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Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass die Situation nicht besser geworden ist – im Gegenteil: In diesem Jahr musste die Stadt gleich zweimal einen Gewerbesteuerausfall verkraften

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Der Oberbürgermeister

Neckarsulm im Dezember 2017

Liebe Neckarsulmerinnen und Neckarsulmer im Ausland,

als Oberbürgermeister wende ich mich zum zweiten Mal mit einem farbig illustrierten Brief an Sie, die ehemaligen Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neckarsulm in aller Welt, um Sie über die wichtigsten Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres 2017 zu informieren. Rechnet man die bis 2014 erschienene „Zeitung für Neckarsulmer im Ausand“ hinzu, handelt es sich um den 47. Weihnachtsgruß aus Ihrer früheren

Heimatstadt. Wie Sie wissen, haben wir die Auslandszeitung aus Kostengründen durch diesen Auslandsbrief ersetzt, weil die finanzwirtschaftliche Entwicklung die Stadt zu Einsparungen in allen Bereichen, vor allem aber bei den Freiwilligkeitsleistungen zwang. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass die Situation nicht besser geworden ist – im Gegenteil: In diesem Jahr musste die Stadt gleich zweimal einen

Gewerbesteuerausfall verkraften. Statt der ursprünglich im Haushaltsplan

veranschlagten 61 Millionen Euro werden wir zum Jahresende nur noch 21 Millionen Euro an Gewerbesteuer einnehmen. Noch können wir die Mindereinnahmen über die Rücklage ausgleichen. Aber weniger Gewerbesteuereinnahmen und ein sinkender Rücklagenbestand bedeuten, dass sich unser Handlungsspielraum für künftige Investitionen deutlich verringert. Angesichts dieser Entwicklung hat die Stadt den eingeschlagenen Stabilitätskurs auch im Jahr 2017 fortgesetzt. Der Gemeinderat hat weitere Sparmaßnahmen beschlossen. Wir müssen mehr denn je alle Ausgaben überprüfen, Prioritäten setzen und uns auf das Notwendige konzentrieren.

In den Folgejahren rechnen wir zwar damit, dass sich die Gewerbesteuereinnahmen wieder stabilisieren, allerdings auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Hier spielt auch der Wegzug von Lidl Deutschland eine Rolle, von dem ich Ihnen bereits in meinem letzten Weihnachtsbrief berichtet habe. Die Verlagerung dieses Firmensitzes wird von 2019 an zu niedrigeren Gewerbesteuereinnahmen führen.

Es bleibt abzuwarten, inwieweit dieser Gewerbesteuerrückgang durch neue

Entwicklungen am Standort Neckarsulm kompensiert werden kann. Denn die Schwarz- Gruppe baut ihren Unternehmensstandort im Gewerbegebiet Trendpark weiter aus. So plant das Unternehmen den Neubau eines Parkhauses mit etwa 1200 Stellplätzen und eines Bürogebäudes mit rund 400 Arbeitsplätzen. Um das neue Parkhaus anzubinden, soll die Robert-Mayer-Straße einen neuen Anschluss an die Südtangente erhalten und die Konrad-Zuse-Straße zu einem Ringschluss verlängert werden.

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Für das nächste Großprojekt haben bereits die Vorarbeiten begonnen. Im

Gewerbegebiet Rötel plant Lidl den Bau von Bemusterungshallen mit aufgesetzten Bürogeschossen und einem Parkhaus. Insgesamt will die Unternehmensgruppe in den kommenden Jahren in der Region Heilbronn-Franken eine halbe Milliarde Euro in den Bau neuer Bürogebäude investieren.

Auch international ist die Schwarz-Gruppe weiter auf Expansionskurs. Im Sommer hat Lidl die ersten neun Filialen an der Ostküste der USA eröffnet. Im Herbst waren es bereits 37 Standorte. Bis Mitte 2018 peilt der Einzelhandelskonzern die Zielmarke von 100 US-Filialen an. Dementsprechend soll der Umsatz weiter steigen. Nach 90,2 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2016/17 will die Schwarz-Gruppe den Umsatz im Geschäftsjahr 2018/19 auf 100 Milliarden Euro steigern. Der Expansionskurs schlägt sich auch in der Zahl der Beschäftigten nieder. In Deutschland beschäftigt die Schwarz- Gruppe mit Lidl und Kaufland mehr als 150.000 Mitarbeiter, davon 13.745 in der Region.

Einen Beschäftigungsrekord meldete die AUDI AG im Februar. Mit 16.703

Beschäftigten im Werk Neckarsulm wurde ein neuer Höchststand erreicht. Die Zahl der produzierten Fahrzeuge ging jedoch zurück. Von Januar bis September wurden in Neckarsulm 150.768 Autos gebaut, 52.000 Einheiten weniger als im

Vorjahreszeitraum. Hier machen sich die Auswirkungen des vor zwei Jahren

bekanntgewordenen Skandals um manipulierte Abgaswerte bei Dieselmotoren immer noch bemerkbar. Die Krise ist noch nicht überwunden, aber der Volkswagen-Konzern kehrt allmählich in die Normalität zurück. Für dieses Jahr rechnet Volkswagen sogar mit einem neuen Rekordwert beim Autoabsatz.

Auf der Automesse in Schanghai präsentierte Audi der Weltöffentlichkeit die seriennahe Studie des E-Tron Sportback. (Foto: AUDI AG)

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Gleichwohl ist das Audi Werk Neckarsulm nicht voll ausgelastet. Die technische Kapazität des Werks liegt bei rund 300.000 Fahrzeugen. Etwa 194.000 Fahrzeuge werden bis zum Jahresende in Neckarsulm vom Band laufen. Trotzdem konnte sich die Belegschaft über eine gute Nachricht freuen. Die Beschäftigungssicherheit wurde bis 2025 verlängert. Darüber hinaus hat die AUDI AG nach eigenen Angaben die größte Modelloffensive in ihrer Geschichte initiiert. Bis 2025 will Audi 20 elektrifizierte

Modelle auf den Markt bringen, davon sollen zehn rein elektrisch angetrieben werden.

Zwei sportliche Elektromodelle sollen von 2021 an in Neckarsulm produziert werden.

Dazu passt die Nachricht, dass in den kommenden Jahren ein neues Gebäude der Technischen Entwicklung mit Büroarbeitsplätzen und Werkstattflächen am Audi- Standort Neckarsulm geplant ist.

Mit der angekündigten Modelloffensive forciert Audi den strategischen Wandel hin zur Elektromobilität. Zu den alternativen Antriebsarten, die in Neckarsulm federführend für den gesamten VW-Konzern entwickelt werden, gehört die Brennstoffzelle, die aus Wasserstoff Strom erzeugt. Der erste Brennstoffzellen-Audi soll 2020 oder 2021 in Serie gehen. Diese Entwicklung bestätigt das Urteil des BrandTrust Resilienz Index, der Audi zur zukunftsträchtigsten Automobilmarke in Deutschland gekürt hat. Insofern hat der Abgasskandal auch eine gute Seite. Er gibt den Impuls, um neuen alternativen Zukunftstechnologien zum Durchbruch zu verhelfen.

Auch die Rheinmetall Automotive AG (vormals KSPG AG) bereitet sich auf den

Technologiewandel vor. Die in Neckarsulm beheimatete Automobil-Zuliefersparte des Düsseldorfer Rheinmetall-Konzerns liefert schon heute komplexe Komponenten für Elektrofahrzeuge, zum Beispiel Bauteile für Batterieboxen aus Aluminium-Druckguss oder Aluminiumgehäuse für Elektroantriebe. Diese Stellung will das Unternehmen konsequent weiter ausbauen. In drei Jahren soll die Hälfte des Umsatzes mit Produkten aus dem Bereich der Elektrifizierung erzielt werden. Die Neckarsulmer Rheinmetall-Tochter hat sogar ein Elektro-Fahrrad mit Pedelec-Motor entwickelt und hierzu eigens eine neue Firma namens Amprio gegründet. Der Prototyp wurde im Sommer auf der Fachmesse Eurobike in Friedrichshafen präsentiert.

Prototyp des E-Bikes der Rheinmetall-Tochter Amprio (Foto: Amprio)

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Der Verbrennungsmotor hat allerdings noch nicht ausgedient. Infolge der guten Auftragslage hat die Kolbenschmidt Shanghai Piston (KSSP) ein neues Werk für die Produktion von Motorkolben im chinesischen Chongqing in Betrieb genommen. Der chinesische Kolbenspezialist entstand 1997 als Joint Venture zwischen der SAIC Shanghai Automotive Industry Corporation und Kolbenschmidt und feierte in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen.

Die neue KSSP-Produktionsstätte für Motorkolben in Chongqing (Foto: Rheinmetall Automotive AG)

Auch in Neckarsulm hat die Rheinmetall Automotive Gruppe ihre Kapazitäten erweitert. Mit dem Neubau der Gießerei für die KS HUAYU AluTech GmbH ist der Marktführer bei Aluminiummotorblöcken für weitere Produktionsaufträge bestens gerüstet.

Auf Rekordkurs befindet sich die Bechtle AG. Das größte IT-Systemhaus in

Deutschland, das im Gewerbegebiet Trendpark Süd ansässig ist, hat im Jahr 2016 erstmals mehr als drei Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. In diesem Geschäftsjahr setzte das Unternehmen den Höhenflug fort. Im dritten Quartal konnte der Umsatz um 19,7 Prozent und das Betriebsergebnis um 20,9 Prozent gesteigert werden. Der Erfolg spiegelt sich im Investitionsprogramm wider. Mehr als 50 Millionen Euro hat Bechtle in strategische Projekte und den Bau eines Mitarbeiterparkhauses investiert.

Das Parkhaus am Bechtle Platz 1 im Trendpark Süd gehört weltweit zu den

modernsten. Die Kapazität mit 1574 Stellplätzen ist auf künftigen Mitarbeiterzuwachs ausgerichtet und setzt ein Zeichen für den weiteren Ausbau des Standorts. An den Standorten Neckarsulm und Gaildorf beschäftigt das Unternehmen derzeit 1709 Mitarbeiter. Konzernweit sind es rund 7700 Mitarbeiter.

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Das neue Mitarbeiterparkhaus der Bechtle AG gehört weltweit zu den modernsten. (Foto:

Bechtle AG)

Mit 50 Ladepunkten für Elektroautos ist das Parkhaus Deutschlands größte E- Tankstelle und damit ein Meilenstein in Sachen Elektromobilität. Im kommenden Frühjahr will das Unternehmen eine Photovoltaikanlage auf dem Parkhausdach in Betrieb nehmen, um den Ladestrom selbst zu produzieren. Als Dienstwagen stehen den Mitarbeitern unter anderem Elektroautos und Fahrzeuge mit Hybridantrieben zur freien Auswahl.

Das neue Bechtle-Parkhaus ist Deutschlands größte E-Tankstelle. (Foto: Bechtle AG)

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Jetzt startet auch Kaufland eine Offensive für mehr Elektromobilität. Das Unternehmen hat den Aufbau eines E-Tankstellennetzes in Deutschland mit Schnelladestationen für Elektroautos an 100 Standorten angekündigt. Im eigenen Fahrzeugpool setzt das Unternehmen bereits 20 E-Fahrzeuge der Marke Tesla ein und bietet damit eine Alternative zu den bislang eingesetzten Dieselfahrzeugen.

