„AUS DIR WIRD SOWIESO NCIHTS!“ Ein mutiges Theaterstück rund um ausländerfeindliches Verhalten – Bestell-Nr. P12 815
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Es spielen mit
Mohammad trifft sich mit Fred
Fred spricht mit seiner Mutter
Mohammad plant mit Fred einen Einbruch Die Familie Schütte erwischt die beiden
Gespräch zwischen Mohammad und seinem Chef Treffen mit Angelika
Mohammad tritt seine Dienststelle an Mohammad bedankt sich
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Mohammad musste, da es für ihn zu gefährlich wurde, ganz alleine aus Syrien flüchten. Er hat zunächst mit einem ausländerfeindlichen Lehrer Probleme, die dazu führen, dass er die Schule verlassen muss. Mohammad lässt sich aber nicht unterkriegen und beweist allen, dass er durch seinen Ehrgeiz sein beruf- liches Ziel, Lehrer zu werden, erreicht. Bei seinem Vorhaben wird er durch seinen Freund Fred unterstützt.
Seite Kapitel
Mohammad (Asylbewerber) Frau Schütte
Fred (Mohammads Freund) Angelika (die Tochter) Janßen (Lehrer) Schellstede (Schulleiter) Berger (Schulleiter) Müller (Mohammads Chef) Freds Mutter
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„AUS DIR WIRD SOWIESO NCIHTS!“ Ein mutiges Theaterstück rund um ausländerfeindliches Verhalten – Bestell-Nr. P12 815
Mohammad trifft sich mit Fred
Fred: Hallo Mohammad, wie geht es dir? Ich dachte schon, du würdest nicht kommen.
Mohammad: Wir haben uns doch verabredet, warum soll ich da nicht kommen?
Fred: Ja nachdem, was alles in der Schule passiert ist.
Mohammad: Weißt du, ich versuche, das alles zu vergessen, obwohl es
unwahrscheinlich schwer ist. Was geht denn sonst so in der Schule ab?
Fred: Es läuft so wie immer. Einige Schüler vermissen dich, denn wir hatten trotz des Verhaltens einiger Pauker auch sehr viel Spaß.
Mohammad: Das ist in Ordnung, aber der Spaß hört auf, wenn du plötzlich nicht mehr dazu gehörst, weil sie dich entlassen, was sage ich,
rausgeschmissen haben.
Fred: Wir können es einfach nicht begreifen, was sie mit dir gemacht haben.
Keiner wollte wissen, aus welchem Land du gekommen bist, und wie du hier nach Deutschland gekommen bist.
Mohammad: Dann müssten sie sich damit auseinandersetzen, und das heißt Arbeit.
Sag mal, was macht eigentlich Janßen, jetzt nachdem er dafür gesorgt hat, dass ich die Schule verlassen musste?
Fred: Er ist nach dem, was er dir angetan hat, ausländerfeindlich. Seine Sprüche, die er teilweise bringt, sind äußerst rassistisch. Du hast dich nicht anders verhalten wie zum Beispiel Peter, der ihn direkt beschimpft hat. Wir haben diesen spontanen Rausschmiss nicht verstanden.
Mohammad: Ihm hat meine Art, wie ich mit Ungerechtigkeit umgegangen bin, nicht gefallen. Ich kann doch nicht, bloß weil es ein Erwachsener vertritt, mit allem einverstanden sein.
Fred: Du hast den Unterricht doch nicht gestört. Du hast deine Meinung vertreten und sonst gar nichts.
Mohammad: Ich vermute, ich habe bei Janßen zu oft meine Meinung gesagt, weil ich eben mit vielen Fehlentscheidungen nicht einverstanden gewesen bin.
Fred: Gut, das stimmt, es ist sehr oft vorgekommen, aber du hast es nie in einem frechen Ton mitgeteilt.
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Mohammad: Fred, es ist doch so, wenn du eine Person zu oft kritisierst, dann fühlt sie sich vor den Schülern blamiert. Sie kann es nicht mehr verkraften und muss sich abreagieren, und da bin ich das Opfer geworden und dann auch noch ein ausländischer Schüler will einem deutschen Lehrer etwas erzählen, das geht doch gar nicht.
Fred: Es ist schade, dass wir nichts gesagt und dich somit im Stich gelassen haben. Denn unser Verhalten hat ihn ja in seiner Reaktion noch
gestärkt.
Mohammad: Ach, das ist schon gut, weißt du, ich bin für mein Handeln selbst verantwortlich, und ich stehe auch dahinter, was ich sage. Wir hätten diese Angelegenheiten besprechen können, aber das hat er ja
vermieden, ich weiß nicht warum.
Fred: Diese ständigen, ich möchte sie als Beleidigung ausdrücken, Aussagen
„du taugst nichts, aus dir wird sowieso nichts, geh doch zurück“ sind so schlimm gewesen, und da hätten wir reagieren müssen.
Mohammad: Das hat mich gewaltig verletzt. Er kennt mich doch gar nicht, er weiß nichts über mich, und dann diese Aussagen. Er weiß gar nicht, aus welchem Land ich bin und wie ich nach Deutschland gekommen bin.
