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Zeigt es doch, dass Sie sich weiterhin der Stadt Neckarsulm verbunden fühlen

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Academic year: 2022

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Der Oberbürgermeister

im Dezember 2019

Liebe Neckarsulmerinnen und Neckarsulmer im Ausland,

wieder neigt sich ein ereignisreiches Jahr dem Ende zu, und ich setze gerne die

Tradition fort, Sie in einem illustrierten Brief über die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2019 zu informieren. Es gibt immer viel Interessantes aus Ihrer früheren Heimatstadt zu berichten. Daher fällt die Auswahl mitunter schwer. Wir haben die Darstellung diesmal so weit wie möglich gestrafft, auch um sicherzustellen, dass wir diesen Brief rechtzeitig vor Weihnachten in alle Welt verschicken können. Als ehemalige

Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neckarsulm leben Sie in vielen Ländern auf verschiedenen Kontinenten. Daher dürfte es einige Zeit dauern, bis dieser Brief bei Ihnen eintrifft. Aus einzelnen Rückmeldungen schließe ich jedenfalls, dass der gedruckte Weihnachtsgruß aus Neckarsulm bei Ihnen im übertragenen Sinne „gut ankommt“. Viele von Ihnen warten jedes Jahr gespannt auf die Nachrichten aus der früheren Heimat. Ich möchte mich für dieses Interesse bedanken. Zeigt es doch, dass Sie sich weiterhin der Stadt Neckarsulm verbunden fühlen.

Die kommunale Selbstverwaltung ist das Rückgrat der Demokratie in Deutschland.

Und so war das wichtigste Ereignis im Jahr 2019 die Kommunalwahl. Am 26. Mai haben die Neckarsulmer Bürgerinnen und Bürger über die neue Zusammensetzung des Gemeinderates entschieden. Es hat mich gefreut, dass an diesem Urnengang deutlich mehr Wähler teilnahmen als an der Kommunalwahl 2014. Im Vergleich zur damaligen Wahl stieg die Wahlbeteiligung um 9,5 Prozentpunkte auf 54,7 Prozent. Die

Auszählung ergab folgende Stimmenanteile: CDU: 31,1 Prozent (2014: 40,0), SPD: 26,3 (32,2), Grüne: 19,5 (13,1), FWV: 15,2 (11,7), FDP: 4,6 (3,0), BIG: 3,4.

Das Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (BIG) ist eine der ersten Parteien in Deutschland, die 2010 von Muslimen gegründet wurde. Sie setzt sich insbesondere für die Interessen und die gesellschaftliche Integration von Menschen mit

Migrationshintergrund ein. Die BIG-Partei ist erstmals mit einem Sitz im Neckarsulmer Gemeinderat vertreten.

Dem neu gewählten Gremium gehören 27 Mitglieder an. Die Sitze verteilen sich wie folgt: CDU neun (minus zwei), SPD sieben (minus eins), Bündnis 90/Die Grünen fünf (plus zwei) und Freie Wählervereinigung (FWV) vier (plus eins). Die FDP entsendet wie die BIG-Partei einen Mandatsträger.

Folgende Stadträtinnen und Stadträte wurden gewählt: CDU: Eberhard Jochim, Joachim Beil, Bernhard Holzapfel, Sven Förschner, Beate Lehleiter, Dr. Ruth Hilbig, Ina Maria Berthold (neu). Aus Obereisesheim: Stephan Schluchter (neu). Aus Dahenfeld:

Bernhard Zartmann.

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SPD: Nicolas Härdtner, Dieter Steiner (neu), Michael Bender, Tanja Wache, Maria

Heyberger. Aus Obereisesheim: Karl-Heinz Ullrich, Klaus Ranger (neu, Ausgleichssitz).

Grüne: Horst Strümann, Eberhard Landes, Susanne Blawert (neu), Dr. Stefan Müller.

Aus Obereisesheim: Dr. Susanne Mantino (neu).

FWV: Joachim Eble, Bernhard Kuhn, Ingrid Böhringer. Aus Obereisesheim: Heidrun Höpfer (neu).

FDP: Gerald Friebe.

BIG: Erkan Sahin (neu).

Der neu gewählte Gemeinderat der Stadt Neckarsulm. Auf dem Foto fehlt Stadtrat Bernhard Zartmann. (Foto: snp)

Die konstituierende Sitzung des Gemeinderates fand im Josef-Lindemann-Saal der Städtischen Musikschule statt. In diesem feierlichen Rahmen wurden auch die ausscheidenden Mitglieder offiziell verabschiedet. Die sieben Stadträtinnen und Stadträte, die dem Gremium nicht mehr angehören, sind alle auf eigenen Wunsch ausgeschieden. Niemand wurde abgewählt.

Verabschiedet wurden Theresia Berthold (CDU), Torsten Rönisch (SPD), Inge Maysack (SPD), Dr. Herbert Neuwirth (CDU), Werner Weybrecht (CDU), Hans Kriegs (CDU) und Rolf Härdtner (SPD).

Inge Maysack, Dr. Herbert Neuwirth und Werner Weybrecht sind auch aus dem Ortschaftsrat von Obereisesheim ausgeschieden. Für ihr jahrzehntelanges

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kommunalpolitisches Engagement im Gemeinderat und im Ortschaftsrat habe ich alle drei zum Abschied mit der Eberwinplastik, einer Kleinplastik in Form des

Obereisesheimer Wahrzeichens, ausgezeichnet.

Für 30 Jahre Mitgliedschaft im Gemeinderat wurde der scheidende Stadtrat Hans Kriegs mit dem Verdienstabzeichen des Städtetags Baden-Württemberg in Gold

ausgezeichnet. Ich durfte die Ehrung des Städtetags zusammen mit dem Geschenk der Stadt, der Kleinplastik „Agora“ des Bildhauers Gunther Stilling, überreichen.

In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates wurden die ausscheidenden Mitglieder verabschiedet: (v. li.) Ehrenbürger Rolf Härdtner, Hans Kriegs, Dr. Herbert Neuwirth, Inge Maysack, Werner Weybrecht und Theresia Berthold mit OB Steffen Hertwig. Auf dem Foto fehlt Torsten Rönisch. (Foto: snp)

Die amtierenden Stadträte Horst Strümann und Karl-Heinz Ullrich wurden ebenfalls mit dem Verdienstabzeichen des Städtetags ausgezeichnet. Horst Strümann erhielt das Abzeichen in Gold für 30 Jahre kommunalpolitisches Wirken. Karl-Heinz Ullrich konnte das Abzeichen in Silber für 20 Jahre kommunalpolitische Tätigkeit

entgegennehmen.

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OB Steffen Hertwig (re.) überreicht das Verdienstabzeichen des Städtetages an Horst Strümann (li.) mit Partnerin Jutta Hartmann und Karl-Heinz Ullrich. (Foto: snp)

Die höchste Auszeichnung, die die Stadt zu vergeben hat, wurde dem scheidenden Stadtrat Rolf Härdtner zuteil. Einem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates folgend, habe ich Rolf Härdtner das Ehrenbürgerrecht verliehen. Der SPD-Stadtrat gehörte dem Gemeinderat seit 1980 an und hatte sich nach acht Amtsperioden nicht mehr zur Wiederwahl gestellt. In der konstituierenden Sitzung erhielt Rolf Härdtner zudem die Verdienstmedaille des Städtetags in Gold mit Lorbeerkranz sowie als Geschenk der Stadt die Kleinplastik „Agora“.

Der scheidende Stadtrat Rolf Härdtner (li.) nimmt aus den Händen von OB Steffen Hertwig den Ehrenbürgerbrief entgegen. (snp)

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In vier Jahrzehnten Gemeinderatsarbeit hat sich Rolf Härdtner für seine Heimatstadt und die Bürgerschaft in besonderem Maße eingesetzt. Auch in vielen weiteren Bereichen hat sich Rolf Härdtner besondere Verdienste um die Stadt, die

Stadtgesellschaft, die Wirtschaft und die Vereinswelt erworben. Die von seinem Vater geründete Bäckerei, die Rolf Härdtner 1973 mit seiner Frau Annemarie übernahm, wurde als sozialer, moderner und weitsichtiger Arbeitgeber mehrfach ausgezeichnet.

