sten der Krankenversiche- rung Pflegefälle betreuen.
Ministerin Süssmuth kün- digte die verbesserte Absi- cherung des Pflegefallrisi- kos für die nächste Legisla- turperiode an. Frau Süss- muth sprach sich für die steuerliche Abzugsfähig- keit der Pflegekosten aus.
Darüber hinaus forderte sie die Länder auf, Kranken- hausbetten in Pflegebetten umzuwandeln. rei
Zahl der Kurgäste stabilisiert sich
BADEN-BADEN. Mit fast 7,5 Millionen Kurgästen und 94,4 Millionen Über- nachtungen hat das Jahr 1985 für die deutschen Heilbäder und Kurorte ein bislang noch nicht erreich- tes Gesamtergebnis ge- bracht. Dies erklärte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Bäderverban- des und des Wirtschafts- verbandes Deutscher Heil- bäder und Kurorte, Dr. Ger-
hard Hüfner, anläßlich des 82. Deutschen Bädertages
in Baden-Baden.
Hüfner hob hervor, daß in erster Linie die steigende Zahl der Privatgäste zu die- sem - nach den schlechten Ergebnissen 1982 und 1983 - wieder erfreulichen Resultat beigetragen habe.
Dies zeige, daß die Bemü- hungen der Heilbäder und Kurorte zur Stärkung des Ansehens der Kur als be- sonderer medizinischer Behandlungsform erfolg- reich gewesen wären.
Das Ergebnis 1985 für die Kuren der Mitglieder von Institutionen der Sozialver- sicherung lasse ebenfalls eine Konsolidierung erken- nen.
In bezug auf die von Politi- kern propagierte Struktur- reform im Gesundheitswe- sen betonte Hüfner, hierbei dürften auf keinen Fall wie- der die ökonomischen Ge- sichtspunkte zu Lasten der Angebote der Kurorte den Vorrang haben. rei
Nebenwirkungen zugelassener Arzneimittel
Häufigkeit der Nennungen in %
-
1984 -16,5 Schwere
überemplindlichkeits - Reaktionen Reaktionen an ZNS/ peripherem NS Psychiatrische Reaktionen Reaktionen am Magen - Darm-Trakt Hautreaktionen Herz- Kreislauf - Reaktionen Hämatologische Nebenwirkungen Medikamenten-
Mißbrauch / - Abhängigkeit
25.4 20.6
11.7
M13
117 El7-11E1-
1985Leberlunktionsstörungen I- zellschaden Nebenwirkungen an Nieren/ Harnwegen II Nebenwirkungen an Sinnesorganen 3,6 Endokrinologische/ hormonelle
Nebenwirkungen/ Stoffwechselstörungen
En
r,) j ®‹z) o16.2 10.9
Mehrfachnennungen möglich imu
8610 36 Quelle Deutsches Ärzteblatt
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Köln, ruft seit 1958 zur Berichterstattung über beobachtete uner- wünschte Nebenwirkungen von Arzneimitteln auf. Damit soll so früh wie möglich auf bisher unbekannte Risiken hingewiesen werden. Im Jahr 1985 wurden 6531 eingegangene Berichte ana- lysiert. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden in stan- dardisierter Form an das Bundesgesundheitsamt und an die betroffenen Hersteller weitergeleitet. „imu" hat dieses Schau- bild nach dem Artikel Mathias/Kimbel, Heft 36, 1986, gefertigt
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Familienbericht zur Situation älterer Menschen
BONN. Das Bundesministe- rium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit hat seinen Vierten Familienbe- richt („Die Situation der äl- teren Menschen in der Fa- milie") vorgelegt. Darin wird unter anderem die ge- sundheitliche Situation der älteren Menschen behan- delt.
Der Bericht weist darauf hin, daß 90 Prozent der Pflegebedürftigen auf eige- nen Wunsch in der Familie gepflegt werden. Die Fami- lienpflege sei nicht als selbstverständlich anzuse- hen, sondern müsse viel- mehr durch ein flexibles System der Pflegeversor- gung unterstützt werden, etwa durch die Anerken- nung von Pflegezeiten in der Rentenversicherung.
In einer Stellungnahme zum Bericht fordert die Bundesregierung eine ver- stärkte gesundheitliche Aufklärung und Präven- tion. Gerade bei älteren Menschen könnten durch eine frühzeitige Erkennung die Chancen der Therapie erheblich verbessert wer- den.
Auch die Betreuung psy- chisch kranker, alter Men- schen bedarf nach Ansicht der Regierung dringender Verbesserungen. Gegen- wärtig gebe es Probleme besonders wegen der Tren- nung zwischen ambulanter und stationärer bezie- hungsweise zwischen me- dizinischer und sozialer Versorgung. Die Bundesre- gierung fordert deshalb ei- ne stärkere Einbeziehung der Geriatrie und Geronto- logie in Forschung und Lehre sowie die Einrich- tung geriatrischer Zentren in Allgemeinkrankenhäu- sern. Das Krankenhaus dürfte jedoch nicht zu La-
Fallpauschalen senken Kosten
KIEL. Seit Einführung dia- gnosebezogener Fallpau- schalen anstelle von gleichbleibenden Tages- pflegesätzen hat die (priva- te) Augenklinik Dr. Uthoff in Kiel-Bellevue die dritte Preissenkung innerhalb ei- nes Jahres vorgenommen.
Nach 5,7 und 8,2 Prozent werden die Festpreise En- de November um weitere sechs Prozent gesenkt wer- den (also insgesamt 19,9 Prozent innerhalb eines Jahres).
Seit Beginn des Modellver- suchs am 1. September 1985 ist die Verweildauer von durchschnittlich neun auf jetzt drei Tage verkürzt worden, gleichzeitig ver- dreifachte sich die Zahl der behandelten Patienten. Der Modellversuch wird von der Gesellschaft für Sy- stemberatung im Gesund- heitswesen (GSG), Kiel, wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Innerhalb ei- nes Jahres erzielte die 20-Betten-Klinik per saldo ein im Vergleich zu der ge- samten Ausgabenentwick- lung im Kieler Raum um 26 Prozent günstigeres Er- gebnis. Infolge der Fest- preise bei bestimmten Au- genoperationen bekommt die Klinik einen Anreiz, Ko- sten zu sparen und die Ver- weildauer auf ein Minimum zu kürzen.
Die Hälfte der eingesparten Kosten wird von der Klinik zur Anschaffung neuer Ge- räte reinvestiert, wohinge- gen die andere Hälfte den Krankenkassen zugute kommt, betonte der Leiter der Klinik, Dr. med. Detlev Uthoff. Der Klinikinhaber bezweifelt jedoch, ob das Modell des aus den USA entlehnten Abrechnungs- systems (Diagnosis Related Groups, DRG) problemlos auf eine große Universitäts- klinik übertragen werden könnte. HC
3440 (20) Heft 49 vom 3. Dezember 1986 83. Jahrgang Ausgabe A