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Archiv "Prostaglandinpräparat Nalador® zugelassen" (19.02.1981)

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Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Anleitung

zum Krankfeiern strafbar?

Strafanzeige gegen den Hambur- ger Verleger Robert Jarowoy so- wie gegen die noch unbekannten Autoren der Broschüre „Wege zu Wissen und Wohlstand — oder:

Lieber krank feiern als gesund schuften" hat der Bundesverband der Ortskrankenkassen (BdO), Bonn-Bad Godesberg, gestellt.

Gleichzeitig beantragte der Ver- band, alle im Buchhandel kursie- renden Exemplare der Broschüre zu beschlagnahmen, um eine wei- tere Verbreitung zu vermeiden.

Begründet wird die Strafanzeige damit, daß mit dieser Broschüre zu Straftaten (§ 111 StGB) aufge- fordert werde, durch die den Kran- kenkassen beträchtliche Schäden drohen (vgl. auch DEUTSCHES ÄRZTEBLATT, Heft 4/1981, Seite 111 f.).

In der Broschüre wird dazu aufge- fordert, dem Arzt (genau beschrie- bene) Symptome bestimmter Krankheiten vorzuspiegeln. Auf diese Weise könne, so der BdO weiter, eine sachlich unrichtige Krankschreibung erreicht werden, um über die angebliche Arbeitsun- fähigkeit zu Unrecht Leistungen der Lohnfortzahlung oder der Krankenhilfe zu erreichen. EB

Engpässe bei der

zahnärztlichen Versorgung

Das Verhältnis der Zahl der Ärzte zur Einwohnerzahl (Arztdichte) hat sich in 17 westlichen Ländern von 1960 bis 1976 deutlich verbes- sert. Zu diesen Ergebnissen kommt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Köln, in einem in- ternationalen Vergleich der „Eck- daten" gesundheitlicher Be- treuung.

Besonders bei der Versorgung mit Apotheken und Krankenhausbet- ten droht kurz- und mittelfristig ei- ne Überversorgung. Die Bundes-

republik Deutschland, so betont das arbeitgebernahe Institut, lie- ge in vielen Bereichen über dem allgemeinen Versorgungsdurch- schnitt, was sozialpolitisch gese- hen einen beachtlichen, von der Kostenseite her betrachtet jedoch eher einen „bedenklichen Erfolg"

darstelle.

Im EG-Durchschnitt hatten Ende 1960 127 Ärzte je 100 000 Einwoh- ner zu versorgen. Ende 1976 (letzt- verfügbare Zahlen) waren es be- reits 181.

Über diesem Durchschnittswert la- gen Belgien (204), die Bundesre- publik Deutschland (199) und Dä- nemark (195). Damit hatte in der Bundesrepublik Deutschland 1960 ein Arzt im Durchschnitt 704 Ein- wohner zu versorgen, 1976 noch 503 und 1978 nur mehr 472. Wäh- rend sich die ärztliche Versorgung in allen Ländern deutlich verbes- sert hat, ist die zahnärztliche Ver- sorgung „noch immer wenig zu- friedenstellend", meint das IW. Die Bundesrepublik hatte eine „Zahn- ärztedichte" von 52 Zahnärzten je 100 000 Einwohner. Dies ent- spricht dem Stand der Schweiz, der USA und Frankreichs.

In der Bundesrepublik entfielen Ende 1976 42 Apotheker auf je 100 000 Einwohner. In Belgien ver- sorgten damals sogar 88 Apothe- ker 100 000 Einwohner, während es in den Niederlanden nur neun waren.

In der Europäischen Gemein- schaft (EG) liegt die Bundesrepu- blik mit durchschnittlich 118 Bet- ten je 10 000 Einwohner erheblich über dem EG-Durchschnitt von 103 Betten.

Hier wird die Bundesrepublik Deutschland nur noch von Schwe- den mit 151 Betten je 10 000 Ein- wohner übertroffen. Gleichzeitig

ist in der Bundesrepublik mit mehr als 18 Tagen die Verweildauer noch überdurchschnittlich hoch.