Ehrgeizige Pläne verfolgt auch die Franz Binder GmbH & Co. Elektrische Bauelemente KG. Im Gewerbegebiet Rötel will der Hersteller von Steckverbindern alle drei

Teilstandorte in einem Neubau zusammenführen. Die Vorarbeiten für dieses

Großprojekt haben bereits begonnen. Neu entstehen sollen Produktions-, Logistik- und Büroflächen sowie ein Hochregallager. Auf diesen Neubau darf man gespannt sein. Die Geschäftsführung hat ein spektakuläres Design angekündigt, auch um sich als

attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Das Unternehmen ist so erfolgreich, dass in diesem Jahr mehr als 200 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt wurden. In den ersten neun Monaten konnte der Neckarsulmer Unternehmensteil den Umsatz um stolze 22 Prozent steigern.

Weltweit größter Distributor für Produkte der Binder GmbH & Co.KG ist die Börsig GmbH. Diese Aufgabe erledigt Börsig so gut, dass das Unternehmen von den Lesern der Fachzeitschrift „Elektronik“ in der Produktkategorie Elektromechanik zum Distributor des Jahres 2017 gewählt wurde.

Erfolgreich agierte in diesem Geschäftsjahr auch die XEPTUM Consulting AG. Der IT- Dienstleister wurde mit dem Top-100-Siegel der compamedia für besondere

Innovationskraft und überdurchschnittliche Innovationserfolge im Mittelstand ausgezeichnet.

Über gleich mehrere Medaillen und Preise konnte sich die Josef Beil GmbH freuen. Der Fruchtsafthersteller erhielt drei Goldmedaillen und zwei Silbermedaillen für die

Qualität der Fruchtsaft-Produkte. Vergeben wurden die Auszeichnungen vom Testzentrum Lebensmittel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG).

Außerdem wurde das Unternehmen mit dem „Preis für langjährige Produktqualität“

der DLG ausgezeichnet.

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Die Partner des Mobilitätspaktes ziehen an einem Strang, um die Verkehrsprobleme im Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm zu lösen.

Der Wandel der Mobilität stellt nicht nur die Automobilindustrie vor eine große Herausforderung. Auch in der Kommunalpolitik war nachhaltige Mobilität das bestimmende Thema. Mit rund 35.000 Beschäftigten, die täglich von außerhalb zur Arbeit nach Neckarsulm pendeln, leidet die Stadt ganz besonders unter der

Verkehrsbelastung. Das Straßennetz stößt an seine Kapazitätsgrenzen, teilweise ist es bereits überlastet. Um den drohenden Verkehrskollaps abzuwenden, haben Land, Landkreis, Kommunen und Wirtschaftsunternehmen im Deutschen Zweirad- und NSU- Museum unter Federführung von Landesverkehrsminister Winfried Hermann einen Mobilitätspakt für den Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm unterzeichnet. Der Mobilitätspakt folgt dem Leitbild einer nachhaltigen Mobilität. Ziel ist es, alle

Verkehrsarten mit einzubeziehen und intermodal zu verknüpfen: vom ÖPNV über das betriebliche Mobilitätsmanagement bis hin zum Radverkehr. Innovative Lösungen sollen dazu beitragen, den motorisierten Individualverkehr soweit wie möglich zu vermeiden. Die Stadt Neckarsulm gehört nicht nur zu den Vertragspartnern, sondern leistet mit dem intermodalen Mobilitätskonzept auch selbst einen Beitrag, um Verkehrsteilnehmer, Pendler und Bürger zum Umdenken zu bewegen.

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Für die Stadt Neckarsulm unterzeichnete OB Steffen Hertwig den Mobilitätspakt.

Daneben müssen aber auch die bestehenden Hauptverkehrsstraßen ausgebaut werden. Mit dem Spatenstich für den Neubau der A 6 zwischen Wiesloch/Rauen und dem Autobahnkreuz Weinsberg am Neckartalübergang Neckarsulm fiel der

Startschuss für das bislang größte Straßenbau-Projekt in öffentlich-privater

Partnerschaft in Baden-Württemberg. Die Bundesautobahn wird auf einer Länge von 25,4 Kilometern bei laufendem Verkehr auf sechs Fahrstreifen ausgebaut. Die 1,3 Kilometer lange Neckartalbrücke zwischen der Anschlussstelle

Heilbronn/Obereisesheim und der Anschlussstelle Heilbronn/Neckarsulm wird neu errichtet. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis zum Sommer 2022.

Spatenstich für den Neubau der A 6 zwischen Wiesloch/Rauen und dem Autobahnkreuz Weinsberg.

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Mit einem zusätzlichen Anschluss der B 27 an die Binswanger Straße plant auch die Stadt Neckarsulm ein Großbauprojekt, um die Innenstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Mit dem Anschluss erhält der Verkehr aus dem Weinsberger Tal eine direkte Auffahrt auf die Autobahn beziehungsweise die Bundesstraße und müsste dann nicht mehr den Umweg über die Binswanger Straße und die Saarstraße fahren. Auch die bestehenden Gewerbegebiete im Südosten der Stadt und das geplante neue Gebiet

„Linkes Tal“ könnten so besser angebunden werden. Die Baukosten betragen nach aktuellem Planungsstand rund 38 Millionen Euro. Der städtische Kostenanteil wird auf etwa 21 Millionen Euro geschätzt.

Unter anderem wegen der hohen Kosten ist der B 27-Anschluss „Binswanger Straße“ in der Bevölkerung und im Gemeinderat nicht unumstritten. Damit sich die Bürger ihre eigene Meinung bilden können, planen wir im Herbst 2018 eine

Einwohnerinformationsveranstaltung zu diesem Straßenbauprojekt. Dann könnte ein Bürgerentscheid folgen, sofern der Gemeinderat zustimmt. Ich werde Sie über dieses spannende Thema auf dem Laufenden halten.

Die Verwaltung und ich halten den neuen B 27-Anschluss für unerlässlich. Die aktuelle Fortschreibung des Flächennutzungsplans für die Verwaltungsgemeinschaft

Neckarsum-Erlenbach-Untereisesheim, die in diesem Jahr verabschiedet wurde, beinhaltet auch neue Gewerbegebiete wie das „Linke Tal“. Da auch die ortsansässigen Unternehmen, wie oben berichtet, ihre bestehenden Standorte erweitern, muss auch die Verkehrsinfrastruktur mitwachsen, um den zusätzlichen Verkehr bewältigen zu können. Insofern ist der zusätzliche Anschluss auch ein wichtiger Baustein im Rahmen des intermodalen städtischen Mobilitätskonzeptes.

