Blinky Palermo – Eine Herausforderung der Avantgarde 4. Februar bis 14. Mai 2017

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(1)02.02.2017. Blinky Palermo – Eine Herausforderung der Avantgarde 4. Februar bis 14. Mai 2017 Pressegespräch: Donnerstag, 2. Februar 2017, 11 Uhr Eröffnung: Freitag, 3. Februar 2017, 19 Uhr Ab 4. Februar 2017 stellt das Wilhelm-Hack-Museum mit der Präsentation von 26 Mappen und Einzelblättern aus einer Wiesbadener Privatsammlung das druckgrafische Werk des Künstlers Blinky Palermo in der Reihe Kabinettstücke vor. Blinky Palermo (1943 bis 1977, bürgerlicher Name Peter Heisterkamp) studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie und war Meisterschüler von Joseph Beuys. Von 1970 bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1977 schuf Blinky Palermo ein umfangreiches Konvolut an Druckgrafiken und fand in dieser Zeit neben seinen Künstlerkollegen und -freunden Imi Knoebel, Gerhard Richter und Sigmar Polke erste Anerkennung: 1972 wurden seine Werke auf der documenta 5, 1975/76 auf den Biennalen in Sao Paulo und Venedig gezeigt. Heute gilt er als einer der wichtigsten Protagonisten der bildenden Kunst der 1960er und 1970er Jahre in Deutschland. Im Jahr 1969 hatte ihm der Münchner Galerist Fred Jahn vorgeschlagen, eine Grafikmappe zu verlegen, woraufhin ein Jahr später – nach anfänglicher Skepsis auf Seiten des Künstlers – die Siebdrucke 4 Prototypen entstanden sind. Sie zeigen jeweils ein blaues Dreieck, eine graue Scheibe, ein schwarzes Quadrat und ein grünes Dreieck. Damit griff Palermo Formen auf, die er zuvor im Kontext anderer Arbeiten entwickelt hatte: Das blaue Dreieck brachte er beispielsweise 1966 als Siebdruck und 1969 auf Spanplatte in einer kleinen Auflage heraus. Später entwickelte er es als Edition mit Schablone, Pinsel und blauer Plaka-Farbe, um damit über einer Tür ein entsprechendes Dreieck malen zu können. Beeinflusst von Joseph Beuys, bei dem er von 1964 bis 1967 studierte, führten neue Materialen, Techniken und Kontexte bei Palermo zur formalen und inhaltlichen Wiederholung sowie zur Transformation eines Motivs. Er verstand seine Motive nicht gleich als abgeschlossen, wenn ein Werk fertiggestellt war. In Bildobjekten, Wandzeichnungen und Papierarbeiten griff er sie daher wiederholt auf. Dies galt wie für die 4 Prototypen auch für Treppenhaus (1970), 12 Original Lithografien (1970) und Mappe zur Wandmalerei Hamburger Kunstverein (1973), die auf für spezifische Raumsituationen entwickelte Wandmalereien zurückzuführen sind. Selbst in kleinen Formaten wie der Miniatur gelang es dem Künstler immerzu, seine Überzeugung von dem energetischen Potential der Kunst anschaulich zu machen. Das strenge Formenvokabular der geometrischen Abstraktion stellte er vor dem Betrachter ebenso rational wie feinfühlig auf den Prüfstand. Die Mappe Suite (1971) sowie die mit Miniatur betitelten Mappen und Einzelblätter gehören zu den wenigen Werken, deren Motive Palermo allein im Hinblick auf die Druckgrafik entwickelte. Bei den im Folien-Prägedruck hergestellten Miniaturen steht die Auseinandersetzung mit Form- und Farbverhältnissen im Vordergrund. Sie sind an die geometrische Abstraktion angelehnt und scheinen auf den ersten Blick einer nüchternen Ordnung zu folgen. Diese wird jedoch bei genauerer Betrachtung durch minimal überstehende Farbfelder und unregelmäßige, fehlerhaft wirkende Formen gestört und damit zugleich dynamisiert. Kuratorin: Dr. Nina Schallenberg.

(2) Eröffnung: Freitag, 3. Februar 2017, 19 Uhr; Begrüßung: René Zechlin, Direktor Wilhelm-HackMuseum, und Dr. Nina Schallenberg, Kuratorin; Einführung in das Werk von Blinky Palermo: Prof. Dr. Erich Franz, Kunsthistoriker Münster. Bildmaterial steht unter www.wilhelmhack.museum/presse.html zum Download bereit..

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