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Landeskundliche Ausstellung in Recife — erdkunde

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74 Erdkunde Band IX Alfred Philippson ist von uns gegangen, ohne dafi

es das Erscheinen aller Bande seines grofien Werkes erleben durfte. Aber er hat wie selten ein anderer da fiir gesorgt, dafi sein Name lebendig bleibt. In den

weiteren Banden, deren Herausgabe nahe bevorsteht,

und in manchen anderen Veroffentlichungen, die wir

noch erwarten diirfen""), wird uns seine scharf profi

lierte wissenschaftliche Personlichkeit noch einmal von

neuem entgegentreten. Die ^Griechischen Landschaf

ten" werden aber das letzte grofie Denkmal seines Schaffens bleiben.

*) In den Pragmateiai Akademias Athenon 20 (1954/55)

erscheint Philippsons Studie iiber Griechenlands ?Kuppel berge".

XVI0 CONGRESSO GEOGRAFICO ITALIANO

In der Osterwoche fand vom 20.?25. April 1954 der 16. Italienische Geographentag statt, zu dem als Tagungsorte Padua und Venedig gewahlt worden

waren. Die Leitung des Kongresses hatten G. Moran

dini und L. Candida. Im Vordergrund der Vortrage und Diskussionen standen die Problemkreise: ?Eis und

Schnee", ?Geographie und Landesplanung", ?Anthro

pogeographie der Fischereigebiete und der Fischerei

zentren". Selbstverstandlich war auch eine Sektion den

Problemen des Unterrichts an hoheren Schulen gewid met, der in Italien wie auch in Deutschland neuerdings wieder sehr im argen liegt.

Mit der eigentlichen Tagung war eine Reihe von kartographischen Ausstellungen verbunden, die in aus gezeichneter Weise neueste Produktionen der aktiven

italienischen Kartographie (Touring Club Italiano, Istituto Geografico de Agostini und Militargeogra phisches Institut) zeigten, wie auch die geschichtliche Entwicklung des Kartenbildes bestimmter Regionen, namlich der Lagune und des Lido von Venedig und der der Alpen an Hand schonster Exemplare aus den reichhaltigen italienischen Sammlungen vorfiihrten.

Eine Ausstellung war ?Asien in der Kartographie des Westens bis zur Neuzeit" gewidmet.

Zwei Halbtagsexkursionen in die Euganeischen Hiigel und in den Nordteil der Lagune von Venedig

nach Torcello und eine ganztagige Exkursion in das Valle Zignago, in dessen Umgebung in jiingster Zeit modernste landwirtschaftliche und industrielle Muster

siedlungen auf dem Gelande des Grafen Marzotto ent standen sind, unterbrachen die Arbeit in den Hor salen. Kennzeichnend fiir die iiberaus glatt verlaufene Tagung war das grofie Ausmafi geselliger Veranstal

tungen mit Ausstellungen, Theater- und Konzertvor

fiihrungen, Empfangen u. dgl., das den Auslander aufs angenehmste beruhren und ihm als mustergiiltig fiir eine derartige Tagung vorkommen mufite.

Fritz Bartz

LANDESKUNDLICHE AUSSTELLUNG IN RECIFE

Nach voriibergehendem hollandischem Einflufi konnte 1654 die portugiesische Restauration Pernam bucos durchgefiihrt werden. Aus Anlafi der diesjahri gen 300-Jahr-Feier dieses Ereignisses eroffnete die Ab

teilung Geographie des Instituto Brasileiro de Geogra fia e Estatfstica (Conselho Nacional de Geografia) am

16. 8. 1954 in Recife eine landeskundliche Ausstellung.

Innerhalb des Conselho lag die Vorbereitung der Aus stellung in Handen der Professora Eloisa de Carvalho, Leiterin der allgemeinen Studienabteilung der Division Geographie des Nationalrats, und des Professor

Lindalvo Bezerra dos Santos, Leiter der regionalen

Sektion ? Nordosten". Es verdient an dieser Stelle her vorgehoben zu werden, daft der Nationalrat fiir Geo graphie, dessen Generalsekretar Coronel Deoclecio de Paranbos Antunes ist, innerhalb der Division Geo graphie 5 regionale Sektionen und die erwahnte Stu diensektion unterscheidet, in Rio iiber ein eigenes Hochhaus verfiigt, 83 teils altere, teils jiingere Geo

graphen neben zahlreichem Hilfspersonal beschaftigt und durch interne Konkurse fiir bereits absolvierte Geographen sich seinen eigenen Nachwuchs heran

zieht.

Die Eroffnung der Ausstellung vollzog Dr. Gil berto Osdrio, Staatssekretar fiir Erziehung in Per nambuco, der selbst Geograph ist. Brasilien verbindet mit der Tatigkeit des Nationalrats fiir Geographie,

die sich in der Grundlagenforschung fiir die allgemeine Wirtschafts- und Kolonisationsplanung bewegt, z. 2.

die Vorbereitung des Internationalen Geographentages fiir 1956. Jedoch liegt die eigentliche Organisation die ser Tagung in Handen des Universitatsprofessors Hil gard O'Reilly Sternberg, und fiir den NE des Landes bereitet die fiir dort geplante Exkursion Univers.-Prof.