Mit besonderer Leidenschaft engagierte sich Rolf Härdtner für den Sport und den Ausbau der Sportinfrastruktur. Als Vorsitzender der Neckarsulmer Sport-Union und der Sportförderung Neckarsulm e.V. setzt er sich weiterhin für die Interessen des Sports ein. Angesichts dieses herausragenden sozialen, wirtschaftlichen und

gesellschaftlichen Engagements hat Rolf Härdtner das Ehrenbürgerrecht mehr als verdient.

OB Steffen Hertwig (re.) verabschiedet den ehrenamtlichen Ortsvorsteher von Neckarsulm-Dahenfeld, Johann Habla, mit Ehefrau Martina. (Foto: snp)

Einen Wechsel gab es schließlich auch im Amt des Ortsvorstehers von Dahenfeld. Nach 20 Jahren ist Johann Habla ausgeschieden. Als ehrenamtlicher Ortsvorsteher war er Vorsitzender des Ortschaftsrates und zugleich Leiter der Ortsverwaltung. Zum Nachfolger in diesem Ehrenamt wurde Ortschaftsrat Stefan Erlewein gewählt. Er ist seit 20 Jahren Mitglied des Ortschaftsrates Dahenfeld. Für dieses Engagement konnte ich ihm in der Dezembersitzung des Ortschaftsrates das Verdienstabzeichen des Städtetags in Silber überreichen.

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Der neu gewählte Gemeinderat muss sich mit vielen komplexen Themen beschäftigen.

An erster Stelle steht das Thema Mobilität. Bereits in meiner Weihnachtsbotschaft 2018 habe ich Sie über den geplanten Bau des B 27-Anschlusses „Binswanger Straße“

informiert. Jetzt steht fest: Der zusätzliche Anschluss der B 27 an die Binswanger Straße wird gebaut. Der Bürgerentscheid zu dieser kontrovers diskutierten Straßenbaumaßnahme ist knapp gescheitert. Es handelte sich um den ersten Bürgerentscheid in der Geschichte der Stadt.

Beim Urnengang am 22. September sprachen sich zwar 57,39 Prozent der

Abstimmenden gegen den Anschluss aus. Für Bürgerentscheide ist aber ein Quorum gesetzlich vorgeschrieben. Um den Anschluss zu stoppen, hätten sich mindestens 20 Prozent der Wahlberechtigten, nämlich 3807 Abstimmende dagegen entscheiden müssen. Tatsächlich wurden 3728 ablehnende Stimmen gezählt. Das Quorum wurde damit knapp verfehlt.

Ich kann die Enttäuschung der Anschlusskritiker nachvollziehen. Auch ich hätte mir ein klares Ergebnis gewünscht. Der Gesetzgeber hat die Quorumregelung aber bewusst eingeführt, um dem Grundsatz unserer repräsentativen Demokratie zu entsprechen und den Gemeinderat als Hauptorgan der Stadt nicht zu verdrängen. Scheitert ein Bürgerbegehren, schreibt die Gemeindeordnung vor, dass der Gemeinderat über die zur Abstimmung gestellte Angelegenheit entscheidet.

Ortsvorsteher Stefan Erlewein (li.) erhält das

Verdienstabzeichen des Städtetages Baden-

Württemberg in Silber aus den Händen von OB Steffen Hertwig.

(Foto: Stadt Neckarsulm)

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Nach dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderates beginnt die Stadt spätestens 2024 mit dem Bau des B 27-Anschlusses „Binswanger Straße“. (Visualisierung: Stadt Neckarsulm)

In einer öffentlichen Sondersitzung am 8. Oktober hat der Gemeinderat den Bau des B 27-Anschlusses „Binswanger Straße“ schließlich grundsätzlich beschlossen. Der

Beschluss fiel mehrheitlich mit 16 zu elf Stimmen. Der Anschluss wird im Bereich der Binswanger Straße in Form eines Brückenbauwerks mit parallelen Auf- und

Abfahrtsrampen in beiden Fahrtrichtungen errichtet. Dieses Infrastrukturprojekt bündelt den Verkehr auf den Hauptverkehrsadern und entlastet so die Innenstadt um mehrere 1000 Fahrzeuge am Tag. Ich persönlich halte den B 27-Anschluss nach wie vor für unverzichtbar. Daher begrüße ich die Mehrheitsentscheidung des Gemeinderates ausdrücklich.

Der B 27-Anschluss als städtische Maßnahme steht in engem Zusammenhang mit dem vierspurigen Ausbau der B 27 durch die Bundesregierung. Mit dem Bau des B 27-

Anschlusses durch die Stadt wird der vierstreifige Ausbau der Bundesstraße bereits bis unmittelbar vor die Sulmbrücke umgesetzt. Daran anschließend plant das

Regierungspräsidium Stuttgart im Auftrag des Bundes den weiteren vierstreifigen Ausbau der B 27.

Mit dem Grundsatzbeschluss hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, die Planung auf der Grundlage des Vorentwurfs fortzuführen und die Leistungsfähigkeit des Anschlusses zu optimieren. Wir benötigen jetzt noch die Zustimmung des

Bundesverkehrsministeriums, das damit auch seine Bereitschaft erklärt, sich an den Kosten zu beteiligen. Die Gesamtbaukosten des Anschlusses betragen knapp 42 Millionen Euro. Der städtische Kostenanteil beträgt 22,6 Millionen Euro. Der

Differenzbetrag wird vom Bund getragen. Spätestens 2024 wollen wir mit dem Bau beginnen.

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Mit dem B 27-Anschluss werden zwei bestehende Hauptverkehrsstraßen ausgebaut und miteinander verknüpft. Insofern ist diese Straßenbaumaßnahme Bestandteil des Mobilitätspaktes für den Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm.

Über die Fortschritte bei der konkreten Umsetzung des zukunftsorientierten Mobilitätspaktes informierten die Partner im Frühjahr bei einer öffentlichen

Informationsveranstaltung im Audi Forum. An dieser Veranstaltung nahm auch der Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, Winfried Hermann, teil. Der Minister hat den Mobilitätspakt ins Leben gerufen und begleitet ihn federführend.

Neben den bereits umgesetzten Maßnahmen im Bereich des ÖPNV und verschiedenen Sofortmaßnahmen im Bereich der Straßeninfrastruktur wurden wichtige

Planungsfortschritte erzielt.

So wurde im Audi Forum auch der Planungsstand zum Radschnellweg des Landes zwischen Bad Wimpfen, Neckarsulm und Heilbronn vorgestellt. Radschnellwege sind direkte, ganzjährig befahrbare Schnellfahrtrassen für Radfahrer. Diese Trassen sind so breit, dass Radfahrer nebeneinander fahren und auch überholen können.

Radschnellwege sind zudem weitgehend frei von Kreuzungen, so dass Radfahrer mit Geschwindigkeiten von mindestens 20 Kilometern pro Stunde schnell vorankommen.

Die Stadt plant jetzt die Radschnellverbindung, die als Zubringerroute in Ost-West- Richtung vom Weinsberger Tal zum Radschnellweg des Landes führt. Wichtiger Bestandteil dieser geplanten Zubringertrasse ist die Bahnunterführung Neckarstraße.

Sie dient als Ersatz für den stillgelegten Bahnübergang und wird laut Baubeschluss des Gemeinderates als unterirdische Wegeverbindung für Fußgänger und Radfahrer von November 2022 an gebaut.

Die Zubringerroute ist Bestandteil des städtischen Radroutenkonzepts, das derzeit fortgeschrieben wird. Mit der Fortschreibung dieses Konzepts will die Stadt den Radverkehr als Baustein des städtischen Mobilitätskonzeptes stärken. Ein weiterer Baustein des städtischen Mobilitätskonzepts ist der ÖPNV. So wollen wir den Stadtbusverkehr komplett neu strukturieren und das Angebot optimieren. Geprüft

Bei einer öffentlichen

Informationsveranstaltung im Audi Forum stellten die Partner die Fortschritte des

Mobilitätspaktes vor. (Foto: snp)

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wird dabei auch der Einsatz alternativer Antriebsarten wie zum Beispiel Elektro-, Hybrid- oder Wasserstofftechnik. Das neue Konzept soll bis Ende 2021 beschlossen werden.

In diesem Jahr haben wir auch damit begonnen, die städtische Dienstwagenflotte komplett auf Elektroantriebe umzurüsten. Die Stadtwerke und der städtische Bauhof setzen bereits je ein Elektrofahrzeug vom Typ VW Golf für Dienstfahrten ein. Zum Laden der Fahrzeuge haben die Stadtwerke zwei Ladesäulen auf dem Gelände der Zentrale am Hungerberg installiert. Im kommenden Jahr wollen wir auch die Rathaustiefgaragen mit insgesamt acht E-Ladestellen ausrüsten und dann vier Elektroautos als Dienstfahrzeuge neu beschaffen. Im öffentlichen Bereich der Tiefgarage werden wir auch zwei E-Ladeplätze zur öffentlichen Benutzung zur Verfügung stellen.

Mit allen diesen Maßnahmen leisten wir einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Als aufmerksame Leser der Auslandszeitung beziehungsweise des Auslandsbriefes wissen Sie, dass der Klimaschutz in unserer Stadt traditionell einen hohen Stellenwert besitzt.

Wir bekennen uns weiterhin zum Klimaschutz und haben dieses Bekenntnis auch mit in unser neues Leitbild aufgenommen, das der Gemeinderat in diesem Jahr

beschlossen hat. Sie können das Leitbild auf der städtischen Homepage unter www.neckarsulm.de > Unser Neckarsulm > Leitbild nachlesen.

Wie drängend das Verkehrsproblem in unserem Wirtschaftraum ist, verdeutlicht vor allem die Entwicklung der Pendlerzahlen. Die Zahl der Berufspendler im Landkreis Heilbronn ist im Jahr 2018 auf rund 118.000 Menschen gestiegen und hat damit einen neuen Höchststand erreicht. Mit der AUDI AG und der Schwarz Gruppe stellt die Stadt Neckarsulm weiterhin die beiden größten Arbeitgeber in der Region.

Dementsprechend groß ist die Zahl der Berufspendler in der Stadt. Täglich fahren rund 35.000 Menschen zur Arbeit nach Neckarsulm. Zum Vergleich: Die Stadt zählt aktuell rund 26.900 Einwohner.

Die Zahl der Pendler ist seit 2013 um 14 Prozent gestiegen. Das Problem ist: Der

öffentliche Nahverkehr spielt im Berufsverkehr immer noch eine untergeordnete Rolle.

Die Stadtwerke und der Bauhof haben zwei rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge vom Typ VW Golf mitsamt

Ladesäulen in Dienst gestellt: (v.

li.) Vize-Bauhofleiter Günter Glaser, OB Steffen Hertwig, Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel und Werkleiter Thomas Haag. (snp)

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84,1 Prozent der Pendler fahren weiterhin mit dem Auto zur Arbeit. Aus diesem Grund ist auch das betriebliche Mobilitätsmanagement ein wichtiger Baustein des

Mobilitätspaktes. Audi und die Schwarz Gruppe, beide Partner im regionalen

Mobilitätspakt, gehen hier bereits mit gutem Beispiel voran. So nutzen zum Beispiel Mitarbeiter beider Unternehmen gemeinsame eine App, um Fahrgemeinschaften zu bilden.

Mit 410.000 Menschen hat auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig

Beschäftigten in der Region eine neue Rekordhöhe erreicht. Davon entfallen mehr als 40.000 auf die Stadt Neckarsulm. Größter Arbeitgeber in der Stadt und in der Region ist weiterhin die AUDI AG mit 16.982 Mitarbeitern. Die Zukunftssicherheit des Werks Neckarsulm wurde in diesem Jahr intensiv diskutiert, nachdem die Zusagen für zwei volumenstarke E-Modelle und eine Batteriemontage am Standort wieder

zurückgenommen wurden.

Die Automobilbranche in Deutschland steckt mitten in einem grundlegenden

Strukturwandel. Der Absatz geht zurück. Gleichzeitig müssen die Unternehmen hohe Investitionen für die Elektrifizierung der Modelle aufbringen. Auch das Werk

Neckarsulm ist nicht ausgelastet. Bis zu 300.000 Fahrzeuge pro Jahr könnten hier produziert werden. Zuletzt liefen aber nur 186.000 Autos vom Band.

Vor diesem Hintergrund haben mein Amtskollege aus Heilbronn, Harry Mergel, und ich als Oberbürgermeister der Standortkommunen Kontakt zum Audi-Vorstand

aufgenommen, um eine verbindliche Aussage zur Zukunft des Standorts zu erreichen.

Vorrangig ging es dabei um die Werkbelegung für die kommenden Jahre.

Arbeitstreffen im Audi Forum Neckarsulm: (v. li.) Stefanie Ulrich, Personalleiterin Audi- Standort Neckarsulm, Werkleiter Helmut Stettner, Peter Kössler, Vorstand Produktion und Logistik AUDI AG, OB Steffen Hertwig, Bram Schot, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG, OB Harry Mergel, Betriebsratsvorsitzender Rolf Klotz und Wendelin Göbel, Vorstand Personal und Organisation. (Foto: snp)

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Fest steht jetzt, dass das Unternehmen bis 2025 bis zu 9500 Stellen abbauen wird. Die jährliche Werkkapazität in Neckarsulm wird auf 225.00 Fahrzeuge ausgelegt. Der Stellenabbau erfolgt im Zuge der Fluktuation und durch attraktive

Vorruhestandregelungen. Es wird also keine Entlassungen geben. Audi schließt

betriebsbedingte Kündigungen bis zum 31. Dezember 2029 ausdrücklich aus. Dennoch ist der Stellenabbau ein herber Einschnitt, weil junge Mitarbeiter den Einstieg ins Unternehmen künftig nicht mehr so leicht finden werden.

Andererseits sind hochqualifizierte Fachkräfte natürlich weiterhin gefragt. So will Audi bis zu 2000 neue Expertenstellen in Bereichen wie Elektromobilität und Digitalisierung schaffen. Allerdings gilt auch hier der Grundsatz „Intern vor extern“.

Das Treffen mit dem Audi-Vorstand hat bestätigt, dass der Audi-Standort Neckarsulm auch in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil des Unternehmens sein wird. Zu den Stärken des Standorts zählen weiterhin der Leichtbau und die Brennstoffzellen- Technologie. Im Kompetenzzentrum Wasserstoff plant Audi eine Kleinserie mit Brennstoffzellenantrieb, die in Neckarsulm gefertigt werden soll.

Eine Zukunftsperspektive eröffnet außerdem der zweckgebundene Fonds

„Elektrifizierung Neckarsulm“, in den bis 2025 insgesamt 300 Millionen Euro fließen sollen. Damit will das Unternehmen notwendige Baumaßnahmen zur Fertigung von Elektro-Autos am Standort Neckarsulm schaffen. Zunächst soll Neckarsulm

Schwerpunktstandort für Plug-in-Hybride werden.

Der Audi e-tron GT, hier als concept car, wird von 2020 an am Standort Neckarsulm gebaut. (Foto: AUDI AG)

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Bis 2025 will Audi rund 30 elektrifizierte Modelle auf den Markt bringen, darunter 20 rein elektrische Fahrzeuge. Von 2020 an rollt der Audi e-tron GT im Gewerbegebiet

„Böllinger Höfe“ vom Band. Dem Unternehmen zufolge handelt es sich um das erste vollelektrische Auto, das Audi an einem deutschen Standort produziert. Die Böllinger Höfe befinden sich zwar auf Heilbronner Gemarkung. Im offiziellen Sprachgebrauch von Audi gehört dieses Gebiet aber mit zum Standort Neckarsulm.

Als zweitgrößter Arbeitgeber in der Stadt und der Region mit 15.099 Beschäftigten ist die Schwarz Gruppe mit Lidl und Kaufland der AUDI AG dicht auf den Fersen. Die Unternehmensgruppe ist nach dem Online-Handelsriesen Amazon auf Platz vier der fünftgrößte Einzelhändler der Welt. Im vergangenen Geschäftsjahr steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 7,4 Prozent auf 104,3 Milliarden Euro. Davon entfielen 81 Milliarden Euro auf Lidl (plus 8,8 Prozent) und 22,6 Milliarden Euro auf Kaufland (plus 1,6 Prozent). Und der Expansionskurs geht weiter. In diesem Jahr erhielt Kaufland die ersten Baugenehmigungen für ein Logistikzentrum und drei Filialen im Großraum Melbourne in Australien. Außerdem hat die Warenhauskette erstmals zwei Filialen in der früheren Sowjetrepublik Moldau eröffnet. Lidl und Kaufland zusammen betreiben rund 12.100 Filialen in 30 Ländern.

Auch in Sachen E-Mobilität geht die Schwarz Gruppe in die Offensive. Bis Mitte des kommenden Jahrzehnts will das Unternehmen die Parkflächen aller 3900 Lidl- und Kaufland-Filialen in Deutschland mit mindestens einer Ladesäule für Elektroautos ausrüsten. Momentan sind schon mehr als 400 Ladepunkte in Betrieb. Die 2018 neu eröffnete Lidl-Filiale in der Hohenloher Straße verfügt bereits über zwei Ladestationen für Elektroautos.

Im Gewerbegebiet Rötel errichtet Lidl derzeit ein neues Messezentrum von

beeindruckenden Ausmaßen. Bis Ende 2020 entsteht zwischen der Rötelstraße und der Austraße ein Gebäudekomplex mit Logistikzentrum, Bürogebäuden und einer

Bemusterungshalle. Die Bruttogeschossfläche beträgt insgesamt 57.000

Quadratmeter. Dazu gehört ein neues Parkhaus, das bereits in Betrieb ist. Die neuen Büros bieten Arbeitsplätze für 1400 Mitarbeiter. In dem neuen Messezentrum wird den Vertretern der rund 30 Landesgesellschaften das aktuelle Aktionssortiment

vorgestellt, und zwar sowohl für Spezialitätenwochen im Lebensmittelbereich als auch im Bereich der sogenannten Non-Food-Artikel.

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Der steile Aufstieg von einem Großhändler in Heilbronn, der kleine Geschäfte der damaligen Kette A&O belieferte, zu einem der größten Einzelhändler der Welt ist die Erfolgsgesichte von Dieter Schwarz. 1963 wurde Dieter Schwarz persönlich haftender Gesellschafter der Lidl & Schwarz KG, einem Handels- und Fruchthof. Nach dem Tod des Vaters Josef übernahm Dieter Schwarz die Unternehmensführung und führte Lidl konsequent zum weltweiten Erfolg. 1999 zog er sich aus der operativen

Konzernleitung zurück, kommt aber immer noch jeden Tag ganz selbstverständlich ins Büro. Am 24. September feierte der Lidl-Gründer und Unternehmensinhaber seinen 80.

Geburtstag. In einem Schreiben habe ich Dieter Schwarz im Namen der Stadt und persönlich herzlich gratuliert.

Aus verständlichen Sicherheitsgründen legt Dieter Schwarz großen Wert auf seine Privatsphäre. Fotos von ihm gibt es so gut wie nicht. Und so fehlt auch in diesem Auslandsbrief das übliche Porträtbild.

Private Investoren setzen auch im Wohnbaubereich wichtige Impulse für die Stadtentwicklung. Der Investorenwettbewerb zur Entwicklung des Quartiers

Binswanger Straße, den ich in meinem Brief 2018 angekündigt hatte, wurde in diesem Jahr entschieden. Den Zuschlag erhielt die Paulus Wohnbau GmbH aus Pleidelsheim.

Das neue Lidl-Messezentrum im Gewerbegebiet Rötel soll bis Ende 2020 fertiggestellt sein.

(Foto: Schwarz Gruppe)

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Das Quartier Binswanger Straße wird nach einem Entwurf der Paulus Wohnbau GmbH, Pleidelsheim entwickelt. (Visualisierung: Krummlauf Teske Happold

Architektengesellschaft, Heilbronn)

Das Wohnbauunternehmen errichtet im Quartier zwischen der Binswanger Straße, der Heilbronner Straße und der Karlstraße ein Ensemble aus drei konischen Baukörpern, die einen grünen Innenbereich umschließen. In einem zweiten Abschnitt schließt sich ein viertes Gebäude als Wohn- und Geschäftshaus an die Gebäudekonstellation an.

Insgesamt entstehen 30 Wohnungen, darunter sechs als sozial geförderter

Wohnraum. Alle Gebäude werden barrierefrei erschlossen, um auch älteren Menschen das Wohnen in der Innenstadt zu ermöglichen. Die Bauarbeiten sollen Anfang des kommenden Jahres beginnen.

Mit dem Kinderwunschzentrum, das sich derzeit im Bau befindet, wurde der erste Baustein für die Neuordnung dieses Quartiers gesetzt. Mit den weiteren vier Gebäuden entsteht ein homogen und hochwertig gestaltetes neues Quartier, das den

Innenstadtbereich deutlich aufwertet. Vor allem gewinnen wir dadurch dringend benötigten Wohnraum mitten in der Innenstadt.

Angesichts des Verhältnisses von Arbeitsplätzen zu Einwohnern übersteigt die

Nachfrage nach Wohnraum das Angebot bei weitem. Dementsprechend angespannt ist der Wohnungsmarkt in Neckarsulm. Bezahlbaren neuen Wohnraum hat die Heimstättengemeinschaft Neckarsulm/Heilbronn eG im Stadtteil Amorbach

geschaffen. Mit Baukosten von 2,4 Millionen Euro hat die Heimstätte das Musterhaus Eugen-Bolz-Straße 46 errichtet. Die Kaltmiete für die insgesamt 14 Wohnungen

beträgt 7,90 Euro pro Quadratmeter. Das ist im Vergleich ein sehr günstiger Mietpreis.

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Mit dem Gebäude Eugen-Bolz-Straße 46 in Amorbach hat die Heimstättengemeinschaft Neckarsulm/Heilbronn eG bezahlbaren Wohnraum geschaffen. (Foto: snp)

Ein baugleiches Mehrfamilienhaus mit ebenfalls 14 Mietwohnungen hat die Heimstätte auf dem städtischen Grundstück Wolgastraße 4 errichtet. Dank einer Fördervereinbarung zwischen Stadt und Heimstätte bleiben die Kaltmieten auch dort auf einem sozial verträglichen Niveau.

Eine Initiative für bezahlbaren Wohnraum plant die Stadt auch bei der Erweiterung des Wohngebiets „Nördlich der Römerstraße“ in Obereisesheim. Am östlichen Rand des Erweiterungsgebiets ist ein zweigliedriges Mehrfamilienhaus mit jeweils zwei

Vollgeschossen und sechs Wohneinheiten vorgesehen. Auf diesem Grundstück will die Stadt den Bau von bezahlbarem Wohnraum mit besonderen Konditionen ermöglichen.

Hierfür wollen wir einen privaten Bauträger gewinnen.

Auch die Stadt investiert weiter in den Ausbau und den Erhalt der kommunalen Infrastruktur. Eines unserer größten Projekte neben dem B 27-Anschluss ist die Sanierung des Freizeitbades „Aquatoll“. Nach dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderates im vergangenen Jahr hat das Gremium im Januar 2019 den

Planungsbeschluss gefasst. Zu den erforderlichen Maßnahmen gehören Investitionen in die Technik und den Brandschutz. Auch der Beton muss teilweise saniert werden.

