Moderne Physik Ss2006
Heiko Dumlich
May 17, 2006
7 Ordentlicher und Auÿerordentlicher Strahl
- Es gilt
D ~ = ε 0 ← → ε ~ E
, wobei← → ε
den Dielektrizitätstensor darstellt. Zudem folgtfürdie Hauptachsenform:D i = ε 0 ε i E i. Fürden Dielektrizitätstensordes
optisch einachsigen Kristalls gilt ε x = ε y = ε ⊥ und ε z = ε k, wobei wir die
ε z = ε k, wobei wir die
optische Achse in
z
-Richtung deniert haben. In der Hauptachsenform folgt also:˜ ε =
ε ⊥ 0 0 0 ε ⊥ 0 0 0 ε k
FüreinenWellekvektorin
z
-RichtungfolgtnureinBrechungsindexwertn =
√ ε ⊥. D.h. längs der optischen Achse tritt keine Doppelbrechung auf. Für
einenWellenvektorinderx, y
-Ebenefolgen,beispielhaftfürdiex
-Richtung,zwei
Brechungsindizes
n a0 = √ ε k und n 0 = √ ε ⊥. Betrachtenwir den allgemeinen
Fallfür einenWellenvektor~k
der einenWinkel von θ
mit der optischenAchse
~k
der einenWinkel vonθ
mit der optischenAchseeinschlieÿt,sofolgt:
1
n 2 a0 (.θ) = cos 2 (θ)
ε ⊥ + sin 2 (θ) ε k
mit
n 0 = √ ε ⊥.
-Wir denierenden Hauptschnitt desKristallsalsdieEbene,die durchdie
optischeAchseunddenWellenvektor
~k
aufgespanntwird.Beim ordentliche Strahl stehen
E ~
undD ~
immer senkrecht zur optischenAchse. DerordentlicheStrahlistalsosenkrechtzum Hauptschnittpolarisiert.
DerauÿerordentlicheStrahlistparallelzumHauptschnittpolarisiert.
- Der ordentliche Strahl ist senkrecht und der auÿerordentliche Strahl ist
parallelzumHauptschnitt polarisiert,dahermüssensieorthogonalsein.
-DerordentlicheStrahlistsenkrechtzuroptischenAchseunddamitsenkrecht
zumHauptschnitt polarisiert.
-FürdieOrientierungsabhängigkeitvon
n a0 (θ)
folgtwieobenbeschrieben:n a0 (.θ) = v u u t
1
cos 2 (θ)
ε ⊥ + sin ε 2 k (θ) =
s ε ⊥ ε k
ε ⊥ sin 2 (θ) + ε k cos 2 (θ)
Herleitenlässt sichdiesausderEllipsengleichung:
1 = x 2 a 2 + y 2
b 2
unter derAnnahme,dass
a = n a0 undb = n 0, somitfolgt:
1 = n 2 a0 cos 2 θ
n 2 0 + n 2 a0 sin 2 θ n 2 a0
Kürzendurch
n 2 a0 liefertnundiegewünschteGleichung:
1
n 2 a0 (.θ) = cos 2 (θ)
ε ⊥ + sin 2 (θ) ε k
wobei wir die von der ersten Teilaufgabe bereits bekannten Beziehungen
n a0 = √ ε k undn 0 = √ ε ⊥ eingesetzthaben.
8 Wellenfunktion und PDC
EsgiltdieGleichung:
| ψ i = 1
√ 2 | V i s | V i i + e i∆φ | H i s | H i i
hierbeibezeichnet
ψ
dieWellenfunktion,√ 1
2
stellt einenNormierungsfaktor dar,V
stelltden Zustanddervertikale,H
denZustandderhorizontalenPolar- isationdar,dieIndizess und i
stehenfürein Signalbzw. IdlerPhotonunddiee
-Funktion miti∆φ
stellt eine Phasenverschiebung dar. Die vertikale Polari- sationV
ist diePolarisation,die ausdemNLOKdurcheinmaligenDurchgang erzeugtwird. WährenddiehorizontalePolarisationH
miteinemspeziellenPo-larisationslterersterzeugtwird,nachdemdasPhotonschondurchdenNLOK
durchgegangenistunddannaneinemSpiegelreektiertwird.
Das heisstalso, die
V
-polarisiertenPhotonen kommen durch den direkten Weg und dieH
-polarisierten Photonen kommen durch den reektierten Weg (nachDenitionausdemText).Die Begründung für die gleiche Polarisationder Photonen kann durch die
PDCgefundenwerden. HierbeindetdiePDCdes1. Typsstatt,wobeidiePho-
tonenimmergleich polarisiertwerdenimGegensatzzum 2. Typ, beiwelchem
sieimmerorthogonalpolarisiertwerden.
DerZustand
H s H i entstehtimNLOK,wird jedoch noch imNLOKwieder
entfernt da es nicht zur Phasenanpassung kommen kann, da die Pumplaser-
V
-polarisiertenPhotonensenkrechtzudenH
-polarisierten-erzeugtenPhotonen stehen.unddemProblemderNichtlokalitätinderQuantenmechanik beziehtsichauf
dieHeisenbergscheUnschärferelation,wobeidieseeineAussageüberdieUnbes-
timmbarkeit des Ortes trit, wenn man zugleich den Impuls messen möchte.
