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Archiv "Anlagestrategie für die USA" (09.06.1988)

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Academic year: 2022

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Claudicat

retard

Wirkstoff: Pentoxifyllin

Groß in- der Mir103-11-g, ---

Ie-i-11. im Preis /00 .Täe (A/32 Dp

1425-

Bei peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen

Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 400 mg Pentoxifyllin. Anwendungsgebiete: Periphere arterielle Durchblutungsstörungen im Stadium II nach Fontaine. Gegenanzeigen: Frischer Herzinfarkt, Massenblutungen, Schwangerschaft. Treten Netzhautblutungen auf, Präparat absetzen. Nebenwirkungen:

Gelegentlich gastrointestinale Beschwerden, Schwindel, Kopfschmerzen. Therapieunterbrechung nur in Ausnahmefällen erforderlich. Vereinzelt Uberemp- findlichkeitsreaktionen der Haut.

Wechselwirkungen: Die Wirkung von Antihypertensiva kann verstärkt werden (Blutdruckkontrolle, ggf. Dosisanpassung des Antihypertensivums). Bei Diabeti- kern evtl. Insulindosis reduzieren. Dosierung und Anwendungsweise: 3 x täglich 1 Filmtablette nach dem Essen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Bei deutlich verminderter Nierenfunktion individuelle Dosierungsanpassung. Therapiedauer individuell festlegen. Handelsformen: Claudicat. retard 20 Filmtabl.

(N1) 12,30; 50 Filmtabl. (N2) DM 29,45; 100 Filmtabl. (N3) DM 49,25 (Stand 1/87) Promonta, Hamburg

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

N

achdem die jüngsten Zahlen zu Arbeits- markt, Konsumausga- ben, Export, Produktion und Investitionen ein gegenwärtig unvermindert starkes Wirt- schaftswachstum signalisie- ren, ist die in den USA nach dem Einbruch auf den Ak- tienmärkten im Oktober 1987 verbreitete Furcht vor einer nahenden Rezession 1988 et- was abgeklungen. Während sich Sachverständige und Kommentatoren aus der Wirtschafts- und Finanzwelt weitgehend darüber einig sind, daß nach einem nahezu siebenjährigen Wirtschafts- aufschwung ein Nachlassen der Konjunktur in den USA zu erwarten ist, sind sie sich über den Zeitpunkt des Be- ginns einer Rezession eher uneinig. Die ersten Schwä- cheanzeichen der Konjunk- tur dürften sich in den USA wohl gegen Ende des Jahres oder Anfang 1989 bemerkbar machen. Angesichts eines au- genblicklich recht starken wirtschaftlichen Wachstums ist ein konjunktureller Ein- bruch in diesem Jahr äußerst unwahrscheinlich, da zwei wesentliche Bestimmungs- faktoren der Konjunktur, nämlich die Exporte und die Investitionen, gegenwärtig die Stützen der gesamtwirt- schaftlichen Nachfrage dar- stellen. Auch der private Konsum, der in den vergan- genen Jahren rund zwei Drit- tel des Bruttosozialproduktes ausmachte, scheint sich in ei- ner weitaus robusteren Ver- fassung zu befinden, als dies Ende des vergangenen Jahres noch allgemein vorausgesagt worden war.

Was den amerikanischen Dollar angeht, so kann auch hier keineswegs von Überein- stimmung der Analysten ge- sprochen werden. Nicht we- nige Experten sehen die Ge- fahr, daß der Dollar unter sein „historisches Tief" von DM 1,58 Ende 1987 fallen könnte. Als Argumente füh- ren sie die im Ausland hoch verschuldeten USA, ein wei- terhin hohes US-Handelsbi- lanz- und Haushaltsdefizit, mangelndes Vertrauen aus-

ländischer Investoren in den US-Dollar, eine gegenüber den Hartwährungsländern zu geringe Zinsdifferenz und den Verlust an Wettbewerbs- fähigkeit der amerikanischen Industrie in den vergangenen.