In Frankreich und in Italien liegt sie bei 11 beziehungsweise 10 Ta- gen. HC

Prostaglandinpräparat Nalador® zugelassen

Das Bundesgesundheitsamt teilte am 5. Januar 1981 mit, daß es die Prostaglandinpräparate Nalador®

100 bzw. Nalador® 500 der Firma Schering AG, Berlin, zugelassen hat. Sie enthalten als wirksamen Bestandteil Sulproston, ein syn- thetisches Prostaglandin. Voraus- gegangen war eine in der Öffent- lichkeit vielbeachtete Expertenan- hörung am 23. September 1980, auf der Nutzen und Risiko der An- wendung von Prostaglandinen diskutiert wurden (vgl. auch DEUTSCHES ÄRZTEBLATT, Heft 43/1980, Seite 2525 f.).

Prostaglandinpräparate können danach bei einem Schwanger- schaftsabbruch, bei der Einleitung einer Geburt, bei abgestorbener Leibesfrucht sowie bei Blasenmo- le oder verhaltenem Abort ange- wandt werden. Die Wirkung be- steht in einer Erweichung des Ge- bärmuttermundes bei gleichzeiti- ger Kontraktion der Uterusmusku- latur. Nachteile sind dagegen schwerwiegende unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit, Erbre- chen, Fieber, sogar — allerdings sehr selten — hirnorganische Krampfanfälle oder schwere Kreis- laufreaktionen. Trotzdem wurde Sulproston in Übereinstimmung mit den Sachverständigen zuge- lassen, allerdings unter Ein- schränkung der Anwendungsbe- dingungen:

1. Lokale Anwendung von Sulpro- ston in niedriger Dosierung (Nala- dor® 100): Ab der achten Schwan- gerschaftswoche in geringen Do- sen zur Erweichung des Gebär- muttermundes, ab der zehnten Schwangerschaftswoche lokal in etwas höheren Dosen, um neben der Erweichung des Gebärmutter- mundes auch eine Anspannung der Uterusmuskulatur zu errei- chen.

2. Systemische Anwendung von Sulproston in höheren Dosen (Na- lador® 500): Neben stärkerer Wirk- DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

322 Heft 8 vom 19. Februar 1981

(2)

Nettoeinkommen unter 1.000 1.400 1 1.800 DM/Monat 1.000 - 1.400 - 1.800 - 2.200

3.000 2.200

4.000 - 3.000

4.000 u. mehr

Privat Versicherte

Prozent 5,56 8,98 13,55

So viel verdienen Versicherte

Gesetzlich Versicherte herte

Prozent 25,43 1 26,03 j 19,96 1 9,25 I 6,16 1 2,51 1 1,28

Die Einkommensstruktur der Erwerbstätigen zeigt, daß in der privaten Kran- kenversicherung nicht nur „reiche Leute" versichert sind. Zwar überwiegt in den gesetzlichen Krankenkassen der Anteil der jungen, geringer Verdienen- den. Geht man davon aus, daß die jetzige Einkommensgrenze für die Versi- cherungspflicht von brutto 3150 DM monatlich einem durchschnittlichen Nettoverdienst von unter 2200 DM entspricht, so zeigt sich, daß auch fast 47 Prozent der privatversicherten Erwerbstätigen zu den Geringerverdienenden zu zählen sind. Von 6,85 Prozent der Erwerbstätigen, die in der PKV und 9,85 Prozent, die gesetzlich versichert sind, gibt es keine Einkommensangaben

Die Information:

Bericht und Meinung

samkeit treten bei dieser Anwen- dungsform häufiger und stärker unerwünschte Wirkungen auf.

Deshalb soll Nalador® 500 nicht vor dem zweiten Schwanger- schaftsdrittel angewendet werden, weil hier eine stärkere Wirksam- keit und eine entsprechend höhe- re Dosierung benötigt wird.

