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Archiv "Bundesärztekammer befürwortet Gesundheitssurvey" (24.10.1997)

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Rauchgewohnheiten. Im positiven Fall stimmt Skouby mit der Patientin die Wünsche ab und nimmt eine Risi- koeinschätzung vor, wobei er beste- hende Risikofaktoren für kardiovas- kuläre Erkrankungen aufgrund der klinischen Implikationen höher ein- stuft als Übergewicht oder eine mögli- che sogenannte APC-Resistenz. An- hand der neuen Daten zum Herzin- farktrisiko unter der Pille zieht Skouby bei älteren Frauen aufgrund der a prio- ri höheren Inzidenz die Verordnung ei- ner Drittgenerationspille ins Kalkül.

Skouby beklagte, daß die Diskus- sionen um die Gefahren der Pille im- mer wieder auf das relative Risiko fo- kussiert werden und die tatsächlichen Relationen meist unter den Tisch fal- len: Das relative Risiko für venöse

Thromboembolien von Frauen ohne Pille liegt bei eins, das in der Schwan- gerschaft bei zwölf, unter der Pille zwischen drei und sechs.

Absolut gesehen bedeute dies für Schwangere sechs Fälle pro 10 000 Frauen und Jahre, entsprechend 1,5 beziehungsweise drei Fälle pro 10 000 Frauen und Jahre, die der Pille anzu- lasten seien; mindestens 9 997 Frauen erleiden also keine Thrombose. Und die Tatsache, daß das kardiovaskuläre Risiko durch die Pille etwas erhöht wird (etwa 1,5 bis vier Fälle pro 100 000 Frauen), nehme sich im Ver- gleich zu freiwillig eingegangenen Ri- siken bescheiden aus; niemand ver- zichte auf eine Autofahrt, obwohl die Gefahr tödlicher Autounfälle bei eins zu 6 000 liege. Dr. Renate Leinmüller

A-2802

P O L I T I K

(30) Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 43, 24. Oktober 1997 MEDIZINREPORT

In diesen Tagen beginnt eine re- präsentative Untersuchung zum Ge- sundheitszustand der Bevölkerung in Deutschland. Im Rahmen dieses For- schungsprojekts, das vom Robert Koch-Institut im Auftrag des Bundes- ministeriums für Gesundheit durch- geführt wird, sollen etwa 7 200 Perso- nen im Alter von 18 bis 79 Jahren zu gesundheitsrelevanten Themen be- fragt und einer medizinischen Unter- suchung unterzogen werden. Ziel des Surveys ist es, wissenschaftliche Grundlagen für die Gesundheitsbe-

richterstattung und für die epidemio- logische Forschung zu schaffen.

Die Untersuchung setzt sich aus einem Kern und mehreren Modulen zusammen. Der Kern erfaßt wesentli- che Indikatoren zur Prävalenz von Ri- sikofaktoren und gesundheitspolitisch bedeutsamen Krankheiten, zur Inan- spruchnahme medizinischer Leistun- gen sowie zur Häufigkeit gesundheits- relevanter Lebensbedingungen und Verhaltensweisen. Als Instrumente kommen ein Fragebogen, den die Teil- nehmer selbst ausfüllen, ein standardi-

siertes ärztliches Interview sowie die Messung von Körpermaßen, Blut- druck und mehr als 40 Blut- und Urin- werten zum Einsatz.

Im Modul Arzneimittelsurvey er- folgt eine detaillierte Erfassung der ge- samten nichtstationären Arzneimittel- anwendung inklusive unerwünsch- ter Arzneimittelwirkungen. Auf diese Weise kann ein Überblick über den Konsum von rezeptpflichtigen und frei verkäuflichen Azneimitteln sowie über aufgetretene Nebenwirkungen gewon- nen werden.

Die Ernährungserhebung bietet die Möglichkeit, in beiden Teilen Deutschlands vergleichbare Daten zur Nährstoffaufnahme zu erheben, die zur Berechnung von ernährungs- bedingten Gesundheitsrisiken heran- gezogen werden können. Das Modul Folsäureversorgung bei Frauen im ge- bärfähigen Alter soll die Zusammen- hänge zwischen Neuralrohrdefekten und Folsäuredefiziten untersuchen.

Ziel des Umweltsurveys ist die Quantifizierung von Umweltfaktoren sowie die Verfolgung unterschiedli- cher Belastungen in den alten und neuen Bundesländern, wie sie sich im Umweltsurvey 1990/92 dargestellt ha- ben. Mit dem Modul „Psychiatrische Störungen“ sollen Inzidenzen und Prävalenzen der psychischen Morbi- dität und Komorbidität in der Bevöl- kerung ermittelt werden.

Unter der Bezeichnung „Natio- naler Gesundheitssurvey“ wurden be- reits 1984 bis 1986, 1987 bis 1989 sowie 1990 bis 1991 repräsentative Stichpro- ben der Bevölkerung einer standardi- sierten Untersuchung und Befragung zu gesundheitsrelevanten Themen unterzogen. Mit weitgehend gleicher Methodik wurde von 1991 bis 1992 in den neuen Bundesländern der Ge- sundheitssurvey Ost vorgenommen.

Die jetzige Untersuchung erfolgt in den alten und neuen Bundesländern erstmals zeitgleich und nach einheitli- chen Merkmalen.

Aktuelle Informationen zu dem neuen Bundes-Gesundheitssurvey sind unter folgender Adresse zu erhalten: Dr. B.-M. Bellach, Robert Koch-Institut, Fachbereich 6, Ge- neral-Pape-Straße 62-66, 12101 Ber- lin beziehungsweise über Internet:

http//www.rki.de/CHRON/CHRON.

HTM

Bundesärztekammer befürwortet Gesundheitssurvey

Eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende und an aktuellen Ge- sundheitsproblemen orientierte Gesundheitsberichterstattung ist für die Ärzte von essentiellem Interesse. Forschungsarbeit, die sich dieser Aufgabe widmet, wird des- halb von der Bundesärztekammer begrüßt.

Bei vorangegangenen Untersuchungen hat sich gezeigt, daß die Surveyarbeit dann besonders erfolgreich war, wenn die lokale Ärzteschaft dem Anliegen der Ge- sundheitsuntersuchung positiv gegenüberstand. Da die Untersuchungen im Rah- men des „Bundes-Gesundheitssurveys“ nicht von niedergelassenen Ärzten selbst vorgenommen werden, ist durch diese Studie keine zusätzliche Belastung zu be- fürchten. Allerdings müssen gegebenenfalls auffällige Untersuchungsbefunde ab- geklärt werden. Erfahrungsgemäß erkundigen sich einige der eingeladenen Bürger bei den ansässigen Ärzten nach der Untersuchung. Die Bundesärztekammer emp- fiehlt, bei entsprechenden Nachfragen auf die Bedeutung des Bundes-Gesund- heitssurveys hinzuweisen und die Teilnahme anzuraten. BÄK

Start des bundesweiten

Gesundheitssurveys

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