Jahren aufgrund ungenügen- der Qualitätsstandards und mangelhafter Serviceleistun- gen an. Des weiteren wei- sen sie auf den aufgebläh- ten Dienstleistungssektor bei Vernachlässigung der Moder- nisierung des Kapitalstocks seit Mitte der 80er Jahre hin.

Die Verfechter eines stär- keren Dollars verweisen hin- gegen auf eine reale wie no- minale Verbesserung der Handelsbilanz seit Jahresbe- ginn und steigendes interna- tionales Vertrauen in den Dollar, nachdem in den letz- ten vier Monaten eine deut- liche Stabilisierung dieser Währung festzustellen war.

Außerdem werden zuneh- mende Investitionen, ein leichter Anstieg der Sparquo- te, Maßnahmen der amerika-

nischen Industrie zur Kosten- senkung, Gesundschrump- fungsprozesse zahlreicher Firmen, sowie eine durch den tiefen Dollar gegenüber 1985 wesentlich verbesserte Wett- bewerbsfähigkeit amerikani- scher Exportunternehmen angeführt. Ebenfalls stabili- sierend für den Dollar wirkte das relativ starke US-Wachs- tum, das die US-Notenbank nicht dazu zwingt, zinssen- kende Maßnahmen zu ergrei- fen. Schließlich scheint nach einem Dollarverfall von DM 3,47 im Februar 1985 auf DM 1,58 Ende Dezember 1987 die amerikanische Währung für eine Korrektur reif.

Tatsächlich dürfte sich der Dollar in diesem Jahr in einer Spanne zwischen DM 1,60 und DM 1,80 bewegen und eine langfristige Stabilisie- rung zeigen. Massive Kapital- abflüsse sind seit Ende 1987 nicht zu erkennen gewesen und das in diesem Jahr noch moderate Wirtschaftswachs- tum dürfte die US-Noten-

bank nicht zu einer übermä- ßig expansiven Geldpolitik veranlassen, die mit einem erneuten Druck auf den Dol- lar verbunden wäre.

In den USA ist die Furcht vor einem erneuten Infla- tionsschub heute weit ver- breitet. Begründet werden diese Inflationsängste mit dem nach wie vor relativ ho- hen Handelsbilanzdefizit, das über die wegen des Dollar- verfalls billigen Einfuhren die Gefahr eines Inflationsim- ports erhöht. Des weiteren werden der Anstieg der Lohnstückkosten, die nahe ihren Kapazitätsgrenzen pro- duzierende verarbeitende In- dustrie und die Erwartung von auf lange Sicht steigen- den Rohstoffpreisen ange- führt. Unsicherheiten bezüg- lich der Konjunkturaussich- ten 1989, die die US-Noten- bank möglicherweise veran- lassen könnten, zinssenkende Maßnahmen zu ergreifen, tragen ebenfalls zu den Infla- tionsbefürchtungen bei. Von offizieller Seite wird die Ge- fahr eines erneuten Anstiegs der Inflation mittelfristig al- lerdings als gering eingestuft, wobei hier die Begründung in den derzeit recht stabilen Energiepreisen, einem ge- bremsten Geldmengenwachs- tum seit Mitte 1986 und stei- gender Produktivität in der verarbeitenden Industrie lie-

Anlagestrategie für die USA

Die internationalen Finanzmärkte präsentieren sich gegenwärtig in einer abwartenden Haltung.

Besonders in den USA herrscht Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung und die künftige Geldpolitik der US-Notenbank.

Dt. Ärztebl. 85, Heft 23, 9. Juni 1988 (91) A-1743

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Börsebius: Praxisbewertung

gen. Außerdem wird argu- mentiert, daß bei einem mit- telfristig zu erwartenden Rückgang des privaten Ver- brauchs der inflationäre Druck durch zurückgehende Importe, eine Verbesserung der Handelsbilanz und in der Folge einen wieder festeren Dollar vermindert wird.