Derzeit werden die zu beauftragenden Planer ausgewählt. Der eigentliche

Baubeschluss kann frühestens Ende 2020 gefasst werden. Der Baubeginn ist für 2021 vorgesehen.

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Die neue Aufgusssauna im Aquatoll Erlebnisbad widmet sich in der Gestaltung ganz dem Thema Wein. (Foto: snp)

Neben der Sanierung wollen wir unser Familienbad weiter attraktivieren. Als neue Attraktion wurde eine Aufgusssauna zum Thema Wein in Betrieb genommen. Sie ersetzt die alte Blockhaussauna, die stark sanierungsbedürftig war und abgerissen wurde. Die neue Weinsauna wurde mit Baukosten von etwa 160.000 Euro im Saunagarten errichtet und liegt in Sichtweite des Scheuerbergs. Die gesamte

Gestaltung der neuen Sauna orientiert sich am Thema Wein: von den Kleiderhaken, die wie Zapfhähne geformt sind, bis hin zur rustikalen Holzverkleidung aus knorrigem altem Pinienholz. Die Saunakammer bietet Platz für bis zu 55 Personen. Mit ihrer attraktiven und außergewöhnlichen Gestaltung kommt die Weinsauna bei den Besuchern sehr gut an.

Sie erinnern sich sicher noch an den lustigen pinkfarbenen Gesellen aus dem Weihnachtsbrief 2018. Der Zwerg Karl war in diesem Jahr Botschafter der

Bundesgartenschau (BUGA) in Heilbronn. Für unsere Nachbarstadt war die BUGA das herausragende Ereignis des Jahres 2019. Auch die Stadt Neckarsulm hat die BUGA genutzt, um sich Besuchern aus ganz Deutschland als fortschrittlicher und innovativer Wirtschafts- und Kulturstandort zu präsentieren. Unser Deutsches Zweirad- und NSU- Museum war mit einem Sonderausstellungsbereich auf der BUGA vertreten. Dort konnten wir mehr als 150.000 Besucher begrüßen.

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Anlässlich der BUGA haben wir auch den Eingangsbereich des Zweiradmuseums neu gestaltet und aufgewertet. Das Foyer wurde nach Plänen des städtischen

Hochbauamtes komplett umgebaut und in diesem Zuge um 27 auf 119 Quadratmeter vergrößert. Der neu gestaltete Eingangsbereich bietet Platz für eine Café-Zone mit Sitzplätzen und einen vergrößerten Empfangsbereich mit Servicetheke. Der

Außenbereich wurde mit umgebaut und verfügt jetzt über breite Sitzstufen und einen barrierefreien Zugang mit Rollstuhllift. Das Gesamtensemble ist jetzt in sich wieder stimmig. Das neue Foyer wertet nicht nur das Museum, sondern auch die Innenstadt insgesamt auf.

Der Eingangsbereich des Deutschen Zweirad- und NSU-Museums wurde umgebaut und aufgewertet: (v. li.) OB Steffen Hertwig, Museumsleiterin Natalie Scheerle-Walz,

Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel und Unternehmenssprecher Folke Heyer von Rheinmetall Automotive. (Foto: snp)

OB Steffen Hertwig begrüßt Christine Rosenauer mit den Zwillingen Stefan (li.) und Johann als 150.000ste Besucherin im

Sonderausstellungsbereich des Deutschen Zweirad- und NSU- Museums auf der BUGA. (Foto:

snp)

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Die Umbaukosten betrugen insgesamt 580.000 Euro. Das Foyer bietet jetzt auch für Firmenveranstaltungen den passenden Rahmen. Auch aus diesem Grund hat die Rheinmetall Automotive AG die Neugestaltung mit einem fünfstelligen Betrag unterstützt. Als innovatives Unternehmen stellt Rheinmetall Automotive zahlreiche Komponenten für Elektrofahrzeuge her, ist aber auch im Kolbenbau weiterhin erfolgreich aktiv. Insofern hat das Unternehmen seine Wurzeln nicht vergessen.

Neben dem Zweiradmuseum war auch die Städtische Musikschule als kulturelles Aushängeschild auf der BUGA präsent. Beim Neckarsulm-Tag am 18. Mai auf dem BUGA-Gelände gab die Städtische Musikschule mit einem bunten Musikprogramm den Ton an. Ihr 50-jähriges Bestehen feierte die Musikschule nicht nur auf der BUGA,

sondern auch mit einer Aktionswoche im Schulgebäude. Das traditionelle Musikschulfest im Sommer bildete den abschließenden Höhepunkt des Jubiläumsjahres 2018/2019.

Museumsleiterin Natalie Scheerle-Walz, OB Steffen Hertwig und Bauhofleiter Andreas Pfeifer (v. li.) freuen sich über die Rückkehr des BUGA-Zwergs Karl an den Standort vor dem Deutschen Zweirad- und NSU-Museum Neckarsulm. (Foto: snp)

Kein leichtes Schicksal hatte der BUGA-Zwerg Karl. Im Juni wurde der sympathische Werbeträger Opfer einer sinnlosen Zerstörungstat. Unbekannte Vandalen rissen dem freundlichen Gesellen den rechten Arm mitsamt der Blüte in der rechten Hand ab.

Aber Karl trotze der brachialen Gewalt. Nach stationärer Behandlung in der

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„Bauhofklinik“ kehrte Karl mit einer Bandage an der beschädigten rechten Hand an seinen angestammten Platz vor dem Zweiradmusuem zurück.

Wie viele andere Landkreiskommunen haben wir den Zwerg Karl schließlich für einen guten Zweck versteigert. Die öffentliche Auktion fand beim „Adventszauber“, dem traditionellen Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende, statt. Den Erlös in Höhe von 450 Euro haben wir zusammen mit dem Erlös aus einer weiteren

Spendenaktion an gemeinnützige Organisationen in der Stadt überwiesen. So haben wir insgesamt 1200 Euro gespendet.

Opfer einer Straftat wurde auch die Eberwin-Skulptur des Bildhauers Gunther Stilling in Obereisesheim. Die Brunnenfigur, die seit 1979 vor der Verwaltungsstelle stand, wurde im vergangenen Jahr von ihrem Sockel heruntergerissen und gestohlen. Der fränkische Adelige Eberwin gilt als namensgebender Ortspatron von Ober- und Untereisesheim und hat insofern für beide Eisesheims eine identitätsstiftende Bedeutung. Daher wurde in Obereisesheim schnell der Ruf laut: „Ein neuer Eberwin muss her!“ Bürger, Betriebe, Unternehmen, die Stadt und die Nachbarkommune Untereisesheim spendeten daraufhin fleißig, so dass eine neue Skulptur in Auftrag gegeben werden konnte. Die Bildhauerin Ingrid W. Jäger aus Haßmersheim erschuf eine neue, 50 Kilogramm schwere Bronzestatue. Der neue Eberwin wurde im Sommer im Foyer der Verwaltungsstelle feierlich enthüllt.

In der Verwaltungsstelle Obereisesheim wurde die neue Eberwin-Skulptur enthüllt: (v. li.) OB Steffen Hertwig, Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel, Ortsvorsteher Andreas Gastgeb und die Künstlerin Ingrid W. Jäger. (Foto: snp)

Pünktlich zur BUGA wurde am Jahresbeginn das neue Welcome Hotel am Bahnhof eröffnet. Das Vier-Sterne-Hotel umfasst auf mehr als fünf Ebenen 160 Zimmer, sechs

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Tagungsräume, einen Spa- und Fitnessbereich mit Panoramasauna, einen

Veranstaltungsbereich mit Saal und ein Frühstücks- und Tagungsrestaurant. Das ehemalige Postgebäude wurde zu einem Bar-Restaurant umgebaut und mit dem Neubau verbunden. Zur Eröffnung im Januar besichtigten mehr als 3000 interessierte Besucher das neue Hotel.