Das neue Gewerbegebiet „Linkes Tal“ muss zwar erst entwickelt und erschlossen werden. Der erste Gewerbetreibende in diesem Areal steht aber grundsätzlich bereits fest. Die Bäckerei Härdtner GmbH hat vom Gemeinderat grünes Licht erhalten, um ihren jetzigen beengten Produktionsstandort in der Gottlob-Banzhaf-Straße in das neue Gewerbegebiet verlegen zu können. Das Unternehmen suchte dringend nach einer neuen Standortalternative und hatte auch bereits konkrete

Grundstücksangebote aus Nachbarkommunen erhalten. Der Beschluss des Gemeinderates eröffnet dem Neckarsulmer Traditionsunternehmen jetzt eine

Entwicklungsperspektive am Stammsitz. Ich bin sehr froh, dass die Bäckerei Härdtner in Neckarsulm bleiben wird und freue mich schon auf den neuen Firmensitz. Geplant ist ein hochwertiger Neubau mit Großbäckerei, Verkaufsflächen und Cafébetrieb.

Bei den kommunalen Bauprojekten wird der Schwerpunkt auch in den kommenden Jahren auf dem Bereich Bildung und Betreuung liegen. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich starteten die Arbeiten für den Neubau der Kita Pichterich auf dem Baugrundstück in der Pichterichstraße. Bis September 2018 soll die neue Einrichtung bezugsfertig sein. Sie bietet Platz für vier altersgemischte Gruppen mit Kindern von zwei bis sechs Jahren und zwei Krippengruppen mit Kindern von 0,5 bis drei Jahren.

Der Neubau wird in Holztafelbauweise nach Plänen unseres Hochbauamtes errichtet und verfügt über eine Nettogesamtfläche von 1841 Quadratmetern. Die reinen

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Baukosten betragen 3,5 Millionen Euro zuzüglich 624.000 Euro für die Ausstattung und den Bau der Außenanlagen. Sie erinnern sich sicher an die Visualisierung des

zweigeschossigen Gebäudes in meiner letzten Weihnachtsbotschaft.

Spatenstich für den Neubau der Kita Pichterich

In der letzten Sitzung dieses Jahres hat der Gemeinderat die Erweiterung der Kita Lautenbacher Straße in Amorbach beschlossen. Der bedarfsgerechte Ausbau des Betreuungsangebots für Kinder bleibt auch weiterhin eine der vorrangigsten städtischen Pflichtaufgaben. Vor allem im Stadtteil Amorbach werden zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren dringend benötigt.

Beschlossen wurde auch die Generalsanierung und Erweiterung der Hermann-Greiner- Realschule und die brandschutztechnische Sanierung des Grundschulgebäudes an der Johannes-Häußler-Schule. Mit einem Kostenaufwand von 13,8 Millionen Euro wird die Realschule abschnittsweise am Standort erweitert, saniert und im Raumbestand neu geordnet. Dabei werden unter anderem eine Mensa und neue Räumlichkeiten für den Ganztagsbetrieb geschaffen. Wir rechnen mit einer Gesamtbauzeit von etwa fünf Jahren. Die vorbereitenden Arbeiten im Souterrain wurden bereits abgeschlossen. Im kommenden Februar beginnen die Rohbauarbeiten im ersten Bauabschnitt.

Auch die brandschutztechnische Sanierung der Johannes-Häußler-Schule wird jedes Jahr geschossweise fortgesetzt. Die Maßnahme umfasst vier Bauabschnitte und kostet insgesamt zwei Millionen Euro. Die Arbeiten im dritten Obergeschoss, mit denen die Sanierung in den Sommerferien begonnen wurde, sind bereits abgeschlossen.

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Im Tiefbaubereich haben wir 460.000 Euro investiert, um die Fahrbahn in der

Neuenstädter Straße zu sanieren. Diese Maßnahme war dringend notwendig, weil die Straße durch Risse, Setzungen und Aufgrabungen stark geschädigt war. Dadurch kam es zu verstärkten Lärmemissionen. Mit dem neuen Straßenbelag haben wir die

Lärmbelastung der Anwohner reduziert. Dementsprechend war diese Maßnahme Bestandteil des Lärmaktionsplans, den die Stadt in diesem Jahr nach den Vorgaben einer EU-Richtlinie aufgestellt hat.

Mit dem Vollausbau der Urbanstraße beginnt Ende Januar die nächste große

Straßenbaumaßnahme. Auch diese Straße ist stark geschädigt und muss von Grund auf saniert werden. Hierfür bewilligte der Gemeinderat Gesamtbaukosten in Höhe von 985.000 Euro. Zudem investieren die Stadtwerke 490.000 Euro, um die

Versorgungsleitungen zu erneuern.

In diesem Jahr konnten auch neue Wohnbauprojekte auf den Weg gebracht werden.

Private Investoren sorgen dafür, dass dringend benötigter neuer Wohnraum entsteht.

Auf dem Wohnbaugrundstück in der Pichterichstraße neben der neuen Kita wird eine barrierefreie Mehrgenerationen-Wohnanlage mit insgesamt 25 Wohneinheiten errichtet. Für dieses Grundstück hatte die Stadt einen Investorenwettbewerb ausgelobt, den die Ideal-Heim Wohnbau Kollmar GmbH aus Untergruppenbach für sich entschieden hat. Der Siegerentwurf sieht drei Baukörper vor: zwei baugleiche äußere Gebäudeteile mit einer nahezu quadratischen Grundfläche und einen kleineren, etwa halb so breiten Baukörper in der Mitte. Zwischen den Häusern ermöglichen Zwischenräume freie Sichtachsen zwischen der rückwärtigen

Wohnbebauung und der alleeartigen Pichterichstraße. Jeder Baukörper umfasst zwei Vollgeschosse und ein rundum eingerücktes Staffelgeschoss. Im Innern ermöglicht jeweils ein Aufzug die barrierefreie Erschließung. Die Tiefgarage, die sich über die ganze Breite der Baukörper erstreckt, bietet 38 Stellplätze, darunter einen Car-Sharing- Stellplatz für ein Elektroauto mit Ladestation. Der Durchführungsvertrag mit dem Vorhabenträger liegt bereits vor und wurde vom Gemeinderat genehmigt. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2018 geplant.