Nach einer Inflationsrate von 3,7 Prozent im Jahre 1987 ist für dieses Jahr ein leichter Anstieg auf etwa 4 Prozent zu erwarten. Die Sta- bilisierung des Dollarkurses erhöht den Zinssenkungs- spielraum der US-Noten- bank, sobald sich bei auslän- dischen Investoren mehr und mehr die Gewißheit durch- setzt, daß der Dollar seinen Tiefststand hinter sich hat.

Ein kosteninduzierter inflato- rischer Druck ist nur dann zu erwarten, wenn das Produkti- vitätswachstum hinter dem Anstieg der Lohnstückkosten zurückbleibt; dies erscheint uns aber in diesem Jahr eher unwahrscheinlich. Die Roh- stoffpreise dürften dieses Jahr stabil bleiben; die Unei- nigkeit der Erdöl exportie- renden Länder könnte durch- aus zu fallenden Ölpreisen führen, was Inflationsbe- fürchtungen zunächst einmal etwas zerstreuen dürfte.

Die Alternativen für die Anlage

Welche Anlagestrategie folgt nun aus dieser Beurtei- lung? Der eher konservative, auf höchstmögliche Sicher- heit und Einkommenserzie- lung bedachte Anleger sollte seinen Anlageschwerpunkt auf festverzinsliche Wertpa- piere legen. Hier eignen sich besonders deutsche, britische und amerikanische Anleihen, die auf relativ stabile oder starke Währungen lauten oder von ihrer Rendite her attraktiv erscheinen. Gene- rell kommen für diesen Anle- gerkreis nur von Schuldnern mit hoher Bonität ausgegebe- ne unkündbare Anleihen in Frage, womit besonders Staatsanleihen und erstklas- sige Unternehmensanleihen

gemeint sind. In geringerem Umfang können amerikani- sche Aktien mit hohen Ren- diten erworben werden, wo- bei vorwiegend Versorgungs- aktien zu empfehlen sind.

Für den spekulativer ein- gestellten Anleger eignen sich darüber hinaus ausge- wählte Nullkuponanleihen, die bei entsprechender Zins- entwicklung aufgrund ihrer Hebelwirkung ein relativ zu üblichen Anleihen wesentlich höheres Kurssteigerungpo- tential besitzen. Da der He- beleffekt jedoch bei ungün- stiger Zinsentwicklung eben- so in die entgegengesetzte Richtung wirkt, sollten

„Zerobonds" nur von erst- klassigen Schuldnern und auf selektiver Basis erworben werden. Im amerikanischen Aktienmarkt sind Qualitäts- werte des Ölservice- und In- vestitionsgüterbereichs sowie einige Computer- und Halb- leiteraktien als Depotbeimi- schung für den risikofreudi- gen Anleger geeignet. Gene- rell sollten jedoch unabhän- gig von der individuellen Ein- stellung zum Risiko in ausrei- chendem Maße liquide Mittel gehalten werden, wobei je nach Anlagestrategie 10 bis 20 Prozent des Depotwertes als Richtlinie gelten. Darüber hinaus sollten nach stärkeren Kurssteigerungen Gewinn- mitnahmen nicht vergessen werden, die Verschuldung in Effektenkrediten in Grenzen gehalten und größere Aktien- positionen mittels Options- strategien abgesichert wer- den. In den Edelmetallmärk- ten ist gegenwärtig Zurück- haltung geboten. Die begon- nene langfristige Stabilisie- rung des US-Dollars, weiter- hin relativ niedrige Infla- tionszahlen sowie ein weiter- hin steigendes Angebot be- sonders im Goldmarkt lassen die Edelmetalle augenblick- lich nicht als eine interessante Anlageform erscheinen.

