Die ormation:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Pharmaindustrie kündigt
"Preisanpassungen" an
Die Arzneimittelpreise dürften im kommenden Jahr anziehen, so- weit das die Marktverhältnisse zu- lassen. Zwischen April 1981 und September 1982 waren sie, nicht zuletzt aufgrund eines Preisap- pells des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie, im gewogenen Durchschnitt lediglich um 2,9 Prozent gestiegen. Der Vorsitzende des· Pharmaverban- des, Prof. Dr. Rudolf Kopf, wies auf der letzten Sitzung der Konzer- tierten Aktion im Gesundheitswe- sen auf die Ertragsversch lechte- rung hin, die "jeden auf langfristi- ge Sicherung der Arbeitsplätze be- dachten Hersteller" zwinge, "Maß- nahmen zu ergreifen, die ein wei- teres Öffnen der Kosten-Erlös- Schere verhindern". Da ein großer Teil der Kosten von der Industrie praktisch nicht beeinflußt werden könne, würden "zu diesen Maß- nahmen in 1983 leider auch Preis- anpassungen im Rahmen der wettbewerbliehen Möglichkeiten gehören". Professor Kopf versi- cherte allerdings, daß Korrekturen
"diszipliniert und maßvoll" vorge-
nommen würden. NJ
"Brot für die Welt":
Ein Zeichen setzen
Fünf von zehn Kindern müssen sterben, weil sie unterernährt oder von Krankheiten geschwächt sind, beklagt die Leiterin eines gemein- debezogenen Gesundheitsdien- stes in den philippinischen Kordil- leren. Sie ist Ärztin und wird von der Aktion "Brot für die Weit"
finanziell unterstützt. Parasiten, Darminfektionen, Tuberkulose so- wie unkontrollierte Malaria stehen an der Spitze der Todesursachen.
Dabei ließen sich viele Krankhei-
ten "leicht in den Griff kriegen,
wenn man sie rechtzeitig behan- delte. Andere entstünden erst gar nicht bei entsprechender Hygie- neerziehung."
Nur in beschämend geringem Aus- maß haben die Industrieländer der nördlichen Erdhälfte bisher ihre Verpflichtung gegenüber diesen unter bitterer Not leidenden Län- dern begriffen, sagte der Vorsit- zende des Rates der Evangeli- schen Kirche in Deutschland, Lan- desbischof Eduard Lohse, in sei- ner Eröffnungsansprache zur diesjährigen Sammelaktion. Die Aktion könne aber ein Zeichen der Hoffnung setzen. Im letzten Jahr wurden 76,2 Millionen Mark gespendet. Spendenkonten "Brot für die Weit": 500 500 500 bei Ban- ken, Sparkassen, Volksbanken und beim Postscheckamt Köln. ck
Zwei neue Bio-
Sonderforschungsbereiche
Der Wissenschaftsrat hat der Ein- richtung von zwei biologisch orientierten Sonderforschungsbe- reichen in München und Freiburg zugestimmt.
Das Thema "Nachrichtenaufnah- me und -Verarbeitung im Gehör von Wirbeltieren" an der TU Mün- chen sei für eine Förderung als Sonderforschungsbereich beson- ders geeignet, da auf diesem We- ge Biologen, Mediziner und ln- genieurwissenschaftler zu einer wechselseitigen Zusammenarbeit geführt würden.
Durch eine "gezielte Berufungs- strategie" sei in München eine Schwerpunktbildung von interna- tionaler Bedeutung erreicht wor- den. Die Einrichtung eines Son- derforschungsbereichs "Mecha- nismen biologischer Signalket- ten" in Freiburg erscheint dem Wissenschaftsrat geraten, weil Kenntnisse der Mechanismen bio- logischer Signalketten eine wichti- ge Voraussetzung für einen richti- gen Umgang des Menschen mit den zur Verfügung stehenden bio- logischen Ressourcen seien. ln Freiburg hat sich diese For- schungseinrichtung in den ver- gangenen Jahren zu einem beson- deren Schwerpunkt entwickelt. EB
Stifterverband kein Lückenbüßer
Private Mittel von 100 Millionen DM hat der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 1980 und 1981 für die Förderung der Wis- senschaft in der Bundesrepublik zur Verfüg·ung gestellt. Dies geht aus dem Tätigkeitsbericht hervor, den der Vorsitzende des Stifterver- bandes, Dr. Klaus Liesen, anläß- lich der Mitgliederversammlung 1982 in Wiesbaden vorlegte. Die Mittel dienen, wie Liesen erklärte, vorrangig der gezielten Förderung wissenschaftlicher Spitzenleistun- gen und des qualifizierten wissen- schaftlichen Nachwuchses. Aufga- be des Verbandes und anderer pri- vater Fördereinrichtungen könne es im übrigen nicht sein, den Rückgang öffentlicher Mittel zu kompensieren. Private Mittel müß- ten vielmehr zur Erweiterung von Freiräumen in der immer stärker reglementierten Forschung einge- setzt werden. Wichtigste Schwer- punkte für die Förderungsinitiati- ven des Stifterverbandes und auch für die von ihm verwalteten Stif- tungen sind
~ die internationale wissen- schaftliche Zusammenarbeit,
~ die medizinische und die gei- steswissenschaftliche Forschung,
~ Probleme der Struktur und Or- ganisation der Wissenschaft und
~ die Nachwuchsförderung EB
140 Großdruckbücher
Eine neue Liste lieferbarer GroS- druckbücher und -Zeitschriften hat der Deutsche Caritasverband veröffentlicht. Die ausgewählten etwa 140 Titel aus rund 30 Verla- gen, für Leser jeden Alters und zumeist von Gegenwartsautoren, bieten überwiegend Erzählendes, viel Heiteres, daneben aber auch Bücher zur Besinnung sowie Sachbücher. Die Liste ist beim Deutschen Caritasverband, Refe- rat 162, Postfach 420, 7800 Frei- burg kostenlos zu bekommen EB
16 Heft 50 vom 17. Dezember 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe B