• Keine Ergebnisse gefunden

„Rock Around the Implant“ 17. Sommersymposium des MVZI in der DGI e.V.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "„Rock Around the Implant“ 17. Sommersymposium des MVZI in der DGI e.V."

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

L. Krause

„Rock Around the Implant“

17. Sommersymposium des MVZI in der DGI e.V.

Der Vorstand unseres Landesverbandes hatte zum diesjährigen Sommersym- posium vom 10. bis zum 12. Juni in den äußersten Osten Deutschlands eingela- den, und nahezu 300 Teilnehmer ka- men. Sie kamen trotz eines großen im- plantologischen Firmenkongresses im Herzen Schwabens, sie kamen trotz brütender Hitze und sie kamen trotz der Eröffnung der Fussball-WM. Keiner sollte enttäuscht werden. Bereits das Programm versprach ein breit gefä- chertes „Brainstorming“ für den im- plantologisch tätigen und implantolo- gisch interessierten Praktiker nebst Mitarbeitern und Zahntechnikern.

Den Organisatoren war es wieder ein- mal gelungen, aktuelle Trends und Pro- bleme unseres Tuns in ein hochkaräti- ges Vortrags- und Seminarprogramm münden zu lassen, das in seiner strin- genten Praxisbezogenheit Maßstäbe gesetzt hat.

Offen für Ideen in andere Richtungen

Herr Prof. Dr. Georg Meyer (Greifswald) mahnte in seinem sehr unterhaltsamen Festvortrag, sich die medizinischen As- pekte der Zahnheilkunde immer wieder

bewusst zu machen und durchaus zuzulassen, „in un- serem runden Kopf den Ideen auch mal eine andere Rich- tung zu geben“.

Das Hauptprogramm be- gann nach der offiziellen Er- öffnung durch den Präsiden- ten mit theoretischen, jedoch sehr interessanten Erörterun- gen zu den Leitlinien unserer Arbeit aus forensischer (Dr P.

Harneit) und wissenschaftli- cher Sicht (Prof. M. Kunkel), um danach nahtlos in prakti- sche und tagesaktuelle The- men einzusteigen. Prof. Dr.

Thomas Hoffmann (Dresden) referierte zu den Schnittmen- gen von Parodontologie und Implanto- logie, wobei erfolgreicher Zahnerhalt durch konservative, parodontologische Maßnahmen u. a. durch die

fachlichen Präferenzen des Behandlers positiv beeinflusst werden kann. Wertvolle Hin- weise und Anregungen, um nicht in die „Falle“ psycho- somatisch assoziierter Be- schwerdebilder zu gelangen, erhielten die Zuhörer von Frau PD Dr. A. Wolokowski (Münster) anhand einiger sehr eindrucksvoller Falldoku- mentationen. Wann unsere

„Warnlampen“ spätestens an- gehen sollten, war im An- schluss um einiges klarer.

Dass es auf dem Weg zum perfekten Behandlungsergeb- nis auch unter Zuhilfenahme

moderner und allgegenwärtiger 3D- und CAD/CAM-Verfahren unbedingt der in- tensiven und kreativen Zusammenarbeit von Behandler und Zahntechniker be- darf, demonstrierten die Teams Dr. C.

Cacaci (München)/ZTM G. Stachulla (Augsburg) sowie Dr. M. Schlee (Forch- heim)/ZTM P. Schulz (Nürnberg) in ein- drucksvoller Weise. Der kritische Prakti- ker wird wohlwollend registriert haben,

dass bei allem technisch Machbaren der Blick auf Wirtschaftlichkeit und Morbi- dität nicht verloren gehen sollte.

Industrieworkshops und Tischde - mos zu den „Basics“ diagnostischer, chirurgischer und prothetischer Belan- ge beendeten das wissenschaftliche Programm des ersten Tagungstags und fanden eine sehr rege Teilnehmerre - sonanz.

Demut und Besinnen auf die „Basics“

Den zweiten Tag eröffnete Prof. Dr. W.

Harzer (Dresden), der den Zuhörern den Bezug des Kieferorthopäden zur Implan- tologie näher brachte und u. a. für eine späte Lückenöffnung bei Nichtanlagen im Frontzahngebiet plädierte. In brillan- ten Vorträgen demonstrierten ZA H.