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Mit der Grundsteinlegung fiel der offizielle Startschuss für den Neubau des Seniorenzentrums St. Vinzenz.

Für den Neubau des Seniorenzentrums St. Vinzenz wurde der Grundstein gelegt. Mit dieser feierlichen Zeremonie haben die Bauarbeiten für dieses Mammutprojekt offiziell begonnen. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 40 Millionen Euro wird das Pflegeheim in Verbindung mit angeschlossenen betreuten Seniorenwohnungen und barrierefreien Stadtwohnungen neu gebaut. Der bestehende Altbau wird komplett abgebrochen und durch insgesamt sieben Einzelgebäude ersetzt. Alle Neubauten sollen bis 2022 fertiggestellt sein. Betreiber des neuen Seniorenzentrums ist die Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung. Die Siedlungswerk GmbH Wohnungs- und Städtebau aus Stuttgart ist Bauträger, Investor und Eigentümer. Der architektonische Entwurf stammt von dem Neckarsulmer Architekturbüro vogt.heller architekten GmbH.

Für dieses Bauvorhaben hat die Stadt nicht nur das erforderliche Baurecht geschaffen, sondern auch die zentrale, von der Spitalstraße abzweigende Erschließungsstraße gebaut. Dieses wegweisende Modellprojekt bereichert die soziale Infrastruktur in unserer Stadt. Das Serviceangebot reicht von der stationären Pflege über die Tagespflege bis hin zur Pflege und Betreuung von schwerstpflegebedürftigen

Menschen und Patienten mit Demenz. In einem zweiten Bauabschnitt entstehen 28 betreute Seniorenwohnungen und 44 barrierefreie Stadtwohnungen für alle

Generationen in vier frei stehenden Einzelgebäuden. Mit dieser

Angebotsdifferenzierung ist dieses Projekt auch ein wichtiger Baustein im Konzept

„Seniorenfreundliche Stadt Neckarsulm“, das der Gemeinderat in diesem Jahr beschlossen hat. Schließlich verändert die Baumaßnahme auch das Gesicht des Stadtparks und bietet so auch städtebaulich eine große Chance.

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Offiziell begonnen wurde ferner mit dem Projekt „Wohnen am Park“. In bester Lage am Stadtpark errichtet die Akin Wohnbau GmbH aus Neckarsulm ein Mehrfamilienhaus mit sechs attraktiven Wohnungen. Ende 2018 soll die Wohnanlage fertiggestellt sein.

Nachdem der erste Spatenstich erfolgt ist, werden die Wohnungen jetzt von dem Neckarsulmer Unternehmen ISZ Immobilien Service Zartmann vermittelt. Drei Einheiten sind bereits verkauft. Das Immobilienunternehmen ISZ profitiert von dem Bauboom in der Region und der hohen Nachfrage nach Wohnraum in Neckarsulm.

Weil das Unternehmen mehr Platz benötigte, ist es im Mai in das Gewerbegebiet Trendpark umgezogen.

Experte für hochwertigen und zugleich bezahlbaren Wohnraum ist die

Heimstättengemeinschaft Neckarsulm/Heilbronn eG. Das Wohnbauunternehmen feierte in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Die ersten Wohnhäuser errichtete die Heimstätte zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf der Viktorshöhe. In den frühen 1950er Jahren baute das Unternehmen den Stadtteil Amorbach zur

Bundesmustersiedlung aus. In den 1990er Jahren setzte die Genossenschaft die Bautätigkeit im Neubaugebiet „Amorbach II“ fort. Auch im Neuberg und in Obereisesheim war die Heimstätte aktiv. Zusammen mit der Stadt erzielte das Unternehmen große Erfolge bei der Stadtsanierung in der Kernstadt. Auch beim Bau der neuen VHS mit Parkhaus und Lebensmittelmarkt und der beiden SE-Zentren gegenüber dem Audi Forum war die Heimstätte stets ein leistungsfähiger und verlässlicher Partner. In den 100 Jahren ihres Bestehens hat die Heimstätte die Stadtentwicklung angestoßen, vorangetrieben und das Gesicht der Stadt nachhaltig geprägt.

Gemeinsam Jubiläum feierten auch unser Stadtteil Obereisesheim und die Nachbarkommune Untereisesheim. Unter den Namen „Isinheim“ wurden beide Eisesheims am 27. Mai 767 im Urkundenbuch des Klosters Lorsch erstmals erwähnt.

Diese urkundliche Geburtsstunde war Anlass für das Jubiläum „1250 Jahre Eisesheim“, das mit einem großen Festwochenende Ende Mai gefeiert wurde. Die Festmeile

erstreckte sich entlang des Untereisesheimer Weges zwischen beiden Orten. Mein Amtskollege, Bürgermeister Bernd Bordon, und ich eröffneten das Fest mit einem offiziellen Festakt.

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Pünktlich zur 1250-Jahr-Feier wurde das neu gestaltete Herzog-Magnus-Denkmal im Holzweg auf Obereisesheimer Gemarkung eingeweiht. Neben dem Gedenkstein erinnert jetzt eine drehbare Stele an die Schlacht bei Wimpfen im Dreißigjährigen Krieg. Am 6. Mai 1622 prallten die Heere der katholischen Liga unter dem Feldherrn Tilly und der protestantischen Union unter Marktgraf Georg Friedrich von Baden- Durlach aufeinander. Die historischen Ereignisse werden anhand von neu erarbeiteten Texten und zeitgenössischem Kartenmaterial auf den vier Seiten der Stele dargestellt.

