• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Zahlen ohne Bargeld" (19.10.1989)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Zahlen ohne Bargeld" (19.10.1989)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

uamen®forte

Wirkstoff: Betahistin

Bei vestibulärem Schwindel

Zusammensetzung: 1 Tablette enthält 12 mg Betahistindimesilat. Anwendungsgebiete: Vestibuläre Störungen mit dem Leitsymptom Schwindel und den häufig begleitenden Symptomen Ohrgeräusche, Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Hörminde- rung; Meniere'scher Symptomenkomplex. Gegenanzeigen: Nebennierentumor, Magen- und Darmgeschwüre, Bronchialasthma, Schwangerschaft. Nebenwirkungen: Gelegentlich: Magenunverträglichkeit, Hitzegefühl im Kopfbereich, Herzklopfen, Durchfall, Nessel- ausschlag. Durch Einnahmeder unzerkauten Tabletten während oder nach den Mahlzeiten können Magenunverträglichkeiten in der Regel vermieden werden.

Wechselwirkungen: Antihistami nikavermi ndern die Wirkung von Aeq uamen ® forte und solltenvor Beginn der Behandlung langsam aus- schleichend über etwa1Woche abgesetzt werden, um Entzugserscheinungen, wie Schlafstörungen oder Unruhe, zu verhindern. Bei erfor- derlichem raschen Übergang auf Aequamen' fortesollte in den ersten Behandlungstagen ggf. zusätzlich ein Tranquilizer verordnetwerden.

Handelsformen: 20 Tabl. (Ni) DM 11,65; 50 Tabl. (N2) DM 24,90; 100 Tabl. DM 42,90; AP mit 500 Tabl. (10/89) Promonta • Hamburg

Gezielt wirksam - besonders preisgünstig

LESERDIEN T

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

K

ühne Zukunftspläne hegt die bundesdeut- sche Geldwirtschaft:

Bezahlen soll noch einfacher werden, die „cashless society"

— also die Gesellschaft ohne Bargeld — steht vor der Tür.

Schlüssel dazu sind Scheck- und Kreditkarten, deren Fortentwicklung schon bald bedenklichen Umfang an- nimmt.

Zumindest in den For- schungslabors ist der „perso- nallose Supermarkt" längst keine Utopie mehr: Der Kun- de wählt seine Waren zwar noch wie bisher aus den Re- galen aus, dann beherrscht je- doch Elektronik das Feld. So liest der Kassencomputer vollautomatisch und ohne menschliches Zutun nicht nur die an der Ware angebrach- ten Abrechnungscodes, son- dern gleichzeitig auch die in der Brieftasche des Kunden aufbewahrte Kreditkarte. Die Freigabe erfolgt dann nur noch durch ein vom Kunden gesprochenes Paßwort, das der Sprachcomputer der Su- permarkt-Kasse als „richtig"

oder „falsch" erkennt. Perso- nalprobleme, Diskussionen um verlängerte Öffnungszei- ten gehören dann ebenso der Vergangenheit an wie Laden- diebstähle. Manko jedoch:

Die „Inductive Card" — so be- zeichnet man die Plastikkar- te, deren Daten auch ohne Einlegen in einen Computer gelesen werden können — läßt sich mit geeigneten Einrich- tungen auch zu anderen Ge- legenheiten ablesen, der Auf- enthaltsort eines dann „Glä- sernen Menschen" ist damit jederzeit feststellbar.

Bis diese zwar kühnen, aber durchaus nicht mehr un- realistischen Zukunftspläne Realität werden, dürften nach Meinung von Bankex- perten freilich noch einige Jahrzehnte vergehen. Umstel- lungen gibt es indes heute be- reits: Schlüssel zu den bar- geldlosen Abrechnungssyste- men ist in erster Linie die herkömmliche eurocheque- Karte mit dem rückseitigen Magnetstreifen und der dazu- gehörigen Geheimnummer (PIN = Persönliche Identifi-

kations-Nummer). Können mit diesen beiden Hilfsmit- teln schon seit mehreren Jah- ren täglich bis zu 400 DM — bei der kontoführenden Bank oftmals sogar bis zu 1500 DM

— aus Geldautomaten bezo- gen werden, laufen in immer mehr Städten Testphasen mit sogenannten „POS"-Termi- nals (Point Of Sales): Da die Zahlungen damit über den auf der Karte angebrachten Magnetstreifen und Eingabe der Geheimnummer freigege- ben werden, entfällt das doch umständliche Ausfüllen eines Scheckvordrucks.