Mehmet: Entschuldigung, dass ich mich in euer Gespräch einmische. Ich habe den Namen Janßen gehört und stelle fest, dass der mir bekannt vorkommt. Handelt es sich um den Lehrer von der Hegelschule in der Kantstraße?
Fred: Ja, wieso?
Mehmet: Darf ich mich zu euch an den Tisch setzen, damit wir ruhiger reden können.
Fred. Ja, warum nicht.
Mehmet: Mein Bruder Hakan ist auch Schüler dieser Schule gewesen, und er hat den Janßen als Klassenlehrer gehabt.
Mohammad: Na dann Glückwunsch. Woher kommt ihr, wenn ich fragen darf?
Mehmet: Wir sind aus der Türkei. Meine Eltern sind mit uns vor 5 Jahren hier nach Deutschland gekommen. Es gefällt uns hier sehr gut, aber dieser Janßen ist sehr schlimm. Ist der Schulleiter Herr Berger auch noch an dieser Schule?
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Herr Schütte: Na gut, ihr setzt euch für die beiden Täter ja gewaltig ein, und wir sind durch diese Aktion nicht zu Schaden gekommen, aber irgendeine Strafe muss sein.
Frau Schütte: Sie können dem Gärtner helfen.
Herr Schütte: Das ist ein guter Vorschlag, und zwar werden die beiden für ein halbes Jahr den Gärtner unterstützen, und ich werde das überprüfen.
Fred: Wenn das die Strafe ist, dann sind wir sofort einverstanden und froh, so glimpflich davon gekommen zu sein.
Mohammad: Herr Schütte, ich verspreche Ihnen, ich werde den richtigen Weg einschlagen, um zu zeigen, dass ich kein schlechter Mann bin.
Chef: Übrigens Mohammad, Herr Schütte hat angerufen.
Mohammad: Wer hat angerufen, Herr Schütte. Das ist doch ein Kunde von uns?
(leise für sich) Also doch, hat er sich nicht an sein Versprechen gehalten.
Chef: Was meinst du?
Mohammad: Ach nichts. Und was wollte er?
Chef: Er braucht für sein Sicherheitssystem noch ein paar Informationen.
Mohammad: Das ist doch kein Problem.
Chef: Richtig, und deswegen möchte er dich gerne haben. Er hätte dich neulich getroffen und war über deine Kenntnisse bezogen auf Alarmanlagen angenehm überrascht.
Mohammad: So, war er das, das ist ja schön. Und sonst hat er nichts gesagt?
Chef: Doch, dass er auch deinen Freund Fred kennen gelernt hat.
Mohammad: Richtig, wir waren zusammen unterwegs, weil wir etwas erledigen wollten.
Chef: In dem Zusammenhang muss ich dir sagen, dass ich schon lange keinen so guten Lehrling hatte.
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•Gespräch zwischen Mohammad und seinem Chef
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Schellstede: Richtig, genauso muss das sein. Und jetzt zu Ihrem Einsatz, ich habe Sie für die 9b vorgesehen, da der Klassenlehrer vor einem halben Jahr in den Ruhestand gegangen ist.
Mohammad: Ich freue mich schon. Durch meine Berufserfahrungen bei der Firma Müller kann ich den Schülern einiges vermitteln.
Schellstede: Da wir im Augenblick sehr viele Flüchtlingskinder haben, sind wir gezwungen gewesen, eine Förderklasse einzurichten. Es wäre schön, wenn ich Sie da auch einsetzen kann.
Mohammad: Selbstverständlich, denn ich halte es für wichtig, dass sie die deutsche Sprache lernen und sich geborgen fühlen.
Schellstede: Da haben Sie ja gute Erfahrungen gemacht. So und jetzt möchte ich Sie dem Kollegium vorstellen.
Janßen: Entschuldigung, Sie kommen mir bekannt vor.
Mohammad: „Du taugst nichts“.
Janßen: Das ist jetzt aber unverschämt, mich zu duzen und zu beleidigen Sie kennen mich doch gar nicht.
Mohammad: „Aus dir wird sowieso nichts“.
Janßen: Ja, jetzt weiß ich, woher ich dich kenne. Du bist Mohammad.
Mohammad: Bitte nicht duzen, denn die Leute, die du zu mir sagen dürfen, suche ich aus, und Sie gehören bestimmt nicht dazu, und Sie wissen auch warum.
Janßen: Sie haben das damals alles falsch verstanden. Ich wusste da schon, dass aus Ihnen was wird.
Mohammad: Richtig, deswegen mussten Sie mich loswerden.
Janßen: Das war der damalige Schulleiter, der hat mich indirekt dazu gezwungen.
Mohammad: Ich sage Ihnen so ins Gesicht, dass Sie ausländerfeindlich sind.
Janßen: Das muss ich mir jetzt aber nicht gefallen lassen. Ich habe nichts gegen Ausländer. Wir fahren zum Beispiel jedes Jahr nach Spanien.
Mohammad: Schön für Sie, da gibt es auch keine spontanen Verhaftungen, keine Selbstmordattentate, bei denen viele Menschen ums Leben kommen.
Janßen: Natürlich nicht, warum auch? Alle sind friedlich, und wir fühlen uns da sehr wohl, denn wir werden sehr gut bedient, wir lassen ja auch viel Geld da.