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2 NVIDIA Deep learning Dataset Synthesizer

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Academic year: 2022

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DER 6-D O F-P OSE BEKANNTER O BJEKTE MITTELS D EEP

L EARNING

Dustin Spallek

Department of Computer Science Hamburg University of Applied Sciences Berliner Tor 7, 20099 Hamburg, Germany

dustin.spallek@haw-hamburg.de

12. Februar 2020

A

BSTRACT

Dieser Projektbericht baut auf der in [1] durchgeführten Literaturanalyse auf. Weiter wird in diesem Projektbericht die praktische Umsetzung der in [1] vorgestellten Ende-zu-Ende Pipeline zur Objekterkennung und 6-DoF (degrees of freedom, deutsch Freiheitsgrade) Lagebestimmung mittels Machine Learning erläutert. Dazu gehört die Erstellung von synthe- tischen Daten mithilfe des Plug-ins für die Unreal Engine namens NVIDIA Deep learning Dataset Synthesizer zur Erzeugung von beschrifteten Daten. Außerdem wird in diesem Projektbericht die Durchführung des Trainings eines neuronalen Netzes mithilfe des Deep Object Pose Estimation Netzes von Jonathan Tremblay et al. [2] beschrieben, welches mit den selbst erstellten synthetischen Daten trainiert wurde. Die Experimente werden in der hier zugehörigen Masterarbeit fortgeführt und dort bezüglich der Erfahrungen und Ergebnisse analysiert.

Keywords Augmented Reality·Deep Learning·Objekterkennung·synthetische Datenerzeugung·sechs Freiheitsgrade

1 Einleitung

Aufgrund der Notwendigkeit von handbeschrifteten Daten, ist das Training und Testen von Deeplearning- Systemen laut Xue-Wen Chen [3] eine teure und komplexe Aufgabe. Dies ist, wie Jonathan Tremblay et al. [2] erklären besonders problematisch, wenn die Aufgabe Expertenwissen oder nicht so offensichtliche Anmerkungen erfordert, wie z. B. das Hinzufügen von 3D- Rahmen um die zu erkennenden Objekte. So lassen sich beschriftete Daten für die 3D- Objekterkennung manuell kaum erzeugen, da hierfür erhebliche Aufwände, wie Messungen des Abstandes zur Kamera oder der Rotation der Objekte aus verschiedenen Kameraperspektiven, nötig sind. Weiter sind, wie in [1] beschrieben, bei der Erzeugung der realen, als auch der synthetischen Trainingsmenge viele Einflüsse der Umgebung, wie unter anderem Lichtverhältnisse, Verdeckungsgrad und variierende Hintergründe zu berücksichtigen. Um diese Einschränkungen zu überwinden, wird in diesem Artikel die in [1] erläuterte Ende-zu-Ende Pipeline angewendet, die wie in [4, 5] beschrieben hochgradig randomisierte synthetische Daten verwendet, um Computer Vision Systeme für reale Anwendungen zu trainieren und somit einen erfolgreichen Domain-Transfer zwischen synthetischer und realer Welt zu zeigen.

Diese Arbeit ist in zwei Abschnitte aufgeteilt. Beginnend mit dem NVIDIA Deep learning Dataset Synthesizer (NDDS) findet im Folgenden zunächst eine Analyse des von Jonathan Tremblay et al. [2] erzeugten ’Falling Things’ (FAT)- Datensatz [6] statt. Die Analyse wird weiter als Grundlage für den Aufbau der selbst angelegten Szenen verwendet, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Reproduktion einer dem FAT-Datensatz ähnlichen Trainingsmenge ermöglicht. Anschließend wird detailliert auf den Aufbau der fotorealistischen

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Szenen sowie der randomisierten Bilder eingegangen, worauf eine Beschreibung der Erstellung der eigenen Trainingsmenge folgt. Zuletzt werden Beispiele der erstellen Trainingsmenge als Ergebnis präsentiert.

Im zweiten Abschnitt wird auf das Training mit Hilfe des in [1] detailliert beschriebenen Deep Object Pose Estimation (DOPE) Netzes eingegangen. Hierzu gehören die gewonnenen Erfahrungen bei der Durchführung des Trainings, sowie eine Darstellung der Ergebnisse der erfolgreich trainierten Modelle.

Zuletzt folgt ein Ausblick darauf, was in der an dieser Arbeit anschließenden Masterarbeit weiter behandelt wird.

2 NVIDIA Deep learning Dataset Synthesizer

Der NVIDIA Deep learning Dataset Synthesizer ist ein von NVIDIA erstelltes Plug-in für die Unreal Engine1, mit dem in der Computer Vision hochwertige synthetische Bilder mit Metadaten erstellt und exportieren werden können. NDDS unterstützt die Erstellung von Bildern, Segmentierungen, Tiefen, Objektposen, Rahmen-Boxen, Schlüsselpunkten und benutzerdefinierten Schablonen. Zusätzlich zum Exporter von Metadaten enthält das Plug-in verschiedene Komponenten zur Erzeugung hochgradig randomisierter Bilder. Diese Randomisierung umfasst Beleuchtung, Objektpositionen, Kameraposition, Posen, Texturen und Distraktoren. Zusammen erlauben diese Komponenten, die Erstellung von Szenen zur randomisierten Erzeugung synthetischer Daten für das Training tiefer neuronaler Netzwerke.

2.1 Planung

Im Folgenden wird der FAT-Datensatz analysiert, um Bedingungen für die Auswahl der zu annotierenden Objekte und der fotorealistischen Umgebungen abzuleiten.

