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Archiv "DRG-Daten: Auswirkungen" (15.10.2004)

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Überzeugung gekommen, dass die Zehn Gebote Gottes keine dumme Einrichtung sind, son- dern dass ihre Beachtung viel Leid vermeiden hilft; ich wünschte, sie und ihr Verfasser hätten in Deutschland in der öffentlichen Meinung mehr Gewicht.

Dr. med. Winfried Gieselmann, Finkenwiesenstraße 1, 75417 Mühlacker

DRG-Daten

Zu dem Beitrag „,Wasserdichte‘ Ak- ten“ von Jens Flintrop in Heft 38/2004:

Auswirkungen

Ich bin als Assistenzarzt in ei- ner deutschen Universitätskli- nik beschäftigt. Zu Ihrem Beitrag möchte ich Ihnen fol- gende Meinung mitteilen:

Abends nach einem langen

Stationsarbeitstag (Überstun- den werden nicht angeordnet, die Patienten wollen aber ver- sorgt sein), kurz bevor ich nach Hause gehe, setze ich mich immer noch schnell an die 20 bis 25 Akten meiner Patienten und mache die täg- lichen Eintragungen. Schnell in jede eine Notiz. Nehme ich mir für jede Akte drei Minu- ten Zeit, dann komme ich deswegen rund eine Stunde später hier heraus. Den Ärz- ten der anderen Stationen geht es nicht anders. In Zu- kunft werden wir uns dafür wohl mehr Zeit nehmen müs- sen: Denn zum einen wird ei- ne Krankenschwester meine Einträge redigieren: Sie soll für die selben 20 bis 30 Akten einen ganzen Tag Zeit haben.

Sie wird Dinge finden, die sie mich fragen will. Sie wird sogar Fehler finden, und wenn man in meiner Klinik

eine weniger glückliche Hand haben sollte als in der be- schriebenen Klinik, dann wird sie mir diese Fehler genüss- lich und vorwurfsvoll unter die Nase reiben. Vieles wird sie einfach nicht verstehen.

Sie hat das Stellen von Diagnosen nie gelernt und jenseits des eigenen Fachbe- reichs kaum medizinische Kenntnisse.

Wenn sie will, kommt sie mit jedem fachfremden Konsilbe- fund an und fragt, ob da nicht irgendeine Diagnose drin ver- steckt steht.

Wie schrieb schon Scott Adams in „Das Dilbert-Prin- zip“? „Wenn Sie schon nicht Chef sein können, dann ist die nächstbeste Möglichkeit, sich vor wirklicher Arbeit zu drücken, als ,Berater‘ für Leute tätig zu sein, die wirkli- che Arbeit leisten. Sie müssen sich vielleicht ein gewisses

Fachwissen aneignen, um Be- rater zu werden, aber übertrei- ben Sie es nicht. Sie brauchen nur ein Prozent mehr zu wissen als die Leute, die sie beraten.“

Zum anderen wird der Klinik eine der ohnehin raren Arzt- stellen fehlen. Das darf ich dann mit kompensieren. Fazit:

In Kliniken, in denen Arztstel- len nicht besetzt werden kön- nen, kann es sinnvoll sein, Tei- le der ärztlichen Tätigkeit auf andere Mitarbeiter zu übertra- gen. Aber wer, statt einem Arzt die zeitlichen Freiräume einzurichten, die er braucht, um gut zu dokumentieren, lie- ber einen Arzt entlässt, um dafür eine Krankenschwester fachfremd einzustellen, der wird Unzufriedenheit in der eigenen Mitarbeiterschaft ernten.

Dr. med. Bernhard Lehnert, Universitätsklinik, 66421 Homburg (Saar) B R I E F E

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