Im Welcome Hotel logierten die Besuchsdelegationen aus unseren Partnerstädten, die wir zum 40. Ganzhornfest eingeladen hatten. Das Jubiläum des Ganzhornfestes stand ganz im Zeichen der Neckarsulmer Städtepartnerschaften. Unserer Einladung folgten Delegationen aus Carmaux/Frankreich, Bordighera/Italien und Grenchen/Schweiz.

Zum 40. Ganzhornfest begrüßte die Stadt auch Ehrengäste aus den Partnerstädten Carmaux, Bordighera und Grenchen. (Foto: snp)

Das Welcome Hotel am Bahnhof wurde im Januar neu eröffnet.

(Foto: Welcome Hotels)

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Bei der Festeröffnung überraschte uns der Stadtpräsident von Grenchen, Francois Scheidegger, mit einem tollen und wertvollen Geschenk. Er überreichte mir ein

Rennrad der Marke BMC als Exponat für das Deutsche Zweirad- und NSU-Museum. Die

„Bicycle Manufacturing Company“ (BMC) wurde 1985 in Grenchen gegründet. Seit 2001 produziert das Unternehmen erfolgreich Rennräder für den Profisport. Ich habe mich sehr über dieses Geschenk gefreut, zumal diese Marke im Zweiradmuseum bislang noch nicht vertreten ist. Das BMC-Rennrad hat in der Fahrradabteilung des Zweiradmuseums einen Ehrenplatz erhalten.

Eröffnung des 40. Ganzhornfestes auf der Bühne Museumsplatz: (v. re.) OB Steffen Hertwig mit dem Gastgeschenk aus Grenchen, Marita Krottenthaler, Weinprinzessin Franziska Fischer, Gemeinderatsvorsitzender Marco Farotto und Stadtpräsident Francois Scheidegger. (Foto: snp)

Die Pflege der Städtepartnerschaften nimmt in der Stadt traditionell einen großen Stellenwert ein und liegt mir auch persönlich sehr am Herzen. Um die Kontakte zu den Partnerstädten auf eine breitere Grundlage zu stellen, haben wir ein

Partnerschaftskomitee gegründet. Die Städtepartnerschaften sollen stärker durch die Bürgerschaft getragen und weiterentwickelt werden. Dafür wollen wir interessierte Bürgerinnen und Bürger als Motoren und Impulsgeber gewinnen. Für jede der fünf Städtepartnerschaften wurde ein Vertreter gewählt, der die Kontakte und

Begegnungen der Bürger, Vereine und Schüler verantwortlich koordiniert.

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Der Vorstand des neu gegründeten Partnerschaftskomitees: (v. li.) Hauptamtsleiter Andreas Eschbach, Stadträtin Dr. Susanne Mantino, Stadträtin Ina Maria Berthold, Franz Huber, Vorsitzende Susie Bauer, Dr. Herbert Neuwirth, OB Steffen Hertwig, Jutta Perger, Christoph Ehrenfried und Stadträtin Tanja Wache. (Foto: snp)

Zu den Neckarsulmer Partnerstädten gehört auch die Stadt Budakeszi in Ungarn. Diese Städtepartnerschaft entwickelte sich aus der Patenschaft, die die Stadt für die

Budakesser Gemeinschaft übernahm. Vor 30 Jahren wurde die Patenschaftsurkunde feierlich unterzeichnet. Damit wurde Neckarsulm zum festen Standort der

Heimatvertriebenen aus der früheren deutschen Großgemeinde Wudigess, dem

heutigen Budakeszi. Ich bin gerne „Patenonkel“. Denn die Budakesser Gemeinschaft ist das verbindende Glied zwischen den Städten Neckarsulm und Budakeszi und gehört damit zu den Brückenbauern in Europa.

Vor 30 Jahren wurde die

Patenschaft mit der Budakesser Gemeinschaft besiegelt: (v. li.) LDU-Vorsitzender Joschi Ament, Vorsitzender Franz Huber und OB Steffen Hertwig. (Foto: snp)

(23)

Zu den städtischen Einrichtungen, die in diesem Jahr Jubiläum feiern konnten, gehören das Ernst-Freyer-Bad in Obereisesheim und das Gemeinschaftszentrum Ballei. Beide bestehen seit 40 Jahren. Nach der Hochwasserkatastrophe vom Frühjahr 1978 wurde das Obereisesheimer Freibad umfangreich wieder hergestellt und modernisiert und am 8. Juli 1979 unter dem neuen Namen „Ernst-Freyer-Bad“ wiedereröffnet.

Die Ballei wurde vor 40 Jahren, vom 6. bis 8. Oktober 1979, nach rund zweijähriger Bauzeit eingeweiht. Der Neubau des Gemeinschaftszentrums für Sport, Kultur und Freizeit galt damals als Neckarsulmer Jahrhundertprojekt.

Die Ballei wird uns noch beschäftigen, denn dort besteht an verschiedenen Stellen Handlungsbedarf. Bis zum Frühjahr 2020 werden wir einen Grundsatzbeschluss für den Gemeinderat vorbereiten. Auf dieser Grundlage werden die Stadträte über die erforderlichen konzeptionellen, baulichen und technischen Maßnahmen beraten.

Seit 60 Jahren begleitet und unterstützt die Pestalozzischule Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf. Die frühere Förderschule ist seit 2015

Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen. Zur heterogenen Schülerschaft gehören Kinder und Jugendliche mit geistiger und sprachlicher Behinderung, entwicklungsverzögerte und beeinträchtigte Kinder sowie Kinder und Schüler mit Aufmerksamkeitsdefiziten beziehungsweise

Lernbehinderung. Die Pestalozzischule leistet tolle Arbeit, um diese jungen Menschen gezielt zu fördern, damit sie sich zu selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln und am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Mit einem Schulfest feierte die Pestalozzischule ihr 60-jähriges Bestehen.

(Foto: Pestalozzischule)

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Das 50. Jubiläum feierte der Industriefachhändler Börsig. Firmengründer Heribert Börsig begann 1969 damit, elektrische Steckverbinder des benachbarten

Unternehmens Franz Binder aus seinem Kofferraum heraus zu verkaufen. Die

bewährte und erfolgreiche Partnerschaft mit der Firma Binder besteht weiter. Aber der Kofferraumverkauf ist Geschichte. Im Jahr 2018 erwirtschaftete der Electronic

Distributor Börsig einen Umsatz von 55,2 Millionen Euro. Seit 1975 stellt das Unternehmen eigene Produkte in der Kabelkonfektion her.

Seit 125 Jahren besteht die Audi Betriebskrankenkasse. Sie versichert aktuell mehr als 700.000 Menschen und ist mit 28 Service-Centern in ganz Deutschland vertreten.

Ursprünglich fungierte sie nur als Krankenkasse für Betriebsangehörige der AUDI AG.

1999 öffnete sie sich für alle Beschäftigten in Baden-Württemberg und Bayern.

Inzwischen steht sie bundesweit für versicherungspflichtig Beschäftigte offen.

Mittlerweile gehört sie zu den größten gesetzlichen Krankenkassen und rangiert unter 109 Versicherern auf Platz 19.

Bei der Feier zum 125. Jubiläum der Audi BKK: (v. li.) Rolf Klotz, Alois Huber, Gerhard Fuchs, Wendelin Göbel, Bernd Osterloh und OB Steffen Hertwig. (Foto: Audi BKK) Doppelten Grund zum Feiern hatte die katholische Kirchengemeinde St. Dionysius. Die Frauenkirche besteht seit 350 Jahren. Und der Kirchenchor St. Dionysius wurde vor 200 Jahren gegründet. Zum Jubiläum erhielt der Kirchenchor die Zelter-Plakette. Diese höchste Auszeichnung vergibt der Bundespräsident an Laienchöre, die mindestens 100 Jahre lang ununterbrochen aktiv sind. Die Zelter-Plakette wurde 1956 von Theodor Heuss geschaffen, um Verdienste für die Pflege von Chorgesang und Volkslied zu würdigen.

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Schließlich feierten auch zwei Musik- und Kulturvereine Jubiläum. Mit einem Konzert in der Ballei feierte der Harmonika-Club sein 60-jähriges Bestehen. Die Metropolitan Jazz Community besteht seit 30 Jahren. Der Verein beteiligt sich jedes Jahr am Ganzhornfest und veranstaltet ein Mini-Jazz-Festival im Rathaus-Innenhof.

Zum Geburtstag konnten wir auch wieder verdienten Persönlichkeiten gratulieren.

Unser Ehrenbürger Kurt Bauer feierte seinen 85. Geburtstag. Der langjährige Stadtrat hat in seiner Heimatstadt bleibende Spuren hinterlassen. Rund 36 Jahre, von 1968 bis 2004, gehörte er dem Gemeinderat an. Von 1975 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Gremium war er Vorsitzender der SPD-Fraktion. Als Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins setzte sich Kurt Bauer mit Nachdruck für den Bau des Stadtmuseums ein. Eine besondere Herzensangelegenheit war für ihn die Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Carmaux. In Anerkennung seines jahrzehntelangen Engagements im Dienste der deutsch-französischen Freundschaft wurde Kurt Bauer 2007 zum ersten Ehrenbürger der Stadt Carmaux ernannt.

Der frühere Oberbürgermeister und Ehrenbürger Volker Blust konnte herzliche Glückwünsche zu seinem 75. Geburtstag entgegennehmen. In seine Amtszeit von 1992 bis 2008 fielen viele richtungsweisende Entscheidungen wie zum Beispiel die Erschließung neuer Gewerbegebiete, die Umsetzung des Revitalisierungskonzeptes für die Innenstadt mit dem Neubau der Fußgängerzone, die Erweiterung des Stadtteils Amorbach, der Ausbau der Infrastruktur in den Stadtteilen und der Neubau wichtiger öffentlicher Einrichtungen wie Mediathek, Volkshochschule und Stadtmuseum sowie von vier Sporthallen. In den zwei Amtsperioden von Volker Blust entwickelte sich die Stadt Neckarsulm weiter zu einem lebenswerten Wohnort und einem bedeutenden Wirtschaftsstandort mit erfolgreichen und innovativen Unternehmen. Bis heute genießt Volker Blust in der Bevölkerung hohes Ansehen.

Erster Landesbeamter Lutz Mai (re.) überreichte die

Zelterplakette mit Urkunde an Vorstand Andreas Arnold. (Foto:

Peter Klotz)

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Der frühere Oberbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Neckarsulm, Volker Blust, feierte am 9. Dezember seinen 75. Geburtstag. (Foto: snp)

Werner Grün galt als „idealer Stadtrat“, weil er als Mann der Wirtschaft große

berufliche Erfahrung und breites Fachwissen in die kommunalpolitische Gremienarbeit einbrachte. Zu seinem 80. Geburtstag ehrte die Stadt den früheren SPD-Stadtrat mit einem Empfang im Rathaus. Werner Grün war von 1980 bis 1994 Mitglied der SPD- Fraktion im Gemeinderat. Beruflich übernahm er als Prokurist und geschäftsführender Gesellschafter Verantwortung bei dem Neckarsulmer Handels- und

Dienstleistungsunternehmen Schrade. Als geschäftsführender Vorstand der damaligen Heimstättengenossenschaft Neckarsulm verlieh er dem sozialen Wohnungsbau neue Impulse.

OB Steffen Hertwig (re.) gratuliert dem früheren Stadtrat Werner Grün mit Ehefrau Lilo zum 80. Geburtstag. (Foto: snp)

(27)

Seinen 80. Geburtstag feierte auch der frühere CDU-Stadtrat und Obereisesheimer Ortschaftsrat Willi Halter. Er war von 1989 bis 2009 Mitglied des Gemeinderates und des Ortschaftsrates. Als Ortschaftsrat war er zuvor bereits von 1980 bis 1984

ehrenamtlich aktiv. In Obereisesheim führte der Installateur-Meister im Gas- und Wasserhandwerk und Diplom-Ingenieur der Heizungstechnik den Handwerksbetrieb der Eltern erfolgreich fort. Mit besonderer Leidenschaft widmete sich Willi Halter der Musik, spielte Trompete und Klarinette. 17 Jahre lang war er Vorsitzender des

Musikvereins Obereisesheim.

OB Steffen Hertwig (re.) und Ortsvorsteher Andreas Gastgeb (li.) gratulieren dem früheren Stadt- und Ortschaftsrat Willi Halter mit Ehefrau Gisela zum 80. Geburtstag. (snp)

Auch Harald Weber hat sich bleibende Verdienste um seine Geburtsstadt erworben.

Bei einem Empfang im Rathaus konnte ich dem langjährigen SPD-Stadtrat zum 80.

Geburtstag gratulieren. Harald Weber gehörte dem Gemeinderat von 1989 bis 2004 an. Sein kommunalpolitisches Ehrenamt nahm er überaus engagiert und zum Wohle der Stadt wahr. Darüber hinaus engagiert sich Harald Weber leidenschaftlich für die christliche Posaunenmusik. Seit 1980 leitet er den Evangelischen Posaunenchor, dem er seit 1951 angehört.

(28)

Stadtrat Karl-Heinz Ullrich setzt sich seit rund 20 Jahren in verschiedensten Funktionen für seine Heimatstadt ein. Am 6. Januar 2019 feierte er seinen 60. Geburtstag. Karl- Heinz Ullrich ist seit 1999 Mitglied des Gemeinderates und des Ortschaftsrates

Obereisesheim. 2017 übernahm er den Vorsitz der SPD-Gemeinderatsfraktion. Auch in der Vereinsarbeit ist er stark engagiert. Seit 1997 ist er zweiter Vorsitzender des VfL Obereisesheim und erfolgreiches Mitglied im Sportanglerverein Obereisesheim. 2003 übernahm er den Vorsitz des Ortskartells Obereisesheim.

Schließlich gehöre auch ich selbst zu den „Geburtstagskindern“ des Jahres 2019.

Meinen 50. Geburtstag konnte ich am 2. August mit einem öffentlichen Empfang in der Volkshochschule feiern. Über die Glückwünsche der Bürger und der zahlreichen Gäste habe ich mich sehr gefreut. Ich stehe auch weiterhin zu dem Leitsatz, den ich bei meiner Amtseinsetzung formuliert habe: Ich will ein offener Ansprechpartner für alle Bürger sein.

OB Steffen Hertwig (li.) gratuliert dem früheren SPD- Stadtrat Harald Weber zum 80.

Geburtstag. (snp)

OB Steffen Hertwig (li.) und Ortsvorsteher Andreas Gastgeb (re.) gratulieren dem

Neckarsulmer Stadtrat und SPD- Fraktionsvorsitzenden Karl- Heinz Ullrich zum 60.

Geburtstag. (Foto: Stadt Neckarsulm)

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Zum 50. Geburtstag erhielt OB Steffen Hertwig (3. v. li.) einen Feuerkorb von der Feuerwehr Neckarsulm: (v. li.) Manuela Stolz, Kommandant Wolfgang Rauh und die Abteilungskommandanten Arnd Seufer und Frank Seitz. (Foto: snp)

Wie die Geburt gehört auch der Tod zum Leben. Und so mussten wir in diesem Jahr schweren Herzens von einer Persönlichkeit Abschied nehmen, die sich in besonderer Weise um die Stadt verdient gemacht hat. Am 20. Mai ist der Unternehmer Franz Binder im Alter von 90 Jahren verstorben. Im März war Franz Binder mit seiner Ehefrau Margot noch Ehrengast bei der Grundsteinlegung für das neue Stammwerk der Franz Binder GmbH & Co.KG im Gewerbegebiet „Rötel“. Der Firmengründer übergab das Unternehmen 2014 an seinen Sohn Markus Binder. Heute erwirtschaftet der Hersteller von Steckverbindern mit mehr als 1800 Beschäftigten weltweit mehr als 250 Millionen Euro Umsatz.