Umstrittene

Gebührenaufteilung Bei den Gebühren werden allerdings in erster Linie die Händler „zur Kasse" gebeten:

War bisher die Abrechnung von eurocheques — im Gegen- satz übrigens zu vielen ande- ren Ländern — bei den Kredit- instituten noch weitgehend gebührenfrei, fallen nach jet- zigen Plänen künftig bei jeder Zahlung 7 Pfennige plus 2 Promille des Rechnungsbe-

trags an, hinzu kommen die Anschaffungsgebühren für das Terminal (etwa 5000 bis 10 000 DM) und die Lei- tungsgebühren der Post. Dem Kunden werden nach wie vor lediglich die Postengebühren in Rechnung gestellt, jedoch keine Kosten mehr für die Scheckvordrucke. POS-Zah- lungen lohnen sich mithin, wenn auch die Abbuchung vom Girokonto innerhalb von nur einem bis zwei Tagen er- folgt. Freilich: Die Gebüh- renfrage ist heftig umstritten, ist der Handel doch bisher — im Gegensatz zu den Nach- barländern wie etwa Frank- reich — vom nahezu gebüh- renfreien Inkasso von Schecks „verwöhnt". Daß die höheren Kosten letztendlich über die Preise an die Kun- den weitergegeben werden, ist mithin zu erwarten.

Um zumindest die Lei- tungsgebühren in den Griff zu bekommen, beginnt in Re- gensburg derzeit die für zwei Jahre geplante Testphase der sogenannten „Chipkarten":

Zusätzlich zum Magnetstrei- fen ist ein Microchip inte- griert, der einerseits besser

als der Magnetstreifen gegen Manipulationen geschützt ist, andererseits aber auch erwei- terte Möglichkeiten bietet. So ist es nicht mehr bei jedem Zahlungsvorgang erforder- lich, daß das Kassenterminal bei der jeweiligen Hausbank — zwar vollautomatisch und sehr schnell, aber dennoch teuer — eine Zahlungsfreigabe einholt. Statt dessen wird der Chip mit einem Genehmi- gungslimit versehen, und erst wenn dieser Betrag „ver- braucht" ist, wird der Ban- kencomputer erneut zur Au- torisierung angewählt.

Während aber letztlich je- de Zahlung Buchungsgebüh- ren — bei einigen Banken sind dies bis zu 80 Pfennige — aus- löst, profitieren die vier Kreditkartenorganisationen American Express, Diners Club, Eurocard und Visa vom Trend zum „Electronic Ban- king": Die Plastikkarten — die auch einige Versicherungslei- stungen beinhalten — kosten zwar zwischen 45 und 350 DM Jahresbeitrag, weitere Kosten fallen dann jedoch nicht mehr an. Verwendet werden können sie auch an.

POS-Kassen, mit der Einbe- ziehung von Tankstellen und

Zahlen ohne Bargeld

Vollautomatisch per POS und Chip

I

Kreditkarten für viele Zwecke

Dt. Ärztebl. 86, Heft 42, 19. Oktober 1989 (101) A-3125

(2)

Reisebüros in das Netz der Akzeptanzstellen bieten sie dem Kunden inzwischen breitgefächerte Nutzungs- möglichkeiten. Zudem win- ken Zinsgewinne, vergehen doch zwischen Einkauf und tatsächlicher Fälligkeit des Betrags durchaus vier bis sechs Wochen. Nicht zuletzt kann sich die Kreditkarte — entgegen des strikten Verbots der Kartenfirmen — oftmals als „Rabattkarte" bewähren.

Weil Händler — derzeit noch — zwischen 3 und 6 Prozent des Rechnungsbetrags an die Kartengesellschaft als Provi- sion abführen müssen, sind sie im Falle der Barzahlung oftmals zu Zugeständnissen bereit.

Die Leitzinserhöhung der Deutschen Bundesbank An- fang Oktober kam gewiß nicht überraschend — sowohl der Diskontsatz als auch der Lombardsatz wurden um je- weils einen vollen Punkt auf sechs bzw. acht Prozent er- höht. Warum diese Erhö- hung?