Mario Lacerda de Melo (Recife) vor. Die Ausstellung beweist, daft bereits in gedruckten und handgezeich neten Karten und auch in der Bibliographie ansehn

liches Material vorliegt. Es werden etwa 200 Objekte

gezeigt.

Der Rundgang beginnt mit einigen Karten, die sich auf Gesamtbrasilien beziehen und die verkehrstech nische und teilweise auch ernahrungsmafiig isolierte Lage der Nordoststaaten zum Ausdruck bringen. Die

Serie der Karten wird durch Einzeldarstellungen fiir die Staaten Alagoas, Pernambuco, Paraiba, Rio Grande

do Norte, Ceara, Piaui und Maranhao fortgesetzt.

Eine dritte Serie handgezeichneter Karten beschaftigt sich mit der physischen und Wirtschaftsgeographie aller dieser Nordstaaten, wobei das ?Polygon der Trocken gebiete" in den Vordergrund riickt. Eine letzte Gruppe bezieht sich auf die gesamte Fluftsenke des Sao Fran cisco, deren Planungsobjekte iiber die Staatsgrenzen hinweg von der Comissao do Vale do S. Francisco ver folgt werden und die damit auch in den Siidteil der Nordoststaaten eingreifen. Mit dem Bau des grofien

Elektrizitatswerkes an den Hauptfallen des Flusses bei Paulo Alfonso, durchgefiihrt auf gesondert privatwirt

schaftlicher Grundlage durch die Comp. Hidroelectrica Sao Francisco (CHESF), wird von dort aus auch die Energieversorgung des Siidteiles der NE-Staaten in 2ukunft geschehen. Der erste Bauabschnitt einschl. der Aufstellung des Kraftwerkes steht kurz vor der Voll

endung, und es kann noch 1954 mit der Inbetriebnahme der fertigen Stromleitungen nach Sao Salvador und

Recife gerechnet werden.

Neben den handgezeichneten Karten, die iibrigens den Grundstock zu einem Atlas abgeben sollen, wer

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Berichte und kleine Mitteilungen 75 den die vom Nationalrat fiir Geographie im Druck

veroffentlichten topographischen Karten gezeigt. Fiir den NE liegen bereits 11 Blatt 1 : 500 000 im Mehr farbendruck und mit Hohenlinien vor. Mit den bereits zahlreichen Blattern 1 : 250 000 ragen die Karten veroffentlichungen fiir den unteren Sao Francisco auch

in den Siidteil der Nordoststaaten hinein. Zusammen mit den vom Militargeographischen lnstitut in Rio de

Janeiro fiir einen breiten Kiistenstreifen herausgege benen Karten 1 : 50 000 und 1 : 25 000 ist damit schon

eine beachtliche topographische Darstellung des NE erreicht, wenn man sich fiir das Innere auch vielfach noch mit sehr einfachen Obersichtskarten begniigen mufi. Farbige Diapositive, Flugaufnahmen und die Originate der fiir Brasilien bereits bekannten und ver

kleinert veroffentlichten Federzeichnungen fiir die Vegetation und das wirtschaftliche Volksleben geben

der Karten- und Buchausstellung neben ihrem wissen

schaftlichen Wert eine angenehm empfundene Ergan zung und Auflockerung, wie iiberhaupt die Art der Auf stellung im grofien Saal des Cabinete Portugues de Leitura asthetisch und didaktisch wohlgelungen ist.

Die riihrige geographische Betatigung im NE wird auch dadurch unterstrichen, dafi kurz vor Eroffnung der Ausstellung die Zweiggruppe Pernambucos der

Associacao dos Geografos Brasileiros organisatorisch

feste Form annahm, so dafi nunmehr diese Organi sation 5 ortliche Gruppen im Gesamtland besitzt. An lafilich der 300-Jahr-Feier sind von aufierhalb ? auch

aus Europa ? Professoren zu Vortragen u. a. iiber

geschichtliche und wirtschaftliche Themen eingeladen worden, darunter als Geograph Prof. Dr. Ruellan,

der an der Universitat in Rio de Janeiro z. Z. die an gewandte Geomorphologie vertritt.

Willi Czajka TAGUNG DER DEUTSCHEN METEOROLO

GISCHEN GESELLSCHAFT IN HAMBURG

vom 8.?11. Oktober 1954

Die diesjahrige Tagung der Deutschen Meteorolo gischen Gesellschaft in Hamburg brachte eine Fulle von Vortragen aus fast alien Arbeitsgebieten der Meteoro

logie und Klimatologie. Die enge Beziehung zwischen

Meteorologen und Klimatologen einerseits und Geo

graphen andererseits kam dabei ebenfalls in mehreren Vortragen zur Geltung und fand schon eingangs eine Wiirdigung durch die Begriifiungsworte des Rector

magnificus der Hamburger Universitat, des Geogra phen Prof. Dr. A. Kolb.

