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Archiv "Bundespräsident für kürzere Ausbildung" (19.04.1996)

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R

ückblick in die 80er Jahre: Seine Königliche Hoheit Max Markgraf von Baden ist verärgert. Sa- lem – das sein Großvater Prinz Max von Baden 1920 zusammen mit dem berühm- ten Pädagogen Kurt Hahn ge- gründet hatte – ist nicht mehr das, was es einmal war. Libe- rale Erziehungsmethoden ha- ben Einzug gehalten in das Internat, das sich zwar inzwi- schen auf drei Standorte ver- teilt, dessen Mittelstufe aber immer noch im markgräfli- chen Schloß untergebracht ist. Doch das soll sich ändern.

Mitte der 80er Jahre kündigt der Schloßbesitzer und Enkel des letzten Reichskanzlers die Mietverträge mit dem In- ternat und gibt bekannt, statt dessen ein Konkurrenzinsti- tut ins Leben rufen zu wollen.

Daß er ein Mann von Prin- zipien ist, daran hat Seine Kö- nigliche Hoheit nie einen

Zweifel gelassen. Zu lasch und zu lax sei das, was sich da in den Unterrichtsräumen im Westflügel seines Schlosses abspiele, teilt er der Öffent- lichkeit bei jeder Gelegenheit mit. In der Tat hatte Salem sich schon frühzeitig vom spartanischen Erziehungside- al der ersten Jahre verabschie-

det. Das obligatorische Kalt- duschen wurde abgeschafft, ebenso wie das „Strafboxen“

und die tägliche Gewissens- prüfung durch den selbstauf- erlegten Gewissensplan.

Statt dessen werden Ei- genverantwortung und sozia- les Engagement der Zöglinge gefördert. „Ohne Mitarbeit

der Schüler“, sagt Bernhard Bueb, Direktor der Schule,

„würde der Internatsbetrieb zusammenbrechen.“ Alle Ämter bis hin zu denen der Schulsprecher werden heute per Wahl vergeben und nicht mehr durch die Schulleitung.

Schlimmer noch: Auch im Schulträgerverein gelten de- mokratische Prinzipien. Seit 1963 hat die königliche Fami- lie nur noch eine Stimme – und die kann manchmal sehr einsam sein. Als zwei Lehre- rinnen – ohne Trauschein – schwanger werden, fordert der Markgraf ihre Entlas- sung. Vergeblich: Königliche Hoheit muß sich dem Mehr- heitsvotum beugen.

Im Zentrum der Kritik steht stets Bernhard Bueb, der das Amt des Direktors gegen den erbitterten Wider- stand des Markgrafen 1974 übernommen hat und bis heu- te die Schule leitet. Schon die

Internate

Aufbruch zu neuen Ufern

Es herrscht wieder Friede im Hause Salem: Nach jahrelangem Streit und zähen gerichtlichen Auseinandersetzungen haben sich das Markgräfliche Haus als Eigentümer des berühmten Schlosses und die Schulleitung versöhnt. Inzwischen haben die Schloßherren so- gar die Kündigung der Internatsräume wieder zurückgezogen.

Dennoch wird sich in Salem in den nächsten Jahren vieles ändern.

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Vergangenheit von Bueb weist einen Makel auf: in Bie- lefeld war er einmal Assistent von Hartmut von Hentig, ei- nem als progressiv bekannten Pädagogen. In den 80er Jah- ren beteiligte sich der Profes- sor sogar an den Blocka- den des Raketendepots von Mutlangen. Solcherlei Irrun- gen fallen natürlich auf sei- nen ehemaligen Assistenten zurück (obwohl der in Mut- langen nie gesehen wurde und wohl auch wenig Sym- pathien für die Blockierer hegte).

Wie dem auch sei: Bueb, der sich selbst als „durch und durch konservativ“ bezeich- net, stellt sich unter Erzie- hung etwas anderes vor als Drill und kaltes Duschen.

Dabei beruft er sich ausge- rechnet auf die Pädagogik des Gründungsvaters Kurt Hahn. Der hatte die Erleb- nispädagogik propagiert und gefordert, den „ganzen Men- schen“ in den Mittelpunkt der Erziehung zu stellen.

Diese Tradition will Bueb fortsetzen und an die moder- nen Zeiten anpassen.