2.1.1 Analyse des FAT- Datesatzes

Grundsätzlich wurde der "Falling Things" - Datensatz (FAT) [6] zur Weiterentwicklung des Standes der Technik in der Objekterkennung und 3D- Posenschätzung im Kontext der Robotik entwickelt. Durch die synthetische Kombination von Objektmodellen und Hintergründen in komplexer Komposition und hoher grafischer Qualität ist es möglich, fotorealistische Bilder mit exakten 3D-Pose-Annotationen für alle Objekte in allen Bildern zu erzeugen. Der FAT- Datensatz ist ca. 44 Gigabyte groß und enthält ca. 122.500 kommentierte Fotos im JPG- Format von 21 Haushaltsgegenständen aus dem YCB- Datensatz [8]. Zu jedem Bild existiert die 3D-Pose, Klassen-Segmentierung pro Pixel und 2D/3D Rahmen-Box-Koordinaten für alle Objekte. Um das Testen verschiedener Eingaben zu erleichtern, bietet der FAT- Datensatz Mono- und Stereo-RGB-Bilder, entlang mit registrierten Bildern in dichter Tiefe.

Für die Erstellung der synthetischen Daten spielen laut Jonathan Tremblay et al. [7] Faktoren wie der Verde- ckungsgrad, die Texturierung und die Pose von Objekten in Kombination mit verschiedenen Lichtverhältnisse, zur Verringerung des Reality Gaps, eine wichtige Rolle. Mit diesem Wissen im Hintergrund wurden die fotorealistischen Szenen nach Beispiel des FAT- Datesatzes [6] von Nvidia erstellt. Hierzu sei erwähnt, dass die originale Reproduktion des FAT- Datesatzes [6] nicht möglich ist, da Nvidia die original verwendeten Szenen aus rechtlichen Gründen nicht zur Verfügung stellen kann. Jedoch wurde bei der Erstellung des eigenen Datensatzes darauf geachtet, die Szenen möglichst nach Vorbild des FAT- Datensatzes anzulegen.

Allgemein beinhaltet der FAT- Datensatz einen "Mixed" und einen "Single"- Ordner mit je drei verschiedenen Szenen. Der "Mixed"- Ordner beinhaltet Daten mit stets mehreren zufällig durchmischten Objekten und der

"Single"- Ordner beinhaltet für jedes Objekt einen weiteren Ordner mit Dateien aus einer Aufnahmestelle in einer Szene in dem nur das jeweilige Objekt vorkommt. Pro Aufnahmestelle innerhalb der "Single"- Ordner werden dabei 200 Schnappschüsse erzeugt. Ein Ordner mit zufälligen Bildern entsprechend des Ansatzes der "Domain Randomization" von Jonathan Tremblay et al. [2] mit randomisierten Bildern in denen stets der Hintergrund mit zufälligen Bildern aus dem COCO- Datensatz [9] ausgetauscht wird, ist nicht vorhanden. Dies entspricht nicht den in [2] genannten Eigenschaften des Datensatz, in dem explizit zwischen

"fotorealistisch" und "Domain Randomized" unterschieden wird.

Innerhalb der einzelnen Szenen wurden jeweils fünf unterschiedliche Aufnahmestellen als Ort für die zufällige Erscheinung der zu annotierenden Objekte gewählt. Innerhalb des FAT- Datensetzes wurden pro Aufnahmestelle in einer Szene 16.000 Dateien erzeugt. Diese Dateien sind aufgeteilt in 4000 stereoskopische

1www.unrealengine.com, 11.01.2020

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Schnappschüsse (jeweils 2000 für das rechte und das linke Auge). Pro Schnappschuss existiert zusätzlich ein Textdokument mit den oben genannten Informationen im JSON- Format, ein Bild mit Tiefeninformationen und ein Bild mit Segmentierungsinformationen pro Pixel. Die Anzahl der annotierten Objekte pro Bild variieren jeweils zufällig zwischen zwei und zehn, wobei ein gleiches Objekt mehrfach vorkommen kann.

Die Entfernung zwischen den annotierten Objekten und dem Aufnahmepunkt (Kamera) der Bilder variiert schätzungsweise zwischen einem und drei Metern.

Somit besteht der Datensatz insgesamt aus ca. 122.500 Schnappschüssen mit unterschiedlichen kom- mentierten Objekten und Kameraausrichtungen, beziehungsweise ca. 492.000 Dateien (RGB-Bild, Tiefen-Bild, Segemtierungsbild, JSON- Datei).

2.1.2 Analyse der grafischen Umgebung

Bei der Auswahl der Szenen bedient sich der FAT- Datensatz drei verschiedener fotorealistischer Umge- bungsassets. Hierzu gehört eine fotorealistische Küche2(weiter als Raum bezeichnet), eine fotorealistische Wald-Umgebung3und ein fotorealistischer Tempel4. Diese drei Umgebungen weisen eigens markante Charak- teristiken auf. So enthält der fotorealistische Raum eine für uns Menschen alltägliche Beleuchtungsatmosphäre mit weniger starken Schatten innerhalb einer kleinen Umgebung, ausgeschmückt mit Objekten aus dem alltäglichen Leben (Sofa, Stuhl, Tisch, usw.). Die Szene des fotorealistischen Waldes beinhaltet einige Blend- und Schatteneffekte. Außerdem sind die Trainingsobjekte oftmals von Objekten aus der Umgebung, wie z. B. Äste von Bäumen oder langen Grashalmen bedeckt. Markant in der fotorealistischen Tempel-Szene sind eine schlechtere Ausleuchtung der Umgebung und Blendeffekte in Kombination mit Reflexionseffekten.

Durch diese Komposition der Umgebung soll laut Jonathan Tremblay et al. [2] der Reality Gap zwischen synthetischer und realer Szene verringert werden, da diese Effekte in Bildern auch in der Realität vorkommen.

Unter Berücksichtigung dieser markanten Charakteristiken der Szenen wurden passende Umgebungsassets für den eigens zu erstellenden Datensatz gesucht. So wurde für die Wald-Szene das Procedural Nature Pack5 und für die Raum-Szene eine frei verfügbare Wohnzimmer-Szene6der Unreal Engine verwendet. Die Tempel- Szene hingegen ist frei verfügbar und konnte somit, wie beim FAT- Datensatz [6], zur Erstellung einer Szene für die Erzeugung des eigenen Datensatzes verwendet werden. Abbildung 1 zeigt eine Gegenüberstellung der Szenen.

2.2 Durchführung

Nachfolgend wird die Annotation von Objekten sowie der Aufbau der fotorealistischen und der Domain Randomized Szenen dargestellt. Hierbei fließen die Schlussfolgerungen aus der Analyse des FAT- Datensatze sowie die in [6] angewendete Methodik zur Erstellung des FAT- Datensatzen ein.

