Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Karsten Vilmar:
Gegliederten Pflegesatz erörtern
Statt sich auf undifferenzierte Maßnahmen zur Kostendämpfung im Krankenhausbereich bei der geplanten Novellierung des Kran- kenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) zu konzentrieren, sollten auch grundsätzliche Überlegun- gen zur Pflegesatzumgestaltung einbezogen werden. Dafür sprach sich der Präsident der Bundesärz- tekammer, Dr. med. Karsten Vil- mar, Bremen, anläßlich eines Pressegespräches am 24. Februar in Köln aus. Zwar sei es nicht sinn- voll, die Entwicklung der Kranken- hauskosten an strikte prozentuale Empfehlungen der „Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen" zu binden. Erwägenswert seien aber Orientierungsvorgaben für die Ge- samtausgabenzuwächse des Krankenhaussektors. Bei der Än- derung des KHG sollte auch erör- tert werden, den bisher pauscha- lierten Pflegesatz leistungsbezo- gen zu gliedern in die einzelnen Kostenkategorien, wie etwa Hotel-, Arzt-, Pflege- und Sachkosten so- wie für einen Teil der Vorhaltung (etwa für Sonder- oder Katastro- phenfälle). Bei einer durchrationa- lisierten EDV-gerechten Lei- stungs- und Kostenrechnung kön- ne dies auch ohne größeren Ver- waltungsaufwand praktiziert wer- den.
Degressive Pflegesätze einzufüh- ren, wie von interessierter Seite zuweilen empfohlen, ist nach Mei- nung des Präsidenten der Bundes- ärztekammer kaum ein Fortschritt gegenüber der jetzigen Regelung.
Bei der Bemessung der Personal- planstellen (Personalrichtwerte oder Anhaltszahlen) dürfe man sich nicht von pauschalen Para- metern leiten lassen, etwa den Pflegesätzen, der Verweildauer, dem Bettenschlüssel oder dem Auslastungsgrad, da diese kein Spiegelbild der effektiven Lei- stung darstellten. Das im Rahmen der regierungsamtlichen For-
schungspolitik betriebene Projekt
„Personalbedarfsermittlungsver- fahren" (PBEV), das mit einem öf- fentlichen Förderungsaufwand in Höhe von 7,5 Millionen DM betrie- ben wird und bis Ende 1981 abge- schlossen sein soll, sollte diesen Kriterien Rechnung tragen, um nicht vollends vor Abschluß zu scheitern, mahnte Dr. Vilmar. HC
Individuelle Beratung über Film und Audiovision
Die Film-/AV-Beratungsstelle des Instituts für Film- und Fernseh- kunde" (Köln) hat aus ihren ersten drei Arbeitsjahren aufschlußreiche Erkenntnisse gewonnen; die wich- tigste: Bei einem Teil der „Anwen- der" in Wissenschaft und Medizin herrscht eine auffallende Un- kenntnis über die Möglichkeiten und die Techniken des Film-/AV- Einsatzes.
Das Institut sieht darin die Not- wendigkeit und das Bedürfnis nach individueller Beratung bestä- tigt. Bei der „Film-/AV-Beratungs- stelle" kann jeder Medizinfilmer gegen eine Gebühr (die sich nach Art und Umfang der Beratung rich- tet und bei eventuell zustandege- kommenen Projektverträgen voll gutgeschrieben wird) Rat einho- len. Das trifft sowohl für techni- sche Probleme als auch für alle Fragen zu, die den grundsätzli- chen Einsatz des Mediums (didak- tische Probleme, Kosten-Nutzen- Relation, Mediengerechtigkeit, Zielgruppen-Fragen, visuelle Um- setzbarkeit usw.) betreffen.
Die Leitung der Beratungsstelle obliegt Dr. Pierre Kandorfer, der u. a. Lehrbeauftragter für Filmge- staltung, Autor des „Lehrbuchs der Filmgestaltung", Herausgeber einer Schriftenreihe zur Film- und Fernsehkunde sowie Autor, Regis- seur und Produzent zahlreicher Filme ist. Adresse: Institut für Film- und Fernsehkunde Dr. Pierre Kandorfer GmbH, Steinrutschweg 19, 5000 Köln 71, Telefon: 02 21/
5 90 36 38. EB
Forschungsprojekt:
Prävention von Herz- Kreislauf-Erkrankungen
Das bereits 1978 begonnene For- schungsprojekt „Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen", das das Bundesministerium für Forschung und Technologie im Rahmen des regierungsamtlichen Programms zur „Forschung und Entwicklung im Dienste der Ge- sundheit 1978 bis 1981" finanziell fördert, wird fortgesetzt.
In einem zweiten Forschungsab- schnitt sollen kompetente Wissen- schaftler und Forschungsinstitute folgende Schwerpunkte erar- beiten:
> Entwicklung von Methoden zur Verwendung von Ergebnissen aus dem Bereich der „nichtklassischen Risikofaktoren-Forschung";
> Prüfung vorhandener Metho- den zur Früherkennung von Herz- Kreislauf-Erkrankungen auf ihre Eignung als Screening-Methoden ;
> Entwicklung neuer screening- fähiger Methoden zur Früherken- nung von Herz-Kreislauf-Erkran- kungen. Dabei soll schwerpunkt- mäßig die Ausnutzung der für die jeweilige Krankheit spezifischen Meßmöglichkeitenerörtertwerden.
Weitere Förderschwerpunkte sind: Testung von kombinierten Methoden an definierten Popula- tionen hinsichtlich Meßqualität und organisatorischer Durchfüh- rung; modellmäßige Abklärung der Wirksamkeit und der Einsatz- bedingungen einer oder mehrerer Früherkennungsmethoden.
Die Projektträgerschaft sämtlicher Gesund heitsforsch u ngs-Schwer- punkte hat im Auftrag des For- schungsministeriums die Gesell- schaft für Strahlen- und Umwelt- forschung mbH (GSF), Bereich
Projektträgerschaften, Joseph- spitalstraße 15, 8000 München 2, übernommen. EB 482 Heft 11 vom 12. März 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT