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Rudolf Speiser Dr. med. dent.

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Academic year: 2022

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Rudolf Speiser Dr. med. dent.

DIE GESCHICHTE DER KONTRAZEPTION Geboren am 30.08.1963 in Dschetysei (GUS) Reifeprüfung am 26.05.1984 in Rüthen

Studiengang der Fachrichtung Zahnmedizin vom SS 1985 bis WS 1993-94 Physikum am 22.06.1990 an der Universität Ruprecht-Karls Heidelberg Klinisches Studium in Heidelberg

Praktische Jahr: /

Staatsexamen am 14.09.1993 an der Universität Ruprecht-Karls Heidelberg Promotionsfach: Frauenheilkunde

Doktorvater: Herr Prof. Dr. med. Dr. h.c. Rabe

Die Ursprünge der antikonzeptionellen Bestrebungen können mit Sicherheit in vorgeschichtlicher Zeit angenommen werden. Beispiele sexueller Gewohnheiten von Völkern, die wir auf prähistorischem Niveau kennen, lassen Analogschlüsse auf frühesten Stadien der Menschheit zu. Auch die diesbezügliche Analyse von Sagen beweist, daß sich schon der prähistorische Mensch meist aus Gründen der Arterhaltung schwangerschaftsverhütender Praktiken bediente. Bei den Naturvölkern werden verständlicherweise die pflanzlichen Präventivmittel am meisten verwendet. Ebenso standen auch mythische, auf Aberglauben beruhende Rituale, sowie chirurgische Eingriffe im Vordergrund. Die Ältesten historischen Zeugnisse empfängnisverhütender Handlungen reichen mehrere Jahrtausende vor die Zeitwende zurück. Es handelt sich um ägyptische Papyri, altindische, sanskritische Literatur, sowie alte chinesische, medizinische Texte. Im Schrifttum der Antike finden sich ebenfalls viele Hinweise auf freiwillige Geburtenbeschränkung. Die präventiven Mittel hießen zur Zeit Platons (427-347 v.Chr.) "Atkia" (z.B. Vitis agnus castus, Goldlacksamen, Myrrhe etc.) im Gegensatz zu den Abtreibungsmitteln, die man "Phthria" nannte. Besonders im Zeitalter des hellenischen Niederganges, im 4. vorchristlichen Jahrhundert, waren Empfängnisverhütung, Abtreibung und Kindesweglegung an der Tagesordnung. Manche Mittel des Altertums mögen nun wirklich ihren Zweck erfüllt haben, andere aber besaßen nicht mehr als symbolischen Wert oder gehören dem Gebiet des Aberglaubens und der Zauberei an. Das darauffolgende Mittelalter ist bis weit in die Neuzeit hinein durch ein Überwiegen abergläubischer Vorstellungen gekennzeichnet. Die Sittenlehre des Christentums und die strenge strafrechtliche Ahndung der sittlichen Vergehen durch die weltlich kirchlichen Behörden scheinen auf der Kehrseite ein besonders Üppiges Aufblühen verschiedenenartiger kontrazeptiven Methoden nicht verhütet zu haben. Die Neuzeit brachte mit dem Fortschritt der Naturwissenschaften auch Klarheit in die Zeugungsvorgänge und damit konnten auch zur Verhütung der Konzeption neue Mittel und Methoden mit verschiedenen Angriffspunkten und Wirkungsmechanismen entstehen. Zwar predigte noch der englische Theologe R.T. Malthus in seinem 1798 erschienen Werk Essay on the Principle of Population die sexuelle Abstinenz als einziges Mittel zur Steuerung der Überbevölkerung. Wenig später, 1822, wagte es schon F. Place, der Vertreter der Neo-Malthusianer, öffentlich die Zulassung von präventiven Mitteln zu fördern. Anfangs noch sehr angefeindet traten die Neo-Malthusianer bald einen Siegeszug durch die wissenschaftliche Welt an. Zu diesem Siegeszug hat neben Zäpfchen, IUP's, Portiokappen und Schwämmchen sicherlich das Kondom beigetragen. Am eifrigsten in der Erzeugung von Präventivmitteln in diesem Jahrhundert ist die chemische Industrie. Aber gerade die chemische Konzeptionsverhütung produzierte am Anfang oft fragwürdige

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Erzeugnisse. Die hergestellten Mittel wurden zu Irrigatorspülungen zugesetzt oder in Form von Suppositorien, Tabletten, Salben oder Pulver intravaginal plaziert. Im Jahre 1880 erfolgte die erste sterilisierende Operation der modernen Chirurgie. In den folgenden Jahrzehnten sollten noch Dutzende von verschiedenen Sterilisationsoperationen (abdominale, vaginale und inguinale) folgen. Zunächst wurden die Eingriffe auf Grund medizinischer Indikationen ausgeführt, später waren auch solche sozialer und eugenischer Art maßgebend. Seit den sechziger Jahren hat die endokrine Konzeptionsverhütung immer mehr an Bedeutung gewonnen und wird allen Prognosen nach weiterhin diesen Stellenwert beibehalten. Weitere, für die Zukunft vielversprechende Kontrazeptiva sind Vaginalringe, Kondome für den Mann und die Frau, Diaphragmen, Portiokappen, hormon-freisetzende IUP's sowie die Immunisierung. Es mag einen erstaunen, daß heutzutage gängige kontrazeptive Techniken, mit Ausnahme der Hormonpräparate, schon seit mindestens einem Jahrhundert oder noch länger angewandt wurden. Diese wurden jedoch im Laufe der Zeit in ihrer Effizienz und Sicherheit ständig verbessert.

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