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Ernst Schütte zum 60. Geburtstag

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Ernst Schütte %um 60. Geburtstag

ERNST SCHÜTTE, Professor für Physiologische Chemie und Mitbegründer dieser Zeitschrift, wird am 14. Juni 1968 60 Jahre alt. Er stammt aus einer Arztfamilie und wurde in Bonn am Rhein geboren. Er hat seinen Vater früh verloren. Nach Besuch des humanistischen Gym- nasiums studierte er von 1927—1932 in Bonn, München und Berlin Medizin, in den ersten Semestern daneben Philosophie und Psychologie bei STÖRRING in Bonn, seit 1931 gleichzeitig Chemie. Seine Mutter konnte ihm trotz einer geringen Pension dieses sorgfältige und aus- gedehnte Studium ermöglichen, bei dem er bis zu seinem medizinischen Staatsexamen von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes" unterstützt wurde, eine Förde- rung, die damals durch tüchtige Arbeit verdient werden mußte. 1931 trat er, noch als Student, in die von PETER RONA geleitete Chemische Abteilung am Pathologischen Institut der Charite ein. Nach seinem Staatsexamen 1933 und der Vertreibung RONAS ging er nach Leipzig, 1934 als Assistent zu RUDOLF SCHOEN an die Medizinische Poliklinik, 1935 dann zu KARL THOMAS an das Physiolo- gisch-Chemische Institut. 1935 promovierte er in Berlin mit einer noch im Institut von PETER RONA angefertigten Arbeit zum Dr. med., 1942 in Leipzig zum Dr. rer. nat.

Von 1939 an unterbrach Kriegsdienst seine praktische

Arbeit am Leipziger Institut, dem er aber bis zum Kriegsende 1945 als Assistent, zum Schluß als Dozent angehört hat. 1942 wurde SCHÜTTE zum Physiologisch- Chemischen Institut der Militärärztlichen Akademie in Berlin kommandiert, wo er bei KONRAD LANG ernäh- rungsphysiologische Fragen bearbeitet hat. Nach dem Kriege leitete er von 1945—1950 das klinisch-chemische Laboratorium der Medizinischen Universitätsklinik in Frankfurt am Main unter FRANZ VOLHARD und habili- tierte sich 1946 nach Frankfurt am Main für physiolo- gische und klinische Chemie um. 1950 vertrat er als Gastprofessor an der neu gegründeten Freien Univer- sität Berlin das Fach physiologische Chemie, 1951 wurde er zum a. o. Professor und kurz darauf zum o. Professor und Direktor des Physiologisch-Chemischen Institutes an der Freien Universität berufen.

Sein wissenschaftliches Interesse galt ursprünglich den Lipasen, später Guanidoabkömmlingen, im Kriege tra- ten dann Fragen der Ernährungsphysiologie, des Wasser- und Salzhaushaltes, des Mineralstoffwechsels und des Knochenstoffwechsels in den Vordergrund. ERNST SCHÜTTE ist ein Lehrer, der sein Fach auf breiter Basis vertritt, dem die Didaktik seines Faches und Gerechtig- keit als Prüfer wichtige Anliegen sind. Er sah im akade-

2. klin. Chen?, u. klin. Biochem. / 6. Jahrg. 1968 / Heft 4 30*

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mischen Unterricht stets eine ernstzunehmende Pflicht des Hochschullehrers, wobei ihm der Aufbau eines modernen physiologisch-chemischen Praktikums auch unter den einmalig ungünstigen Arbeitsverhältnissen seines Institutes in den Jahren 1951 bis 1963 immer besonders am Herzen lag.

Seit 1945 hat ERNST SCHÜTTE viel Arbeitskraft in den Aufbau seiner Arbeitsstätten in Frankfurt am Main und in Berlin investieren müssen. Zwei Institutsneubauten mußte er in Berlin durchführen, ehe an der Freien Uni- versität die Arbeitsbedingungen geschaffen waren, die moderne Biochemie für Forschung und Lehre verlangt.

Während seiner langjährigen Mitarbeit im Hochschul- verband hat er Reformbestrebungen innerhalb des deutschen Hochschulwesens wachgerufen und tatkräf- tig unterstützt. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Biologische Chemie und der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie, deren beider Entwicklung er immer nach Kräften förderte.

1964 wurde auf seine Initiative an der Freien Universität Berlin ein Lehrstuhl für Klinische Chemie, 1965 ein Parallel-Lehrstuhl für Physiologische Chemie einge- richtet.

Sein Wesen ist durch Verantwortungsbewußtsein, Ge- wissenhaftigkeit und Bescheidenheit geprägt. Er besitzt

Humor und eine vielen verborgene Fröhlichkeit. Als Institutschef umgibt ihn oft eine härtere Schale. Seinen Mitarbeitern läßt er viel Freiheit bei der Gestaltung ihrer Arbeit und nimmt sich trotzdem immer Zeit für Rat und Kritik. Er schätzt ein offenes Gespräch mehr als Zu- rückhaltung.

Die spärliche Freizeit widmet er einigen Interessen, die ihn seit einer an Anregungen reichen Schulzeit begleiten:

Goethe und seine Zeit, die romanische Baukunst und die Malerei des 15. Jahrhunderts.

Seine Ferien gehörten früher dem Wandern und Berg- steigen. Seine Bergkameraden denken an diesem Tage an manch schöne Bergfahrt mit ihm als Seilgefährten von den Tauern bis zur Dauphinee zurück. Seit Jahren hat er nun schon wegen einer Arthrose auf die Berge verzichten müssen, was ihn hart ankommt, doch trägt er es ohne viel Aufhebens. Nun muß ihm die kleine Landschaft seines Gartens die weite Welt der Berge ersetzen.

Seine Schüler und Mitarbeiter danken ihm für die Ar- beitsmöglichkeiten, die er ihnen an seinem Institut ge- schaffen hat. Sie wünschen ihrem Chef noch lange Jahre Gesundheit und Schaffenskraft.

HANS-JOACHIM DULCE

2. kliri. Chem. m klin. Biochem. / 6. Jahtg. 1968 / Heft 4

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