Mit seinem unternehmerischen Weitblick wurde Franz Binder auch zum Gründervater der Städtepartnerschaft mit der Schweizer Partnerstadt Grenchen. Nach dem Schock der Uhrenkrise bemühte sich die Stadt Grenchen, neue Industriezweige anzusiedeln.

Franz Binder erkannte das Potential der hochqualifizierten Schweizer Facharbeiter aus der Uhrenproduktion und eröffnete ein Zweigwerk in Grenchen. Dies führte 1988 zur Gründung der Städtepartnerschaft. Franz Binder hat sich damit bleibende Verdienste um die Stadt Neckarsulm erworben. Wir werden sein Wirken und sein Leben in ehrender Erinnerung behalten.

(30)

Beim neunten Ehrenamtsempfang in der Städtischen Musikschule wurden 15 Personen mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Neckarsulm ausgezeichnet. (Foto: snp)

Wir sind in Neckarsulm zu Recht stolz darauf, dass sich Bürgerinnen und Bürger über Jahrzehnte in der Kommunalpolitik engagieren. Das Ehrenamt in unserer Stadt blüht darüber hinaus in vielen weiteren Bereichen. Dies wurde einmal mehr beim

diesjährigen Ehrenamtsempfang deutlich. Bei der Feierstunde in der Städtischen Musikschule konnte ich 15 Personen und zwei Gruppen auszeichnen, die sich seit mindestens zehn Jahren in vorbildlicher Weise ehrenamtlich engagieren. Sie alle

erhielten den Ehrenamtspreis der Stadt. Als Gruppen wurden das Team des Weltladens und das Team der DRK-Kleiderkammer ausgezeichnet.

Als Gruppen wurden das Team des Weltladenvereins „Partner für eine Welt e.V.“ und das Team der DRK-Kleiderkammer geehrt.

(Foto: snp)

(31)

Der Weltladen in Obereisesheim feierte in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Seit 2015 gibt es zusätzlich den Weltladen im Erdgeschoss der Mediathek. In den beiden Weltläden organisieren mehr als 30 ehrenamtliche Vereinsmitglieder den Verkauf von fair gehandelten Produkten aus aller Welt. Aus dem Mitarbeiterkreis der Neckarsulmer Weltläden entstand auch die Initiative, an der Fairtrade-Towns-Kampagne

teilzunehmen. Im Rahmen dieser Initiative strebt die Stadt den Titel „Fairtrade-Town“

an.

Vergabe des Jugend-Kulturlandschaftspreises an das ASG: (v. li.)

Sparkassenverbandspräsident Peter Schneider, Klara Bauer, Schulleiter Marco Haaf, Anita Halili, Hannah Beil, Benjamin Gall, Lukas Nagler, die ASG-Lehrerinnen Franziska Hinel und Theresia Berthold, Minister Peter Hauk und SHB-Vorsitzender Josef Kreuzberger.

(Foto: Mozer, Rottenburg)

Über eine besondere Auszeichnung konnte sich auch das Albert-Schweitzer-

Gymnasium (ASG) freuen. Für den Erhalt und die Pflege des Schulweinbergs „Alberts Weinstöckle“ erhielt das städtische Gymnasium den Jugend-Kulturlandschaftspreis des Schwäbischen Heimatbundes. Als die Stadt 2018 einen neuen Pächter für eine Weinbaufläche in Steillage des Scheuerbergs direkt unterhalb des Gipfelkreuzes suchte, bewarb sich das ASG mit einem Schulprojekt. Seitdem bewirtschaften Schüler verschiedener Klassenstufen eine 1000 Quadratmeter große Teilfläche. Dabei handelt es sich um die wohl einzige Schüler-Weinbaugenossenschaft in Deutschland.

(32)

Der Schwimmsportler Henning Mühlleitner (Mitte) wurde „Sportler des Jahres“. OB Steffen Hertwig und technische Leiterin Stefanie Härdtner gratulierten. (Foto: snp) Gratulieren konnten wir auch wieder erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern. Zum Sportler des Jahres 2018 wurde Henning Mühlleitner von der Abteilung Schwimmen der Neckarsulmer Sport-Union (NSU) gekürt. Bei den European Championships im schottischen Glasgow errang er zusammen mit seiner Teamkollegin Annika Bruhn eine Goldmedaille. Die Mixed-Staffel über 4 x 100 Meter-Lagen der NSU-

Schwimmabteilung wurde zur Mannschaft des Jahres ernannt. Zum Team gehören Marlene Hüther, Fabian Schwingenschlögl, Daniel Pinneker und Annika Bruhn.

Sportkreisvorsitzender Klaus Ranger und OB Steffen Hertwig (v. re.) beglückwünschten die Mannschaft und den Sportler des Jahres: (v. li.) Trainer Christian Hirschmann und Hannes Vitense, Daniel Pinneker, Annika Bruhn, Henning Mühlleitner, Marlene Hüther, Fabian Schwingenschlögl und technische Leiterin Stefanie Härdtner. (Foto: snp)

(33)

Besonders stolz sind wir auch auf die Behindertensportgemeinschaft (BSG)

Neckarsulm. Das Fußball-Team erkämpfte sich bei den Special Olympics Weltspielen in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, den dritten Platz und gewann die Bronzemedaille. Die Schwimmerin Annika Schwab errang die

Silbermedaille über 25 Meter Freistil. Beim 25 Meter Rückenschwimmen landete die BSG-Athletin auf dem fünften Platz.

OB Steffen Hertwig (2. v. re.) gratulierte der BSG-Fußballmannschaft, Schwimmerin Annika Schwab (vorne) und Trainerin Heike Acker (li.) zu den Medaillenerfolgen bei den Special Olympics Weltspielen 2019 in Abu Dhabi. (Foto: Stadt Neckarsulm)

Die BSG-Sportler standen nicht nur als Medaillengewinner, sondern auch als

„Gesichter des Teams Special Olympics Deutschland“ im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit. Beim Empfang in der Deutschen Botschaft wurden die

Neckarsulmer Sportler mit viel Applaus begrüßt. Sogar im Supermarkt wollten sich die Kunden mit den Gästen aus Deutschland fotografieren lassen. Mit diesen großartigen Einsatz beim Wettkampf und in der Öffentlichkeit haben die Sportlerinnen und

Sportler der BSG Neckarsulm der Welt gezeigt, zu welchen tollen Leistungen Menschen mit Handicap fähig sind.

Dies war eine Auswahl der wichtigsten Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres. Ich hoffe, die Lektüre war spannend und informativ und weckt die Neugier, mehr zu erfahren. Sie können das Geschehen in der Stadt das ganze Jahr über auch auf der städtischen Homepage unter www.neckarsulm.de verfolgen. Dort finden Sie nicht nur

(34)

aktuelle Presseinformationen, sondern auch Videofilme. Besuchen Sie auch die städtische Facebook-Seite unter facebook.com/neckarsulm.de und den städtischen You Tube-Kanal “Stadt Neckarsulm“. Auf diesen digitalen Plattformen können Sie auch meine Weihnachtsbotschaft als Video aufrufen. So tragen die sozialen Medien auch dazu bei, weite Entfernungen zu überbrücken und die Verbindung zu Ihrer

Heimatstadt aufrechtzuerhalten.

Ich wünsche Ihnen, den ehemaligen Neckarsulmerinnen und Neckarsulmern in aller Welt, ein frohes, glückliches und friedliches Weihnachtsfest und ein gutes,

erfolgreiches und gesundes Neues Jahr 2020.

Ihr

Steffen Hertwig

Oberbürgermeister

Die Stadt Neckarsulm wünscht allen Neckarsulmerinnen und Neckarsulmern im Ausland frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr. (Foto: Karl-Heinz Leitz)

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