu, so dass in dieser Hinsicht von ibm gilt, was im $. Bande der Zeitscbr. d.

D. M. G. über die 3 nestorianischen Lieder gesagt ist. Der Codex ist leider

neuesten Datums, nämlich vom Jahre 2162 )iIjQa^ d. i. der griechi¬

schen Zeitrechnung oder Seleucidischen Aera ; das wäre also das Jabr 1850

—1851 unserer Zeitrechnung.

Soweit icb es mit dem Werke von Weismunn verglichen habe, näm¬

licb bis zum 13. Kapitel, welches die Geburt Alexander d. Gr. erzäblt, ist diese syrische Alexandergeschicbte nicbts andres als eine Uebersetzung des Pseudo - Kiillisthenes , und zwar nach der Bearbeitung des Julias Valerius, soweit die von Weismann geliererten Auszüge im 2. Bande S. 227 ff. scblies¬

sen lassen ; denu der syr. Codex beginnt ebenfalls mit der Berühmtheit der Aegypter in der Weisheit und den Wahrsagerkünsten. Damit scbeint nach dem, was in Weismann's Vorrede Band 1. angeführt isl, der Bamberger Codex des Pseudo-Kullisthenes , von dem Weisninnn S. XLVIII der Vorrede spricht, übereinzustimmen; denn der Anfang desselben, S. XLIX, bandeil ebenfalls von den Aegyptern. Damit stimmt ferner auch das aus dem „Ex- cerptum in Ekkehardi Chronicon (S. XLVIII, 2. Vorrede Weismann's) Ange¬

führte überein, weil Ekkebird seinen Auszug aus dem Cod. Bamberg, gemacht hat. Unter den 3 von Weismann angeführten Handschriften scheint die Hand¬

scbrift A, welche aucb mit dem Lobe der Aegypter beginnt, diejenige Re¬

cension zu enthalten , welche in das Syrische übergegangen ist. Die Ab¬

weichungen der syrischen Erzäblung sind der Hauptsache nach (so weit ich sie verglichen) wenig bedeutend: hie und da ein verschiedener Name oder

eine kleine Erweiterung , eine Abänderung von Nebenumständen. König

Kektanebus i (r "«~v < < besiegt die Feinde durcb Zauberei , wie sie im Pseudo-Kallistb. geschildert ist, nur dass im Syrischen Regenwasser anstatt Quellwasser steht und die vom Nektaneb gebildeten Figuren als aus Pech,

1) Die D. M. G. erhielt durcb die Güte des Hrn. Perkins ein umfang¬

reiches syrisches Manuscript, welches die Geschichle Alexanders des Grossen behandelt (vgl. Zeitschr. Bd. VII, S. 619.). Bei dem regen Interesse, das für die genauere Kenntniss der allmäligen Ausbildung der Alexandersage herrscht, übersandte ich das Mscrpt. an den gelebrten Verfasser des obigen Berichts , mit der Bitte , es in unsrer Zeitscbrift durcb Analyse u, s. w. ge¬

nauer bekannt zu macben. Vieltällige Berufsgeschäfte haben Herrn Zingerle bis jetzt an einer ausführlicheren Bearbeitung verbindert ; das Obige reicht aber vollkommen aus, um den Charakter des syriscben Werkes im Allge¬

meinen zu bestimmen. Broekhaus.

2) Alexander , Gedicht des 12. Jahrhunderts vom Pfaffen Lamprcrhl . herausgegeben von IVcistnnnn. 2 Bde. Frankf. 1850.

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