2.2.1 Annotation von Objekten

Bei der Auswahl der innerhalb der 3D- Szenen zu annotierenden Objekte wurden insgesamt 19 verschiedene Objekte verwendet (Abbildung 2). 16 dieser Objekte sind, wie auch bei dem FAT- Datensatz, gewöhnliche Haushaltsobjekte aus der YCB- Datenbank7. Hierzu sei außerdem erwähnt, dass die Objekte zur Erstellung des eigenen Datensatzes nicht vollständig mit den innerhalb des FAT- Datensatzes verwendeten Objekten übereinstimmen. Diese Entscheidung hat alleine den Grund der regionalen Zugänglichkeit der echten Objekte.

Die Objekte der YCB- Datenbank wurden speziell für Forschungsarbeiten im Zusammenhang mit Simulationen erzeugt und sind qualitativ hochwertig aufgrund einer hochauflösenden Detailtiefe der einzelnen Objekte.

Die Erzeugung der Objekte entstand mithilfe von Fotogrammetrie und wird in [10, 11] von Berk Calli et al.

näher erläutert. Neben den Objekten aus der YCB- Datenbank wurden die 3D- Modelle eines Skateboards8, eines Playstation 4 Controllers9und eines Spielzeug Starwars Tie Fighers verwendet. Die 3D-Modelle des

2https://www.unrealengine.com/marketplace/archviz-kitchenette, 11.01.2020

3https://www.unrealengine.com/marketplace/realistic-forest-pack, 11.01.2020

4https://developer.nvidia.com/ue4-sun-temple, 11.01.2020

5https://www.unrealengine.com/marketplace/procedural-nature-pack-vol, 11.01.2020

6https://docs.unrealengine.com/Resources/Showcases/RealisticRendering/index.html, 11.01.2020

7http://www.ycbbenchmarks.com/object-models/, 11.01.2020

8https://sketchfab.com/3d-models/skateboard-4b0f217a8b9043b781f23a271ceb2276, 11.01.2020

9https://sketchfab.com/3d-models/playstation-4-controller-16a3c27778264334a40aa3f9faabe98a, 11.01.2020

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Abbildung 1: Gegenüberstellung der Szenen

Skateboard sowie des Playstation 4 Controllers wurden künstlich mithilfe von 3D- Grafiksoftware erzeugt.

Das 3D- Modell des Starwars Tie Fighters wurde selbst mithilfe der freien Fotogrammetrie-Software 3DF Zephyr10erzeugt.

Abbildung 2: Alle für die Erstellung des eigenen Datensatzes verwendeten Objekte

Bei der Auswahl der Objekte wurde darauf geachtet, dass die Größen der Objekte sich innerhalb eines für die Szenen geeigneten Größenrahmens bewegt. Der Größenrahmen wurde nicht fest spezifiziert, jedoch liegt der

10https://www.3dflow.net/3df-zephyr-free/, 11.01.2020

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dieser zwischen dem Skateboard (größtes verwendetes Objekt) und einer Erdbeere (kleinstes verwendetes Objekt). Im Übrigen sei erwähnt, dass darauf geachtet wurde, dass die Größe der Objekte in den jeweiligen Szenen der Unreal Engine den Größen der gleichen Objekte in der Realität entsprechen. Dafür wurden in Parametern der Szene eingestellt, dass eine uu (Unreal Unit) einem realen Meter entspricht. Diese Einstellungs- möglichkeit ist eine Standardfunktion der Unreal Engine. Die Einbindung der Scripts für die Datenextraktion kann dem Git- Hub Repository [12] von Trembley et al. entnommen werden.

2.2.2 Szenenaufbau - fotorealistisch

Im Folgenden wird auf die allgemeine Einrichtung einer Aufnahmestelle innerhalb der drei oben genannten Szenen eingegangen. Hierzu gehört der Bereich innerhalb dessen die zu annotierenden Objekte erscheinen, der Bereich innerhalb dessen die Kamera ihre Position verändern darf und der Blickpunkt, anhand dessen sich die Kamera orientiert.

Abbildung 3: Beispiel "fotorealistisch" - Aufnahmestelle (links) und Ausführung (rechts)

Abbildung 3 (links) zeigt eine Beispielaufstellung einer Aufnahmestelle innerhalb der eigens aufge- stellten Szenen. Zu sehen ist eine Kamera in der oberen Mitte des Bilden, ein weißer Kreis in der Mitte des Bildes, die gelblich hervorgehobenen Ränder einer Trigger- Box und die grünlich hervorgehobenen Ränder einer Trigger- Box. Eine Trigger- Box beschreibt hierbei immer einen Bereich, innerhalb dessen beliebige Objekte zufällig platziert werden können. Für diese Bereiche gilt es einen Rahmen zu definieren, der dem gewünschten Bereich für die zu lösende Aufgabe der 3D- Posen- Erkennung entspricht. Bei der Einrichtung der eigenen Aufnahmestellen bewegt sich dieser Rahmen zwischen einer Höhe von 0.25 m bis 1.00 m, einer Breite von 0. 50 m bis 4. 00 m und einer Länge von 0.50 m bis 4.00 m. Die Trigger- Box für die Kamera (gelbliche Ränder) ist dabei stets größer als die Trigger-Box für die zu annotierenden Objekte (grünliche Ränder). Außerdem existiert stets ein Abstand zwischen den beiden Trigger-Boxen, damit die 3D- Modelle der zu annotierenden Objekte nicht über die Aufnahmeposition der Kamera hinauslaufen, was Fehler in der Darstellung des zu annotierenden Objektes zur Folge haben würde. Der weiße Kreis in der Mitte des Bildes beschreibt die Position nach der sich die Kamera orientiert, sodass die Kamera mit jedem Wechsel der Position stets in die gleiche Richtung ausgerichtet wird. Weiter zeigt die Abbildung 3 (rechts) das Bild einer Kamera, während der Ausführung der Erstellung einer Teilmenge der Trainingsmenge. Zu sehen sind dabei Objekte umgeben von Quadraten, die jeweils auf das Objekt angepasst sind. Auf dem Bild sind die Objekte verschwommen dargestellt, diese sind in der erzeugten Datenmenge jedoch klar zu erkennen. Die weiteren eingerichteten Aufnahmestellen sind dem Anhang (Abbildung 7) zu entnehmen.

