• Keine Ergebnisse gefunden

Dimitrios Smaragdis Dr. med. dent.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Dimitrios Smaragdis Dr. med. dent."

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Dimitrios Smaragdis Dr. med. dent.

Die Bäder und Heilquellen im Großherzogtum Baden (1806-1918)

Geboren am 22.05.1971 in Nagold Reifeprüfung am 09.06.1989 in Tübingen

Studiengang der Fachrichtung Zahnmedizin vom WS 1990 bis SS 1996 Staatsexamen am 17.07.1996 an der Aristoteles-Universität Thessaloniki

Promotionsfach: Geschichte der Medizin

Doktorvater: Prof. Dr. med. Wolfgang U. Eckart

Das Wasser hatte allezeit die eine oder andere Bedeutung in den medizinischen Theorien und spielte eine mehr oder weniger vertraute Rolle in den Heilmethoden vergangener Zeiten. Von Moses bis in unsere Tage soll seine Geschichte reichen, die vom Quellenkult im Altertum, den römischen Thermal- und germanischen Flussbädern, den Gesundbrunnen des Mittelalters, den Mineralquellen des 19. Jahrhunderts und von neuzeitlichen Douchebehandlungen berichtet. Das Wasser war das Grundelement der Körpersäfte und hatte seine kontinuierliche Präsenz in den Epochen der Medizin, auch wenn es einmal die Temperatur, dann seine pure Masse, seine Chemie oder alles zusammen war, was Nerven beruhigte, Knochenbrüche, Rheumatismus, Hühneraugen oder Krebs kurierte.

Wer sich klar zu werden versucht, welche Vergnügen den Menschen in vielen Ländern und auch in Deutschland und dem Großherzogtum Baden in der Biedermeierzeit zu Gebote standen, darf dazu die Badereisen bestimmt nicht rechnen. Die Straßen waren schlecht, die Fahrgelegenheiten ebenso unbequem wie kostspielig, die Gasthäuser unzulänglich und nur wenigen vorbehalten. Das hat sich auch mit dem Aufkommen der sogenannten Schnellposten und der besseren Wege nur langsam geändert. Erst später haben Eisenbahn und Dampfschiff die Ortsveränderung – aus nicht immer gesundheitlichen Gründen – zur wünschenswerten Abwechslung gemacht. Man blieb eben zu Hause oder wenigstens in unmittelbarer Nähe der Heimat, selbst in Fällen angegriffener Gesundheit. Deshalb auch zeigte sich damals auffallend häufig das Bestreben von Gemeinden, selber als Badeort anerkannt zu werden. Es genügte oft, daß das Wasser der eigenen Quellen mit einem besonderen Geschmack oder einer andern

(2)

ungewöhnlichen Eigenschaft behaftet war, um es auf seine chemischen Bestandteile untersuchen zu lassen. Bei günstigem Ausfall dieser Analyse war dann auch die erste Voraussetzung für ein „Heilbad“ schon gegeben.

Auf dem Gebiet des Großherzogtums Baden entstand eine Vielzahl von solchen Heilbädern, die meist nicht lange Bestand hatten. Die Gründe des Untergangs waren sehr unterschiedlich und individuell, denn die wirtschaftliche Grundlage dieser Bäder war abhängig von der Zahl der Kurgäste. Um diese ansteigen zu lassen, mußten die Kuranlagen modernen Ansprüchen, Bequemlichkeit und Gesundheit angepaßt werden. Dies war leider nicht immer der Fall, und viele Bäder gingen ein – Opfer an Rentabilität und Hygiene. In anderen Fällen war es die verkehrsungünstige Lage, die Konkurrenz anderer benachbarter Bäder oder einfach das Versiegen und Verschwinden der Quellen. Mit der Zeit trat auch die chemische Medizin in den Vordergrund der Heilbehandlung. Bade- und Trinkkur büßten ihren Stellenwert im Gesundheitswesen ein. Zahlreiche Bäder gerieten langsam in Vergessenheit und verschwanden. Die Gesellschaft, die sie mit Leben erfüllt hatte, war nicht mehr lebensfähig und die finanzielle Situation ermöglichte nur noch einer kleinen Minderheit eine Reise ins Bad.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte das Großherzogtum Baden über 60 amtlich anerkannte Badeorte. Eine große Anzahl dieser meist kleinen, aber gesellschaftlich recht bedeutenden Heilbäder haben lange Zeit eine gewichtige Rolle gespielt. Von diesen Badeorten waren freilich die meisten als Heilfaktoren sehr unbedeutend. Davon machten nur Baden-Baden, Badenweiler, Rippoldsau, die Renchtalbäder und Langenbrücken eine Ausnahme. Auch Überlingen blieb noch lange eine Idylle und begann eigentlich erst später als Kurort gut aufgenommen zu werden.

Der Geist eines vom 19. Jahrhunderts übernommenen Kurlebens, fand mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges ein jähes Ende. Viele Gesellschafts- und Therapiebauten wurden zweckentfremdet und dienten als Lazarette. Erwähnt sei aber auch, daß einige Bäder unwiederbringlich zerstört wurden.

Die meisten der in dieser Arbeit beschriebenen Bäder und Heilquellen sind heute eher unbekannt oder existieren nicht mehr. Die schon damals prominenten Bäder, zu denen Baden- Baden, Badenweiler, Griesbach, Dürrheim, Peterstal, Rippoldsau, Rotenfels und Säckingen zählen, konnten bis heute ihren Platz unter den bedeutenden und meistbesuchten Badeorten behaupten.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Ergebnisse dieser Studie belegen, daß Malnutrition einen deutlich ungünstigen Einfluß auf die Bindegewebsdichte, die Wanddicke, die Lumenfläche und den

Die Analyse der Reinigung des HCV-NS3 Proteins erfolgte über Western Blotting mit NS3- Maus-Antikörpern und bestätigte, dass NS3 Protein von allen NS3 Spaltprodukten getrennt wurde,

Mit der Einführung der Methode der Feuchtapplikation, bei der das Dentin feucht belassen wird, stellt sich die Frage nach möglichen Dimensionsveränderungen des Dentins

Dazu sollten die In-vitro-Empfindlichkeiten der Parodontalpathogene gegen die Antibiotika Ampicillin/Sulbactam, Roxithromycin, Azithromycin, Doxycyclin, Metronidazol, Ciprofloxacin

Ziel der Untersuchung war es, ein computerunterstütztes Plaqueerhebungsverfahren zu entwickeln, das eine reproduzierbare, planimetrische Erfassung der Plaqueansammlung auf den

Jeweils 15 Kavitäten wurden entweder ausschließlich mit Komposit (Tetric ® Ceram; Gruppe I), mit Komposit in Verbindung mit einem individuell während der Füllungsprozedur

phosphatarmen Diät auf die typischen, bei experimenteller chronischer Niereninsuffizienz auftretenden Veränderungen der Nierenmorphologie zu untersuchen, insbesondere auf

2 Das Phänomen der Nanoleakage kann auch durch Variationen der Ätzzeit nicht verhindert werden. 3 Das Phänomen der Nanoleakage kann auch mit CLSM-Methoden