Das Denkmal wurde auf Anregung des Ortschaftsrates Obereisesheim aufgewertet und mit Spenden finanziert. Auch die Stadt hat sich finanziell beteiligt.

Das Herzog-Magnus-Denkmal wurde mit einer drehbaren Infostele aufgewertet.

Gemeinsam feiern konnten wir auch mit unseren Freunden aus der französischen Partnerstadt Carmaux. Diese Städtepartnerschaft wurde vor 60 Jahren, am 7. März und am 22. Mai 1957, durch den Gemeinderat Neckarsulm beziehungsweise den Stadtrat von Carmaux formell beschlossen und am 7. April 1958 in Neckarsulm offiziell begründet. Es war eine der ersten Städtepartnerschaften zwischen einer deutschen und einer französischen Kommune nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei einem Besuch in Carmaux haben wir die deutsch-französische Freundschaft erneuert und die

Partnerschaft weiter vertieft. Für mich persönlich war es der erste Aufenthalt in unserer französischen Partnerstadt. Im kommenden Jahr werden die Franzosen unseren Besuch erwidern. Dann erwarten wir meinen Amtskollegen Alain Espié mit einer Delegation in Neckarsulm.

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Das 60. Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Neckarsulm und Carmaux wurde bei einem Besuch in der französischen Partnerstadt gefeiert.

Ein enges freundschaftliches Verhältnis verbindet uns auch mit unserer Partnerstadt Zschopau in Sachsen. Mit einer Delegation habe ich im Sommer an den

Jubiläumsfeierlichkeiten zum 725-jährigen Bestehen der Großen Kreisstadt Zschopau teilgenommen. Anlässlich des Jubiläums hatte die Stadt Zschopau beschlossen, ihren drei Partnerstädten die Bürgermedaille zu überreichen, um sich damit für die

jahrzehntelange gelebte Städtepartnerschaft zu bedanken. Ich durfte die

Bürgermedaille der Stadt Zschopau bei der Jubiläumsfestveranstaltung aus den Händen von Bürgermeister Arne Sigmund entgegennehmen.

Die Stadt Neckarsulm ist für ihre Verdienste um die gelebte Städtepartnerschaft mit der Bürgermedaille der Stadt Zschopau ausgezeichnet worden.

Ein weiteres Jubiläum passte gut zum regionalen Mobilitätspakt. Vor 200 Jahren, am 12. Juni 1817, legte der Erfinder Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn erstmals eine längere Strecke auf einem lenkbaren, autonom

angetriebenen Zweirad zurück: Es war die Fahrpremiere des Fahrrads. Das Deutsche Zweirad- und NSU-Museum feierte das Jubiläum mit der Sonderausstellung „200 Jahre

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Fahrrad – Der Beginn der Mobilität auf zwei Rädern“. Als E-Bike erlebt das Fahrrad derzeit eine Renaissance. Und als alternatives Verkehrsmittel spielt es auch im

Mobilitätspakt eine große Rolle. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist unter anderem ein Radschnellweg zwischen Bad Wimpfen und Heilbronn geplant.

Ein anderes für seine Zeit revolutionäres Fortbewegungsmittel war der NSU Ro 80, der vor 50 Jahren erstmals vom Band lief. In der damaligen Automobilwelt mutete dieses Fahrzeug an wie ein Auto von einem anderen Stern. Mit seinem Wankelmotor und dem schnittigen Design war es eines der innovativsten und fortschrittlichsten Autos seiner Zeit. Gefeiert wurde das Jubiläum mit der Sonderausstellung „Revolution – 50 Jahre NSU Ro 80“ im Audi Forum.

Der 50. Geburtstag des NSU Ro 80 wurde mit einer Sonderausstellung im Audi Forum gefeiert. (Foto: AUDI AG)

Zur Zeit des NSU Ro 80 war August Rappold NSU-Werkbereichsleiter mit der

Verantwortung für die Werke in Neckarsulm, Heilbronn und Neuenstein. Er erlebte die erste Autokrise mit und kämpfte 1975 gemeinsam mit Gewerkschaft und Mitarbeitern für den Erhalt des Werksstandorts Neckarsulm. 1982 beendete der gebürtige

Heilbronner seine Managerkarriere, die 1935 mit einer Lehre bei NSU begonnen hatte.

Im August verstarb August Rappold im Alter von 96 Jahren.

Ein stolzes Jubiläum konnte auch das Fachgeschäft Berthold in der Marktstraße feiern.

Das Familienunternehmen wurde vor 175 Jahren gegründet und gilt als ältestes Lederwaren-Fachgeschäft in der Region. Heute wird der Familienbetrieb in siebter Generation von Ina Maria Berthold und ihrem Sohn Simon geführt.

Bestimmt erinnern Sie sich noch an das Geschäft Eisen Heck. Das Traditionsgeschäft ist vermutlich 100 Jahre alt und wurde in den vergangenen 25 Jahren von Ewald Stammer geführt. Diese Tradition ging leider im Juni zu Ende. Schweren Herzens hat der 67-jährige Inhaber sein Geschäft geschlossen. Damit endete ein Kapitel

Neckarsulmer Stadtgeschichte. „So manchem wird der Laden fehlen“, titelte die

„Heilbronner Stimme“ treffend.

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Zu den Traditionsvereinen in Neckarsulm gehört der Gesangverein Lassallia. Er feierte sein 110-jähriges Bestehen mit einem Matineekonzert in der Ballei.

Vor 50 Jahren wurde das Gemeindehaus der evangelischen Martin-Luther- Kirchengemeinde in der Damaschkestraße eingeweiht. Über ein neues

Gemeindezentrum konnte sich die katholische Kirchengemeinde St. Remigius in Dahenfeld freuen. Mit einem Kostenaufwand von 1,5 Millionen Euro wurde das barocke Pfarrhaus saniert und um ein Gemeindehaus erweitert.