Hahns Anspruch auf eine

„Erziehung zum Mut“ nimmt der Internats-Direktor wört- lich und läßt sich auf die Aus- einandersetzungen mit dem Markgrafen ein. Erst scheint der Streit die Schule zu läh- men – doch dann setzt der

„Erfahrungsschock“ (so die Süddeutsche Zeitung) neue Kräfte frei. Pläne entstehen, in Überlingen am Bodensee ein neues Oberstufengebäu- de zu errichten – im moder- nen Campus-Stil und nach britischem Vorbild. Dann wä- re im Oberstufengebäude – im Schloß Spetzgart – Platz für die Mittelstufe, die der Markgraf ja nicht mehr in sei- nem Schloß haben will.

1994 kauft die Schule das für den Neubau benötigte Grundstück in Überlingen am Bodensee – und dann kommt doch alles ganz an- ders. Denn im Markgräfli- chen Haus vollzieht sich ein Generationswechsel: Seine Königliche Hoheit gibt die Verantwortung für das Schloß weiter an seinen Sohn

Prinz Bernhard von Baden.

Und der ist nicht nur deutlich aufgeschlossener gegenüber den modernen Erziehungs- methoden, sondern zieht auch die Kündigung zurück.

Das Internat kann also im Schloß Salem verbleiben – und damit hat die Schullei- tung ein neues Problem: Soll man die Neubaupläne in Überlingen nun auf einmal fallen lassen?

Nein, entscheidet der Schulträgerverein. Denn die Vorbereitungen sind bereits weit fortgeschritten, ein in- ternationaler Architekten- Wettbewerb steht kurz vor der Entscheidung. Das Col- lege soll also gebaut werden – so oder so. Unklar ist dage- gen, was mit den Mittelstu- fen-Räumen im alten Schloß Salem passiert. „Denkbar ist, daß das Internat erweitert wird und sich künftig auf vier statt bisher drei Standorte verteilt“, berichtet Hartmut Ferenschild, Pressesprecher der Schule. Unwahrschein- lich, wenn auch nicht ganz ausgeschlossen, ist aber auch, daß das Internat das Tradi- tionsgebäude verläßt – frei- willig. Die Entscheidung soll in wenigen Tagen der Öf- fentlichkeit bekanntgegeben werden. Markus Sievers

Begegnungen mit Frankreich

Französisch lernen und gleichzeitig gemeinsam mit französischen Gleichaltrigen die Ferien verbringen – diese doppelte Chance bietet sich Jugendlichen in den Som- merferien. Organisiert wer- den die Sprachprogramme in Ciboure an der Atlantikküste und Vichy/Auvergne von der Gesellschaft für übernationa- le Zusammenarbeit (GÜZ) und dem Deutsch-Französi- schen Jugendwerk. Neben dem Sprachunterricht stehen auch Landeskunde und Sport auf dem Programm. Die zwei- bis dreiwöchigen Auf- enthalte kosten zwischen 830 und 1860 Mark. Informatio- nen: Tel 02 28/7 29 00 80. OD

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B

erufsakademien (BA) zeichnen sich in der theorielastigen deut- schen Hochschullandschaft vor allem durch ihre Praxis- nähe aus. Dies zeigt sich schon bei der Auswahl der Kandida- ten: Anders als bei einer Uni- versität oder Fachhochschule können sich studierwillige Abiturienten nicht einfach an der Studienakademie bewer- ben oder einschreiben. Zuge- lassen wird nur, wer einen Ausbildungsvertrag bei ei- nem Unternehmen vorweisen kann. Wer sich für eine Berufsakademie entscheidet, ist also gleichzeitig Student und Auszubildender. In der Regel wechseln drei Monate praktische Ausbildung im Be- trieb und drei Monate Studi- um einander ab. Drei Jahre brauchen die Teilnehmer bis zum Abschluß – dann haben sie die Praxis genauestens kennengelernt, zumal die Fir-

men auch bei der Erstellung von Ausbildungsinhalten und Ausbildungszielen mitwirken.

Kein Wunder, daß die be- teiligten Unternehmen – die auch einen Großteil der Ko- sten tragen – voll des Lobes sind. „Universitätsabgänger müssen bis zu zwei Jahre ein- gearbeitet werden, Absolven- ten der Berufsakademien sind nahezu direkt einsetz- bar“, nennt Klaus Pawlek, Leiter der Berufsausbildung bei IBM, einen der Vorteile.