DieselässtsichjedochindiesemExperimentumgehen. SomitkommtdasKom-
plementaritätprinzipins Spiel,wobeidasKomplementaritätsprinzipalsfunda-
mentalerangesehenwerdenmuss, dadiesesnichtumgangenwerdenkann. Ein
Bezugzum Welle-Teilchen-Dualismus ist natürlich auch gegeben, da dieserja
geradedurchdiekomplementärenVariablenbeschriebenwird.
9 Atominterferometer
(a)
Es gilt
d = 2v rec t sep, wobei d
den Abstand zwischen den zwei Strahlen
beschreibt, die nach dem erstenDurchgang durch dasLichtgittermit der Ge-
schwindigkeit
v recauseinanderstreben. DerFaktor2
folgtdaher,dasjederder
Strahlenmit derGeschwindigkeit
v rec von einergedachtenMitte wegstrebt.
DieZeit
t sep istdieZeit,die manverstreichenlässt,ehemandaszweiteLicht- gitter durch wieder-einschalten des Lasers erzeugt. Somit kann man aus der
trivialenFormel
v = s t ⇔ s = v · t
aufdasd
schliessen,wobeis = d
,v = 2 · v rec
und
t = t sep eingesetztwerdenmuss.
PrinzipzeichnungdesatomarenStrahlenganges:
(b)
Wirgehen davonaus,dassdieAtome miteinerGeschwindigkeitvon
v x = 2 m s
inderApparaturfallenwürden,wobeiwirevtl. Beschleunigung durch z.B.die
Gravitation vernachlässigen. Das Strahlprol des Lasers, welcher zur Erzeu-
gungdes Lichtgittersgenutzt wird, soll eine Breitevon
10 mm
besitzen. Wiridealisierendas Problemein wenigund gehen davonaus,dassder Aufbaudes
Gitters keine Zeitbenötigen würde bzw. die Aufbauzeit in unserer Näherung
gegen
0
strebt. Somit besitzen wir eine Strecke vons = 10 mm
, wobei wirdavonausgehen,dasswirdenLasersofortausschalten,wenn erbeidem Licht-
gitter ankommt, um ihn im letzten Moment, wenn er die
10 mm
durchquerthatwieder einzuschalten. Somit folgt mit
v = s t ⇔ t = s v und für die max-
imale Separationszeit
t sep = v s x = 10 · 10 2 m −3 m
s
= 5 · 10 − 3 s
. Dies ist natürlicheine stark idealisierte Lösung, so dass wir evtl. sogar bis zu einer halben
GröÿenordnungwenigerZeithabenwürden,dasichdasGittererstauf-/abbauen
Fallgeschwindigkeit anzunehmen) und auch die Ortsbestimmung schwer wird
genau bei Auftreen des Atoms auf das Lichtgitter den Strahl auszuschalten
bzw. denletztenMomentabzupassen,umdenLaserwiedereinzuschalten. Evtl.
wäre das Ausschalten über eine Lichtschranke möglich (wobei die Frageist,
inwieweitdasAtommitdemLichtwechselwirkt,daesdiesjaeigentlichnicht
tun soll, damit der Versuch nichtverfälscht wird. Deshalb sollauch mit dem
Lichtgitter keine Wechselwirkung stattnden.), hierbei muss jedoch auch die
Informationersteinmal mitmaximal Lichtgeschwindigkeitübertragenwerden,
was also nichtinstantgeschehenwird, aberin guter Näherung zurlangsamen
Geschwindigkeitvon
2 m s zu 3 · 10 8 m s alsfast instantan angenommenwerden
kann.
AlsVorschlagfüreinesinnvolleLösunggehenwirdavonaus,dasswirnach
ca.
1 − 2 mm
denLaserausbzw.1 − 2 mm
bevordasAtomdurchdenApparatist, wir den Laser wieder einschalten. Die Aufbauzeit des Gitters soll mit in
diese
1 − 2 mm
Toleranz eingeossen sein. Wir gehen vom extremsten Fallaus,d.h. wirseiensehrlangsamimerkennenderPosition desAtoms,undwir
erhalten
s = 10 mm − 4 mm = 6 mm
somitfolgtalsot sep = 3 · 10 − 3 s
.(c)
WirbetrachteneinenGitteralsäquivalentfürunserLichtgitter,somitgiltfür
dieHauptmaxima:
sin θ = nλ d
für
n ∈ Z
. Fürden Abstands 01 zwischender0. und1. Ordnungerhalten
wirauseinerZeichnung:
sin θ = s 01
L
Nunkönnenwirgleichsetzenundnach
L
demAbstandzwischenGitterundSchirm umstellenunderhalten(
n = 1
):L = d s 01
λ
Wir setzen nun unsere Werte von
λ = 2.3 nm
und die aus den GraphenablesbarenWerteein,wobeidieAblesegenauigkeiteinenWertvon
s 01 ≈ 0.5 mm
füralleGraphenerlaubt. Somitistnurdas
d
derGraphenverschiedenundwir erhalten:L 1 = 0.28 m L 2 = 0.67 m L 3 = 1.09 m
wobeiwir