2.2.3 Szenenaufbau - domain randomized

Wie bereits für den Aufbau der fotorealistischen Szenen folgt nun eine Erklärung zur Einrichtung der "Domain Randomized" -Szene, innerhalb der die zu annotierenden Objekte sowie Distraktoren zufällig erscheinen und der Hintergrund häufig ausgetauscht wird, um den Ansatz der Data Augmentation [13] für synthetisch erzeugte Daten zu ermöglichen. Die Einrichtung der "Domain Randomized" -Szene (Abbildung 4 - links) gestaltet sich

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Abbildung 4: Beispiel "Domain Randomized" - Aufnahmestelle (links) und Ausführung (rechts)

ähnlich wie die der fotorealistischen Szenen. Hierbei werden auch zwei Trigger- Boxen und eine Kamera verwendet. Dieses Mal werden die Trigger- Boxen jedoch ineinander verschachtelt. Dabei wird eine kleinere Trigger- Box vor der Kamera positioniert, welche für die zufällige Positionierung der für die Annotation vorgesehenen Objekte innerhalb des 3D- Rahmens zuständig ist. Eine größere Trigger- Box umschließt diese und ist für die zufällige Positionierung von Distraktoren verantwortlich. Die Kamera erhält dieses Mal eine feste Position am Rand der Distraktoren-Trigger-Box. Durch diese Aufstellung wird sichergestellt, dass die Distraktoren überall um die zu annotierenden Objekte herum und auch zwischen der Kamera und den Objekten erscheinen können. Gegenüberliegend zur Kamera existiert ein Hintergrund (in der Abbildung durch rote und grüne Quadrate dargestellt), der dafür vorgesehen ist, während der Ausführung der Erstellung der eigenen Trainingsmenge, mit zufälligen Bildern ausgetauscht zu werden (Abbildung 4 - rechts). Außerdem sind wieder die Quadrate zu erkennen, die jedes Objekt, welches es zu annotieren gilt, umgeben. Die Distraktoren im Bild werden durch keine Quadrate umgeben und sind zufällig in der Szene verteilt. Der Hintergrund besteht aus einem 2D- Bild, dessen Licht- und Schattenverhältnisse sich aufgrund der Szenenaufstellung nicht auf die Objekte in der Szene auswirken.

2.2.4 Erstellung der Trainingsmenge

Bei der Erstellung der Trainingsmenge wird das Unreal Projekt mit dem NDDS- Plugg-in ausgeführt.

Hierbei werden pro Aufnahmestelle jeweils 4000 Schnappschüsse erstellt. Während des Erstellungspro- zesses springt die Kamera innerhalb des definierten Bereichs zwischen zufälligen Position umher. Dabei erscheinen die zu annotierenden Objekte zufällig innerhalb des für die Objekte definierten Bereichs mit jeweils unterschiedlichen Rotationen. Ein neuer Schnappschuss wird nach jedem Positionswechsel der Ob- jekte und der Kamera erstellt. Die pro Schnappschuss erstellte JSON- Datei enthält dabei folgende Information:

Die für jede Aufnahmeposition erstellen JSON- Dateien, stehen stets in Abhängigkeit zu einer Object- Settings- Datei, welche die allgemeinen Objekteigenschaften der annotierten Objekte beinhaltet (Tabelle 2).

Für den Erstellungsprozess des eigenen Datensatzes wurde die Auflösung der Kamera in den Szenen auf 960 x 540 Pixel bei einem Sichtfeld von 90eingestellt. Die Anzahl der Möglichkeit von erscheinenden Annotationsobjekten wurde auf eins bis vier Objekte eingestellt. Die Ober- und Untergrenze von möglichen Annotationsobjekten in der Szene wurde zwischen mindestens drei und maximal elf eingestellt. Distraktoren wurden in den fotorealistischen Szenen nicht verwendet, jedoch wurde die Umgebung genutzt, um die zu annotierenden Objekte zufällig zu verdecken. Die Zeit, wie lange ein Annotationsobjekt bis zum Austausch in der Szene verbleibt, wurde auf drei Sekunden eingestellt. Während der drei Sekunden wechselt das Annotationsobjekt mehrfach die Position und die Orientierung. Die Zeit zwischen den Schnappschüssen wurde auf null Sekunden eingestellt, sodass am Ende jedes erfolgreich Frames ein Schnappschuss entsteht.

Im Gegensatz zu den Ansätzen von Jonathan Tremblay et al. [2] werden die Annotationsobjekte nicht innerhalb der Szene fallen gelassen, woraufhin diese physikalisch korrekt miteinander interagieren (Falling Things). Stattdessen schweben die Objekte innerhalb der eingestellten drei Sekunden, währenddessen die Kamera weiter ihre Position und die Objekte weiter ihre Rotation verändern. Jonathan Tremblay et al. [2]

argumentieren ihr Vorgehen damit, dass das "Fallenlassen" der Objekte mehr Zufall bei der Erzeugung der

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Name Beschreibung camera_data

Umfasst die Information zur Position (location_worldframe) in

Abhängigkeit des globalen Koordinatensystems einer Szene und Rotation (quaternion_xyzw_worldframe) der Kamera zu einer Aufnahmeposition.

objects Beinhaltet die nachfolgend aufgelisteten Metadaten für jedes annotierte Objekte in einer Aufnahmeposition.

class Name/ Klasse eines annotierten Objektes.

visibility Transparenzgrad eines annotierten Objektes.

location Der Ort eines annotierten Objektes in Abhängigkeit des lokalen Koordinatensystems der Kamera.

quaternion_xyzw Rotation des annotierten Objektes in einer Aufnahmeposition.

pose_transform_permuted Matrix-Darstellung (4x4) der Position und Rotation des annotierten Objektes in einer Aufnahmeposition.

cuboid_centroid Beschreibt den Mittelpunkt des annotierten Objektes in einer Aufnahmeposition (äquivalent zur Location).

projected_cuboid_centroid 2D-Projektion des Mittelpunktes eines annotierten Objektes in einer Aufnahmeposition.

bounding_box 2D-Projektion der Rahmen-Box um ein annotiertes Objekt in einer Aufnahmeposition. Besteht aus zwei Vektoren (top_left & bottom_right).

cuboid Quader (3D- Rahmen) eines annotierten Objektes in Matrix-Darstellung (3x8). Jede Zeile der Matrix beschreibt dabei eine Kante des 3D- Rahmens.

projected_cuboid 2D- Projektion des Quaders (3D- Rahmens).

