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Archiv "Mütterliches im Blätterwald aufgepickt: „Bei der Geburt ist künftig auch die Mutter dabei!“" (01.03.2002)

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Aktie "Archiv "Mütterliches im Blätterwald aufgepickt: „Bei der Geburt ist künftig auch die Mutter dabei!“" (01.03.2002)"

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S C H L U S S P U N K T

[92] Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 9½½½½1. März 2002

E

s sollte der Auftakt für ein dynamisches Wieder- aufleben des Emissions- marktes sein. Mit der BHW Holding, so die Vorstellung des Konsortiums, brächte ein starker Finanzdienstleister Aktien an die Börse und es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn die Emission kein voller Erfolg würde.

Privatanleger konnten, wenn sie nur früh genug zeichneten, einen Rabatt von einem Euro auf den Emissionspreis be- kommen, und wie man hört, hatten die kleinen Leute auch reichlich geordert, es soll so- gar eine zweifache Über- zeichnung gewesen sein, was ja nicht schlecht ist nach den Monaten des Börsenfrustes.

Das BHW-Management scheute auch keine Kosten und Mühen, in einer aufwen- digen und sogar gut gemach- ten Werbekampagne die

„Aktie blau“ bekannt zu ma-

chen und in unzähligen Road- shows bei den großen institu- tionellen Anlegern für die Aktie zu werben.

Doch sie hatten allesamt nicht mit der List und Tücke des Details gerechnet, hinter der bekanntlich der Teufel steckt. Da das zu platzierende Volumen der Aktien sehr deutlich über dem an der Börse bereits gehandelten lag, langten die Spekulanten voll zu. Sie verkauften die BHW-Aktie seit Bekanntga- be des Emissionsvorhabens in großen Mengen und der si- cheren (?) Erwartung, die gleichen Aktien über die Emission zu einem viel nied- rigeren Preis zu bekommen, nämlich genau zu dem, zu

dem die Spekulation ihn her- untergeprügelt hatte.

Es war – bis dahin – ein voller Erfolg, denn seit Be- kanntgabe der Emission ver- lor der Wert knapp ein Vier- tel seines Wertes und schloss am Vorabend der Zuteilung bei 19 A. Ein todsicheres Ge- schäft, so feixten die Speku- lanten, haben wir da hinge- kriegt.

Doch aus der vermeintlich größten deutschen Aktien- platzierung der letzten sie- ben Monate sollte nichts wer- den. In einem atemberauben- den Entscheidungsprozess und wohl auch einer morali- schen Meisterleistung be- schlossen die BHW-Oberen, sich nicht erpressen zu lassen

und die Emission abzusagen.

Es gäbe keinen Grund, die Aktie bei 19 Azu verschleu- dern. Wohl wahr.

Aus der Traum vom schnellen Reichtum. Die Spe- kulanten hatten nämlich im Vorfeld BHW-Aktien „leer“

verkauft, sie also noch gar nicht besessen. Sie mussten sich also am Tag danach zu höheren Kursen eindecken.

Und das tat richtig weh, denn die Aktie sprang von 19 Aauf 23 A. Auf dieser Basis ist übrigens die Aktie meines Erachtens immer noch drei Euro zu billig,

Zurück bleibt die Gewiss- heit, dass auf Monate hinaus der Emissionsmarkt ange- schlagen ist, dass sich die Kleinanleger wieder mal düpiert fühlen, aber auch die wohltuende Erkenntnis, dass sich Spekulation im großen Stil nicht immer lohnt. Gott-

lob. ✮

BHW-Emission

Schöne Blamage

„Jahrelang hatte sie sich ein Baby gewünscht. Nach einer Audienz beim Papst klappte es endlich.“ Bild

„Von den anderen Frauen hat der Schauspieler zwei Töchter und einen Sohn. Mit Barbara hat er zwei große Hunde.“ Bild am Sonntag

„Die Stillgruppe Leonberg trifft sich 14-tägig von 15–17 Uhr in der Hinteren Straße (alte Milchzentrale).“

Leonberger Anzeiger

„Unsere dritte Tochter ist wieder ein Mädchen!“

Frankfurter Rundschau

„In Irland ist ein Babyboom ausgebrochen, für den der Papst verantwortlich sei.“Bild

„Sohn Zak (19) erwartet im Herbst ein Kind von der 35- jährigen Immobilienmaklerin Sarah.“Bruchsaler Rundschau

„Die Folge ist unter ande- rem, dass fast nur kinderlose Mütter Karriere machen.“

Kölner Stadt-Anzeiger

„Die Frage ,Sind Sie schwanger?‘ darf nur gestellt, werden, wenn sich Frauen be- werben. Bei Männern ist die Frage unzulässig.“

Zeitung für Arbeitnehmer

„Sechs Kinder, 21 Enkel und viele Urenkel brachte sie zur Welt.“ Villinger Anzeiger

„Babydrama: Kind lebte bei der Geburt!“

Kieler Nachrichten

„Empfängerinnen von Al- tersrenten haben keinen An- spruch auf Schwangerschafts- beihilfen.“ Das Beste

„Im örtlichen Standesamt werden nur die Entbindungen beurkundet, die auch wirklich im Eutiner Stadtarchiv erfolg- ten.“ Neuer Marktspiegel

„Das Entbindungsheim ist ab 15. Juli geschlossen. Gebur- ten sind erst ab 11. August wie- der möglich.“ Südwestpresse

„Bei der Geburt ist künftig auch die Mutter dabei.“

Waiblinger Kreiszeitung Gesammelt von Bernd Ellermann Post Scriptum

Börsebius

Mütterliches

im Blätterwald aufgepickt

„Bei der Geburt ist künftig auch die Mutter dabei!“

„Nein, nein, nicht zum Aussuchen – es sind alles ihre!“

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