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Sei M eine Mannigfaltigkeit, ω eine symplektische Form aufM, seiH :M →Rglatt undϕ = (ϕt)t∈Rder Hamilton-Fluss

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Academic year: 2022

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(1)

HAMILTON-SYSTEME SIND VOLUMENERHALTEND...UND BESSER Wir wissen schon: Für jedes Hamilton-System imR2n,

˙

u=J∇H(u),

wobei∇H der Gradient einer (glatten) FunktionH :R2n→Rist, J =

0 −E

E 0

undE =dien×n-Einheitsmatrix, gilt:

Der Hamiltonfluss ist volumenterhaltend.

Jetzt zeigen wir, dass auf Mannigfaltigkeiten dasselbe gilt, und sogar etwas stärkeres: jeder Hamiltonfluss istsymplektisch.

Theorem 0.1. Sei M eine Mannigfaltigkeit, ω eine symplektische Form aufM, seiH :M →Rglatt undϕ = (ϕt)t∈Rder Hamilton-Fluss. Dann istϕsymplektisch, d.h. für allet∈Rgilt:

t)ω =ω.

Dieser Satz macht nur Aussagen über geradedimensionale Mannig- faltigkeiten, denn andernfalls gibt es keine symplektische Form.

Beweis. Sei τ ∈ Rbeliebig, f := ϕτ.Wir wollen zeigen:fω = ω. Es genügt, dies fürτ ≥0zu zeigen, dennf ist invertierbar.

Es genügt zu zeigen: für jede 2-Zellec(eventuell mit Rand) gilt Z

c

ω= Z

f c

ω.

Zunächst “verlängern” wirclängs des Flusses: Sei F c :=ϕ[0,τ]c.

Dieses Objekt ist eine 3-Zelle, die dadurch entsteht, dass wir c mit- tels ϕ durch M schieben. Der Rand von F c besteht aus folgenden Komponenten:

• dem vorderen Ende (wo wir aufhören zu schieben), alsoϕτc (=f c);

• dem hinteren Ende (wo wir anfangen zu schieben), alsoϕ0c (=c);

• dem ursprünglichen Rand vonc,welcher einfach mitgescho- ben wird, alsoϕ[0,τ]∂c(=F ∂c).

1

(2)

Es gilt also:

∂(F c) = f c−c−F ∂c,

wobei die Vorzeichen auf der rechten Seite (+,-,-,) von der Orientie- rung herkommen. (In Kürze: der Rand einer orientierten k-Zelle ist eine orientierte (k − 1)-Zelle, und die Orientierung letzterer ist so gewählt, dass sie zusammen mit “nach außen” zeigenden Vektoren wieder die Orientierung voncergibt.)

Wir schieben im Beweis noch ein Lemma und ein Korollar ein.

Lemma 0.2. a Seiγ eine1-Zelle. Dann gilt:

d dτ

Z

F γ

ω = Z

f γ

dH.

(Hierbei hängt das Integral auf der linken Seite tatsächlich vonτ ab, dennF hängt vonτ ab.)

Beweis. OBdA istγeine Kurve mit Definitionsbereich [0,1].

Wir definieren die beiden Vektorfelder ξ(s, t) := ∂

∂sϕtγ(s), η(s, t) := ∂

∂tϕtγ(s).

Dies sind beides Vektorfelder tangential anM am Punktϕtγ(s). Das Feldηist – und das ist beachtlich – ein hamiltonsches. NämlichXH, denn es gilt

XH(u) = d

dt|t=0ϕt(u).

Insbesondere gilt:

ω(η, ξ) =ω(XH, ξ) =dH·ξ.

Deswegen stellen wir fest:

Z

F γ

ω= Z τ

t=0

Z 1

s=0

ω(ξ, η)ds dt

= Z τ

t=0

Z

ϕtγ

dH

dt.

Daraus folgt die Behauptung.

Aus diesem Lemma schließen wir:

Corollary 0.3. Seiγ geschlossene1-Kette (d.h.∂γ =∅). Dann gilt:

Z

F γ

ω = 0.

(3)

Beweis. Es gilt wie vorhin Z

F c

ω= Z τ

t=0

Z

ϕtγ

dH

dt, und es gilt

Z

ϕtγ

dH = Z

∂ϕtγ

H (Satz von Stokes)

= Z

ϕt∂γ

H (wegen Eigenschaften vom Rand)

= Z

H (wegen Geschlossenheit)

= 0.

Nun können wir den Beweis des Satzes abschließen:

Sei c eine 2-Zelle (oder 2-Kette). Für jede symplektische Form gilt dω = 0.Deshalb gilt

0 = Z

F c

= Z

∂F c

ω (nach Stokes)

= Z

f c

ω− Z

c

ω− Z

F ∂c

ω (nach der Formel für∂F c)

= Z

f c

ω− Z

c

ω (wegen obigem Korollar, da∂cgeschlossenist) wobei wir bei der letzten Gleichung benutzt haben, dass∂cein Rand und damit geschlossen ist , d.h.∂∂c=∅.

Also giltR

f cω = R

cω und somitR

cfω =R

cω.Dacbeliebig ist, folgt die Behauptung

t)ω=ω.

Ebenso wie im R2n gilt auch auf Mannigfaltigkeiten die Invarianz der Hamilton-Funktion:

Theorem 0.4. Jeder Hamilton-Fluss läßt die zugehörige Hamilton-Funktion invariant. D.h. wennϕder Lösungsfluss zuu˙ =XH(u)ist, dann gilt

d

dtH(ϕt(u)) = 0.

(4)

Beweis. dtdH(ϕt(u)) = dH· dtdϕt(u)

=ω(XH,dtdϕt(u)) = ω(XH, XH) =

0.

Definition 0.5. Einek-FormαheißtInvariante des Hamilton-Flusses oder Integral der Bewegung, wenn für alle t ∈ Rund allek-Ketten cgilt:

Z

ϕtc

α= Z

c

α.

Die GrößenωundHsind demnach Invarianten des Hamilton-Flusses.

Statt Invariante sagt man auch absolute Invariante, wegen folgen- der Definition:

Definition 0.6. Einek-Formαheißtrelative Invariante des Hamilton- Flusses oderrelatives Integral der Bewegung, wenn für allet ∈ R und allegeschlossenenk-Kettenc(d.h.∂c=∅) gilt:

Z

ϕtc

α= Z

c

α.

Analog reden wir von Invarianten eines beliebigen Flusses oder ei- nes beliebigen Diffeomorphismus.

Theorem 0.7. Wenn α eine relative Invariante ist, dann ist die äußere Ableitungdαeine (absolute) Invariante.

Beweis.

Z

c

dα= Z

∂c

α (Stokes)

= Z

ϕt∂c

α (Def. relative Invariante)

= Z

∂ϕtc

α (Rand wird auf Rand abgebildet)

= Z

ϕtc

dα (Stokes).

Bei diesem Beweis haben wir nicht ausgenutzt, dassϕein Hamilton- Fluss ist. Deshalb gilt die Aussage auch für beliebige Flüsse oder Diffeomorphismen.

(5)

Example 0.8. ImR2n ist die symplektische 1-Form ϑ : R2n → R2n, definiert durch

ϑ(q1, . . . , qn, p1, . . . , pn) :=

n

X

i=1

pidqi

eine relative Invariante des Hamilton-Flusses, denndϑ=ωist einen Invariante.

Exercise 1. Gilt die Umkehrung von diesem Theorem? D.h. wenndα eine absolute Invariante ist, muss dannαeine relative sein?

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