Dieterich (Winnenden) die Schlüsselrol- le eines suffizienten Provisoriums für den implantatprothetischen Erfolg so- wie Dr. P. Gehrke (Ludwigshafen) ein- drucksvolle Behandlungsresultate der unterschiedlichsten Indikationsklassen auf der Basis perfektionierter Team- arbeit.

Mit der herausragenden Stellung der Röntgendiagnostik in der periimplanto- Prof. Dr. Georg Meyer ermunterte dazu, „in unserem

runden Kopf den Ideen auch mal eine andere Richtung

zu geben.“ Fotos: Sachs

Wie vermeide ich die „Falle“ psychosomatisch asso- ziierter Beschwerdebilder, dies zeigte PD Dr. Anne Wolo- kowski.

330 TAGUNGSBERICHTE / CONFERENCE REPORTS

(2)

logischen Diagnostik beschäftigten sich mehrere Referenten. Während Prof. Dr.

U. Rother (Hamburg) darauf hinwies, dass nur qualitativ hochwertige Darstel- lungen eine sichere Diagnostik gewähr- leisten, mahnte Prof. Dr. St. Haßfeld (Dortmund), sich nicht „blind“ auf die Segnungen der „heilen digitalen Welt“

zu verlassen. Mit dem FÜR und WIDER

der „Guided Surgery“ aus der Sicht des erfahrenen Opera- teurs setzte sich Doz. Dr. M.

Fröhlich (Dresden) sehr kri- tisch auseinander und rief da- zu auf, die Aufwand-Nutzen- Relation immer im Auge zu behalten. Einen sehr plas- tischen und informativen HNO-Bezug vermittelte Prof.

Dr. J. Oeken (Chemnitz), der die interdisziplinäre Schnitt- stelle Sinus maxillaris als sehr sensible Struktur charakterie- sierte und bei den Zuhörern um vorsichtiges und verant- wortungsbewusstes implan- tatchirugisches Tun warb. Ein- drucksvolle Falldemonstratio- nen zur Beckenkammaugmentation im Zusammenhang mit interdisziplinär versorgten Patienten präsentierte Dr. T.

Barth (Leipzig), der wiederum das Podi- um nutzte und klare prothetische Kon- zepte vor (!) implantologischer Behand- lung einforderte. Auf die „Tücken“ der interforaminalen Region wies DS M.

Kirsch (Erfurt) in sehr anschaulicher

Weise hin und relativierte die weit ver- breitete Meinung von der vermeintli- chen „Anfängerindikation“. Das Fehlen von validen Daten zu Langzeiterfolgen vollkeramischer Abutments sollte den Anwender laut Prof. Dr. M. Kern (Kiel) zur strengen Indikationsprüfung ver- anlassen. Es liegt der Schluss nahe, dass die gegenwärtig praktizierte Anwen- dung vollkeramischer Abutments den Charakter einer „klinischen Studie in unseren Praxen“ trägt. Dr. M. Brückner (Dresden) rief dazu auf, Misserfolge kri- tisch und ehrlich aufzuarbeiten. Demut und Besinnen auf die „Basics“ helfen am ehesten, Misserfolge zu vermeiden, so- wie Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, das Vertrauen unserer Patienten zu bewah- ren. Ein Autorenkollektiv um Dr. R. Bas- ton (Bukarest) stellte eine interessante Studie zu rein festsitzenden implantat- prothetischen Fällen im Unterkiefer vor.

Ausführungen zum Einfluss verschiede- ner Abutmentwerkstoffe auf das periim- plantäre Gewebe (Dr. J. Fischer, Aachen) vervollkommneten das Programm, wie ein aktuelles Statement zur Bedeutung von Bisphosphonaten in der Implanto- Als Team demonstrierten Dr. Claudio Cacaci und ZTM

Gerhard Stachulla, wie die intensive und kreative Zu- sammenarbeit von Behandler und Zahntechniker funk- tioniert.

331

TAGUNGSBERICHTE / CONFERENCE REPORTS

(3)

logie (Dr. L. Tischendorf, Halle/S.). Ab- geschlossen wurde das wissenschaftli- che Programm mit einem wissenschaft- lich geprägten Exkurs darüber, wie Im- plantatoberflächen das feingewebliche und zelluläre Verhalten an der Schnitt- stelle Implantat/Knochen beeinflussen (Dr. M. Kaluderovic, Leipzig).