Zur Erhöhung der Sicherheit für die Patientinnen soll Sulproston (Nalador®) nur durch erfahrene Fachärzte in entsprechend ausge- rüsteten Kliniken mit intensivme- dizinischen Einrichtungen ange- wendet werden. HO

Private Assekuranz:

Verschiebung der Marktanteile

Im Geschäftsjahr 1979 haben sich die Marktanteile der 12 größten privaten Krankenversicherungen (PKV) weiter verschoben. Zwar ist die Deutsche Krankenversiche- rung-AG (DKV), Köln, mit einem Marktanteil von 17,7 Prozent (1978: 18,2 Prozent) nach wie vor der Branchenführer, doch hat die- se Gesellschaft infolge der syste-

NACHRICHTEN

matisch weiter ausgebauten Selbstbehalttarife und infolge ei- nes Bilanzverlustes weiter an Bo- den verloren und liegt nunmehr nur noch um drei Prozentpunkte der Gesamteinnahmen vor der ständig aufrückenden Vereinigten Krankenversicherungs-AG, Mün- chen (14,8 Prozent gegenüber 14,6 Prozent in 1978). Verbessern vom fünften auf den vierten Rang konnte sich die Continentale, Dortmund, womit sie wieder ein- mal den Platz mit dem „Lokalriva- len" Signal getauscht hat. Insge- samt konzentrieren sich bei den ersten fünf Unternehmen fast 58 Prozent des Marktes.

Die Betriebskosten sind mit 20,2 Prozent stabil geblieben, weisen jedoch starke Unterschiede zwi- schen den Unternehmen auf. So hat die Debeka Krankenversiche- rungsverein AG, Koblenz, nur die Hälfte der Betriebskosten des Marktführers DKV und gegenüber dem Durchschnitt auf diese Weise einen Kostenvorsprung von neun Prozentpunkten der Prämien.

Während die Personalkosten in der Spitze bei etwa 25 Prozent lie- gen, wendet die Debeka dafür nur 9,8 Prozent auf. EB

DIE GLOSSE

Besetztzeichen

Beim Lesen der neuesten Meldun- gen aus dem Bundespostministe- rium: „Die Deutsche Bundespost steht vor dem größten Investitions- programm ihrer Geschichte. Sie will bis 1986 rund 18 Milliarden Mark in den Ausbau ihres Tele- phonnetzes stecken", denke ich als braver Bürger nur an meinen rechten Zeigefinger, der schmerzt, und ich schaue wehmütig auf das abgenutzte Ende meines Bleistif- tes, mit dem ich seit 18 Uhr ver- geblich versuche, Tante Margare- the telephonisch zu erreichen. Sie hat nämlich Geburtstag. Und der Werbeslogan der Post heißt doch:

„Ruf doch mal wieder an!"

Aber ich höre spätestens nach der Vorwahlnummer oder der 0 nur den meistgespielten deutschen Evergreen, das „Besetztzeichen".

Denn zwischen 18 Uhr und weit nach 20 Uhr ist das bundesdeut- sche Telephonnetz „zu". Fachleu- te nennen so etwas „Netzblocka- de". Aber Tante wird trotz meines Fachwissens vergeblich auf mich warten, der „Telephonstau" läßt mich nicht zu ihr gelangen.

Den Grund dieser Misere lieferte die neue Gebührenstruktur der Bundespost (vom 1. April 1980).

Mit ihr wurde der billige „Mond- scheintarif" abgeschafft, und es gab nur noch zwei Tarife. Wollte die Post damit die verkehrsarmen Zeiten am Abend und am Wochen- ende für das Publikum attraktiv machen, so handelte sie sich aber eine sprunghafte Zunahme der Nachfrage ein. Nach ihren Mes- sungen wird heute bereits über 46 Prozent des gesamten Telephon- verkehrs zum billigen Tarif II abge- wickelt. Es dürfte somit nieman- dem geraten werden, in dieser Zeit zwischen 18 Uhr und 20.30 Uhr krank zu werden oder vielleicht noch aus einer Stadt lebenswichti- ges Material wie Seren, Blutplas- ma usw. zu benötigen, einen ärztli- chen Spezialisten anfordern zu müssen, er käme nicht „durch".

Es bleibt nur zu hoffen, daß sich die Post in ihrem Programm, das DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 8 vom 19. Februar 1981 323

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