Tabelle 1: Inhalte der JSON-Datei pro Aufnahmeposition mit Beschreibung

Name Beschreibung

exported_object_classes Hier werden die Referenzen zu allen Objekten festgehalten, die es zu annotieren gilt.

exported_objects Beinhaltet die Metadaten für jedes der zu annotierenden Objekte.

class Name/ Klasse eines zu annotierenden Objektes.

segmentation_class_id ID eines der zu annotierenden Objekte, zur Wiedererkennung während des Trainings.

fixed_model_transform Transformation des 3D-Modells eines zu annotierenden Objektes in Abhänigkeit zur Rahmen-Box.

cuboid_dimensions Rahmen- Box, die das zu annotierende Objekt umhüllt. Die Dimensionen entsprechen den unterschiedlichen Kantenlängen der umhüllenden Box.

class Name/ Klasse eines zu annotierenden Objektes.

Tabelle 2: Inhalte der JSON-Datei zur allgemeinen Beschreibung der annotierten Objekte mit Erklärung

Datenmenge berücksichtigt. Da der zufällige Wechsel der Kameraposition und die zufällige Positionierung und Rotation der Annotationsobjekte bereits stark randomisiert ist, wurde sich bei der Erstellung des eigenen Datensatzes dagegen entschieden. Ob der Ansatz zur Erstellung des eigenen Datensatzes oder Tremblays Ansatz an dieser Stelle der bessere ist, lässt sich durch die allgemein schon hohe Konstellation von Zufällen und aufgrund einer fehlenden Vergleichbarkeit zwischen den Datensätzen nur schwer messen.

Speziell bei für die "Domain Randomization" -Szene wurde die Kamera auf den Nullpunkt des globalen Koordinatensystems der Szene gesetzt. Die Trigger-Box für die zu annotierenden Objekte hat die Maße 2 m x 2 m x 2 m und der Mittelpunkt ist 1.07 m von der Kamera entfernt. Die Trigger-Box für die Distraktoren hat die Maße 4 m x 4 m x 4 m und der Mittelpunkt ist 1.71 m von der Kamera entfernt. Die Anzahl an möglichen gleichzeitigen Distraktoren wurde auf das Intervall zwischen 40 und 60 eingestellt. Der Wechsel des Hintergrundes erfolgt mit jedem Frame, dabei wird aus einer Teilmenge von 10.000 Bildern des COCO- Daten- satz [9] zurückgegriffen. Außerdem wird der Hintergrund teilweise mit prozedural generierten mehrfarbigen Gittermustern ausgetauscht.

Zuletzt sei erwähnt, dass für die Erstellung der eigenen Trainingsdaten ein Desktop PC mit einem AMD Ryzen 7 1700 mit 8 Kernen und 16 Threads bei maximal 3.7 GHz, einer Nvidia 2080 mit 8 GB RAM und 16 Gigabyte DDR4 Arbeitsspeicher verwendet wurde.

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2.3 Ergebnis - NDDS

Die Erzeugung der eigenen Datenmenge verlief erfolgreich. Der Datensatz enthält 127.000 kommentierte Fotos.

Zu jedem Schnappschuss existiert ein RGB-Bild, ein Tiefen-Bild, eine Klassen-Segmentierung sowie die 3D- Pose und 2D/ 3D Rahmen-Box-Koordinaten für alle im Schnappschuss enthaltenen Objekte (Abbildung 5). Ungleich zum FAT- Datensatz [6] enthält der eigens erzeugte Datensatz keine stereoskopischen Bilder.

Diese Entscheidung beruht auf der Intention einzig und alleine eine hohe Qualität bei der Objekterkennung zu erzielen. Der Ansatz stereoskopische Bilder zu erzeugen ermöglicht laut Jonathan Tremblay et al. [2] nur die Zurverfügungstellung weiterer Input- Methoden beim Testen des Datensatzes. Die Größe des eigens

Abbildung 5: Beispiel des Datensatzes - RGB (oben), Segmentierung (unten rechts), Tiefen (unten links) erstellten Datensatzes beträgt ca. 87 Gigabyte. Die benötigte Zeit für die Erstellung der Dateien von 4000 Schnappschüssen pro Aufnahmestelle variiert zwischen ca. 12 und 16 Minuten. Insgesamt benötigt die Erstellung eines Datensatzes mit der Größe von 127.000 Schnappschüssen ca. 7,5 Stunden.

Bei einem direkten Vergleich der Tempel Szenen aus dem FAT- Datensatz und der eigens erstellten Szene ist auf den ersten Blick kein großer Unterschied festzustellen (Abbildung 6).

Insgesamt wirken die von Jonathan Tremblay et al. erzeugten Szenen grafisch ein nahezu gleichwertig. Welche Auswirkung die subjektiv empfundene geringere grafische Qualität auf ein erfolgreiches Training einer künst- lichen Intelligenz hat, kann im Zuge der Masterarbeit unternommen werden. Weitere Gegenüberstellungen können aus dem Anhang entnommen werden (Abbildung 8).

3 Deep Object Pose Estimation - Netzwerk

Beim "Deep Object Pose Estimation" - Netzwerk (DOPE) handelt es sich grundsätzlich um ein Paket für das Robot Operating System (ROS)- Framework11, zur Erkennung und 6-DoF-Posenschätzung bekannter Objekte mithilfe einer RGB- Kamera. Das DOPE- Projekt selbst entstammt von NVIDIA, bzw. von Jonathan Tremblay et al. [2] und wird in dieser Arbeit speziell für das Training zur Erkennung und 6-DoF-Posenschätzung genutzt.