Berufsakademiker sind be- gehrte Nachwuchskräfte: 85 Prozent haben mit ihrem Di- plom schon eine Anstellung in der Tasche, meist bei ihrem Ausbildungsbetrieb. Auch die Aufstiegschancen sind gut: Bei Mercedes bekleiden zwei Drittel der Berufsakade- miker nach sechs Jahren Berufstätigkeit Führungs- positionen. „Bei Fachhoch- schülern und Universitätsab-

In zunehmendem Maße stellen Unternehmen bei ihren Auszubildenden Defizi- te in der Allgemeinbildung fest. Gefordert wird unter anderem, die Berufsaus- bildung auf einer soliden schulischen Basis aufzubauen.

Hochschulen

Berufsakademien auf Erfolgsspur

In Baden-Württemberg haben sie bereits Tradition: Berufsakademi-

en, die ein wissenschaftliches Studium mit einer betriebsnahen Aus-

bildung verbinden. Mittlerweile haben die Bundesländer Berlin und

Sachsen das Modell kopiert – und doch bleibt das Konzept umstritten.

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gängern liegt die Quote kaum höher“, berichtet Volker Gö- bel, Leiter der Personalent- wicklung bei Mercedes.

Auch der Wissenschafts- rat hat den Akademien in ei- ner Studie gute Noten ausge- stellt. Nicht nur die kurze Stu- diendauer und das geringe Alter der Absolventen von durchschnittlich 23,7 Jahren beeindruckten die Gutachter.

Auch die Studienbedingun- gen in Gruppen von maximal 30 Teilnehmern und die ge- ringen Ausbildungskosten fielen positiv auf.

Doch solche Erfolgsmel- dungen rufen nicht überall Begeisterung hervor. Kritik kommt vor allem von den Gewerkschaften, die gerade das bemängeln, was andere als den größten Pluspunkt einstufen: die Wirtschafts- nähe der Akademien. Da- durch, so heißt es beim Deut- schen Gewerkschaftsbund

(DGB), werde die allgemeine Bildung vernachlässigt; die Ausbildung dürfe sich aber nicht ausschließlich an den Bedürfnissen der Betriebe

orientieren. Horst Kowalak, Leiter der Abteilung Bildung beim DGB, hält insbesonde- re das Vorrecht der Betriebe, die Kandidaten auszuwählen,

für problematisch: „Die Wirt- schaft bestimmt durch die Anzahl der Ausbildungsver- träge die Studentenzahlen.

Das ist mit dem Postulat des freien Hochschulzugangs un- vereinbar.“

Auch aus den Kultusmini- sterien der Länder ist über- wiegend Negatives zu hören.

Für den bayerischen Kultus- minister Hans Zehetmair (CSU) fällt die theoretische Ausbildung „zu knapp“ aus.

Gemeinsam mit vielen ande- ren Kollegen fürchtet der Bayer zudem die Konkurrenz zu den Fachhochschulen, die an Unterstützung verlieren könnten, wenn die Wirtschaft stärker auf die Akademien setzt.

Jahrelang weigerten sich daher die anderen Bundes- länder, das Ausbildungsmo- dell aus Baden-Württemberg anzuerkennen. Erst vor ei- nem halben Jahr legte die Das richtige Schulfrühstück steht bei gesundheitsbewußten Lehrern auf dem

Stundenplan. Nach Ansicht von Ernährungsphysiologen läßt sich der „tote Punkt“ durch vitaminreiche und kalorienarme Kost am besten überwinden.

Foto: Kontar

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Kultusministerkonferenz den Streit bei und beschloß, die Berufsakademien Fachhoch- schulen gleichzustellen. Die Absolventen erhalten nun erstmals einen bundesweit gültigen Titel und können bei entsprechendem Interesse an jeder anderen Fachhochschu- le weiterstudieren.

Die BA fahren also auf der Erfolgsspur – und doch können sie die etablierten Ausbildungsgänge besten- falls ergänzen, keinesfalls er- setzen. Schon allein quantita- tiv können sie weder mit den Fachhochschulen noch mit den Universitäten mithalten.