Zunächst ging es den Währungshütern wohl dar- um, aufkommende Inflations- gefahren im Keime zu erstik- ken. Immerhin läuft die Kon- junktur besser denn je, sind die Kapazitäten der Unter- nehmen voll ausgelastet, will heißen: höhere Güterpreise werden verlangt (und be- zahlt); das wiederum kann nicht ohne Auswirkungen auf die Geldentwertungsrate sein. Ein anderes Ziel der Bundesbank war aber auch, durch eine Zinserhöhung aus- ländisches Kapital wieder nach hier zu locken und da- mit die DM nachhaltig zu festigen. Dieses Unterfangen scheint vorderhand aber gründlich mißlungen, denn die anderen europäischen Notenbanken stellten durch eigene Zinserhöhungsrunden den alten Status wieder her.

Bei der Sicherheit über- treffen Kreditkarten die mei- sten anderen Zahlungsmittel jedoch: Im Verlustfall haftet der Karteninhaber nur mit maximal 100 DM und auch dies nur für Schäden, die vor der Verlustmeldung eingetre- ten sind. Wer indes seine Scheckkarte verliert und dar- auf möglicherweise auch noch die Geheimnummer notiert hat, muß trotz der verbesser- ten Geschäftsbedingungen der Kreditinstitute mit einer deutlich höheren „Schadens- beteiligung" rechnen.

Immer bedeutsamer wird es daher, Scheckkarte und Scheckvordrucke nicht nur getrennt voneinander aufzu- bewahren, sondern auch die

Wenn es aber im Grunde bei den internationalen Zins- differenzen beim Status quo geblieben ist, dann kann es nur eine logische Schlußfol- gerung geben: Weitere Zins- erhöhungsrunden verschiede- ner Notenbanken mit jeweils sofortigen Anpassungsreak- tionen der benachbarten Sta- bilitätswächter stehen uns noch ins Haus. Das führt mit einiger Sicherheit zu Turbu- lenzen an den internationalen Finanz- und Devisenmärkten und zuallererst aber zu massi- ven Gefahren für die Aktien- märkte. Auch wenn die Un- ternehmensgewinne derzeit noch brillieren mögen: die voraussichtliche Steigerung der Erträge für 1990 von etwa sieben Prozent wird wohl nicht mehr ausreichen, den.

kursdrückenden Effekt stei- gender Zinsen auszugleichen.

Leserservice: Wenn Sie Fragen rund ums Geld ha- ben, können Sie sich gerne an den Autor wenden.

Schreiben Sie an Diplom- Ökonom Reinhold Rom- bach, Rudolfweg 3, 5000 Köln 50

Geheimnummer entweder überhaupt nicht zu notieren oder zumindest verschlüsselt an einem schwer erreichba- ren Ort — etwa zu Hause in einem Buch — aufzuschrei- ben. Wichtig im Verlustfalle:

Eine sofortige Sperre über die Rund-um-die-Uhr besetz- te Telefonnummer 0 69/

74 09 87. Keinerlei Auskünfte darf man auch Anrufern ge- ben, die sich oftmals als

„Bankmitarbeiter" oder „Kri- minalpolizei" ausgeben und die Geheimnummer „für wei- tere Ermittlungen" erfragen wollen. Nicht selten handelt es sich dabei um die Diebe der Karte, denen so erst der eigentliche „Schlüssel zum Betrug" gegeben wird. PJ

Das internationale Umfeld befindet sich ebenfalls in ei- ner kritischen Phase, beson- ders gilt das für die US-Wirt- schaft. Sie macht keinerlei Anstalten, in die von vielen Auguren vorhergesagte Re- zession abzugleiten. Genau das Gegenteil ist der Fall, die jüngsten Indikatoren signali-

sieren eher Überhitzungsten- denzen. Also auch von dort die Gefahr steigender Zinsen, um die Inflation zu bekämp- fen.

Das Anlageklima könnte noch frostiger werden, wenn sich die ausländischen Groß- anleger vom hiesigen Markt zurückziehen sollten. So un- wahrscheinlich ist das ja nicht

— nicht bloß wegen der Zinssi- tuation, wir haben immerhin im nächsten Jahr Bundestags- wahlen mit einem völlig unge- wissen Ausgang. Und eines sollte sich jeder Aktienfreund ins Stammbuch schreiben:

Das derzeitige Renditeniveau am deutschen Rentenmarkt hat die Vor-Crash-Dimensio- nen nicht nur erreicht, son- dern schon deutlich über- schritten.