Anschrift des Verfassers:

Dr. Nikolaus Gütermann c/o Merrill Lynch AG Postfach 17 04 17 Telefon 0 69/71 53-0 6000 Frankfurt/Main

Wenn Sie dem Bild Ihrer Liebsten auf dem Schreib- tisch einen „ideellen" Wert einräumen, dann läßt sich da- gegen gewiß nichts einwen- den. Komischer wird die im vorgenannten Fall eher ly- risch anmutende Ausdrucks- weise aber spätestens dann, wenn sie Eingang in die Be- wertung einer Arztpraxis fin- det — und schlimmer gar, mit dem Wort „Goodwill" ver- knüpft wird.

Ein Sprachungeheuer kommt zu Ehren

Es ist nicht mehr nachvoll- ziehbar, wer das sprachliche Monster „ideeller Wert — Goodwill` zuerst in diesem Zusammenhang gebrauchte.

Wahr ist aber, daß es einen in der einschlägigen Literatur geradezu bösartig verfolgt.

Gleichwohl, der Goodwill ist zu hohen Ehren gekommen, ist in aller Munde und wird bei Übernahmeverhandlun- gen mit großem Respekt be- handelt. Hat er das wirklich verdient?

Es scheint in Wirklichkeit so zu sein, daß der Goodwill aus ganz bestimmten Grün- den so beliebt ist. Man kann sich nämlich mit seiner Hilfe um das gründliche Nachden- ken über den wirklichen Wert einer Arztpraxis her- ummogeln. Mit dem gebüh- renden Ernst können dann die Vertragspartner halbamt- liche Tabellen über den Goodwill zum Beispiel einer Augenarztpraxis (108 000 DM) oder der Praxis eines Internisten (110 000 DM) auf

Leserservice:

Der Autor hat bewußt dar- auf verzichtet, Sie mit For- meln zu erschrecken. Wer sich aber genauer informie- ren will, kann ein Ertrags- wertmodell gegen Einsen- dung von vier Mark in Briefmarken anfordern.

Diplom-Ökonom Reinhold Rombach, Rudolfweg 3, 5000 Köln 50

den Tisch legen, ohne weiter den Sinn solcher Zahlenwer- ke zu hinterfragen.

Ebenso seltsam und sach- lich unbegründet sind Formu- lierungen wie „der ideelle Wert einer Arztpraxis kann mit einem Drittel des durch- schnittlich ermittelten Jahres- umsatzes dieser Praxis ange- nommen werden". Warum bloß? Es gibt keinerlei ernst- hafte wirtschaftswissenschaft- liche Begründung für eine derartige Vorgehensweise.

In der an sich gut gemach- ten Broschüre „Praxis — Übernahme/Abgabe" von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank heißt es über den Goodwill: „Mit dem ideellen Wert — auch Praxis- wert oder Goodwill genannt

— ist jener Betrag umschrie- ben, den der Käufer einer Praxis zusätzlich zum Kauf- preis für das Praxisinventar bezahlt, weil er der Praxis ei- nen darüber hinausgehenden (ideellen) Wert beimißt."

Einmal davon abgesehen, daß diese Formulierung auch nicht weiterhilft, sollte späte- stens nach einem Blick in den Duden klar sein, daß unter Goodwill nichts anderes als der Geschäfts- oder Firmen- wert zu verstehen ist. Stan- desrechtler mögen zwar jetzt die Nase ob der Nähe zur Be- triebswirtschaft rümpfen und einwenden, das dürfe man aber so nicht sehen. Aber ge- rade in der heutigen Zeit, in der auch und gerade beim Praxiskauf ökonomische Zwänge eine immer größere Rolle spielen, kann es nicht mehr angehen, daß eine Wertgröße „quasi über den Daumen" (ein Drittel des Umsatzes) bestimmt und dann auch noch mit einem ir- reführenden Namen behängt wird. Wenn überhaupt von einem Wert außerhalb des Inventars die Rede sein kann, dann wäre eine Be- zeichnung wie „immateriel- ler Praxiswert" statt Good- will besser angebracht.

Börsebius

A-1744 (92) Dt. Ärztebl. 85 , Heft 23, 9. Juni 1988

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