Ihr 45. Jubiläum feierte die Katholische Fachschule für Sozialpädagogik. Zu diesem Anlass verlieh Bischof Dr. Gebhard Fürst der Einrichtung den neuen Namen

„Katholische Fachschule St. Martin“. Derzeit besuchen rund 260 Schüler die

Fachschule, um sich zum staatlich anerkannten Heilpädagogen oder zum staatlich anerkannten Erzieher ausbilden zu lassen. Vom Schuljahr 2018/2019 an bietet die Fachschule auch die „Praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher“ (PIA) an.

Übergabe der Namenstafeln bei der Feier zum 45. Jubiläum.(Foto: Felix Kühner) Seit 25 Jahren besteht der Freundeskreis Asyl. Die Mitglieder engagieren sich

ehrenamtlich für Asylsuchende, unterstützen und begleiten sie bei Behördengängen und Arztbesuchen, helfen bei der Arbeits- und Wohnungssuche, betreuen Familien mit Kindern, bieten Spielenachmittage, Deutschkurse und Hausaufgaben-Betreuung an und fördern Patenschaften. Für dieses Engagement wurde der Freundeskreis Asyl beim ersten Ehrenamtsempfang 2011 mit dem Ehrenamtspreis der Stadt ausgezeichnet.

Darüber hinaus konnte ich dem Bürgertreff Neckarsulm zum 20. Jubiläum gratulieren.

Der Bürgertreff ist in den zwei Jahrzehnten seines Bestehens zu einer lebendigen Plattform der Begegnung für Jung und Alt geworden. Mit seinen vielfältigen Angeboten zur sinnvollen Freizeitgestaltung sowie den Hilfs- und

Betreuungsleistungen für Senioren ist der Bürgertreff aus dem gesellschaftlichen Leben unserer Stadt nicht mehr wegzudenken. Eine neue räumliche

Entwicklungsmöglichkeit könnte sich mit dem Neubau des Seniorenzentrums St.

Vinzenz eröffnen. In einem der neuen Häuser, die im zweiten Bauabschnitt entstehen, könnte der Bürgertreff neue Räume im Erdgeschoss erhalten

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Am 27. November feierte Stadtrat Hans Kriegs seinen 70. Geburtstag. Der CDU- Stadtrat gehört dem Gemeinderat seit 1990 ohne Unterbrechung an und engagiert sich auch in weiteren Ehrenämtern. 2015 wurde er mit der Ehrenmedaille der Stadt ausgezeichnet. Für sein langjähriges aktives Wirken in der Kommunalpolitik erhielt er 2009 das Verdienstabzeichen des Städtetags Baden-Württemberg in Silber. Von 1987 bis 2013 war er Schulleiter der Grundschule Dahenfeld und geschäftsführender Schulleiter für alle Neckarsulmer Schulen.

Seinen 75. Geburtstag feierte der frühere Stadtrat Rolf Angstenberger (CDU). Er war von 1999 bis 2004 Mitglied im Gemeinderat und ist Ehrenmitglied der Neckarsulmer Sport-Union.

Unsere Technische Beigeordnete Dr. Suzanne Mösel feierte am 24. November ihren 50.

Geburtstag. Die Stadtplanerin und promovierte Ingenieurwissenschaftlerin wurde am 23. Juli 2015 vom Gemeinderat zur Baubürgermeisterin gewählt. Seit dem 1.

November 2015 leitet sie die technischen Ämter mit den Bereichen Stadtentwicklung, Hoch- und Tiefbau sowie Bauverwaltung einschließlich Baurecht und Bauordnung. Zu ihrem Geschäftsbereich gehören außerdem der Bauhof als städtisches Amt und der Eigenbetrieb Stadtwerke. Mit hohem persönlichem Einsatz hat sie wichtige Weichen für eine erfolgreiche Stadtentwicklung gestellt.

Das sportliche Geschehen in den Jahren 2016 und 2017 wurde von der

Damenhandballmannschaft der Neckarsulmer Sport-Union (NSU) dominiert. Nachdem der Mannschaft 2015 der Aufstieg in die erste Bundesliga gelungen war, konnte das Team in diesem Jahr den Klassenerhalt gegen starke Konkurrenz aus eigener Kraft sichern. So war es nicht überraschend, dass die NSU-Damenhandballmannschaft erneut zur Mannschaft des Jahres gekürt wurde. Die Handballdamen sind in unserer Stadt ein Zuschauermagnet und haben in der ganzen Region einen Handballboom ausgelöst.

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Bei der Sportlerehrung wurde die NSU-Damen-Handballmannschaft zur Mannschaft des Jahres 2016 gekürt.

Sportler des Jahres 2016 wurde der Freistilschwimmer Clemens Rapp. Er hatte als Mitglied der NSU-Schwimmabteilung an den Olympischen Spielen in Rio

teilgenommen. Dort errang er den 24. Platz über 400 Meter Freistil und den sechsten Platz in der vier mal 200 Meter-Freistilstaffel.

OB Steffen Hertwig (li.) gratuliert dem Sportler des Jahres, Clemens Rapp.

Der Aufstieg in die erste Bundesliga gelang auch der NSU-Rugby-Abteilung. Bei einem Empfang im Rathaus habe ich der Mannschaft zu diesem Erfolg gratuliert und die

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sportliche Leistung des Teams gewürdigt. Bei dieser Gelegenheit habe ich der

Abteilung auch für ihr soziales Engagement gedankt. Im Rahmen der Jugendarbeit hat die Rugby-Abteilung ein großes Jugendtrainerteam aufgebaut und kooperiert mit Schulen.

Beim Empfang für die NSU-Rugby-Mannschaft: (v. li.) Trainer Mark Kuhlmann, Abteilungsleiter Marcel Kapolla, OB Steffen Hertwig und Spielführer Lucas Sack.