Seit der Wiedervereinigung haben mit Sachsen und Ber- lin gerade zwei weitere Bun- desländer das Baden-Würt- temberger Modell übernom- men. Dennoch ist – aufgrund der zurückhaltenden Einstel- lungspolitik der Unterneh- men – die Zahl der Erstseme- ster an den Akademien seit

1990 von 4 128 auf 3 339 zurückgegangen. Hinzu kommt, daß die Akademien ohne die Hilfe anderer Hoch- schulen gar nicht existieren könnten. Nur 20 Prozent der BA-Lehrkräfte sind als hauptamtliche Dozenten be- schäftigt, die anderen kom- men aus der Praxis oder wer- den von den Universitäten und Fachhochschulen rekru- tiert. Für Gerd Schröder, Di- rektor der BA Mannheim, ist dieser hohe Anteil neben- amtlicher Dozenten sogar ein Strukturmerkmal, an der sei- ne Einrichtung festhalten wolle. „Der differenzierte Lehrkörper sichert entschei- dende Vorteile, so zum Bei- spiel die Aktualität des Lehr- geschehens. Außerdem er- reichen wir durch dieses Sy- stem eine hohe Flexibilität, denn Dozenten, die sich nicht bewähren, brauchen wir nicht weiter einzusetzen.“

Markus Sievers

A

n der sonst so beschauli- chen Oldenburger Uni gab es Stunk: Weil Stu- denten ein häufiges Zuspät- kommen ihrer Dozenten in den Vorlesungssälen bemän- gelt hatten, kündigte Uni- Präsident Michael Daxner an, die Einhaltung der Lehrver- pflichtungen künftig systema- tisch zu überprüfen. Prompt hagelte es Proteste aus seiner Professorenschaft: 71 von 450 Oldenburger Hochschulleh- rern wehrten sich in einem of- fenen Brief gegen solche „dis- kriminierenden“ Kontrollen.

Prof. Volker Ruth, Wortfüh-

rer der Kontroll-Gegner, be- schied den Reporter der Süd- deutschen Zeitung: „Beim Nebeneinander von For- schungs-, Lehr- und Verwal- tungsaufgaben sind Termin- überschneidungen unver- meidlich.“

Auch in Kassel mußten sich die armen Professoren gegen neumodische Schika- nen wehren: in die Habilitati- onsordnung der Uni sollte der Vorschlag aufgenommen werden, zusätzlich hochschul- didaktische Veranstaltungen zu besuchen. Die Professoren verhinderten das – schließlich

Hochschulen

Ein TÜV für die Lehre

Tägliches Frust-Erlebnis vieler Studenten: der Besuch einer Vorle-

sung oder eines Seminars. Bestenfalls bescheiden finden sie die di-

daktischen und pädagogischen Ambitionen der meisten Professo-

ren. Die wiederum sonnen sich lieber im Glanz lukrativer For-

schungsaufträge und Fachveröffentlichungen, als in die studenti-

schen Niederungen hinabzusteigen. Doch nun kämpft selbst der

Wissenschaftsrat gegen die Misere der Lehre.

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würden solche Kurse ja gar nicht immer angeboten.

Schlaglichter aus den Ab- gründen des Lehrbetriebs an deutschen Hochschulen. Die Umbenennung in „Leerbe- trieb“ legt eine Erhebung am Fachbereich Medizin der Uni Hamburg nahe, wonach im Sommersemester 1994 gera- de mal 54 Prozent der Unter- richtsverpflichtungen einge- halten wurden. Und was aus Professorenmündern dringt, wenn sie doch am Pult ste- hen, läßt manche Studieren- de wünschen, ihre Veranstal- tung gehöre zu den anderen 46 Prozent. Monoton und begleitet von unleserlichen Overhead-Folien werden acht Jahre alte Skripte herun- tergeleiert, die an Kirchen- Litaneien erinnern.