In der Festsitzung am 8. 11. umrifi Prof.

K. Knochy Bad Kissingen, das Leben und Wirken des vor 100 Jahren geborenen Klimatologen G. Hellmann, dem die deutsche Klimatologie viel verdankt. Er war es, der als Direktor des Preufi. Meteorol. Instituts hauptverantwortlich war fiir den Aufbau des gesam

ten klimatologischen Beobachtungsnetzes einschliefilich der Bergobservatorien Brocken und Schneekoppe; sein

jjHellmann'scher Regenmesser" steht heute noch auf

jeder Regenmefistelle. Das von ihm ausgebaute dichte Beobachtungsnetz und seine Sorge fiir die Einheit

lichkeit und Gute der Beobachtungen erlaubte ihm dann 1921 den ersten umfassenden Klimaatlas von

Deutschland herauszugeben. Die Fulle seiner Arbeits gebiete lafit sich hier nicht aufzahlen, seine Bindung zur Geographie zeigte'sich schon in seinen Reisen nadi Rufiland und Spanien; mit Meinardus klarte er die Herkunft der Staubfalle im Raume der Kap Verden;

die Triibung der Atmosphare nach dem Katmai-Aus bruch 1912 wurde ebenso bearbeitet wie die Zunahme der "Windgeschwindigkeit mit der Hohe nach Messun

gen an den neu errichteten Nauener Funkturmen

(1912). Die Berliner klimatologische Beobachtungs reihe gab ihm immer wieder neue Erkenntnisse. Er fiihrte uns zuerst in die Schonheit der Schneekristalle ein, wie er uns auch die Kenntnisse des Altertums und des Mittelalters iiber Meteorologie und Erdmagnetis mus erschlofi. Jahrelang betreute er sowohl die Met.

Gesellschaft wie auch die Gesellschaft fiir Erdkunde zu Berlin als Vorsitzender.

An dieser Stelle kann nicht auf alle auf der Tagung angeschnittenen Probleme eingegangen werden. Es sei nur erwahnt, dafi die neueren Untersuchungen der Wolkenphysik ebenso zur Diskussion standen wie

Fragen der hoheren Atmosphare mittels Radiosonden

messungen, Strahlungsmessungen wie moderne Fragen

der Wetterberatung fiir den Luftverkehr.

Dafi in Hamburg die maritime Meteorologie zu Worte kam, war fast selbstverstandlich. So legte

H. Markgraf, Hamburg, neue Windkarten fiir den ganzen Atlantischen Ozean vor, Prof. Kuhlbrodt, Hamburg, brachte Ergebnisse von Hohenwindmessun

gen in Aquatornahe bei 30?W, welche fiir die Passat erklarung und die Deutung der Wettererscheinungen

in diesem Raume von Bedeutung sind. Fiir die Schiff fahrt wichtige Fragen iiber ?Radarwetter und -klima", die Wellenperiode bei aufkommender Diinung und die Reichweite von Scheinwerfern bei atmospharischer Triibung berichteten K. Brooks, H. Walden und

L. Foitzik. Dem Warmeumsatz zwischen Meer und Atmosphare im atlantischen Slid- und Nordpolarmeer widmete F. Model ein Referat.

Bedeutsam waren die Beitrage zur Zirkulation der Atmosphare, in denen E. Wahl, Cambridge (USA),

das Auftreten und die Intensitat von grofiraumigen Singularitaten mit dem jeweiligen Zustand der allge meinen Zirkulation auf der Nordhalbkugel auf Grund 40jahriger nordhemispharischer Luftdruckkarten in Zusammenhang bringen konnte, was die Realitat der

Singularitaten im Wetterablauf weiter stiitzen wird.

Prof. Flohn, Frankfurt, brachte auf Grund neue rer Daten iiber die Verteilung der relativen Feuchte in Nahe der Tropopause und der mittleren meridionalen Windkomponenten in subtropischen und tropischen

Breiten ein Modell der mittleren Meridionalzirku lation der Atmosphare, das die von ihm in den letzten Jahren aufgestellten Modelle etwas revidiert und den alteren Modellen der Passatzirkulation wieder naher kommt. Man mufi sich aber im klaren bleiben, dafi

in den Tropen keine konstanten Zirkulationsverhalt nisse bestehen, welche die Aufstellung eines Zirku

lationssystem erleichtern konnten.

Andere Probleme der grofiraumigen Zirkulation, besonders im Hinblick auf den sog. ?Strahlstrom" (jet

stream) waren Themen von Prof. Raethjen, Klein schmidt jr., H. Faust und G. Hollmann, wobei Faust

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