Für alle, die nun meinen

„die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube" — eine Börsenregel ist wohl im- mer zutreffend: Zum Ausstei- gen wird hier nicht geklingelt.

Börsebius

Spenden — Wer über den

„Internationalen Hilfsfonds"

durch monatliche Überwei- sungen in Thailand Paten- kinder unterstützt, hat ein Recht auf Auskunft über die Verwendung seiner Gel- der (Landgericht Frankfurt, 2/12 0 413/87).

Kaution — Der Vermieter ist verpflichtet, die verzins- liche Anlage der vom Mieter gezahlten Kaution auf Ver- langen nachzuweisen. An- dernfalls kann die Miete ein- behalten werden (Amtsge- richt Bremen, 10 C 89/88).

Streik — Kann eine Familie wegen des Streiks von Flug- hafenpersonal das gemietete Ferienhaus erst einen Tag später beziehen, so haftet da- für der Reiseveranstalter und kann sich nicht auf „höhere Gewalt" berufen (Amtsge- richt Hannover, 3 S 451/88).

Kindergeld — Empfiehlt ei- ne Universität vor der Auf- nahme eines Studiums einen Auslandsaufenthalt, so steht Eltern einer Tochter, die dar- aufhin für ein Jahr als Au- pair-Mädchen nach England geht, in dieser Zeit weiterhin das Kindergeld zu (Bundesso- zialgericht, 10 RKg 5/88).

§ 10 e EStG — Die Vergün- stigungen des § 10 e Einkom- mensteuergesetz (erhöhte Abschreibungen für Haus- bauer) bleiben auch dann in voller Höhe erhalten, wenn das Eigentum zu einem er- heblich reduzierten Preis er- worben wurde, zum Beispiel von Eltern (Bundesfinanzhof, IX R 58/86).

Zahnersatz — Die gesetzli- chen Krankenkassen sind be- rechtigt, Prüfer einzuschal- ten, um festzustellen, ob ver- ordneter Zahnersatz notwen- dig ist (Bundessozialgericht, 6 RKa 110/88). WB Hausbesitzer — 70 Steuer- tips zum Thema Haus- und Wohneigentum sind im

„Hausbesitzer-Sparbuch 1989/90" zusammengestellt.

Es ist für 19,80 DM zu bezie- hen beim VSRW-Verlag Dr.

Hagen Prühs GmbH, Rhein- allee 68, 5300 Bonn 2. WZ

Börsebius:

Internationale Anlagestrategie

A-3126 (102) Dt. Ärztebl. 86, Heft 42, 19. Oktober 1989

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Da die Innenzylinder auf die erste Achse wirken sollten, mußten sie geneigt ausgeführt werden, Als Anfahrvorrichtung dient gleichzeitig der Druckausgleich der Hochdruckzylinder..

Begriffliche Klarheit, Systematisierung von Argumenten und die Integration un- terschiedlichster Erfahrungsbereiche sollten sich zu einem Bild verdichten, aus dem sich eine

Deutsche Ärzte-Versiche- rung — Die Deutsche Ärzte- Versicherung, Berlin/Köln, hat ihr Tätigkeitsfeld erwei- tert und eine neue Gesell- schaft, die Deutsche Ärzte-

Der Spit- zensteuersatz soll von derzeit 51 Prozent im näch- sten Jahr auf 48,5 Prozent, 2003 auf 47 Prozent und 2005 auf 45 Prozent herabgesetzt werden; er gilt dann allerdings

[r]

Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gesta�et, nicht jedoch für einen weiteren kommerziellen Gebrauch, für die Weiterleitung an Dri�e oder für die Veröfentlichung

Seite, vor allem von den Kranken- kassen, ins Gespräch gebrachte Be- hauptung, es gebe in der Bundesre- publik zur Zeit einen Bettenüber- hang von rund 100 000 Betten (rund 15

Nachdem der amerikanische Sicherheitsex- perte Zbigniew Brzezinski sich kürzlich in einem Interview für die Beibehaltung der deutschen Teilung ausgesprochen hatte (wir