„Seit der Humboldtschen Universitätsreform und dem zentralen Postulat der Ein- heit von Lehre und For- schung besteht die Neigung, an Stelle einer systemati- schen Auseinandersetzung mit den Problemen der Hochschullehre ihre Qualität überwiegend aus der Qualität der Forschung rückzu- schließen.“ So das jüngste Gutachten des Wissen- schaftsrates, Titel: Empfeh- lungen zur Stärkung der Leh-

re in den Hochschulen durch Evaluation. Und die 54 Ex- perten, die von Bund, Län- dern und Wissenschaft be- stellt werden, setzten noch hinzu: „Die institutionelle Verantwortung eines Fachbe- reichs für die Lehre tritt an deutschen Hochschulen stark in den Hintergrund.“

In seinem Gutachten stellt der Wissenschaftsrat ferner fest, daß sich besonde- re Anstrengungen und Lei- stungen in der Lehre für die Wissenschaftler kaum aus- zahlen. Auch die Fachberei- che als Institutionen profitie- ren nicht von guter Lehre; bei der Mittelvergabe an die Hochschulen spielt dieser Aspekt keine Rolle. Um praktische Erfahrungen mit möglichen Verbesserungs- konzepten zu sammeln, star- tete das Gremium daher den Modellversuch „Evaluation der Lehre“ an elf deutschen Universitäten, wo die Fakul- täts-Mitglieder und auswärti- ge Experten die Fachberei- che Betriebswirtschaftslehre und Physik unter die Lupe nahmen. Immer wiederkeh- rende Mängel:

!Studienziele sind nicht genügend aktuell definiert;

!die Organisation und Kommunikation sind viel- fach unzureichend;

!die Einzelveranstaltun- gen ergänzen sich nicht zu stimmigen Programmen;

!die Prüfungsordnungen entsprechen nicht dem Stu- dienverlauf;

!die Studierenden wer- den an den Unis zu spät an die Forschung herangeführt und darin zu wenig gefördert;

!es gibt kaum Bewußt- sein für bestehende Defizite.

Evaluierungsmodelle gibt es bislang in Deutschland nur in wenigen Regionen und an einzelnen Universitäten.

Nicht so in den Niederlan- den; von dort bezog der Wis- senschaftsrat das Vorbild, das er mit wenigen Änderungen auch hierzulande verankern möchte. Im wesentlichen be- steht die Evaluation im Nach- barland aus zwei Stufen, der kontrollierten Eigenbeob- achtung der Fachbereiche Wieviel der Staat für Bildung ausgibt,

unterscheidet sich von Land zu Land.

Recht hoch ist der Anteil des Bruttoso- zialprodukts, der in die Bildung fließt, in den skandinavischen Ländern.

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und der anschließenden, be- ratenden Peer Review dieser Ergebnisse durch ein unab- hängiges Expertengremium.

Dabei wird die Hochschulau- tonomie nicht angetastet:

Träger der Evaluation ist die niederländische Hochschul- konferenz.

Um die gefundenen Män- gel auch gründlich ausbügeln zu können, soll laut Wissen- schaftsrat ein Evaluationszy- klus vier bis sechs Jahre dau- ern. Absichtlich will der Rat auf die Bewertung individu- eller Lehr-Leistungen ver- zichten; am Ende soll nicht Dozent XY mit einer Vier

Minus am Pranger stehen.

Den Evaluierern geht es auch nicht um populäre, verglei- chende Rankings der Hoch- schulen – wenngleich sie glauben, durch das neue Ver- fahren zu mehr Profilierungs- Bestrebungen und Wettbe- werb der Hochschulen bei- tragen zu können.

Das Geld für die Prüfer- Besuche und die hochschulin- ternen Datenerfassungen soll anfangs aus dem von Bund und Ländern geplanten Hochschulsonderprogramm kommen. Und: Freiwilligkeit der Teilnahme ist eine Grundregel. Oliver Driesen

Bundespräsident Roman Herzog hat sich auf einem Bildungskongreß in Halle an der Saale für die Verkürzung der Ausbildungszeiten aus- gesprochen. „Junge Men- schen müssen früher mit dem Ernstfall des Lebens, mit der Praxis, konfrontiert werden, damit sie überhaupt die Chance haben, sie als Fort- setzung des Lernens zu be- greifen“, erklärte Herzog bei der Eröffnung des 15. Kon- gresses der Deutschen Ge-

sellschaft für Erziehungswis- senschaft.

Durch die Verkürzung der Ausbildungszeiten dürfe es jedoch nicht zu frühzeiti- ger Spezialisierung auf Ko- sten grundlegender Allge- meinkenntnisse kommen, schränkte Herzog ein. Bil- dung und Wissen seien heute zu entscheidenden Standort- faktoren der deutschen Wirt- schaft geworden, stellte der Bundespräsident in Halle

fest. OD

Bundespräsident

für kürzere Ausbildung

Referenzen

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