Wie ausgeprägt die Kultur des Ehrenamts in unserer Stadt ist, hat sich einmal mehr beim diesjährigen Ehrenamtsempfang gezeigt. Zum siebten Mal wurden Personen geehrt, die sich um das Gemeinwohl in besonderer Weise verdient gemacht haben. 14 Personen erhielten den Ehrenamtspreis der Stadt, weil sie sich seit mindestens zehn Jahren in vorbildlicher Weise ehrenamtlich engagieren, zum Beispiel in Sport- oder Kulturvereinen, sozialen oder karitativen Organisationen oder in Vereinen mit kirchlicher und politischer Prägung.

Als Gruppe wurde die DLRG Ortsgruppe Neckarsulm ausgezeichnet. Die Mitglieder sind im Ernst-Freyer-Bad, im Freizeitbad „Aquatoll“ und am Breitenauer See im Einsatz, um im Notfall Menschenleben zu retten und erste Hilfe zu leisten. Wir werden in unserer Stadt mehr denn je auf solche Menschen angewiesen sein. Je mehr sich die Stadt auf ihre Pflichtaufgaben konzentrieren muss, umso wichtiger wird das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger.

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Beim siebten Ehrenamtsempfang in der Städtischen Musikschule wurden die diesjährigen Ehrenamtspreisträger geehrt.

Träger des städtischen Ehrenamtspreises ist auch Fritz Langenbuch. Der langjährige Laienvorsitzende der Evangelischen Kirchengemeinde und Ehrenvorsitzende des CVJM Neckarsulm erhielt diese Auszeichnung bereits beim ersten Ehrenamtsempfang 2011.

Jetzt konnte er eine weitere hohe Ehrung entgegennehmen. Für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit wurde Fritz Langenbuch mit der Landessehrennadel ausgezeichnet. Stadtrat Eberhard Jochim überreichte die Auszeichnung stellvertretend in der Martin-Luther-Kirche.

Stadtrat Eberhard Jochim (re.) überreicht stellvertretend für OB Hertwig die Landesehrennadel an Fritz Langenbuch mit Ehefrau Ruth.

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Die höchste Auszeichnung, die die Stadt zu vergeben hat, ist die Ehrenbürgerwürde.

Diese höchste Ehre wurde Roland Stammler zuteil. Nach 29-jähriger Mitgliedschaft ist der SPD-Fraktionsvorsitzende auf eigenen Wunsch aus dem Gemeinderat

ausgeschieden. Bei seiner Verabschiedung habe ich ihm auf der Grundlage eines Gemeinderatsbeschlusses das Ehrenbürgerrecht verliehen. Damit würdigte die Stadt die hohen Verdienste des langjährigen Stadtrats, der schon seit frühester Jugend kommunalpolitisch aktiv war. 1988 wurde Roland Stammler Mitglied des

Gemeinderates. 2004 übernahm er das Amt des Fraktionsvorsitzenden von Kurt Bauer, einem weiteren Ehrenbürger der Stadt. Nicht nur als verdienter Kommunalpolitiker, sondern auch im Berufsleben hat Roland Stammler seine Heimatstadt vorangebracht.

20 Jahre lang, von 1987 bis 2007, war er geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Heimstätte, von deren Jubiläum ich Ihnen bereits berichtet habe. So schließt sich der Kreis.

OB Steffen Hertwig (li.) überreicht Stadtrat Roland Stammler den Ehrenbürgerbrief.

Für Roland Stammler rückte zunächst dessen Sohn Oliver Stammler in den Gemeinderat nach. Leider musste sich das neue Mitglied aus gesundheitlichen Gründen wieder zurückziehen, so dass nun Maria Heyberger als neue SPD-Stadträtin im Gemeinderat Platz genommen hat.

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OB Steffen Hertwig verpflichtet Maria Heyberger als neue Stadträtin.

Der Gemeinderat wird im kommenden Jahr über eine der wichtigsten und weitreichendsten kommunalpolitischen Weichenstellungen der jüngsten Zeit zu entscheiden haben. Es geht um die Zukunft des Freizeitbades „Aquatoll“. Das Bad ist bei den Besuchern immer noch sehr beliebt. In diesem Jahr konnte der städtische Eigenbetrieb den zwölfmillionsten Besucher begrüßen. Aber nach 27 Betriebsjahren besteht Sanierungs- und Attraktivierungsbedarf. Zudem verursacht das Aquatoll jedes Jahr ein hohes Defizit zu Lasten des städtischen Haushalts. Daher muss der

Gemeinderat entscheiden, wohin sich das Bad entwickeln soll. Als

Entscheidungsgrundlage dient eine Machbarkeitsstudie, die mehrere konzeptionelle Szenarien einschließlich Kostenschätzung aufzeigt. Die entscheidende Frage lautet:

Wieviel Bad kann und will sich die Stadt leisten?

Für diese und alle weiteren Beratungen im Gemeinderat wünsche ich mir, dass wir gemeinsam das Beste für unsere Stadt erreichen, getreu dem persönlichen Credo unseres neuen Ehrenbürgers Roland Stammler: „Man kann gemeinsam erfolgreich arbeiten, auch wenn man politisch unterschiedlicher Meinung ist.“

Zum Schluss möchte ich mich bei Ihnen, den treuen Leserinnen und Lesern unseres Auslandsbriefes bedanken, dass Sie immer noch interessiert Anteil nehmen an der Entwicklung Ihrer alten Heimatstadt. Ich wünsche Ihnen allen ein frohes, glückliches und erholsames Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und vor allem friedliches Jahr 2018.

Mit herzlichen Grüßen, Ihr

Steffen Hertwig Oberbürgermeister

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Die Stadt Neckarsulm wünscht allen Neckarsulmerinnen und Neckarsulmern im Ausland frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr. (Foto: Karl-Heinz Leitz)

Stadt Neckarsulm, Marktstraße 18, 74172 Neckarsulm,

E-Mail: info-stadt@neckarsulm.de, Homepage: www.neckarsulm.de

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