11https://www.ros.org/, 11.01.2020

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Abbildung 6: Gegenüberstellung Bild aus dem FAT-Datensatz (links) und eigens erstelltes Bild (rechts)

Als Datengrundlage für das Training dienen die im zweiten Kapitel beschriebenen selbst erstellten Daten, sowie der von Jonathan Tremblay et al. [6] zur Verfügung gestellte FAT- Datensatz.

3.1 Planung

Das Trainings des tiefen neuronalen "Object Pose Estimation" - Netzwerks richtete sich an den von Jonathan Tremblay et al. [2] verwendeten Konfigurationen. Demnach wurde der VGG-19 [15] Datensatz (vortrainiert auf ImageNet) verwendet und bei der Parametrisierung des neuronalen Netzes eine Laufzeit von 60 Epochen, bei einer Batch- Größe von 128 und einer Lernrate von 0,0001 (Adam) eingestellt. Der Datensatz bestand aus ca. 60.000 domain randomisierten Bildern und 60.000 fotorealistischen Bildern und eine Testmenge wurde dabei nicht definiert. Das Trainings wurde zunächst für zwei Objekte durchgeführt. Einerseits wurde die Cracker Box aus dem YCB- Datensatz, die auch innerhalb des FAT- Datensatzes vorkommt und andererseits der TIE Fighter als selbst erstelltes Objekt verwendet.

3.1.1 Hardware

Bei der verwendeten Hardware für die ersten Tests wurde, wie auch bei der Erstellung des synthetisch erzeugten Datensatzes, ein Desktop PC mit einem AMD Ryzen 7 1700 mit 8 Kernen und 16 Threads bei maximal 3.7 GHz, einer Nvidia 2080 mit 8 GB RAM und 16 Gigabyte DDR4 Arbeitsspeicher verwendet.

Weiter wurde ein Training mit stark leistungsbeanspruchenden Parameterkonfigurationen auf der Multi- GPU-Renderfarm der HAW- Hamburg durchgeführt, welche der von Nvidia verwendeten Hardware ähnelt.

Die Hardwarekonfiguration der Renderfarm sowie Benchmarks wurden von Matthias Nitsche und Stephan Halbritter in [14] beschrieben. Zum Vergleich sei erwähnt, dass die von Jonathan Tremblay et al. verwendete Hardware für das Training auf einer NVIDIA DGX Workstation12mit vier bis acht NVIDIA P100 oder V100 GPUs beruht und zum Testen der trainierten Modelle eine NVIDIA Titan X verwendet wurde.

3.2 Durchführung

Bei der Durchführung des Trainings ist es derzeit nur möglich, die Erkennung der 6-DoF-Pose für ein einzelnes Objekt anzutrainieren. Welche Schichten das neuronale Netz während der Durchführung des Trainings durchläuft, wurde bereits in [1] beschrieben. Bei den ersten Tests auf dem Desktop PC musste wegen der schwächeren Hardware die Batch- Größe aufgrund einer geringeren Grafikkarten- Leistung, im Vergleich zur Renderfarm, auf 12 reduziert werden. Außerdem wurde die Anzahl an Epochen auf eine Epoche reduziert, weil der Durchlauf nur für den Zweck der Validierung dienen sollte, ob ein Training grundsätzlich durchgeführt werden kann. Als Trainingsdaten wurde hierbei der eigene sowie der FAT- Datensatz verwendet.

Für das Training von 60 Epochen auf der Renderfarm wurden die Parameter wie eingangs erwähnt konfiguriert. Das Training dauerte auf der in [14] beschriebenen Hardware ca. sieben Tage. Insgesamt wurden zur Posen-Erkennung drei Objekte (Skateboard, Tie Fighter und eine Cracker-Box) jeweils 60 Epochen trainiert. Das Training von mehreren Objekten gleichzeitig ist innerhalb des DOPE-Projektes nicht vorgesehen, weil dies wesentlich mehr Trainingszeit beanspruchen würde und sich laut Jonathan Tremblay et al. zum

12https://www.nvidia.com/de-de/data-center/dgx-station/, 11.01.2020

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aktuellen Forschungsstand zunächst auf die Qualität und Optimierung bei der Erkennung einzelner Objekte konzentriert wurde.

4 Ergebnis

Das Training mit dem FAT- Datensatz, als auch mit dem eigens erstellten Datensatz lief erfolgreich. So zeichnet das laufende Modell Rahmenboxen mit korrekten Größenverhältnissen und Orientierungen um die zu erkennenden Objekte. Während des Trainings auf der Renderfarm der HAW konnte die gleiche Parameterkonfiguration, wie von Jonathan Tremblay et al. genutzt werden. Beim Training mittels der acht Grafikkarten der HAW- Renderfarm konnte somit eine Batch- Größe von 128 erreicht werden. Bei der Verwendung von weniger Grafikkarten musste die Batch- Größe dementsprechend nach unten angepasst werden. Dies hatte zur Folge, dass das Training der einzelnen Objekte mehr Zeit in Anspruch nahm. Erste moderate Erkennungen von Objekten waren, wie bei Jonathan Tremblay et al., ab der 30 Episode zu erkennen.

Für einen ersten empirischen Vergleich wurden die trainierten Modelle der Cracker- Box verwendet. Für den einfachen Vergleich wurde das Bild einer Webcam abgegriffen. Hierbei wurde die Webcam auf ein Bild, welches mehrere Cracker- Boxen enthielt (siehe Abbildung 10 im Anhang- Abbildungen), gerichtet.