Dr. Thomas Barth zum neuen Präsidenten des MVZI gewählt

Traditionsgemäß fand am ersten Ta- gungstag die Mitgliederversammlung statt. In diesem Rahmen konnte unter Anwesenheit des Pastpräsidenten der DGI Prof. G. Dhom (Ludwigshafen) eine sehr positive Bilanz nach vollzogener Fusion mit der DGI e.V. im Jahre 2007 gezogen werden. Gleichzeitig wurde der neue Vorstand gewählt. Prof. Dr. Hans- Ludwig Graf (Leipzig), einer der Grün- dungsväter des MVZI, stellte sich nicht mehr der Wahl zum Präsidenten, wird dem Gremium jedoch weiterhin als Pastpräsident zur Verfügung stehen.

Zum neuen Präsidenten wurde mit gro- ßer Mehrheit Dr. Thomas Barth (Leipzig)

gewählt. An seiner Seite wer- den Dr. Volker Ulrici (Leipzig) als 1. Vizepräsident, Doz. Dr.

Michael Fröhlich (Dresden) als 2. Vizepräsident, Dr. Tho- mas Kindler (Meiningen) als Schriftführer und Dr. Uwe Woytinas (Weissenfels) die Geschicke des MVZI leiten.

Fazit

Dieses 17. Sommersymposium war sicher nicht nur das bisher am besten besuchte und kli- matisch heißeste der Ver- bandsgeschichte. Beim Autor dieser Zeilen hat die Veranstal- tung einen nachhaltigen Ein- druck hinterlassen, da die Pra-

xisbezogenheit des Programms und die Atmosphäre des freundschaftlichen, kol- legialen Austauschs deutlich und wohl- tuend spürbar waren. Das subtropische Klima und der Charme der alten Bautze- ner Stadthalle wurden nur noch durch das exzellente Programm, auch im Be- reich der Assistenz, und das Engagement der Organisatoren übertroffen. Der „al-

ternative Rahmen“ des Gesellschafts- abends fand ungeteilten Zuspruch. Dan- ke dem Veranstalter, den Organisatoren, den Vertretern der Industrie und nicht zuletzt den Gastgebern in Bautzen. Ich habe mich trotz karibischer Hitze sehr wohl gefühlt und freue mich auf das 18. Symposium 2011 in Gera.

L. Krause, Chemnitz Zum neuen Präsidenten des MVZI wurde in der Mitglie- derversammlung mit großer Mehrheit Dr. Thomas Barth gewählt.

332 TAGUNGSBERICHTE / CONFERENCE REPORTS

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

„Wir überlegen uns bei- spielsweise, ob es möglich ist, auch prak- tische Übungen im Rahmen von Online- Kursen zu Hause zu integrieren.“ Ent- scheidend wichtig ist

Dies wäre für mich ein Ziel für die Zukunft, eine große deutsche gemeinsame Fachgesellschaft mit allen denkbaren Untergruppierungen, die sich entwickeln und entfalten können,

„Wir empfehlen auch Patientinnen und Patienten im Fall einer geplanten Implan- tatbehandlung, ihren Zahnarzt oder ihre Zahnärztin zu fragen, ob für das jeweils empfohlene

widmete sich diesen Themen, um Kolleginnen und Kollegen einen Über- blick über die wichtigsten Einflussfaktoren Tagungsort Jena: Universitätsstadt mit einer Klinik für

Güth verwies auf die unmittelbare Kon- trollmöglichkeit nach einem Intraoral - scan – wobei sich die Frage stelle, ob sich durch die Kontrollmöglichkeit auch die Qualität

„Unser interdis- ziplinärer Austausch wird aber auch über die Grenzen der ZMK-Heilkunde hinausgehen, indem wir nicht mehr nur über das Inserieren und Versorgen eines

Zum damaligen Zeitpunkt war der MVZI – nunmehr Landesverband und quasi „Tochter“ der DGI – bereits älter als die „Mutter“, die sich erst rund ein Auszeichnung für

Umkämpft im Dreißigjährigen Krieg, fast mit Blick auf die Schlachtfelder von Lützen und Breitenfeld, 1945 enteignet, dann Umsiedlerwohnsitz, 1990 nicht rückübertragen und