Beim Vergleich zwischen dem anhand des FAT- Datensatzes selbst trainierten Modells, gegenüber dem öffentlich zugänglichen trainierten Modell13konnte ad hoc kein Unterschied beobachtet werden. So wurden in beiden Fällen ca. fünf Cracker-Boxen gleichzeitig erkannt. Das Modell, welches aus der eigens erstellten Datenmenge trainiert wurde schnitt dabei mit durchschnittlich ca. sieben gleichzeitig erkannten Cracker- Boxen etwas besser ab. Jedoch sei an dieser Stelle erwähnt, dass eine Vergleichbarkeit aufgrund der fehlenden Reproduzierbarkeit des FAT- Datensatzes nicht gegeben ist. Außerdem stehen weitere Analysen bezüglich der Beurteilbarkeit der Datensätze aus und werden weiter in der auf diese Arbeit aufbauende Masterarbeit beschrieben.

Weiter konnte zunächst durch empirische Beobachtung bei der Erkennung eines Objektes auf dem Desktop PC eine Bildwiederholrate von ungefähr 10 bis 12 Bildern pro Sekunde beobachtet werden.

Außerdem ließen sich zur Erkennung mehrerer Objekte gleichzeitig die trainierten Modelle hintereinander schalten. Dies beanspruchte pro Modell jedoch mehr Leistung des Desktop PC’s auf dem die Tests ausgeführt wurden. So konnte beobachtet werden, dass sich die Bildwiederholrate bei zwei zu erkennenden Objekten ungefähr halbierte.

Das "Object Pose Estimation" - Netzwerk wurde erfolgreich für die drei oben genannten Objekte trainiert. Die Abbildung 7 zeigt dafür einen Bildausschnitt mit zwei erkannten Objekten während der laufenden Erkennung von zwei trainierten Modellen. Das eine trainierte Modell wurde zur Posen-Schätzung des Tie Fighters (türkis) trainiert und das andere Modell zur Posen-Schätzung des Skateboards (purpur). Dreidimensionale Quader erscheinen in der für die Objekte definierten Farbe um die Objekte herum und machen auf dem Bild den Eindruck, die 6-DoF Posen der Objekte sehr gut zu erkennen.

5 Fazit

In dieser Arbeit wurde die erfolgreiche praktische Umsetzung der in [1] erläuterten Pipeline zur Schätzung der 6-DoF-Pose von bekannten Objekten beschrieben. Als Datengrundlage diente hierfür der FAT- Datensatz sowie ein mithilfe des NDDS- Plugins für die Unreal Engine selbst erstellter synthetischer Datensatz. Weiter wurde für die Erstellung des synthetischen Datensatzes beschrieben, wie sich der Szenenaufbau gestaltet und welche Bedingungen berücksichtigt wurden, um einen Reality Gap zu verringern. Zu den Bedingungen zählten unter anderem möglichst natürliche Licht- und Schattenverhältnisse, Blendeffekte und die teilweise Verdeckung von den Objekten, die es zu annotieren gilt. Bei der Erstellung des synthetischen Datensatzes konnte eine ähnliche grafische Qualität, wie die des FAT- Datensatzes, erreicht werden. Gleichzeitig bedingt die vom Zufall bestimmte Häufigkeit, Position und Rotation der zu annotierenden Objekte bei der Erzeugung des synthetischen Datensatzes, dass die Qualität des erzeugten Datensatzes nur schwer zu beurteilen ist. So kann es beispielsweise sein, dass ein Objekt zufallsbedingt relativ selten innerhalb eines erzeugten Datensatzes vorkommt. Auch kann es sein, dass ein Objekt häufig von anderen Objekten abgedeckt wurde. Diese Umstände wiederum wirken sich auf die trainierte Qualität des Modells zu einem zu erkennenden Objekt aus. Bei der Wahl der Szenen für die Datenerzeugung ist die Größe der zu annotierenden Objekte zu berücksichtigen, sodass der Abstand zwischen den Objekten und der Kamera, den erwarteten Verhältnis in der Realität entspricht. Nur

13https://drive.google.com/drive/folders/1DfoA3m_Bm0fW8tOWXGVxi4ETlLEAgmcg, 11.01.2020

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Abbildung 7: Schnappschuss bei laufender Erkennung - Tie Fighter (türkis) & Skateboard (purpur)

so ist es möglich, dass erwartete Verhalten mit dem Training des neuronalen DOPE- Netzes auf die Realität zu übertragen. Somit muss für unterschiedliche Anwendungsfälle ein passender Datensatz erstellt werden. Hierzu sei erwähnt, dass beim Testen der Modelle die Erkennungsrate innerhalb von 1.0 m - 4.0 m besonders gut war.

Dies entspricht ungefähr den Verhältnissen der Aufnahmestellen aus den Szenen.

Alle bisher getroffenen Aussagen basieren hierbei auf einfachen empirischen Beobachtungen und Vermutungen.

Eine konkrete wissenschaftliche Untersuchungen und Auswertungen folgt in der auf diese Arbeit aufbauende der Masterarbeit.

6 Ausblick

Die Ausführung der "Object Pose Estimation" - Pipeline warf während der Projektarbeit weitere Forschungs- fragen auf, die es unter anderem in der an diese Arbeit anschließende Masterarbeit durch wissenschaftliche Untersuchungen zu beantworten gilt. So ist bislang unklar, wie ausschlaggebend die Verwendung von fotorealistischen Umgebungen zur Erstellung der synthetischen Datenmenge ist. Hierfür kann beispielsweise ein Datensatz auf Basis von Low-Poly-Umgebungen für Experimente verwendet werden. In diesem Zusammenhang wären Experimente interessant, in denen der Anteil an "Domain Randomized" - Daten variiert, um zu sehen, wie sich die Daten im Vergleich zu [2] auf den Trainingsverlauf des Netzes auswirken. Außerdem besteht die Frage, für welche Anwendungsfälle sich die Nutzung von fotorealistischen Umgebungen lohnt.

Hierfür könnten zum Beispiel Szenen angelegt werden, die speziell für einen Anwendungsfall erstellt wurden.

Ein Anwendungsfall könnte in diesem Zusammenhang die allgemeine Nutzung innerhalb eines Wohnzimmers sein. Die Frage, die sich hieraus ergibt, könnte lauten ob Objekte in einer Wohnzimmer-Umgebung besser erkannt werden, wenn eine synthetisch erzeugte fotorealistische Umgebung zur Erzeugung der Datenmenge genutzt wurde. Außerdem besteht die Frage, welche Auswirkung die Verwendung von Distraktoren innerhalb von fotorealistischen Umgebungen hat. Diese Fragen lassen sich einerseits empirisch beantworten, unter der Berücksichtigung, dass die Erkennung, wie in Kapitel zwei beschrieben, durch viele Faktoren beeinflusst wird. Ein quantitativer Ansatz wäre andererseits ein Vergleich der Trainingsverläufe bei der Erstellung eines Modells. Eine weitere Frage, die untersucht werden kann, ist ob sich die Erkennung der 6-DoF-Pose für einen Anwendungsfall optimieren lässt, indem die Rahmenbedingungen der Aufnahmestellen (Entfernung der Kamera zu den Objekten), auf einen für den Anwendungsfall entsprechendes Intervall festgelegt werden.

Beispielsweise könnte dazu ein Datensatz erstellt werden, in dem die Objekte immer nur 0.5 m bis 1.0 m von der Kamera entfernt sind, um später zu prüfen, wie zuverlässig die Objekterkennung in dem kleineren definierten Bereich funktioniert. Das "Object Pose Estimation" - Netz wurde für die Nutzung innerhalb von

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Robotik-Systemen für relativ kleine Objekte in einem nahen Bereich erstellt. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, ob das "Object Pose Estimation" - Netz auch trainiert werden kann, um größere und/ oder weit entfernte Objekte, wie Drohnen, Autos oder Flugzeuge zu erkennen.

Bezüglich der verwendeten Objekte könnte untersucht werden, wie sich die Verwendung von LowPoly- und HighPoly- Objekt-Modellen auf die Performance bei der Erzeugung der Datenmenge und den Trainingsverlauf des neuronalen Netzes auswirkt. Zusätzlich ließe sich hierbei untersuchen, wie sich die Verwendung von verschiedenen Varianten zu einem Objekt auf die Qualität der Posen-Erkennung und den Verlauf des Trainings des neuronalen Netzes auswirkt. Eine weitere Frage in Bezug auf die Objekterkennung ist, wie viele unterschiedliche Objekte und wie viele gleiche Objekte gleichzeitig erkannt werden können. Zur Untersuchung wie viele unterschiedliche Objekte gleichzeitig erkannt werden, können mehrere Modelle trainiert und für Tests hintereinander geschaltet werden. Hierbei ist interessant, wie sich die Verwendung von mehreren verschiedenen Modellen auf die Performance und somit die notwendige Hardware zur 3D-Posen-Erkennung auswirkt. Zur Optimierung der Erkennung der Pose von Objekten könnte untersucht werden, wie sich unterschiedliche Trainingsparameter oder das Hinzufügen, bzw. das Entfernen von Schichten aus der Netzarchitektur des "Object Pose Estimation" - Netzes auf den Trainingsverlauf auswirkt.

Zuletzt bleibt die Fragen offen für welche Anwendungsfälle sich der Einsatz des tiefen neuronalen Pose-Estimation Netzwerks eignet und für welche Anwendungsfälle Alternativen wie OpenCV oder Vuforia besser geeignet sind. Diesbezüglich ist außerdem ausstehend, wie sich die Informationen von annotierten Objekten zum Beispiel in einer Augmented Reality Anwendung nutzen lassen und wie sich die Erkennung der 6-DoF-Pose auf leistungsschwächeren Plattformen, wie z. B. Smartphones bringen lässt.

Literatur

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[4] J. Tremblay, T. To, A. Molchanov, S. Tyree, J. Kautz, S. Birchfield. Synthetically Trained Neural Networks for Learning Human-Readable Plans from Real-World Demonstrations. In International Conference on Robotics and Automation (ICRA), 2018.

[5] J. Tremblay, T. To, S. Birchfield. Falling Things: A Synthetic Dataset for 3D Object Detection and Pose Estimation. CVPR Workshop on Real World Challenges and New Benchmarks for Deep Learning in Robotic Vision, 2018.

[6] Tremblay, Jonathan, Thang To, and Stan Birchfield. ’Falling Things: A Synthetic Dataset for 3D Object Detection and Pose Estimation.’ Proceedings of the IEEE Conference on Computer Vision and Pattern Recognition Workshops. 2018.

[7] Tremblay, Jonathan, et al. ’Training deep networks with synthetic data: Bridging the reality gap by domain randomization.’ Proceedings of the IEEE Conference on Computer Vision and Pattern Recognition Workshops. 2018.

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[10] Berk Calli, Aaron Walsman, Arjun Singh, Siddhartha Srinivasa, Pieter Abbeel, and Aaron M. Dollar, Benchmarking in Manipulation Research: The YCB Object and Model Set and Benchmarking Protocols, IEEE Robotics and Automation Magazine, pp. 36 – 52, Sept. 2015.

[11] Berk Calli, Arjun Singh, James Bruce, Aaron Walsman, Kurt Konolige, Siddhartha Srinivasa, Pieter Abbeel, Aaron M Dollar, Yale-CMU-Berkeley dataset for robotic manipulation research, The International Journal of Robotics Research, vol. 36, Issue 3, pp. 261 – 268, April 2017.

(13)

[12] Thang To, Jonathan Tremblay, Duncan McKay, Yukie Yamaguchi, Kirby Leung, Adrian Bala- non, Jia Cheng, William Hodge, Stan Birchfield."NVIDIA Deep Learning Dataset Synthesizer (NDDS)"https://github.com/NVIDIA/Dataset_Synthesizer, 2018

[13] Van Dyk, David A., and Xiao-Li Meng. "The art of data augmentation."Journal of Computational and Graphical Statistics 10.1 (2001): 1-50.

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[15] K. Simonyan and A. Zisserman. Very deep convolutional networks for large-scale image recognition. In ICLR, 2015.

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7 Anhang - Abbildungen

Abbildung 8: Überblick aller Aufnahmestellen in den Szenen

Abbildung 9: Weitere Beispiele für die Gegenüberstellung der Datensätze

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Abbildung 10: Grundlage des ersten einfachen empirischen Tests

Referenzen

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